Hallo,
bin gerade etwas verwirrt. Vielleicht kann mir ja jemand helfen.
Ich plane seit Beginn der Schwangerschaft eine ambulante Geburt. Zum einen aufgrund von Corona, aber hauptsächlich aufgrund meiner Tochter, die erst 18 Monate alt ist und die ich sonst zwei Tage nicht sehen könnte.
Meine Hebamme wusste auch von Anfang an Bescheid und fand die Idee auch gut.
Habe mich um alles gekümmert, nur beim Neugeborenen-Screening gibt es Probleme.
War bei unserer Kinderarztpraxis und habe dort die Einwilligungserklärung (2 Zettel und ein Faltblatt) abgeholt.
Dies habe ich meiner Hebamme vorgelegt und sie war daraufhin irritiert, da angeblich die Hälfte fehlen würde. Sie bräuchte noch die Karte für die Blutproben sowie einen Briefumschlag zum Verschicken.
Ich also wieder zum Kinderarzt. Dort war man auch irritiert, da diese Unterlagen eigentlich die Hebamme zur Verfügung stellt. Trotzdem hat man mir beides mitgegeben. Allerdings mit dem Hinweis, dass die Hebamme noch Klebezettel und eine Überweisung hinzupacken muss. Dies könne die Praxis nicht ausstellen, da dafür das Baby bereits geboren sein müsse.
Habe meine Hebamme direkt kontaktiert und sie ist der Meinung, auch dies müsse der Kinderarzt ausstellen und ich bzw. mein Mann müsse das dann halt nach der Geburt abholen.
Irgendwie vertraue ich eher meinem Kinderarzt, da sie dort täglich U2 Untersuchungen durchführen und das Prozedere mit ambulanten Geburten kennen. Meine Hebamme scheint sich aber irgendwie gar nicht auszukennen. 🙄
Kann vielleicht jemand Berichten, wie es richtig ist? Und was würdet ihr in der Situation machen?
Überlege jetzt schon, ob ich nicht doch im Krankenhaus bleiben soll, weil es nachher im Chaos endet und man doch zu Hause mehr Stress hat.
Liebe Grüße
Reechen (36+6 SSW)
Hebamme und Neugeborenen Screening
Hi,
wie das korrekte Prozedere kann ich dir leider nicht sagen, da es bei uns im KH gemacht wurde. Wenn deine Hebamme aber bei dem Thema so verplant ist, würde ich den Test eher beim Kinderarzt machen lassen. Man kann das ja einfach mit der U2 am 3. Lebenstagen machen, wenn’s ganz blöd kommt, muss man vielleicht zwei Mal hin.. So würde ich es tendenziell machen, weil ich keine Lust hätte auf die Schnelle was organisieren zu müssen, wenn’s die Hebamme irgendwie versaut. Nur deswegen im KH bleiben, würde ich nicht
Ich habe zwei mal ambulant entbunden (2017, 2020). Beide Male haben die jeweiligen Nachsorgehebammen das Screening durchgeführt. Der Arzt hat vorher nur die Aufklärung gemacht (telefonisch, unser KiA ist da recht unkompliziert) und den Bogen unterschrieben, dass die Hebamme es durchführen darf.
Alles andere (Karte, Umschlag etc.) haben beide Hebammen ganz selbstverständlich bereitgestellt.
Also ja, auch für mich hört es sich auch so an, als hätte deine Hebamme da nicht so die Routine. Könntest du sie darauf ansprechen („Ich bin etwas verwirrt, denn bei einer Bekannten lief das ganz anders, da hat die Hebamme das alles gestellt. Wie kommt es denn zu diesen Unterschieden?“ oder so ähnlich)? Nicht vorwürflich oder zickig, einfach ganz normal nachfragend. Ist ja dein gutes Recht.
Ich ganz persönlich würde weiter beim Plan der ambulanten Entbindung bleiben, ich habe aber auch zu viele Jahre im Krankenhaus gearbeitet, als das ich dem Bleiben dort viel abgewinnen könnte 😉 Im Zweifel kann der KiA das Screening ja doch durchführen, oder? Dann muss halt der Papa da mal mit Baby und Kleinkind hin, um das machen zu lassen. Geht ja fix.
Wenn deine Hebamme das Screening macht, stellt der KiA nur den Zettel für das Labor, also die ärztliche Deligation an die Hebamme.
Alles anderen Unterlagen und Utensilien muss deine Hebamme haben. Darum muss sie dich kümmern, nicht du. Wenn sie sich diesbezüglich nicht auskennt, muss sie sich erkundigen. Das ist ihr Job und dafür hat sie ja einen Verband und Kollegen, die sie beraten können.
LG
P.S. nur deshalb im KH zu bleiben, würde ich definitiv nicht machen. Wenn du dir eine ambulante Geburt wünscht, bleib dabei (sofern alles gut geht) und frag noch mal bei der Hebamme nach, dass sie sich darum kümmert, dafür wird sie bezahlt.
LG