Probleme an Sectio-Naht, Studie

Ich wollte Euch alle, die ihr eine Sectio wollt/braucht mal meine Erfahrungen mit auf den Weg geben. Vielleicht ist das interessant und hilfreich für ein Vorgespräch.

Ich hatte in 2018 eine primäre Sectio wegen BEL. Ich bin privat versichert und hab mir daher eine echte Gyn-Koryphäe dafür ausgesucht. Meinem Wunsch erst 2 Tage vor ET zu entbinden wurde nachgekommen. Meine Frage ob es sinnvoll sei Wehen abzuwarten wurde aber von diesem und anderen Ärzten verneint. Für das Kind sei das unnötiger Stress Richtung Geburtskanal befördert zu werden aus dem es dann wieder raus muss. Für die Mutter würde das Risiko des hohen Blutverlust bei der OP steigen, da die Gebärmutter bei den Wehen stark durchblutet wird. Und zudem könne man unter Wehen schwieriger die Spinale setzen und die ist aber unbedingt wichtig damit man keine Vollnarkose braucht und direkt im OP noch bonden kann. Klingt alles total logisch. Habe ich dann so gemacht, Sectio ohne Wehen vorab.

Die Geburt war super. Die äußerliche Narbe ist gut geheilt und macht keinerlei Probleme. Die innere auch nicht, zumindest nicht wirklich spürbar. Allerdings hat man da schon im US gesehen, dass sich da eine kleine Kerbe gebildet hat an der sich etwas Flüssigkeit sammelt. Nach jeder Periode scheint da auch etwa Blut hängen zu bleiben und ich habe noch recht lange Schmierblutungen.

Jetzt versuche ich zum 2. mal schwanger zu werden, wieder künstl. Befruchtung nötig, und der erste Versuch musste abgebrochen werden. Es hat sich wieder Flüssigkeit an der Narbe gesammelt, die hat sich als Film in die gesamte Gebärmutter gelegt und so kann sich nichts einnisten.

Nun wurde das in einer Gebärmutterspiegelung genauer angeschaut. Soweit alles gut verheilt, aber ja, diese Kerbe ist da und zudem ist die Gebärmutter an der Nahtstelle sehr dünn. Bei einer erneuten Schwangerschaft müsste das engmaschig kontrolliert werden, ob das zu einer Risikostelle wird, ggf. liegen und früh per Sectio holen.

Jetzt habe ich diese seriöse Studie von der Uniklinik Essen gefunden und finde sie total interessant.

https://frauenklinik.uk-essen.de/fileadmin/storage/frauenklinik/datensaetze_der_einrichtung/downloads/Koeninger/deutschsprachige_Artikel/Narbendefekte_und_Plazentationsstoerungen.pdf

Da kommt man zu dem begründeten Verdacht, dass eine Sectionarbe in der besser durchbluteten wehenden Gebärmutter besser abheilt als in einer, die nicht unter Wehen genäht wurde.

Tja, ihr könnt Euch vorstellen, dass ich das mit Blick auf eine Folgeschwangerschaft wenigstens gern mal mit meinen Ärzten diskutiert hätte. Zu spät. Mal sehen wie es bei mir weiter geht.

Ihr habt jetzt vielleicht noch die Chance das Thema anzusprechen und abzuwägen. Alles Gute.

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Vielen Dank, dass du deine Erfahrung und deine Erkenntnis teilst!!!

Für mich kommt das zu spät, aber es ist interessant und gut zu hören, dass nicht nur ich solche Probleme hatte. Bei mir war trotz Ultraschall, MRT und letztlich einer Gebärmutterspiegelung nicht ganz klar, was genau mit meiner Narbe los ist (nach zwei ungeplanten KS und bei unerfülltem weiteren Kinderwunsch, auch ich hatte so eine Blutansammlung und Schmierblutungen).

Offenbar wurde bei dem Eingriff zufällig die fragliche Stelle geöffnet. Jedenfalls hat es sich danach gebessert und ich war vier Monate später schwanger. Unser Drittes ist jetzt bei uns. 🤷‍♀️😊

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drück mir die daumen, dass ich auch dieses glück habe. der arzt hat bei der spiegelung da mal entlang gekratzt, vielleicht hat es das schon gebracht

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Das mach ich auf jeden Fall! 👍

Immerhin konnte man bei dir was Konkretes erkennen, das ist doch schon mal was. Mir konnte selbst nach dem Eingriff keiner erklären, was genau das Problem ist. Es wurde nur vermutet, dass man das unbekannte Problem zufällig beseitigt hat. Das kommt mir bis heute sehr seltsam vor, deshalb fand ich es so gut zu erfahren, dass ich nicht die Einzige mit so einer komischen Narbe bin.

Mein Narbengewebe wurde übrigens als "verdammt dünn" bezeichnet vor dem Eingriff. Während der Schwangerschaft sah es dann aber wohl immer gut aus, warum auch immer.

Viel Glück!!! 🍀

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Danke dafür.
Ich war heute im KH und soll 5 Tage vor ET einen Kaiserschnitt bekommen wegen BEL. Für mein Bauchgefühl ist das zu früh und ich wünsche mir einen Start durch Wehen. Der Chefarzt war aber so eisern, er hat mich total überrumpelt und ist kaum auf mich eingegangen :(
Naja, jedenfalls danke für deinen Beitrag. Das macht mir nochmal Mut dort doch nochmal anzurufen.

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Ich finde es total interessant, wie unterschiedlich die Aussagen so sind. Ich hatte beim zweiten heftige Wehenstürme wegen der Einleitung, allerdings mumu unwirksam. Da ich das nicht tagelang so mitmachen wollte, haben wir auf ks umgeschwenkt und mein Mann bettelte stellvertretend für mich um wehenhemmer. Sowohl Ärzte als auch hebammen betonten immer wieder, wie gut es fürs Baby ist, trotz ks wehen abzubekommen und so zu wissen, dass es da eben raus geht. Das sei so viel besser als einfach Bauch auf und raus. Naja, hab trotzdem welche bekommen, ging einfach nicht anders.
Verheilt ists wohl gut, aber ansonsten kann ich leider nicht helfen, wir möchten keine Kinder mehr