Angst/Panikattacken- Kaiserschnitt oder spontan? *sehr lang*

Guten Abend,
Es wird leider sehr lang.
Ich bin aktuell in der 29. Woche und mache mir einen riesigen Kopf über die Geburt.
Kurz zu den Eckdaten: meine 3 Söhne kamen spontan zur Welt. Die erste Geburt verlief ohne Komplikationen, bei der 2. Geburt wurde nur 10 Minuten auf die Plazenta gewartet, bevor sie mit Nabelschnurzug sehr sehr schmerzhaft rausgerissen wurde, stärkere Blutungen und eine Ausschabung folgten. Aufgrund dieses Erlebnisses wollte ich bei Kind 3 eine Hausgeburt, meine Hebamme war "trotz" der Vorgeschichte einverstanden. Die Geburt lief im Mai 2019 auch komplikationslos - bis die Plazenta da war und ich mehrmals schwallartige Blutungen bekam. Aufgrund meiner Angst und der Sorge der Hebamme riefen wir den Krankenwagen, ich konnte letztendlich aber zu Hause bleiben, da kein weiterer Blutschwall kam und mein Blutdruck stabil war.
Seit Januar letzten Jahres bis Beginn der jetzigen Schwangerschaft im Dezember litt ich unter Panikattacken. Das erste Mal aufgetreten sind sie, während ich meine Periode hatte. Auch das 2. Mal war während dieser Zeit. Ich bin ein dreiviertel Jahr von Arzt zu Arzt gerannt, weil ich nicht wusste, was ich habe und dachte, es sei körperlich. Irgendwann kam mir der Gedanke, dass ich die Geburt nicht verarbeitet haben könnte, auch wenn es letztendlich "nicht schlimm" war und es auch nur ca 800ml Blut waren.
Die Angst in diesem Moment war einfach übermächtig. Und das vergangene Jahr mit den Panikattacken wirklich die Hölle für mich, das möchte ich nicht mehr erleben.
Nun steht im August die 4. Geburt an und ich habe einfach riesige Angst, dass sich das ganze nun ein 3. Mal wiederholt. Mit höherem Blutverlust als beim 3. Kind.
Momentan schwanke ich sehr zwischen Kaiserschnitt oder spontan. Für einen Kaiserschnitt spricht für mich: 1. Der Bauch ist einmal "offen". Sollte es also zu starken Blutungen kommen, sollen sie die Gebärmutter gleich entfernen. 2. Mein Mann ist für einen Kaiserschnitt. Er hat ebenso Angst vor starken Blutungen und dass es ein 3. Mal nicht gut ausgeht.
Kontra: 1. Ich habe Angst vor dem KS selbst. Dass dieses ausgeliefert daliegen währenddessen eine Panikattacke auslöst. 2. Ich habe Angst und Respekt vor den Schmerzen danach. Und 3., das wohl wichtigste: ich habe wahnsinnige Angst, dass es beim KS erst recht zu starken Blutungen kommt. 4 Ich wollte nie einen KS, falls nicht medizinisch notwendig. Mein Mann sieht allerdings eine medizinische Notwendigkeit, allein wegen meiner Psyche. ​Wie bei Kind 3 nehme ich aktuell ASS100 und spritze Heparin.

Ich weiß gar nicht wirklich, was für Antworten ich mir erhoffe. Auser: habt ihr Gedanken für mich sowohl in die eine, als auch die andere Richtung ? Wie würdet ihr euch in dieser Situation entscheiden ?

LG lucky--

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Wirklich helfen kann ich dir nicht, aber ich verstehe deine Angst.
Hatte bei der Geburt meines Sohnes vor 2 Jahren auch hohen Blutverlust (1000 ml geschätzt) und hab auch ein Geburtstrauma davon getragen (aus anderen Gründen). Meine Geburt war - von außen betrachtet - bis auf den Blutverlust komplikationslos und auch der konnte mit einem zusätzlichen Tropf Oxytcin sofort gestillt werden. Gemerkt habe ich es ehrlicherweise nicht.

