Schwanger nach stiller Geburt

Hallo 😌

Ich wollte mich einmal vorstellen, ich bin Charlotte, 22 Jahre alt und mit meinem zweiten Baby in der 20. Woche schwanger. Die erste Schwangerschaft lief leider nicht so wie gewünscht, ich hatte eine stille Geburt Ende Oktober 2020 in der 39. Woche. Das Herzchen unseres Sohnes hat vom einen auf den anderen Tag einfach aufgehört zu schlagen. Was darauf folgte glich einem wahrgewordenen Albtraum. Trotzdem war für uns schnell klar, dass wir es bald wieder mit einem 🌈Baby probieren möchten. Umso größer war die Freude, als ich im April den positiven Test in den Händen hielt. Die Angst die mit einer neuen Schwangerschaft einhergeht, war mir da noch nicht bewusst. Ich bekomme wirklich die beste Betreuung von meiner Frauenärztin und meiner Hebamme, aber es gibt immer wieder Tage, da komme ich vor Angst gar nicht aus dem Bett. Ich bin einfach felsenfest davon überzeugt, dass wieder etwas schief geht und ich auch dieses Baby verliere. Ich mache schon fast krankhaft 100e Ph Tests, weil ich Angst vor einem verfrühten Blasensprung habe, oder zucke bei jedem zwicken zusammen, weil ich denke, es ist eine wehe. Am liebsten würde ich die Zeit vorspulen, bis zum et. Ich bin schon dabei einen Termin für eine Gesprächstherapie auszumachen, doch das kostet mir sehr viel Kraft. Ich würde mich freuen, vielleicht bei euch von ähnlichen Geschichten zu hören, wo alles gut ausgegangen ist, oder eure Tipps gegen diese schlimmen Ängste zu erfahren. Ich hoffe ich bin richtig hier und wünsche jedem alles erdenklich gute!

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Hallo Charlotte,
Es tut mir sehr leid, dass auch du diesen Albtraum erleben musstest.
Ich habe meinen Sohn im Juni 2020 in der 36.SSW still geboren. Auch wir waren entschlossen nicht aufzugeben und hatten das große Glück, dass es bald wieder geklappt hat (sind auf künstliche Befruchtung angewiesen).
Die Folgeschwangerschaft war nicht immer leicht. Es hat mir sehr geholfen, mich mit Frauen mit dem gleichen Schicksal auszutauschen - im Netz und einem Kurs für schwangere Mamis nach stillen Geburten.
Auch habe ich eine tolle Gynäkologin.
Ein paar Tipps gegen die Ängste habe ich mit den anderen Userinnen oben gesammelt, vielleicht ist etwas für dich dabei?

Aber der schwere Weg hat sich gelohnt und seit fast drei Wochen halte ich unser Regenbogenglück im Arm.

Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest mit den Ängsten umzugehen und dass du in wenigen Monaten mit einen kleinen lebendigen Wunder belohnt wirst!

Alles Gute für dich!

Dancingdaisy

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Ich habe letztes Jahr meine Zwillinge in der 22. Bekommen. Ohne Vorwarnung setzten plötzlich wehen ein und dann ging alles so schnell, da war nix mehr aufzuhalten. Die Babies waren bis zur eigentlichen Geburt am Leben, mein Sohn kam sogar lebend zur Welt und ist dann ca 15min später gestorben.
Bis heute konnte nicht festgestellt werden, warum das passiert ist.
Jetzt bin ich auch wieder schwanger und die Sorge schwingt immer leise im Hinterkopf mit, dass so etwas wieder passiert. Ich denke jedoch, ich muss es nehmen wie es kommt, und freue mich jeden Tag, wieder einen ss Tag geschafft zu haben (Bin jetzt in der 13. Ssw). Natürlich werde ich eng überwacht, aber die Behandlungsmöglichkeiten bei erneuten Komplikationen sind einfach sehr überschaubar.

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Liebe Charly

Meine Tochter kam diesen März in der 35. Woche still zur Welt. Die Gründe sind unklar.

Was du grad erlebst, steht mir (hoffentlich) noch bevor. Und das was du beschreibst, zerbricht auch mir den Kopf. Wie wird so eine folgeschwangerschaft auszuhalten sein? Ich kann es mir nicht ausmalen...

Aber eines weiss ich: wir haben schon einmal etwas überlebt, was eigentlich nicht zu überleben ist.

Was ich mir fest vorgenommen habe (ob ich's dann umsetzen kann, weiss ich nicht): die Schwangerschaft bewusst zu erleben. Meine sternentochter ist mein zweites Kind und die Schwangerschaft mit ihr ging oft im Familienstress unter. Falls ich wieder ein Kind verlieren sollte, dann will ich diesmal wenigstens alles schöne bewusst geniessen...

Hast du über körpertherapie nachgedacht? Das hat mich nach der Geburt gerettet. Mit meinem Kopf komme ich klar, für den Körper, das Vertrauen darauf, dass der das schon richtig macht, brauchte ich dringend jemand. Shiatsu (oder cranio sacral Therapie) und osteopathie haben bei mir Wunder gewirkt. Ich kann mir keine Schwangerschaft ohne solche Begleitung vorstellen.

Vielleicht hilft auch dir das, deine Mitte und deine Stärke wieder zu finden.

Ich wünsche es dir von ganzem Herzen.

Und besorg dir das Buch von Heike wolter, meine folgeschwangerschaft. Vielleicht hilft auch das noch weiter.

❤️