Jemand Erfahrung mit einer ambulanten Geburt?

Hallo ihr lieben.

Ich wollte mal fragen, ob jemand zufällig Erfahrungen mit der ambulanten Geburt hat?
Falls ja, vielleicht kann mir jemand etwas darüber erzählen, wie es ablief und so.

Schönen Abend euch allen.

Lg

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Eigentlich ist gar nicht so viel anders. Unter der Geburt macht es keinen Unterschied. Du entbindest und wirst verarztet. Das Kind wird ganz kurz untersucht und dann dürft ihr erstmal kuscheln. Nach ein paar Stunden (ich glaube 4) wird dein Kind nochmal untersucht und wenn alles normal ist, dürft ihr nach Hause.

Falls du leider einen Kaiserschnitt hattest, eine PDA bekommen hast, die Geburtsverletzungen zu schwerwiegend sind oder irgendetwas nicht passt müsst ihr bleiben.

Also man sollte sich vorher nicht so sehr darauf versteifen. Weil es manchmal wirklich Sinn macht noch ein paar Nächte im Krankenhaus zu bleiben und es dann schade wäre, wenn du enttäuscht wärst.

Ich hab meinen Wunsch dem Krankenhaus immer schon vorher oder zu Beginn der Geburt gesagt und hatte dann auch das Glück, dass es wirklich zweimal ging. Zuhause angekommen solltest du dir wirklich viel Ruhe gönnen und ein paar Tage im Bett bleiben. Falls du jemand bist, der sich schlecht ins Bett legen kann, während der Haushalt gemacht werden muss, solltest du lieber im Krankenhaus bleiben. Eine Hebamme für die Nachsorge wäre für mich ein absolutes MUSS und die Krankenhäuser fragen auch explizit danach.

Ich fand es gerade beim letzten Mal richtig schön so. Ich konnte abends die Kinder ins Bett bringen und morgens kamen sie alle zum Frühstück im (Wochen-)Bett und durften das Geschwisterchen bestaunen. Aber mein Mann hat in den ersten 2 Wochen auch den kompletten Haushalt und die Betreuung der großen Kinder übernommen.

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Vielen lieben Dank für die Infos.
Das ist meine zweite Schwangerschaft und meine Hebamme hatte mich darauf . Ich hatte mich davor aber noch nie mit dem Thema befasst 🙈
Daher wollte ich einfach fragen wer mir mehr dazu sagen kann 😊
Ja ich bin leider jemand der den Haushalt nicht liegen lassen kann ☹️

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Ich habe vor 4 Wochen auch ambulant entbunden. War mein erstes Kind. Ich hatte zwar eine PDA und das Fruchtwasser war grün, da wir beide nach der Geburt aber gesund und munter waren, haben wir nach 5 Stunden kuscheln auch gehen können. Ich fand das super angenehm, weil ich schon 2 Tage vorher wegen Blasensprung im Krankenhaus war und die Atmosphäre mir da zu unruhig war. Aber ich würde es wirklich nach der Geburt entscheiden, ob man sich fit genug fühlt. Auch die erste Nacht ganz allein zu Hause ohne fachkundiges Personal ist anstrengend. Wir zumindest haben uns teilweise hilflos gefühlt, weil das Baby geweint hat und wir es nicht beruhigen konnten. Er ließ sich auch nicht anlegen und hat viel Fruchtwasser erbrochen.

Trotzdem würden wir es jederzeit wieder so machen.

LG :)

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Meine Tochter kam mitten in der Nacht, weshalb wir etwas länger geblieben sind. Sie kam um 1.30 und nach einer Mütze Schlaf konnten wir am Mittag gehen. Mussten morgens etwas warten, denn der Kinderarzt war ziemlich beschäftigt und wegen ein paar Besonderheiten unter der geburt wollte der Oberarzt sie persönlich anschauen.