Nun habe ich mich auch für eine Hausgeburt entschieden, um nicht noch mal eine Geburt im KH erleben zu müssen. Ich freue mich total darauf, nur der ungeklärte Blutverlust macht mir ebenfalls große Sorgen. Aber ich denke mir, eine Dosis Oxytocin kann meine Hebamme mir auch verabreichen, mehr haben die im KH ja auch nicht gemacht. Und bei dir hat es ja, so wie ich dich verstanden habe, auch von alleine aufgehört oder?

Meine Hebamme hat bei mir nur wenig Bedenken, weil sie sagt, ich habe mit meinem Beutel Oxytocin nur die 1. Stufe des medizinisch möglichen gebraucht, damit es aufhört. Bevor man eine Bluttransfusion bekommt, gibt es wohl noch einige andere Dinge, die verabreicht werden können.

Es ist ja auch nicht gesagt, dass es bei dir wieder so kommen muss.
So wie du schreibst, überwiegen ja die Gründe für eine Spontangeburt. Klar, die Angst reist mit, aber würde sie das nicht auch bei einem KS?
Ich würde an deiner Stelle zwar wieder im KH entbinden, aber einen KS vermeiden. Dort kann dir auch bei ggf. hohem Blutverlust schnell geholfen werden.

Was ich dir auf jeden Fall rate: arbeite deine letzte Geburt auf. Du hast wahrscheinlich ein Trauma und daher sicher auch die Panikattacken. Vielleicht hilft dir das auch bei der Entscheidungsfindung! Ich arbeite mit meiner Hebamme an meiner ersten Geburt und es tut so gut.

Ich wünsche dir alles Gute und dass du die für dich richtige Entscheidung triffst! 🍀 dein Mann wird sicher hinter deiner Entscheidung stehen, wenn du dir selbst auch sicher bist!

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Danke für deine Antwort!
Oxytcin hat mir meine Hebamme in der für sie möglichen Dosierung vorsorglich gespritzt, die Blutungen kamen dennoch danach. Aber ja, es hatte von alleine wieder aufgehört. Es war dennoch ein großer Schock für mich, als der erste Schwall noch in der Wanne kam und der 2. von der Wanne auf dem Weg zum Sofa. Die Wohnung sah schlimm aus... Ich gehe, wie du auch sagst, von einem Trauma aus.
Ich habe den Gedanken, dass ich mich vielleicht einer spontanen Geburt nicht fallen lassen kann und quasi versuche, die Geburt "aufzuhalten", aus Angst vor dem was danach kommt.

Was hast du nicht gemerkt?

Ich wünsche dir auf jeden Fall eine wunderschöne HG! Abgesehen von der Blutungssache, war meine HG wirklich unglaublich toll.

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Das mit dem Blut hab ich nicht gemerkt. Hat man mir erst danach erzählt. Das war vermutlich ein großes Glück!

Ohje, ich glaube dir voll und ganz, dass das ein riesen Schock war! Grade in der Wanne sieht das ja noch mal mehr und schlimmer aus. Siehst du, dann springst du ja auch auf das Oxytocin an! Es hat nach den zwei Schwällen ja aufgehört. Das könnte doch vielleicht ein tröstender Gedanke sein!?

Ich bin natürlich nur ein Laie, aber die Vorstellung aufgeschnitten zu werden, klingt für mich nicht automatisch blutfreier 🙈 informiere dich doch noch mal (unabhängig) wie wahrscheinlich eine starke Blutung bei einem KS vs. einer Spontangeburt ist und was man ggf. dagegen tun kann. Oxytocin wird bei einem KS vermutlich nicht helfen oder? 🤔

Ja, das mit dem Aufhalten könnte passieren, aber ich glaube, wenn du es schaffst, dein Trauma vorher noch einigermaßen aufzuarbeiten und dann noch das Wissen hast, dass dir auf viele verschiedene Wege geholfen werden kann, du evtl etwas entspannter in die Geburt gehen kannst. Sollte wirklich ein Geburtstillstand kommen, bzw. du doch Panik kriegen, kann ja immer noch ein KS gemacht werden oder? Wenn du dir sicherheitshalber gleich einen Zugang für PDA legen lässt, geht das ja auch ganz schnell, soweit ich weiß.

