Anlegen direkt nach der Geburt/Vormilch

Hallo,

mich beschäftigt jetzt so kurz vor der Geburt, ob das Kind am ersten Tag, also noch vor dem eigentlich Milcheinschuss, wirklich schon etwas aus der Brust bekommt. Produziert jede Brust die Vormilch oder kommt es vor, dass das Baby erstmal 2/3 Tage quasi sinnlos dran rumsaugt, weil einfach keine Vormilch da ist? Das stelle ich mir frustrierend vor, außerdem nimmt es dann ja sicher extrem ab.

Merkt man eigentlich, ob da auch wirklich etwas kommt, wenn das Neugeborene saugt?

LG Anja mit Moppi 💙 (40+0)

1

Huhu,
mein Sohn konnte noch nicht mal richtig saugen nach der Geburt. Er war zu erschöpft und ich auch, sodass auch Tage danach nicht recht was kam.
Ich konnte ein bissl aus meiner Brust rausdrücken und er hat das dann abgeschleckt. Das genügt natürlich nicht als Nahrung, ist aber schon mal gut fürs Immunsystem.

Wenn du in keinem sog. babyfreundlichen KH (meines hat sich als "stillbesessen" entpuppt) bist, wird deinem Kind etwas Glukose gegeben, damit es zu Kräften kommt und nicht so schwach wird. Das ist meiner Meinung für Mutter und Kind nicht so schlimm wie es immer dargestellt wird.

Sag am besten, dass du willst, dass deinem Kind ein bisschen Aufbaufutter gegeben wird. Nach einer strapaziösen Geburt mit Komplikationen seid ihr beide nicht unbedingt in der Lage zu stillen.

Meinen Sohn habe ich noch weit über 7 Monate gestillt. Ein bissl Pragmatismus am Anfang tut auch der Stillbeziehung gut. Zumindest war ich erleichtert, dass mein Kind versorgt ist und sich nicht so abquälen muss. Entspannung und psychisches Wohlbefinden auf beiden Seiten ist mir wichtiger, als ein 100% gestilltes Kind.

Zu deiner letzten Frage:
Am dritten Tag konnte er saugen. Ich wusste intuitiv, dass er es richtig macht, obwohl ich mir vorher keine Gedanken darüber gemacht habe. Das sah professionell aus, was er da tat :-)
Ich habe gespürt, wenn die Milch einschießt. Das ist ein Ziehen bis vor in die Brustwarzen. Denke auch, dass er was abbekommen hat.
Du kannst am Kiefermuskel des Kindes sehen, ob es schluckt. Müsste davon auch Videos bei YT geben usw.

LG Lelamari 22+5 #klee

2

Mmm. Die Frage hatte ich mir nie gestellt. Ich habe 4 Kinder. Eines kam per ungeplantem sehr stressigem ks zu Welt. Alle wurden innerhalb der ersten 2 Stunden angelegt. Sie wurden einfach nur gerne gestillt. Die Nähe zur Mama. Von daher war es fuer.mich richtig. Soweit ich mich erinnere sind auch Milchtropfen daneben gelaufen. Es wird also schon Milch da gewesen sein, obwohl ich davor nix bemerkt habe . Bzgl. Gewicht würde ich mir nur Gedanken machen, wenn das Baby Untergewicht hat. Rede doch mit deiner Hebamme.

3

Ja, da kommt was raus, und es sind nur wenige ml.

Ich würden dir raten das Kind so früh und so lange wie möglich anzulegen! So bringt man die Milchbildung am besten in Schwung. Ich rede von 1-2h lang anlegen, mal links, mal rechts. Die Neugeborenenuntersuchung kann man bei einem offensichtlich gesundem Kind auch nach 3 oder 4h machen!!! Duschen geht auch später!

Sie müssen das Nuckeln auch noch lernen, aber wenn sie es dann kapiert haben, wirst du das merken am Schluckgeräusch, dass alle paar Momente kommt.

Nuckeln-Schluck-nuckeln-schluck etc..

