Kaiserschnitt und Bonding

Hallo zusammen,
heute musste ich in meinen persönlichen worst case einwilligen.
Ich bekomme nächste Woche einen Kaiserschnitt.
Ich versuche mich gerade zu informieren, wie so was abläuft. Könnt ihr mir eure Erfahrungen mitteilen? Speziell was das bonding an geht. Wann bekomme ich mein Baby auf meine Brust? Noch im OP? Ich möchte die Maus am liebsten direkt auf meine Brust gelegt bekommen, ohne großes waschen und so. Kann man auch beim Kaiserschnitt die Nabelschnur auspulsieren lassen? Ich habe solche Angst vor dem Kaiserschnitt und bin so traurig, dass ich nicht natürlich Entbinden kann. Ich weiß, dass es keine gute Grundlage ist und versuche deshalb die Angst abzubauen, indem ich dann einfach weiß, was auf mich zukommt. Es fällt mir auch so schwer, dann auf Hilfe angewiesen zu sein. Bei meinem. Ersten Kind, bin ich stolz aus dem Kreissaal gelaufen..
Habt ihr Tipps für ein gutes Mindset?

Ich danke euch schon einmal.
Lg dragoni

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Meine Tochter kam vor zwei Jahren per sekundärem Kaiserschnitt auf die Welt. Und obwohl ich das eigentlich überhaupt nicht wollte, habe die Geburt als sehr schön in Erinnerung :)
Meine Tochter wurde mir gezeigt, dann begleitete sie mein Mann zu der U1 Untersuchung. Die dauert zwar 10 Minuten, aber mir kam es ehrlich nicht mal so lange vor. Danach hab ich sie auch schon zum kuscheln und kennenlernen bekommen.
Falls dir die Info hilft: Für mich war der Kaiserschnitt ein so positives Erlebnis, dass ich nun, bei meiner zweiten Geburt, von vornherein einen „anstrebe“ :)

Das mit der Nabelschnur weiß ich nicht genau, nur, dass mein Mann sie durchschneiden durfte.

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Hey, ich hatte leider 2 Kaiserschnitte. Bei beiden wurde das Baby mir direkt kurz in die Arme gelegt, dann einmal kurz untersucht und dann kamen sie wieder zurück in meine Arme. Nach dem Zunähen hat der Papa übernommen, bis ich zurück im Kreißsaal war.

Ich bin jeweils schnell wieder aufgestanden und brauchte wenig Hilfe der Schwestern und Hebammen.

Es war beide Male je eine sekundäre Sectio, das war für mich tatsächlich das schlimmste daran. Hätte beim 2. lieber einen geplanten Kaiserschnitt gehabt, da ich dann vorbereitet gewesen wäre. Ich hätte für mich tatsächlich weniger Ängste gehabt und es mehr "genießen" können, da bin ich mir sicher.

Ich bin nicht so schmerzempfindlich und nach ca. 2 Wochen beschwerdefrei.

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Frag mal unbedingt im Krankenhaus, ob Du nach der OP in den Kreißsaal zurück darfst, bis das Narkosemittel ausreichend abgebaut ist, oder in den Aufwachraum mußt. In den Aufwachraum darf das Baby bei uns nicht mit. Sie haben das so gemacht, weil der Kreißsaal eh schon immer überfüllt ist.

Ich hatte großes Pech und lag da 1,5h, weil das Narkosemittel zu stark dosiert war. Heißt, ich war total fit, aber war bis unter die Achseln sediert, statt nur bis über den Bauch. Und darum hat es so lange gedauert. Die haben gewartet, bis es bis zu den Oberschenkeln oder so war. Irgenwann rief der Kreißsaal an und fragte, wann ich denn komme, das Baby hätte Hunger.

Zur Nabelschnur weiß ich nichts.

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Ich habe eine sekundäre Sectio gehabt. Mir wurde mein Sohn direkt auf die Brust gelegt, mein Mann hat die Nabelschnur durchgeschnitten. Er lag da noch ne Weile. Ich war etwas überfordert weil ich nicht damit gerechnet habe 😅 danach ist er mit meinem Mann in den Kreissaal. Dort hat er versucht bei meinem Mann anzudocken. Aber dann kam ich schon 😊 das nächste Kind wird definitiv wieder ein Kaiserschnitt, dafür lief die erste Geburt zu blöd mit dem Geburtsstillstand. Alles wird gut. Die Schmerzen danach sind krass...aber es wird von Tag zu Tag besser.

