Familiäre Vorbelastung - Schwere Geburt

Hallo zusammen, mir ist leider keine bessere Überschrift eingefallen. Ich versuchs mal in länger:

Ich bin meiner Mutter sehr ähnlich in allem. Auf Fotos meiner Mutter als sie so alt war wie ich jetzt sieht sie aus wie mein Spiegelbild und ich habe genau ihre Körperstatur. Natürlich weiss ich, dass das nichts bedeuten muss, aber bezogen auf die Geburt mache ich mir da so meine Gedanken.
Ich bin das erste Kind meiner Mutter und meine Geburt muss wohl ziemlich schlimm gewesen sein. Unter anderem endete sie mit Geburtsstillstand, ich wurde mit Dammschnitt und Saugglocke geholt. Dabei wurden mir beide Schlüsselbeine gebrochen weil ich so im Geburtskanal verkeilt war. Anschliessend hatte meine Mutter so starke Blutungen, dass sie mehrere Bluttransfusionen benötigt hat. Ich trage keinen Schaden davon und meine Mutter hat das wohl auch gut verarbeitet (sie hat noch 3 weitere Kinder bekommen, bei denen die Geburt wohl auch kein Spaziergang war aber deutlich weniger dramatisch).

Nun zu mir. Ich bin noch nicht schwanger und auch noch nicht in der direkten Kinderplanung. Unter anderem wohl, weil mir das Thema Geburt so viel Angst macht. Einen Kaiserschnitt möchte ich nicht, wenn es nicht unbedingt eine medizinische Indikation dazu gibt.

Was meint ihr - gibt es eine Möglichkeit, dass ich mich so gut auf die Geburt vorbereite um so ein Drama zu vermeiden? Natürlich wird es sehr sehr schmerzhaft und anstrengend, aber als Leistungssportlerin bin ich gewöhnt durchzubeissen. Das macht mir keine Angst. Ich hab einfach Angst vor diesem kompletten Kontrollverlust, dass man selbst nichts mehr machen kann und nur auf die Arbeit der Ärzte angewiesen ist. Ich weiss, es gibt keine Garantie. Dennoch würde es mich zumindest im Vorfeld beruhigen, wenn ich etwas tun könnte um das alles zu vermeiden. Habt ihr Tipps in die Richtung?
Ich habe zum Beispiel vom Epino-Trainer im Internet gelesen. Hat das jemand von euch ausprobiert? Oder wenig Kohlenhydrate am ende der SS essen, dass das Baby nicht so gross wird? Bin gespannt auf eure Tipps!

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Ich bin meiner Mutter genauso ähnlich wie du schreibst.

Unsere geburten waren trotzdem komplett verschieden. Mit mir lag sie 3 Tage in den Wehen... eine ewige Quälerei. Mein Bruder war riesig und ist festgesteckt.

Meine Geburten waren wirklich ok und in 12 Std ab Blasensprung erledigt.

Heutzutage kann man ja auch viel intensiver schauen wie gross die Kinder werden und man kann sogar ausmessen lassen, ob das Kind durchs Becken passt.

Ich würde mir wenn du schwanger bist früh eine gute Hebamme suchen, die dich persönlicher bertreuen kann als ein Arzt. Evtl kannst du sogar eine nehmen, die dich dann zur Geburt begleitet. Mir hat das sehr gut getan, eine vertraute Hebamme dabei zu haben .

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Vielen dank für deine Antwort! Das mit dem ausmessen lassen ist eine super Idee. Das würde mich ungemein beruhigen wenn ich wüsste, dass es in der Theorie passen sollte!
Das mit der Hebamme werde ich auch auf jeden Fall versuchen.

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Mach dir nicht so viele Sorgen. Die Medizin ist heute viel weiter als früher. Meine Mutter hätte sonst bei meinem Bruder sicher einen Kaiserschnitt bekommen.