Informiere dich jetzt(!) über das korrekte Anlegen und lass dir nicht gleich reingreifen, es sei denn die Hebamme ist liebevoll!!

4

Haut n Haut ist besser, als wenn das Baby in Handtüchern eingewickelt wird.
Liegend ist angenehmer, wenn dein Kreislauf noch schwächelt

7

Genau das kann aber auch schief gehen. Bei mir hat es dann gleich mit extrem Wunden Brustwarzen geendet
Auch gleich nach der Geburt würd ich das Kind nicht 1-2 Stunden dauernuckeln lassen

weitere Kommentare laden
5

Vertraue auf dein Gefühl, wenn das Baby da ist. Meine Tochter bekam Durstfieber und wurde ganz apathisch weil mir die Leute im Krankenhaus einredeten, ich müsste nur immer wieder anlegen. Das würde schon reichen. Ich hatte kein gutes Gefühl dabei. Die Kleine schrie Tag und Nacht, war immer nur am Suchen und am Nuckeln weil sie ganz einfach Hunger hatte. Dann kam das Fieber und endlich wurde ich ernst genommen und bekam etwas. Würde mir nie mehr passieren! War eine schlimme Erfahrung für mich. Beim 2. Kind habe ich darauf bestanden, spätestens alle 4 Stunden, nach vorherigem Anlegen, Pre zu bekommen und das bis zum Milcheinschuss an Tag 4. Ich hatte ein zufriedenes, schlafendes, ruhiges und sattes Kind. Meine Zimmernachbarin hatte auch nur ihr Baby am Schreien, bis sie dann sah, dass ich zufütterte. Dann hat sie sich auch eine Flasche kommen lassen und ab dem Zeitpunkt schrie ihr Mädchen nicht mehr, weil es ganz einfach satt und zufrieden war. Grausam eigentlich, was man den Kleinen die ersten Tage antut, nur weil einem irgendwelche Quaksalber irgendwas von einer möglichen Saugverwirrung einreden und dass die paar Tropfen Vormilch schon genügen. Ich bin überzeugt davon, dass kein Kind eine Saugverwirrung wegen 3 Tage zufüttern bekommt vor allem nicht, wenn man trotzdem davor anlegt. Ich habe beide Kinder monatelang voll gestillt. Es mag ja sicher auch genügsame Kinder geben, denen die Vormilch reicht, aber wenn du ein schreiendes, suchenden Baby nach mehrmaligem Anlegen hast, dann reicht es ganz offensichtlich nicht und dann braucht das Baby auch kein kuscheln und keinen Hautkontakt sondern einfach was zu Essen!

11

Ich hätte dich gern als Zimmernachbarin gehabt!!

Mir ging's beim ersten Kind genauso wie dir- auch wenn wir am Durstfieber vorbeigekommen sind- Dauerschreien und ein Kind, dessen Grundbedrüfnis nicht gestillt war und ständig hat jemand gesagt: "Du musst einfach nur stillen." Haha. "Er ist noch von der Geburt verwirrt."

Der KiA hat bei uns bei der U3 die Notbremse gezogen und Pre-Milch verordnet.
Als ich gesehen habe, wie mein Sohn dann in meinen Armen die Flasche hinuntergezogen hat und später friedlich schlief, habe ich geheult, weil ich so ein schlechtes Gewissen hatte, dass ich mein Kind an der Brust habe hungern lasse.

Stillen konnte ich übrigens immer noch. Trotz Fläschchen und Schnuller #winke

6

Hallo

Wir haben schon im Kreißsaal angelegt und die Maus hat gierig getrunken. Allerdings ist der Magen bei Neugeborenen noch winzig. So etwa Murmelgroß.

Ich habe dann mehrere Tage Vormilch abgepumpt, da kamen jeweils zwischen 25-40 ml zusammen, die sie dann aus dem Fläschchen bekommen hat .

Also das kann schon reichen. Wenn nicht hätte ich aber keine Skrupel auch pre zu geben, bis der Milchfluss in Gang kommt. Und immer wieder anlegen, die ersten Tage/Wochen ca stündlich.