Meine negativen Erfahrungen:
Unpraktisch war, dass sie kurz vor Weihnachten geboren wurde und auch noch an einem Sonntag. Weil Sonntag war musste mein Mann unter der Woche nochmal extra zur Klinik um sie anzumelden und die Unterlagen fürs Standesamt abzugeben. Außerdem muss man sich selber um die U2 und den hörtest kümmern, das war durch die Feiertage gar nicht so einfach und mit so einem kleinen Wurm zum Arzt zu gehen ist schon stressig.
Die erste Nacht zu Hause war echt hart. Sie hat viel geschrien, weil es mit dem stillen nicht so gut geklappt hat. Mein Mann war ziemlich sauer, weil er meinte, wir hätten im Krankenhaus bleiben sollen. Ich sehe das anders, da wäre ich nämlich alleine mit ihr gewesen, er zu Hause. Mir persönlich ist es auch zu stressig, wenn ständig andere Hebammen um mich rumwuseln, ich finde das gar nicht hilfreich. Ich brauche auch niemanden, der mir zeigt, wie man sie wickelt. Ich habe das am Anfang natürlich nicht gut gemacht und es hat ewig gedauert, aber das ist einfach übungssache. Ich will lieber für mich rausfinden, wie ich mit ihr umzugehen habe. Grundsätzlich weiß man ja Bescheid, war im geburtsvorbereitungskurs und/oder hat Ratgeber zu Babypflege gelesen. Dennoch war es sehr anstrengend und ich hatte zwischenzeitlich auch echt Sorge um sie. Babys verdrehen ja manchmal so die Augen, dass man nur noch das weiße sieht. Wir wussten das aber nicht. Da habe ich dann erst meine hebamme angerufen und später nochmal panisch im Kreißsaal. Die waren aber alle super nett und konnten mich beruhigen.

Mein rat:
Ganz wichtig ist eine nachsorgehebamme, mit der du dich wohl fühlst. Meinem Eindruck nach finden die meisten Hebammen ambulante Geburten ganz toll, du wirst also sicher eine finden, die dir da gerne zur Seite steht.

Mein Fazit:
Ich hasse es, nicht in meinem eigenen Umfeld zu sein, vor allem in stressigen Situationen. Für mich war es deshalb genau das richtige. Wenn es dir da ähnlich geht, kann ich es echt nur empfehlen.

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Ich habe zwar in einem Geburtshaus entbunden, ist aber ja sowieso immer ambulant.
Ich fand es wunderbar.
Wir sind 4 Stunden nach der Geburt nach Hause gefahren. Sich ins eigene Bett zu legen war sooo schön. Meine Nachsorge - Hebamme kam noch am selben Tag abends vorbei und hat nach uns geschaut.
Als sie weg war haben wir uns eine Pizza bestellt. :-)
Das Geschwisterkind konnte ganz in Ruhe unser neues Familienmitglied kennenlernen.
Das stillen klappt, bis heute, viel besser als bei meiner Erstgeborenen.

Ich würde es immer wieder so machen.
Auf keinen Fall würde ich mir nochmal den Stress im KH antun. Verschiedene Hebammen, verschiedene Krankenpfleger/innen, verschiedene Ärzte, jeder hat eine Meinung und jeder eine andere, ständig fummelt wer einem rum, Zimmernachbarin mit Baby, Besuch von Zimmermachbarin.. Etc..

Trau dich!
Alles Liebe 💕

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Hatte ich beim 1. Kind. Bin normal in die Klinik gefahren, hab trotz allem ein Zummer zugewiesen bekommen, als sich mein Sohn dann auf den Weg gemacht hat bin ich in den Kreißsaal umgezogen. Habe dann meinen Sohn bekommen (2:15) und bin mit Mann und Kind um 10 Uhr nach dem OK vom Arzt nach Hause gefahren. Hatte den Vorteil, dass man daheim besser entspannen kann. Allerdings mussten wir dann für die U3 zum KiA, i.d.R. erfolgt die ja noch im Krankenhaus wenn man stationär bleibt.

