Männer bei Geburten-ja oder nein?

Es ist ja noch nicht lange her, da waren die Männer während einer Geburt nicht erwünscht. Jetzt hat sich das um 180 Grad geändert und die Männer müssen sich schon entschuldigen, wenn sie während der Geburt nicht dabei sein wollen/können. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Die Geburten sind ja wirklich nicht einfach zum dabei sein. Für mich war die Geburt wunderschön, für meinen Mann war sie schrecklich und er musste weinen, weil er nichts machen konnte und er hilflos war. Mein Mann hat mir nur durch seine Anwesenheit geholfen während den Geburten, was für ihn schwer zu verstehen ist. er musste überlegen, ob er das ein 2./3. Mal miterleben kann. War er dann auch. Für mich wäre es aber kein Problem gewesen, wenn mein Mann bei den Geburten nicht dabei sein wollte. Dann hätte ich mir eben jemand anderes gesucht, Schwester oder eine Doula. Da passiert während einer Geburt eine Menge, die für uns Frauen nachvollziehbar und normal sind. Aber für einen Mann doch ganz schön erschreckend sein könnten. Sie spüren die Hormone nicht, die durch unsere Körper rasen. Sie spüren nicht, wie das kleine Kind sich bewegt und immer mehr nach unten rutscht. Sachen, die uns Frauen das Geburtserlebnis erleichtern können. Sie sehen aber Blut, Fruchwasser und die Ehefrau, die vor Schmerzen zittert oder weint oder schreit. Wie seht ihr das? Muss ein Mann bei den Geburten dabei sein? Wenn ja, warum? Und wie kam es, dass sich eine Praktik, die Jahrhunderte lang normal war, innert wenigen Jahrzehnten zum vollen Gegenteil wendete?

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1. Es hat sich nichts zum Gegenteil gewendet. Frauen haben sich bei der Geburt schon immer helfen lassen, besonders bei der ersten denn:

2. Es ist für die Erstgebärende auch das erste mal und es kommt vieles auf sie zu, was sie eben nicht kennt, einschätzen oder abschätzen kann.

3. Ist unser Geburtensystem leider so kaputtgespart worden, dass der Mann einfach mal in vielen Fällen (besonders Großstädten), die Betreuung und "Aufsicht" seiner Frau übernimmt, weil zu wenig Hebammen auf zu viele Schwangere/ Gebährende kommen.

4.Muss es nicht der Mann sein, viele wohnen aber leider fernab der Familie und der Mann ist oft als nächstes greifbar.

5.Ist es sicher nicht für jeden Mann ein traumatisches Erlebnis. Mein Mann sah genau das gleiche wie ich. Er saß an meinem Kopfende, hielt meine Hand und gab mir zu trinken. Er sah kein Fruchtwasser oder sonstig übermäßiges Blut. Er sah unseren Krümel, wie er mir direkt auf die Brust gelegt wurde. Er schnitt die Nabelschnur durch, ich schaute dabei zu.

Männer haben früher gejagt, geschlachtet, Fleisch zu Wurst verarbeitet. Ich glaube die können einiges ab und sind da evolutionär noch nicht völlig verweichlicht.

Ich hoffe, ich konnte dir einige Erkenntnisse bringen.

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Meine Familie kommt aus Serbien. Dort ist es nicht gängig dass der Mann bei der Geburt dabei ist. Mein Cousin war bei keiner seiner 3 Kinder dabei, stattdessen habe die Männer zu hause die Geburt gefeiert 😂

Mein Mann war bei beiden Kindern dabei. Für ihn war die erste Geburt zwar komisch, weil er auch einfach nur da saß und nicht wusste was er machen sollte. Aber nach 39 min war unser Kind geboren und damit ging es ja doch recht schnell 😅 fand er gut und hat immer allen erzählt, dass unser Sohn sich extra für ihn beeilt hat 😂 danach fand er es aber wahnsinnig faszinierend und war froh, dass er dabei war. Wollte er nämlich eigentlich nicht, mir war es egal, aber er war gerade zu hause als es los ging und war dann eben doch bei 😂

Bei der zweiten Geburt bestand er darauf, er wollte bei unserer Tochter auch mitkommen. Ich rief ihn also auf Arbeit an, damit er mich ins Krankenhaus bringt. Das war wohl eine noch männerfreundlichere Geburt, denn wir waren gerade im Kreißsaal angekommen als es schon los ging. Nach 7 min war unsere Tochter dann geboren 🤷‍♀️

Also meine Meinung, nein ein Mann muss nicht dabei sein. Schön ist es aber trotzdem, wenn er das möchte. Zwingen oder streiten würde ich aber darüber nicht.

