Wie habt ihr die Geburt erlebt? Angst!

Hallo,

Ich möchte Spezial die Mamas mit einer natürlichen Geburt etwas fragen.

Ich selber bin in der 34ssw und habe schon seit etlichen Jahren eine angststörung. Ich habe Therapien gemacht und medikamte genommen. Eigtl war die ganze ss recht entspannt bis jetzt aber seit ein/zwei Wochen kommt meine Angst wieder extrem in mir hoch und manifestiert sich in der extremen Angst bei der Geburt zu sterben .
.Ich habe keine Angst vor den wehen, den Schmerzen an sich oder einen dammschnitt. Ich habe aber heftig Angst davor bei der Geburt zu verbluten oder das meinem Sohn was passiert. Es ist mein erstes Kind und meine Frauenäztin nimmt mich leider nicht sehr ernst. Meine Hebamme quatscht mir immer homöopathisches auf das aber null bewirkt. Zum Psychologen kann ich nicht da die letze Therapie noch keine 2 Jahre her ist

Ich weiss nicht was ich tun soll. Ich kann nicht abschalten, ich Träume schlecht und alles dreht sich in meinem Kopf um dieses eine Thema.

Vllt könnt ihr mir etwas mit machen?!

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Hallo!

Stimmt natürlich, wenn die zwei Jahre seit Abschluss der letzten Therapie noch nicht rum sind ist es schwierig, eine neue zu beginnen. Aber wenn ich dich richtig verstehe geht es in deinem Fall ja auch gar nicht um eine komplett neue Therapie sondern eher um akute Krisenintervention. Dafür kannst du deinen letzten Psychotherapeuten nochmal kontaktieren und nach einem Termin fragen!

Alternativ würde ich dir den Gang zu einer Beratungsstelle, z.B. Profamilia, empfehlen. Die sind da ja auch oft echt fit.

Du selbst für dich könntest dir positive Geburtsberichte durchlesen, Fakten checken (Mortalitätsrisiko bei Geburten in Deutschland recherchieren), Entspannungsübungen machen (z.B. Hypnobirthing), selbstermutigende Sätze überlegen. Hast du noch Material aus deiner letzten Therapie, in das du reingucken und das damals Erarbeitete so auffrischen könntest? Das sind zumindest die Dinge, die mir grad spontan einfallen.

Ich wünsche dir alles Gute und eine tolle Geburt!

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Habe bei meinem angerufen und der sagte mir ich solle mich halt selber einweisen. Ich habe keine Unterlagen, es war eine reine Gesprächs Therapie. Fakten hab ich schon gute 20 mal angesehen. 7 Mütter sterben bei der Geburt von 100.000 in einem Jahr. Nur frag ich mich dann... was wenn ich eben eine dieser 7 bin?

Mein Therapeut sagte mal zu mir das es schön wäre wenn ich etwas dümmer wäre, dann würde ich weniger grübeln und lesen. Jetzt weiß ich was er meint. Ich wünschte ich könnte so in die Geburt gehen wie manche "dummbratzen" die sich um nichts scheren.

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Hallo,
Klar könntest du eine dieser 7 sein aber wie viele sterben denn bei einem Verkehrsunfall? Bestimmt mehr. Und trotzdem gehst du noch raus.
Ich kann mir auch sehr gut vorstellen dass diese 7 vorbelastet waren, zb vorangegangener Kaiserschnitt und dann ist die Gebärmutter gerissen oder sowas.
„Einfach so“ stirbt da niemand.
Ich hatte vor Geburt 2 und 3 auch Angst, insbesondere weil schon Kinder da waren, aber es waren eher kurze Momente der Angst die ich dann wieder ausgeblendet habe.
Und ich lebe noch 😊 man ist im Krankenhaus so gut überwacht, hat nen Zugang sodass es im Notfall ganz schnell geht!

Lg und alles gute! Du schaffst das!