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Wie der KS abläuft und du dein Baby zu für bekommst, hängt stark vom KH ab.

Wichtig ist: akzeptiere die Situation nun so wie sie ist. Ein Hadern und was wäre wenn hilft dir jetzt nicht. Zudem möchte ich dir berichten, dass ich meinen ersten Sohn spontan geboren hab, er aber unterversorgt war und gleich zum Arzt kam. Ich kam wegen der schweren Verletzungen in den OP und sah dann meinen Sohn erst wieder im Aufwachraum. Es kann also auch bei einer spontanen Geburt so kommen...

Mein zweites Kind kommt in drei Wochen per KS und ich freu mich ehrlich gesagt schon darauf!

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Ich kann dir bisher leider nur theoretisch berichten wie es bei mir wird. Mein Kaiserschnitt ist erst Anfang Oktober.

Bei meinem Krankenhaus kommt das Kind direkt nach der Geburt auf meine Brust, dann das Auspulsieren der Nabelschnur abgewartet. Anschließend werde ich noch fertig gemacht und dann geht es für ca. 2 Stunden in einen Kreißsaal. Dort wird dann auch die u1 gemacht etc.

Nach 2-3 Stunden werde ich im Normalfall das erste Mal mobilisiert und komme dann mit Kind und kam auf mein Zimmer...
Mein Mann darf bis 19 Uhr bleiben, dann enden die Besuchszeiten.

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Vielleicht noch eine Erfahrung dazu, dass Kaiserschnitt nicht zwingend die Bindung stört.
Unser erstes Kind musste mit eiliger sekundären sektion geholt werden und kam direkt auf die Intensivstation. Ich hab versucht abzurunden und konnte ihn im Rollstuhl zweimal besuchen. Er hat auch Fläschchen bekommen. Als er nach ein paar Tagen zu mir und wir dann sehr schnell nach Hause durften, gab es kein Problem, weder beim kuscheln noch beim stillen. Alle waren sehr entspannt und die Bindung perfekt, zu Vater und Mutter

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Ich danke euch für eure Berichte und guten Worte. Das beruhigt mich schon sehr.
Ich denke, wenn das Vorgespräch am Montag war, wird alles noch ein bisschen klarer.
Wenn ich denn so weit komme.
Gestern hatte ich über Stunden Wehen im 10 Minuten Takt. Nicht schmerzhaft, aber eben regelmäßig über den langen Zeitraum. Das ist fast noch schlimmer, weil man ja den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen will in die Klinik zu fahren 🙈
Donnerwetter. Ich dachte immer, wenn man sich bewusst dazu entschieden hat, ist es ein relativ entspanntes warten aufs Kennenlernen. So kann man sich täuschen!!!

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Alles Gute für dich! 🍀

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Mit deinem zweiten Kind wirst du auch stolz den Kreißsaal verlassen, es ist doch nicht wichtig, wie dein Kind auf die Welt kommt, sondern, dass es gesund auf die Welt kommt. 😊
Du kannst dich jetzt mental auf den Kaiserschnitt vorbereiten, damit hast du einigen Frauen was voraus. Ich war bei ET+9 ehe der Oberärztin auffiel, das meine kleine nicht ins Becken passte und mir sagte, dass ich sie nicht auf natürlichen Wege auf die Welt bringen kann. Ich hatte, nachdem das Gespräch dazu durch war, gerade noch geschafft, die Familie zu informieren, als es dann auch schon los ging.

Mir wurde die kleine gleich, nachdem sie geholt wurde, auf die Brust gelegt für ein paar Minuten, ehe man sie dann zum vermessen und waschen mitnahm. Nachdem ich dann wieder im Kreißsaal war, wurde sie mir sofort auf die Brust gelegt und sie dockte dann auch direkt das erste Mal an der Brust an.

Am besten wäre es, wenn du wegen des Bondings und deinen Wünschen direkt mit dem Arzt im Krankenhaus sprichst und schaust, was machbar ist und was nicht. Ich bin mir aber sicher, das eure Beziehung auch toll sein wird, selbst, wenn dein Baby nicht sofort rund um die Uhr bei dir liegt. 😊