Das sind alles nur Ideen oder Denkanstöße, ich kenn mich medizinisch natürlich nicht so aus...

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Hallo,
ich habe die Geburt meines ersten Kindes als traumatisch empfunden und seitdem psychisch einen Knacks weg, an dem ich immer noch arbeite. Situationen, die früher ohne Probleme gingen, lösen jetzt Stress und Angst in mir aus, die sich körperlich und psychisch äußern. Ich komme auch nicht mehr so gut mit Arztbesuchen und damit verbundenen möglichen Schmerzen klar, obwohl ich diesbezüglich früher total unempfindlich und sorglos war. Es hat sehr vieles auf den Kopf gestellt.
Nach der ersten Geburt war für mich (in der Theorie) klar, dass ein mögliches zweites Kind nur per Kaiserschnitt auf die Welt kommen soll.

Als ich dann tatsächlich schwanger war, fand bei mir ein Umdenken statt. Neben den Ängsten, die mit einem Kaiserschnitt verbunden waren (wer weiß, was da für Probleme kommen könnten, wenn ich bei dem anderen Weg schon so ein Pech hatte), wollte ich die erste Geburt so nicht stehen lassen. Ich wollte nicht, dass diese Erfahrung die einzige sein wird, die ich mit dem Ereignis Geburt verbinde. Die zweite Geburt sollte für mich eine Art Versöhnung werden. Ich wollte es nochmal auf diesem Weg probieren, mich der Angst stellen und ich hatte die Hoffnung, dass es die Wunden von damals ein wenig besser heilen lässt.

Das hätte natürlich schiefgehen können, aber ich hatte das Glück, dass es nicht so war. Die zweite spontane Geburt hatte zwar auch schwierige Momente, aber sie war tausendmal besser als die erste. Es gab zwar ähnliche Probleme wie bei der ersten, aber ich konnte besser damit umgehen und fühlte mich nicht so hilflos. Es fühlte sich insgesamt viel besser an, weil ich unterbewusst durch die schlimmen Erfahrungen von früher viel stärker geworden war, als ich es zuvor gedacht hätte.

Es waren also weniger die äußeren Umstände der zweiten Geburt, die meine Wunden heilen ließen, sondern viel mehr mein Umgang damit und dass ich aus dem Negativen letztlich etwas Positives gewinnen konnte. Das Schlimme von vorher half mir mit dem Negativen der zweiten Geburt besser umzugehen, weil ich daran gewachsen war.

Für mich war das sehr gut und wichtig und ich bin im Nachhinein froh bzw. sogar richtig glücklich, dass ich diese Chance genutzt habe, weil mir diese Erfahrung seelisch wirklich gut getan hat.

Du fragtest, wie wir uns entscheiden würden: Aufgrund meiner Erfahrung würde ich die spontane Geburt wählen, sofern die Ärzte nicht davon abraten. Ich sehe sie als Chance, dass es diesmal besser enden kann. Ob es besser wird, weiß man vorher leider nicht, aber die Möglichkeit besteht und das war für mich Grund genug, mich dafür zu entscheiden.
Sollten deine Ärzte das Risiko zu Verbluten o. ä. als zu hoch einstufen, würde ich es natürlich nicht machen. Bestehen aus medizinischer Sicht keine Bedenken, wäre es mir einen Versuch wert.

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Hallo 🙋‍♀️
Ich erzähl dir mal einfach von meinem geplanten Wunsch-KS.
Ich wusste schon bevor ich schwanger wurde das ich einen geplanten KS will. Ich hab jahrelang mit behinderten Menschen zusammengearbeitet und ca. 80% von denen die ich betreut hatte waren Geburtsunfälle gewesen. Das hat mich damals doch sehr abgeschreckt und so wusste ich das ich einen KS möchte.