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Liebe Clariis, auch wenn deine letzte Therapie noch nicht lange her ist, kann dein Therapeut eine sogenannte "Gesprächsziffer" abrechnen. Damit könntest du noch 1-2 Gespräche vor der Geburt in Anspruch nehmen. Melde dich aber sofort morgen bei deinem bisherigen Therapeuten, da du dann nächste Woche noch ein Gespräch für das 3. Quartal abrechnen lassen kannst und danach nich eines fürs 4.Quartal.
Vielleicht könnt ihr schnell anknüpfen an das bereits Erarbeitete der letzten Jahre und hast dann etwas "in der Hand".
Erkläre deinem Therapeuten unbedingt deinen Wunsch, die Gesprächsziffer noch in beiden Quartalen in Anspruch nehmen zu wollen aufgrund der bald anstehenden Geburt, dann klappt das schon.
Alles Gute dir 🌻,
Vivien

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Ich hab's doch schon versucht... deren Antwort war das ich mich einweisen lassen soll wenn's nicht geht. Die nehmen mich nicht dran

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Hey ☕

Ich bin selbst ein ziemlich ängstlicher Mensch, ich Male mir manchmal Szenarien aus.. Unvorstellbar... Sei es bei meinen Kindern, beim Auto fahren, die Zukunft etc...
Mein Sohn kam '09 per Kaiserschnitt zur Welt. 2018 meine Tochter.
Bei meinem Sohn hatte ich schon Angst, aber meine Tochter wollte ich spontan zu Welt bringen und ich kann dir sagen, ich hatte Todesängste !!! Ich dachte die Narbe wird reißen, sie wird stecken bleiben, ich verblute etc. Ich habe mit vielen Menschen darüber gesprochen, manchmal kam aber auch negatives.. Ich hab viel auf YouTube angesehen, viele positive Geburtsberichte aber auch was passieren könnte... Im März diesen Jahres war es dann soweit... Aber ...ich war so unheimlich gefasst bei der Geburt, selbst als der Oberarzt bei meinem wehensturm reinkam und sagte das wir ein Kaiserschnitt machen da er vermutet das meine Narbe gerissen sei...nein ich wusste das es nicht so war und bat um eine Muttermund Untersuchung und siehe da... Innerhalb 30 min ist der von 0 auf 8 cm aufgegangen. Dann war ich nicht mehr zu stoppen und ich habe meine Tochter selbstbestimmt zur Welt gebracht. Ich hatte auch mega Angst das ich reiße, das alles kaputt geht. Was war ? Nichts 😌 all die Angst umsonst... Im Nachhinein denke ich mir, ich hätte mir viele gedanken sparen können. Es hätte natürlich alles anders kommen können, aber ich wusste ich bin im Krankenhaus und bin in guten Händen.
Hart gesagt, du kannst überall drauf gehen 💁
Ich wünsche dir alles erdenklich gute 💕

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Guten Morgen,

ich möchte deine Ängste nicht weiter triggern und bin mir auch sicher, dass ich dir mit "Vernunft" nicht kommen brauche. Statistisch gesehen dürfte die Geburt im Leben einer Frau als Todesursache nicht sonderlich wahrscheinlich sein. Da gibt es ganz andere Dinge, die einem eher Angst machen könnten. Und trotzdem stehst du wahrscheinlich jeden Tag auf und gehst deinem Alltag nach. Das nennt sich Leben.

Wenn deine Angststörung wirklich so massiv belastend ist, dann lass dich einweisen! Oder du gehst morgen zu deinem Hausarzt und bittest ihn eindringlich um Mithilfe. Es gibt sicher Wege und Möglichkeiten, wie dir geholfen werden kann. Das Problem ist nur, du musst zuerst an jemanden geraten der dir helfen möchte und kann (mein Hausarzt wäre da eine Katastrophe, mein Frauenarzt wäre kompetent genug mich an helfende Stellen weiter zu leiten).
Aber tatsächlich würde ich mich an deiner Stelle, als letzte Möglichkeit, selbst in die Psychiatrie einweisen, wenn meine Angst mich so belastet.

Eine Freundin meiner Mutter leidet ebenfalls unter einer Angststörung und das geht nun mal nicht von selbst weg. Im Gegenteil, die vielen Jahre, in denen alle meinten "wird schon wieder", haben es nur verschlimmert. Heute ist sie mit Mitte 50, arbeitsunfähig und seit einem halben Jahr in der Psychiatrie.