Alles gute

9

Wir hatten bei beiden Kindern in unterschiedlichen Krankenhäusern das gleiche Dilemma. Bei mir kam nix Nennenswertes und die Hebammen wollten nicht zufüttern und auch keine Energydrinks (So ein Zeug von Aptamil, was keine vollständige Nahrung ist, aber den Kleinen Energie gibt.. irgendwas mit P) geben, sodass meine Kinder beide gehungert haben und entsprechend abgebaut haben. Nach jeweils anderthalb bzw. zwei Tagen habe ich lethargische Kinder mit nach Hause genommen. Während ich mein Großen etwas hilflos war, wusste ich dann bei der Kleinen wenigstens, was zu tun war - und das obwohl sie von einer Nacht-Hebamme zumindest 20ml von diesem P....Zeug bekommen hat. Ich fand das Ganze ziemlich verantwortungslos von den dortigen Hebammen und meine Nachsorge-Hebamme hat mich darin bestärkt. Zumal ich gerade bei der Kleinen schon vorher gesagt habe, dass es Probleme geben wird. Mein Mann hat dann übrigens am Tag der Entlassung direkt Pre-Nahrung mitgehabt, sodass wir die Kleine schnell und zielgerichtet wieder aufpeppeln konnten.

Auch so kann es gehen und zeigt: Man muss sich echt durchsetzen. Wenn du das Gefühl hast, deinem Kind geht es gut, ist alles fein. Wenn du merkst, dass dein Kind abbaut, dann werd' zur Löwin!

12

Sinnloses Saugen gibt es nicht :-). Jedes Saugen fördert die Milchbildung. Dein Bsby wird bis zur Geburt bestens versorgt und danach durch die Vormilch. Diese ist hochkalorisch und sättigt. Keine Angst :-).

16

Vielen Dank fürs eure Antworten!

Natürlich habe und werde ich dann auch nochmal wenn’s soweit ist mit meiner Hebi darüber sprechen. Man weiß ja jetzt noch nicht, wie es dann bei mir wird.
Aber man sieht ja auch hier an den Beiträgen sehr gut, dass es tatsächlich extrem unterschiedlich und bei Weitem nicht selbstverständlich ist mit der Vormilch... ich hoffe einfach, dass ich dann Vormilch hab (noch ist noch nichts zu sehen und merken an meinen Brüsten) und Moppi die auch rauskriegt und sie ihm ausreicht. Wenn nicht werde ich mich an die Tipps und Ratschläge erinnern, danke! 💐

17

Ja, das ist ein guter Plan.
Und wenn es wider Erwarten und wider Hoffen eben nicht gut klappen sollte am Anfang, ist das auch ok.
Es kann eben nicht jede Frau gleich am Anfang (voll) stillen und du bist dann trotzdem eine gute Mutter und dein Körper hat nicht versagt. Im Hormonabsturz kommen einem dann solche Gedanken schon auch. Lass sie nicht zu! #liebdrueck

weiteren Kommentar laden
18

Mir wurde im Kreißsaal gleich gesagt, dass ich die Kleine direkt anlegen soll auch wenn ich nicht stillen möchte. Die Kolostralmilch sei extrem wichtig fürs Kind.
Liebe Grüße

20

Moin,
Du brauchst dir da keinen Kopf machen.
Jede Mutti produziert Kolostrum.. und ja, die "richtige" Milch kommt erst nach etwa 2-3 Tagen. Aber die Kleinen haben (wie die Natur sich eben auch drauf einstellt) eine gewisse Kapazität an Energie (Nahrung/Fett/...) gespeichert, wenn die Geburt ansteht. Das heißt verhungern word dein Baby garantiert nicht.
Und ihr müsst euch erstmal aneinander gewöhnen und auch beide erstmal mit dem Stillen zurecht kommen (durch den Alltag "lernen" quasi), da wirst du dich auch freuen, wenn dein Zwerg ruckelt obwohl nur etwas Vormilch raus kommt. Mach dich damit wirklich nicht verrückt. Das funktioniert alles schon so wie es von der Natur vorhergesehen ist ;)