Ich bin selbst vorbelastet mit Depressionen und einer Angststörung und hatte einen Heiden Respekt vor der OP. An dem Tag selbst war ich allerdings die Ruhe selbst. Ich war so überrascht von mir. Die Hebammen haben mich in den Vorbereitungsraum geschoben wo mir dann die spinale gelegt wurde und meine Beine langsam taub wurden. Es war wirklich gar nicht schlimm. Alle wussten von meiner psychischen Vergangenheit und waren so einfühlsam und freudig mit mir, dass meine kleine bald da sein würde. Im kompletten OP wurde nur Freude ausgestrahlt und das hat es für mich so schön gemacht. Dank der aktuellen Situation durfte mein Mann leider nicht dabei sein. An meinem Kopf hat der Anästhesist gesessen und mit mir gescherzt und erzählt, bis auf einmal der Operateur sagte „jetzt wird’s ungemütlich“. Damit meinte er das es jetzt unangenehm werden würde, weil sie auf meinen Bauch drückten um meine kleine durch den Schnitt zu pressen. Ich war total baff, weil ich nicht einmal richtig mitbekommen habe, dass sie schon losgelegt hatten 😅 alles in allem war meine Tochter innerhalb von (ich glaube) 10 Minuten da und es war der mit Abstand schönste Moment in meinem Leben. Ich bin jetzt mit Kind Nummer 2 schwanger und will auf jeden Fall wieder einen KS.

Lass dich nicht durch aussagen verunsichern wie :“aber dann hat man keine Bindung zu seinem Kind“ das ist blödsinn. Meine Tochter und ich haben eine echt tolle Bindung zueinander und außerdem hätte ja dann kein Vater der Welt eine gute Bindung zu seinem Kind, weil er es nicht geboren hat.

Der KS war das beste was mir für meine Psyche hätte passieren können. Ich will nicht alles schönreden, die Schmerzen waren ein paar Tage lang echt heftig, aber ab dem 3. Tag waren sie eigentlich echt aushaltbar. Es fühlte sich ab da nur noch an wie sehr sehr starker Muskelkater.

Lass dich einfach mal in deiner Klinik dazu beraten. Erzähl ihnen von deinen Ängsten. Ich hatte echt Glück mit meiner Klinik und dem Personal dort, jeder war unglaublich verständnisvoll und hilfsbereit, auch nach dem KS.

Ich wünsch dir alles gute und drücke dir die Daumen!

Liebe Grüße 💚

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Ich glaube mit den Blutungen beim Kaiserschnitt kann man nicht pauschal sagen. Ich hatte vor 3 Wochen einen auf Grund von einer Nabelschnuranomalie. Der Eingriff an sich war ziemlich harmlos. Mir ist nur der Kreislauf in den Keller gerutscht.

Ich hab übrigens nur 500 ml Blut verloren. Da ist’s sogar bei normalen Geburten oft mehr. Aber die Frau vor mir hatte zum Beispiel danach ziemlich arge Blutungen. Wenn du Probleme mit dem Abgang der Plazenta hast, dann ist beim Kaiserschnitt halt der Vorteil das sie gleich mit entfernt wird und man Blutungen gleich so stillen kann. Vor allem wenn deine Geschichte bekannt ist, glaub ich können die Ärzte viel besser reagieren.

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Also, unabhängig von deiner persönlichen Situation und Vorbelastung möchte ich dir meine Erfahrung zu einem KS mitgeben.

Ich hatte in der 38.Ssw einen geplanten KS, da meine Zwillinge in BEL lagen. Das war ok für mich, ich wollte nur, dass sie gesund zur Welt kommen.

Im Nachhinein war der KS furchtbar für mich und vermutlich auch für meine Mäuse:

- die Geburten gingen so rasant, schnippschnapp, aufgeschnitten, raus mit den beiden, dass ich trotz monatelangem Wissens vom bevorstehenden KS völlig überrumpelt war. Meine Psyche kam nach 38 Wochen Schwangerschaft und inniger Verbindung nicht mit dem "Herausreißen" aus meinem Körper klar. Ich war wie überfahren und stand gefühlt unter Schock.