Du musst für dein Kind auch nach der Geburt stabil sein. Besser, du suchst dir jetzt schon Hilfe!

LG und alles Gute

P.S.: Ich fand gerade meine zweite, ganz natürliche Geburt überhaupt nicht schlimm. Bin danach direkt aufgestanden und war glücklich. Aber das hilft dir nicht.

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Hab auch schon überlegt zu meiner hausärztin zu gehen. Die kennt mich seit ich 3 bin. Sie hat auch schon mal versucht noch eine Therapie durchzusetzen allerdings ohne Erfolg. Das komische ist ja, das mein innerstes Gefühl mir sagt es wird alles gut. Leider hat keine der Therapien damals dazu geführt das ich meinem Gefühl oder Körper wieder Vertrauen kann.

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Ich weiß aus Erfahrung, dass es nicht einfach ist, die richtige Therapieform und den richtigen Therapeuten zu finden.
Wenn du das nochmal angehen möchtest (was sicher sinnvoll ist), solltest du dir viel Zeit nehmen, einen geeigneten Platz zu finden.

Momentan ist die Lage akut und ich wüsste auf Anhieb auch keinen besseren Ansprechpartner als den Hausarzt, der dich weiter "leiten" soll oder eben dem Fachpersonal in einer Psychiatrie.

Ich habe als junge Studentin mal ein Praktikum in der Psychiatrie gemacht und kann mich noch gut eine junge Mutter mit Angststörung und Panikattacken erinnern. Das ist wirklich nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Du kannst ja erstmal ein Gespräch mit der Hausärztin führen, evtl. telefoniert sie auch mal mit der zuständigen Station.

Wahrscheinlich fällt dir der "Einstieg" zur Hilfe schwer. Das verstehe ich.

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Und würde dir evtl ein geplanter Kaiserschnitt helfen? Alles Gute

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Hatte ich auch im Sinn aber da ich gerade Panik bekomme wenn ich auf dem Rücken liegen muss hab ich davor noch mehr Angst... vor allem weil ich da ja echt die komplette Kontrolle entzogen bekomme wenn man mich da fest schnallt.

Hintergrund der Sache ist das ich damals auf dem Rücken festgehalten wurde als ich vergewaltigt wurde... irgedwann hat sich das in Form von Panik, Todesangst und einen kontrollzwang manifestiert. Es kotzt mich selber an.

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Ich rate dir dringlichst ab, dich einweisen zu lassen. Dort wirst du medikamentös eingestellt, Gesprächstherapien gibt es dort nicht. Und du bist dann mit Menschen zusammen, die andere massive Probleme haben....Zudem bist du schwanger und hast dann wahrscheinlich noch mit dem Jugendamt zu tun. Das würde ich mir wirklich gut überlegen.
Ich finde deinen Therapeuten allerdings unmöglich. Scheinbar wirken deine gelernten Strategien in der SS nicht. Das kann beispielsweise auch mit deinem Hormonhaushalt zusammen hängen. Ich würde mich an einen Krisennotdienst wenden. Oder kannst du vielleicht ein paar Gespräche privat zahlen? Vielleicht kannst du auch zu einem Psychiater, der dir ein Medikament verschreibt? Hättest du die selbe Angst vor einem Kaiserschnitt? Wäre vielleicht eine Beleghebamme etwas für dich?
LG Leni

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Wieso soll ich was mit dem Jugendamt zu tun haben? Ich bin ganz normal in der Lage meinem Haushalt zu führen. Ich freu mich wie jede andere auf ihr Baby... Ich bin auch nicht depressiv. Zum Thema Kaiserschnitt habe ich wieder oben geantwortet

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Hab mich verlesen. Entschuldige bitte! Hab gelesen das du mir dazu rätst und mich abrätst 🙄

Würde ich eh nie machen. Ich hab hier meine Hunde zu versorgen und wie gesagt meinen Haushalt.

