PDA: ja oder nein? Erfahrungen Schmerzempfindlichkeit

Hallo ihr Lieben,

mein Titel ist nicht ganz aussagekäftig formuliert, aber mir fällt hier leider nicht kurzes passenderes ein.

Ich bin mittlerweile in der 30. SSW mit meinem ersten Kind schwanger und mache mir zunehmend Gedanken über die Geburt. Ich habe zwei Schwestern, die beide bereits Kinder haben. Beide berichteten mir, dass sie die Geburten ohne PDA und andere jegliche Schmermittel überstanden haben und klar, war es an einem gewissen Punkt hart, aber es ist machbar. Nun ist es so, dass ich mittlerweile von vielen Freundinnen und anderen Frauen in meinem Alter immer höre, dass sie es ohne PDA nicht geschafft hätten und nicht verstehen können, wie man so etwas nicht in Anspruch nehmen kann. Ich habe das Gefühl, dass es zur Selbstverständlichkeit geworden ist, eine PDA zu benötigen.

Ich persönlich würde sehr gern ohne PDA entbinden, bin mir aber durchaus bewusst, dass dieser Gedanke sich unter der Geburt auch schnell ändern kann und zusätzlich frage ich mich, warum sollte gerade ICH es ohne PDA schaffen, wenn andere eine benötigen.

Und klar, es gibt Personen, die sind schmerzempfindlicher als andere, aber woher weiss ich eigentlich, ob ich schmerzempfindlich bin? Gibt es unter euch welche die bereits Geburten mit und ohne PDA hatten und vergleichen können?

Ich hoffe ihr versteht mein Anliegen, ich weiss nicht, wie ich meine Gedanken anders in Worte fassen soll :-D

Liebe Grüße

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Ich hatte beides, allerdings hat die PDA bei der ersten Geburt nur 30 Minuten gewirkt. Ich habe also die letzten 3 cm+ Austreibungsphase ohne schaffen müssen, obwohl ich wie eine Irre den Nachdosierungsknopf gedrückt habe. War vermutlich falsch angeschlossen.
Bei der zweiten Geburt war ich im Geburtshaus, ich wusste ja, ich schaffe es auch „ohne“, und ich habe tatsächlich nicht einmal daran gedacht.
Im Nachhinein hätte ich gerne auf die PDA verzichtet, weil ich mir eine totale Erleichterung erhofft hatte, schon sauer war, dass die Anästhesisten so lange brauchen und dann dauert es ja auch noch bis die PDA sitzt. Und dann war es bloß eine so kurze Pause. Ich habe mir warten und hoffen auf Erleichterung zu viel Zeit verschwendet, in der ich die Wehen lieber sinnvoll hätte verarmen sollen. Ich hab immer noch gedacht, so das ist jetzt die letzte ohne pda und dann kam noch eine und noch eine. Bei der zweiten Geburt habe ich mich einfach darauf eingelassen, dass es eben sehr schmerzhaft wird und es war viiiiiel besser.

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Hallo,

ich muss sagen, dass ich bei beiden Geburten eine art Intuition hatte, ob ich eine PDA brauche oder nicht. Ich bin in Bezug auf Bauchschmerzen nicht überempfindlich muss man sagen.

Bei der ersten Geburt habe ich ohne PDA entbunden. Die Schmerzen waren ordentlich und auch wirklich schlimm, aber ich wusste die ganze Zeit, dass ich das schaffen werde ohne Hilfsmittel. Habe die Wehen immer summend veratmet und hing an der Sprossenwand auf dem Hocker sitzend. So habe ich es bis zu den Presswehen kompensieren können. Und alles hat ohne PDA gut geklappt und habe mir eine Geburt sogar schlimmer vorgestellt als sie letztendlich war


Bei der zweiten Geburt sah das anders aus. Wollte wieder ohne PDA entbinden, da ich das ja zuvor auch geschafft habe. Nach fünf Stunden wirklich intensiven Wehen und keinem Fortschritt wusste ich, dass ich jetzt eine pda brauche. Habe sie dann bekommen, konnte zwei Stunden verschnaufen (der Muttermund öffnete sich dann auch endlich und die Kleine hat sich korrekt eingedreht) und dann kamen die Presswehen. Und die waren trotz gut liegender PDA zuvor genauso oder sogar etwas schlimmer als bei der ersten Geburt.