- Meine Mäuse hatten Anpassungsstörungen, was häufig bei KS passiert, da zB das Fruchtwasser in den Lungen verbleibt, was sonst im Geburtsakt herausgepresst wird. Sie wurden also quasi mit einer Art Lungenödem geboren und konnten deshalb nicht problemlos atmen. Die rasante und unvorbereitete Geburt hat zudem einen schlechten Blutzuckerwert und schwankenden Blutdruck bewirkt. Meine Tochter bekam all das dank Kuschelns und dadurch gute Oxytocinausschüttung innerhalb der ersten Stunde draußen in den Griff; mein Sohn nicht, so dass wir getrennt wurden und er 2 Tage auf der Neo lag. Beide waren reif und hatten ein stattliches Geburtsgewicht!

- Man vermutet, dass KS-Babies ein Geburtstrauma erleiden, da sie völlig unvorbereitet - außer beim NotKS - aus der Mutter herausgerissen werden. In Studien sollen wohl manche Babies etwas später versucht haben, durch ständige Vorwärtsrollen das Geburtsszenario "nachzuspielen" und so quasi nachzuholen.

- Die Schmerzen nach dem KS waren enorm. Meine Gyn fand bei der Nachsorge Plazentareste in meiner GM.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich persönlich glaube, dass KS für Babies traumatisierend sind und würde mir das immer gut überlegen. Aber man muss natürlich auch auf sich selbst schauen und Rücksicht nehmen.

Ich wünsche dir alles Gute 🍀

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Ich finde die Angst total nachvollziehbar. Hast du denn in Bezug auf die Panikattacken Hilfe bekommen? Therapie, Medikamente, irgendwas? Oft hilft es ja schon, den Geburtsbericht mit Arzt und Hebamme nochmal durchzugehen, aber in deinem Fall klingt mir das schon danach, dass man mehr tun müsste.

Ich hatte beim ersten Mal einen Notkaiserschnitt und habe davon ebenfalls einen Knacks. Momentan schwanke ich auch noch, meinem Mann geht es so wie deinem (ich glaube, man unterschätzt als Frau oft sehr, was solche grauenhaften Geburten mit den Ehemännern anrichten...). Ich halte mir beide Optionen offen und mache nochmal einen Geburtsvorbereitungskurs bei meiner damaligen Hebamme...vielleicht kommt dann entsprechend Mut zusammen, es nochmal zu versuchen. Vielleicht überwiegt auch die Angst und dann wird es eben ein Kaiserschnitt, obwohl ich das selber nicht schön finde.

Letztlich muss man sich sagen: Anpassungsstörungen bei Neugeborenen sind unschön, aber eine hoch traumatisierte Mutter, die danach ewig mit Panikattacken zu kämpfen hat, ist schlimmer. Du hast noch drei andere Kinder, die dich brauchen, und wenn du danach ein psychisches Wrack bist, ist keinem damit geholfen. Manchmal muss man es auch bisschen pragmatisch sehen.

Was die Schmerzen betrifft: Es ist gut auszuhalten. Nicht schön, aber wirklich machbar. Man sollte nicht mit Tabletten geizen, ich habe mich zwei, drei Wochen komplett zugedröhnt (natürlich streng nach Vorgabe). Damit ging es gut und man konnte sich bewegen. Ich würde an deiner Stelle dann rechtzeitig bei der Krankenkasse eine Haushaltshilfe für die ersten Wochen beantragen. Das gibt einem innerliche Ruhe.