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Mein Mann und ich hatten jeweils das gleiche Geburtserlebnis - wir waren beide nicht anwesend. Ich unter Vollnarkose im OP, er davor.

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Nein, mein Mann muss nicht dabei sein. Er war beim ersten Mal mit im Kreißsaal, bis es zum Kaiserschnitt kam. In dem op wollte ich ihn nicht dabei haben, er wollte, sollte und musste es nicht.
Würde ich nun spontan entbinden, würde ich ihn auch nicht mehr mitnehmen und sonst auch niemanden. Ich hätte einfach nur meine Ruhe haben wollen.

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Nun, müssen nein, dürfen ja...
Geburt 1: Mann war dabei, konnte aber nicht viel machen, weil es recht schnell gehen musste & ich fast wie im OP lag
Geburt 2: Mit einer Freundin, die mehr meine Wünsche gegenüber dem Personal vertreten hat, als (m)ein Mann das jemals gemacht & gekonnt hätte
Geburt 3: Mann sass im GH daneben, hat Buch gelesen & heisses Wasser in die Wanne nachgelassen - war aber super schön, ihn sofort danach zum Kuscheln zu haben
Geburt 4: Hab ihm vorher schon gesagt, dass ich unter Geburt garstig werden kann... hab dann in der Austreibungsphase (GH) geschimpft, dass die Musik gar nicht zu meinen Wehen passt, weil viel zu langsam & seicht - hat er sofort geändert & dann ging es wieder wunderbar! ;-) Auch dann sofort danach kuscheln & freuen über die Geburt! (+ die Hebammen haben ihm immer erklärt, was grad bei mir passiert - das hat ihm sehr geholfen)

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Definitiv Nein! Mein Mann war bei der Geburt dabei, weil es ja irgendwie "dazugehört!" Nie wieder.

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Also ich bekomme mein 4. Auch alleine.. bei meinem sohn vor 6 jahren war damals mein ehemann dabei..seit ich kind 1 und 3 alleine bekommen habe.. möchte ich niemanden dabei haben..
Keine Freundin, kein mann,
Hebamme und ärztin sind ja da..
Ich sage immer , es ist schwere arbeit.. bei meiner 3 geburt hab ich selbst gedacht ich geh wie eine Rakete durch die Kreis saal decke .. .da brauchte ich nicht noch jemand der nebenbei steht..
Deshalb wird nr 4 komplett alleine entbunden.. zudem bin ich alleinerziehend..

Wünsche euch einen schönen tag

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Also mir war es schon wichtig, dass mein Mann dabei war. Er war sich unsicher, ist aber mir zuliebe mit gekommen. Zur Not hätte er ja auch wieder raus gekonnt wenn es für uns nicht gepasst hätte oder es ihm zu viel geworden wäre.
Glücklicherweise war er eine tolle Unterstützung und auch für ihn war es schön dabei zu sein. Mir war es aber wichtig, dass er am Kopfende bleibt und das hat er auch verstanden, so hat er auch nichts anderes als ich gesehen. Und durch die Wassergeburt hat sich das Blut und so in Grenzen gehalten.
Jemand anderen hätte ich nicht dabei haben wollen aus meinem Umfeld.

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Ich sehe das irgendwie anders. Mein Mann war bei beiden Geburten dabei. Er war freiwillig dabei. Aber hätte er gesagt, dass er nicht dabei sein möchte, hätte ich ihm einen Vogel gezeigt. Schließlich wollte er die Kinder genauso haben wie ich. Meine Schwangerschaften waren horror. Viele Komplikationen und starke Schmerzen. Das konnte mein Mann mir natürlich nicht abnehmen, weil es mein Körper ist. Aber nach all den Monaten kann ich doch erwarten, dass er mir in den letzten Std der Schwangerschaft seelisch beisteht. Sagt ja keiner, dass er da stehen muss und unten gucken muss ( wollte ich auch garnicht)
Ich finde es wichtig, dass der Mann bei der Geburt dabei ist.

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Wieso findest du es wichtig?

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Erstmal, weil ich mir die Unterstützung meines Mannes wünsche und weil ich den ersten Kontakt zum Vater genauso wichtig finde wie zur Mutter. Außerdem finde ich es auch wichtig das der Mann sieht, was eine Frau bei einer Geburt alles leisten muss und das nicht eben mal ein zuckerschlecken ist

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