Ich würde dir raten auf dein Gefühl zu hören. Wenn du an eine pda denkst in dem Moment, frage danach und wenn nicht, dann bring es ohne über die Bühne. Ich glaube man merkt das :-) Alles Gute!

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Achja. Und es hat nichts mit Überempflindlichkeit, abgehärtet sein oder sonst was zu tun. Und es gibt auch keinen Orden oder Applaus für Geburten ohne PDA :-D das muss man sich glaube ich manchmal sagen, wenn man sich vornimmt ohne Schmerzhilfe zu entbinden ;-)

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Ich kann vom Schmerzlevel nicht mitreden, da ich da kein Maßstab bin, finde aber, du solltest sie nicht generell ablehnen.
DU bist der Maßstab und nicht andere und ihre Erzählungen! Probier es doch erst ohne und sonst ist sie in der Regel schnell gelegt ;-)
Ich hatte ne PDA, aber im Endeffekt nen KS. Die PDA wurde damals nur nachgespritzt und ich hab im OP alles mitbekommen. Würde es persönlich wieder machen.

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Ich kann das jetzt nicht vergleichen, weil ich bisher nur eine Geburt mit PDA hatte. Ich fand die Wehen zb relativ erträglich bzw es war für mich für die Dauer einer Wehe aushaltbar aber natürlich sehr schmerzhaft. Die letzten 24h vor der Geburt konnte ich absolut nicht mehr schlafen und war dementsprechend fix und fertig als die ersten richtigen Wehen kamen! Irgendwann habe ich mich dann für eine PDA entschieden, weil es bei mir sehr langsam ging und ich nicht wusste wie viele Stunden es noch zur Geburt dauert und ob ich es bis dahin schaffe. Wie gesagt, die Wehen habe ich ausgehalten, aber ich wusste nicht ob ich es noch weitere Stunden lang durchhalten kann. Nachdem ich die PDA bekommen hatte, bin ich direkt eingeschlafen und erst 4h später zu den Eröffnungswehen wieder aufgewacht 🙈

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Preiswerten, nicht Eröffnungswehen

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Presswehen... meine Güte jetzt aber 😂

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Lass es doch einfach auf dich zukommen. PDA hat nicht nur mit Schmerzen zu tun. Die Geburt meiner Tochter war lang. Schmerzen aushaltbar. Aber alles Verkrampft. Die PDA half mir zu entspannen, etwas zu schlafen und siehe da der Muttermund ging auf.

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Bei mir war es ähnlich. Nach über zehn Stunden Wehen die ich veratmen musste, war ich nur noch verkrampft. Schlafen konnte ich mit PDA zwar nicht, aber doch deutlich entspannen und dadurch ging der Muttermund besser auf und die Geburt ging voran.

Wäre die Geburt nicht insgesamt so lang gewesen (einen Tag schon unangenehme aber unproduktive Wehen, eine Nacht mit nicht mal zwei Stunden schlaf, dann Blasensprung und zehn Stunden anstrengende Wehen) hätte ich es vielleicht ohne PDA versucht. In der Situation war es aber die richtige Entscheidung.
Ich wollte aber auch keinen Tapferkeitspreis gewinnen sondern war über die Möglichkeit wirklich froh.

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Genau. Es ist nicht alles schlecht. Ohne PDA hätte es mit einem Kaiserschnitt geendet.

Irgendwann krampft alles

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Wie sind denn sonst so die Körper von dir und deiner Schwester, seid ihr euch ähnlich?
Ich und meine Schwester haben zum Beispiel einen total ähnlichen Körperbau und hatten auch immer ähnliche Probleme, zum Beispiel in Sachen Verdauung, Regelschmerzen etc.
Ich werde bei uns allerdings die erste sein, ich hoffe deswegen, dass sie daraus auch irgendwelche Schlüsse ziehen kann.

Ansonsten würde ich mich da gar nicht so versteifen.
Probier es einfach soweit du kannst und wenn du dann doch eine PDA willst ist es eben so! Ich hoffe deine Schwestern setzen dich da nicht unter Druck. Und wenn jemand neugierig nach Details fragt die du eigentlich gar nicht erzählen willst dann gibt es eben ein "Das ist mir zu privat".