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Die U2 natürlich...blöde Handytastatur

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Ich habe mein erstes Kind im Geburtshaus entbunden und plane das jetzt mit dem zweiten auch, d.h. es wird wohl wieder eine ambulante Geburt.
Natürlich kannst / solltest du im KH bleiben, wenn es Komplikationen gab (z.B. ab Dammriss 3. Grades). Aber wenn alles gut ist, empfinde ich es zu Hause viiiel entspannter.
Unser KiA kam zur U2 nach Hause, das war also überhaupt kein Stress. Das Neugeborenen-Screening hat meine Nachsorge-Hebamme gemacht. Zum Hörscreening haben wir erst nach 4 Wochen machen lassen, dafür hat man Zeit!

Für mich ist es der entspannteste Weg, um in Ruhe als Familie anzukommen und sich kennen zu lernen!

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Ich hatte vor 21 Tagen eine ambulante Geburt.
Die Geburt wurde eingeleitet und ich bekam eine Pda.
Einen Darmriss hatte ich leider auch zum 3. mal.
Nach 2 Stunden im Kreissaal und 4 Stunden auf dem Zimmer durfte ich nach Hause.
Die Ärztin war zwar dagegen aber ich wollte nicht bleiben. Um 23;30 Uhr verließ ich das Krankenhaus und am nächsten Tag um 10 Uhr war die Hebamme bei uns daheim.

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Da du unten geschrieben hast, dass du schon ein Kind hast.
Meine Tochter (2 Jahre) war nach der Geburt meines Sohnes völlig aufgedreht und völlig durch den Wind. Ich war froh, mich nach der Geburt nochmal erholen zu können und mich in Ruhe um den Kleinen und das Stillen kümmern zu können, auch wenn ich in einen dreibett Zimmer lag und das teilweise sehr anstrengend war. Auch habe ich meine Tochter sehr vermisst, aber als ich dann zu Hause war, habe ich mich gleich übernommen und meine Dammnaht hat wieder geschmerzt.
Du kannst ja eine ambulante Geburt ansteuern und dann schauen wie die Geburt verlaufen ist und wie dein Baby drauf ist und dich unter Umständen nochmal Umentscheiden zu können.

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Hallo,

ic( habe vor einem Monat mein 2. Kind ambulant entbunden. Beim ersten wollte ich eigentlich auch schon, allerdings hatte ich da einen Dammriss 3. Grades, da haben sie mich nicht gehen lassen. Diesmal hatte ich „nur“ einen Riss 2. Grades und bin nach 4 Stunden heim gegangen. Geboren wurde sie um 13 Uhr, um 17 Uhr sind wir aus dem KH raus. Ich bin überzeugt, dass unsere Tochter deswegen so tiefenentspannt ist, da wir den Streß im KH nicht hatten. Stillen hat von Anfang an besser geklappt als mit meinem Sohn. Die Hebamme hab ich schon auf dem Weg ins KH informiert und ihr dann später mitgeteilt, wann wir nach Hause gehen. Am selben Tag haben wir nur telefoniert, da wir auch gut klar gekommen sind und ich sie noch nicht gleich gebraucht habe. Sie wäre abe4 jederzeit erreichbar gewesen. Und mit dem Kinderarzt war schon abgesprochen, dass er zur U2 nach Hause kommt hab ihn auch am selben Tag noch per WhatsApp kontaktiert und gleich für Montag vereinbart, dass er vorbei kommt. Er hat auch das Screening gemacht und der Hörtest wird nächste Woche mit der U 3 gemacht.

Es gab zwar von einigen Seiten nicht so positive Reaktion auf die ambulante Geburt, aber letztendlich musst Du Dich mit der Entscheidung wohl fühlen. Ich würde es jederzeit wieder so machen.

Alles Gute.