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Danke für deine Worte. Ich glaube, du hast es auf den Punkt getroffen.
Das vergangene Jahr mit den ständigen, irgendwann täglichen Attacken war wirklich schlimm. Ich habe mich kaum irgendwo hin getraut, Auto fahren war ganz schlimm (sowohl alleine, als auch als Beifahrerin). Zusetzt bin ich aus Angst vor einer Attacke nirgends hingefahren, das länger als 15-20min von Zuhause entfernt war. Aber auch Zuhause hatte ich diese Attacken.
Ich habe mir erst spät psychologische Hilfe gesucht, weil ich absolut davon überzeugt war, dass es etwas Körperliches sein muss.
Erst, als quasi alles, wovor ich "Angst" hatte, ausgeschlossen wurde, habe ich verstanden, dass wohl alles wirklich nur von der Psyche kommt. Ich hatte bereits in der Vergangenheit Probleme mit Selbstverletzung und Depressionen (überwunden), aber diese Panikattacken waren neu für mich. Nachdem ich wusste, dass es Panikattacken sind, konnte ich damit umgehen. Ich wusste, die Attacken sind zwar unangenehm, aber weder ersticke ich, noch falle ich plötzlich tot um. Mit dieser Erkenntnis habe ich sie in den Griff bekommen. Ich habe zu großen Teilen in einer Blase gelebt, als wäre alles irreal.
Wie wenig ich in dem knappen Jahr für meine Kinder teilweise da sein konnte, muss ich wohl eher nicht erwähnen. Darum ist es auch mehr als ernst, wenn ich sage, dass ich so etwas definitiv nie mehr erleben möchte.
Ich glaube, nur wenige, die sowas nicht erlebt haben, können nachempfinden, wie schlimm es sein kann.

Mein Mann ist diesmal von Anfang an für einen Kaiserschnitt. Er hat nach der letzten Geburt (für ihn war es das 1. Kind) den Kleinen auf den Arm gedrückt bekommen und stand hilflos da, als es kritisch wurde, dann habe ich den Kleinen irgendwann bekommen und er hat vor der Tür auf den Krankenwagen gewartet- und musste am Ende das ganze Blut vom Boden, aus der Wanne etc. weg wischen. Für ihn war es definitv nicht einfach und er hat gesagt, dass er Angst hat, nach der nächsten Geburt alleine mit den 4 Kindern da zu stehen.

Puh, das war viel Text. Musste aber wohl raus. In manchen Antworten habe ich mich etwas unverstanden gefühlt. Ein "man kanns ja spontan versuchen und wenn es schief geht, kann man ja immer noch reagieren" (überspitzt gesagt) werde ich psychisch wohl nicht packen. So realistisch bin ich.
Aktuell bin ich für einen Kaiserschnitt. Ich habe zwar nun gelesen, dass die Blutungsgefahr um einiges höher ist (und die Müttersterblichkeit um ein dreifaches erhöht), aber aktuell gibt es mir dennoch ein sichereres Gefühl. Mit meiner Hebamme, die bei der letzten Geburt dabei war, werde ich noch sprechen, bei ihr mache ich auch wieder einen Geburtsvorbereitungskurs. Und im Juli habe ich einen Termin zur Geburtsplanung im KKH- für einen Kaiserschnitt- und werde dort alle Ängste und Sorgen ansprechen.

LG

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Ich habe die anderen Antworten nicht glesen. Ich möchte auch nicht zu dem Einen oder Anderen raten, denn das einzig wichtige ist, dass Du diese Geburt so möchtest und dir mögliche Abweichungen oder Komplikationen klar sind. Dann wirst du vorbereitet sein und besser damit umgehen können. Auch gegen eine Panikattacke kannst du dich mental vorbereiten, aber das weißt du sicherlich.

Ich möchte aber eigentlich darauf hinweisen, dass du so nebenbei schreibst, dass sie die Gebärmutter rausnehmen sollen. Informiere dich auch über die Folgen einer Gebärmutterentnahme. Ärzte gehen darauf oft nicht in Gänze ein.

Ich wünsche Dir eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt #klee

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Hallo,
natürlich soll nicht mal eben einfach so die Gebärmutter entfernt werden (am besten gar nicht!). Das ist nur mein persönliches Worst- Case- Szenario, falls es zu wirklich starken Blutungen kommt. In ganz schlimmen Fällen wird dies ja gemacht, um das Leben der Frau zu retten/die Blutung zu stoppen.

LG