Ich möchte selber natürlich und ohne jegliche Interventionen oder Mittel entbinden. Anfangs war ich da auch versteifter aber ich glaube das bringt nicht wirklich was, damit setzt man sich nur selbst unter Druck und wenn ich bei der Geburt denke "Oh nein bitte keine PDA" dann wird es wahrscheinlich doch eine weil ich mich aus Angst verkrampfe!
Ich denke während der Geburt muss man einfach ganz bei sich sein in der Gegenwart, nicht bei anderen, nicht in der Zukunft, was wäre wenn... Ich glaube einfach daran, dass diese Offenheit und das auf mich zukommen lassen - nicht unwissend oder naiv, einfach in dem Bewusstsein, dass es kommt, wie es kommt - am meisten dabei helfen werden die Geburt "entspannt" zu meistern sodass irgendwelche Gedanken oder äußeren Einflüsse mir da nichts anhaben können.

Und sollte es am Ende ein Kaiserschnitt werden ist das eben auch so, aber ich möchte zumindest positiv an die Sache heran gehen, auf alles andere habe ich keinen Einfluss, aber bekanntermaßen hat die Psyche und das Denken einen großen Einfluss auf die Geburt.

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Hallo,
lass es einfach auf dich zukommen. Wenn du merkst, es geht nicht mehr, sprich das Personal drauf an und lass dir helfen. Auch ein Einlauf, Buscopan und Lachgas kann toll helfen. Drum: probieren, probieren, probieren.

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Huhu , ich habe vor 14 Monaten auch ohne pda entbunden. Allerdings habe ich vorher die Aufklärung unterschrieben, falls es doch nötig gewesen wäre. Ich bin in die Entbindung mit dem Gedanken gegangen , dass ich offen für alles bin. Das hat mir sehr geholfen. Eine Geburt kann man nicht planen. Ich wollte es ohne versuchen , aber wenn es anders gekommen wäre , dann wäre es eben so gewesen. Das gleiche mit Thema Sectio.
Ich hab einmalig eine Schmerzinfusion bekommen.
Ja , die Wehen waren nicht ohne, aber mein MuMu hat sich relativ schnell geöffnet, da wäre ne pda sinnlos gewesen. Wenn ein Stillstand gewesen wäre, dann hätte ich definitiv nach ner pda verlangt.
Es war meine erste Geburt.

Ich wünsche dir noch ne schöne Restschwangerschaft und alles gute:)

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Hey,
Meine Hebamme meinte damals ,,Es gibt keinen Pokal, wenn man ohne PDA entbindet. " Jede Geburt ist einfach anders! Jede Frau ist anders!
Das hat mir den Druck genommen es ohne PDA schaffen zu müssen!

Letztendlich wurde ich 7 Tage nach ET eingeleitet. Die Nacht vorher habe ich bereits unter schlimmen Schmerzen gelitten (Wurden anfangs nicht ernst genommen, erst nach der Geburt hat sich rausgestellt, dass ich mehrere Gallenkoliken wegen Gallensteinen hatte.) Und nach einem Wehensturm und keinen Pausen war ich dankbar für die PDA!

Mit Sicherheit hat sich die Geburt dadurch verlängert, ABER ich hatte eine wunderschöne Geburt! Ich konnte mich zwischendurch ausruhen und einfach alles genießen. Ich hatte eine PDA mit der ich weiterhin gehen konnte und die immer wieder nachgespritzt werden konnte. So wurden die Wehen dann immer mal wieder ausgehalten, aber es wurde kein Kampf.

Mag sein, dass andere Frauen in meiner Situation keine PDA gebraucht hätten. Das spielt im Endeffekt ja keine Rolle. Für mich war es genau die richtige Entscheidung.

Ich bewundere jede Frau, die ohne PDA entbindet!

Aber man sollte einfach unvoreingenommen an die Sache rangehen und schauen wie gut man mit den Wehen zurecht kommt und wie der Geburtsverlauf so ist.
Oft gibt es noch andere Schmerzmittel wie Lachgas, auf die man ja auch erstmal zurückgreifen kann.

Ich wünsche dir eine schöne Geburt und dass du dich nicht unter Druck setzt und einfach auf dein Gefühl hörst. Es ist keine Schande Schmerzmittel in Anspruch zu nehmen. :-)