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Sprich mit den Ärzten in deiner Geburtsklinik. Es gibt viele Frauen in deiner Situation. Dort wird man dir Tipps geben können.
Der Chefarzt meiner Geburtsklinik ist Vorsitzender der DGPFG. Google mal danach. Vielleicht gibt Es ein Mitglied in deiner Nähe. Das wären genau die die dir super helfen könnten.

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Liebe Clariis,


bei einer Geburt kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren, da es tatsächlich eine körperliche Ausnahmesituation ist. Aber dass die Frau bei der Geburt stirbt, wenn sie sich in einem deutschen Krankenhaus befindet, ist wirklich unwahrscheinlich. Bei mir bestand die abstrakte Gefahr des Verblutens, weil sich meine Plazenta überhaupt nicht löste nach der Geburt. Doch ehe die Gefahr auch nur annähernd konkrekt wurde, lag ich schon im OP, bekam etwas zur Beruhigung und wurde eben operiert. Alles gut also. Wenn während der Geburt etwas ist, dann geht es ggf. eben Schwubs zum (Not)Kaiserschnitt...das ist eigentlich schon fast ne Routineoperation...und bei der Geburt ist ja auch immer ein Kinderarzt dabei...dh jemand der im Notfall für das Kind das Beste tun kann. Ich würde Deine Problematik tatsächlich schnellst möglich behandeln lassen, wenn Du eben Hilfe beim Verarbeiten der Angst brauchst und ich würde das bei der Geburtsanmeldung im Krankenhaus ganz deutlich ansprechen UND bei der Geburt zum Anfang gleich auch nochmal daraufhinweisen, damit Du ggf. währenddessen die notwendige Unterstützung bekommst. Wenn Deine Angst irrational ist, werden Dir hier rationale Hinweise ggf. nicht helfen. ABER es ist total super und mutig, dass Du Dich ja ganz bewusst jetzt schon gegen die Angst stellst und Dir aktiv Hilfe suchst! Versuche diesen Weg einfach für Dich weiterzugehen, dann kannst Du alles bestimmt schaffen!

LG
Sidney

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Leider kommt in dem krankenhaus nur Ei mal am Tag ein Kinderarzt. Wir haben eine gyn und Entbindungastation aber keine neugeborenen Station.

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Ach Du Arme. Also ich kann Dir nur sagen dass man bei der Geburt wunderbar überwacht wird. Bei uns gab es einige Probleme (der Puls meines Sohnes spielte verrückt unter den Wehen und später stellte sich heraus er hatte die Nabelschnur um den Hals), und trotzdem war nie totale Panik. Wir wussten immer genau woran wir sind. Baby und ich wurden super überwacht. Ich habe ganze 200ml Blut verloren und keinerlei Geburtsverletzungen. Den etwaigen Notkaiserschnitt brauchten wir am Ende auch nicht. Und mein Sohn musste zwar schnell intubiert werden, dann ging es im aber sofort super. Jetzt ist er vier Monate alt und wächst wie Unkraut und hat definitiv keinerlei Schaden genommen.
Was ich damit sagen will: selbst falls es Probleme gibt (und wahrscheinlich wird es das nicht), hast Du da ein Team von Experten, die genau wissen was zu tun ist.

Hast Du denn einen Partner, der Dich emotional unterstützen kann? Der auch bei der Geburt dabei sein kann?

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Ja klar, mein Freund wird dabei sein aber er nimmt alles sehr sehr locker und reagiert nur noch mit augenrollen wenn ich ihm jetzt sage das ich davor Angst habe zu sterben.

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Das ist schade, zumal er ja sicherlich den Hintergrund kennt. Ich habe die gleichen Probleme (Angststörung, Bedürfnis in Kontrolle zu sein etc.) aus den selben Gründen. Mein Mann ist da aber inzwischen verständnisvoller. Am Anfang war es für ihn aber auch nicht so einfach, es zu verstehen. Ich hoffe, Du kannst es Deinem Freund etwas deutlicher machen, was für eine Ur-Angst das ist. Das wäre so wichtig für Dich.
Ich drück Dich und wünsch Dir nur das Allerbeste. Vielleicht kannst Du ja wirklich noch ein paar Stunden mit einem Therapeuten bekommen bevor der Geburt.