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Das Training mit dem Epi-No kann ich empfehlen, wenn man untenrum eher eng gebaut ist. Ansonsten würde ich empfehlen, diese Sitzbäder zu machen, Himbeerblättertee zu trinken (machen beides ein weiches Gewebe), das Buch Hypnobirthing zu lesen und für eine gute, erfahrene Hebamme (Beleghebamme) zu sorgen. Die meisten Komplikationen entstehen durch gestresstes Klinikpersonal, welche den Geburtsablauf in ihren Klinikzeitplan pressen wollen und dann wahlweise (unnötigerweise) Wehenhemmer oder Wehentropf geben, zu schnell eingreifen und an dem normalen Geburtsverlauf herumdoktern, zu früh einleiten usw.

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#pro kann ich genauso unterschreiben

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Danke dir, das werde ich alles versuchen wenn es mal so weit ist :)

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Hi,

Ich geh vom Gesicht her stark nach meinem Vater aber meine figurlichen Eigenschaften sind komplett mütterlicherseits vererbt. Meine Oma sah bei der Geburt gar nicht mal schwanger aus, der haben sie die eigene Mutter in den Kreissaal abgeführt, weil sie diese für die Gebärende hielten. Meine Mutter hatte zwar einen sichtbaren Bauch zur Geburt, aber sah auch nur aus wie andere im 5.-6. Monat, das selbe bei mir. Meine Oma, meine Mutter und ich haben alle Schilddrüsenunterfunktion (wobei meiner seit der Geburt vom 1. weg ist).... und viele weitere Gemeinsamkeiten!

Meine Mutter hatte eine zwar nicht so dramatische Geburt, obwohl sie auch geschnitten wurde (was zur damaligen Zeit aber ein Proforma-Eingriff war und fast schon routinemäßig gemacht wurde)... aber die Geburt an sich nicht so spektakulär! Dafür stellen sich wenige Stunden nach der Geburt massive Blutungen ein. Ein Stück der Plazenta war noch drin und der Grund für die Blutung blieb länger unbekannt. Der Chirurg wollt sie sogar ohne Narkose operieren, weil er schon befürchtete, das meine Mutter ggf. gar nicht mehr aus der Narkose aufwachen könnte. #schock Aber nachdem sie durch den Blutverlust dann eh ohnmächtig wurde weis sie bis heute nicht sicher ob sie nun doch eine bekommen hatte oder nicht.

Ich hatte andere "Komplikationen", bei mir gabs auch ne Saugglocke wie bei deiner Mutter und mein Sohn darf jetzt im Februar von EEG bis MRT alles durchlaufen (wird im März 3) weil er durch den Eingriff Geburtsverletzungen erlitten hat und wir jetzt die genaue Lage rausfinden müssen, den Verletzungs und Verwachsungsgrad um einschätzen zu können wie die Behandlung weiter geht damit sein Arm nicht dauerhaft verkümmert mit seiner spastischen Lähmung die davon getragen hat.

Soll ich dir was sagen - ich steh jetzt kurz vor der Geburt vom 2. Kind und ich hab den Weg außerklinisch gewählt - es wird ins Geburtshaus gehen. Warum? Weil Geburtskomplikationen überhaupt keine erblichen Veranlagungen hat! Ggf. hat man im Becken angeborene Defekte die z.b. eine natürliche Geburt gänzlich unmöglich machen oder vielleicht gibts in der Familie den erblichen Faktor Diabetes der alle zu schwangerschaftsdiabetern gemacht hat und das Risiko dahingehend erhöht ja. Aber Geburtsabläufe sind hochgradig individuell und haben nix mit der Familienanamnese zu tun un.

Weist du womit sie was zu tun haben! Mit der Umgebung in der man gebärt, mit der Einstellung die man selbst zur Geburt mitbringt und ob man sich auf die natürliche Geburt ausreichend vorbereitet hat. Denn ja eine natürliche Geburt ist ein imenser Kraftakt und kein Marathonläufer oder Iron-Men Teilnehmer stellt sich an den Start ohne vorher monatelang trainiert zu haben einfach so nach dem Motto "mal sehen was passiert".

Wer nicht vorbereitet ist, nicht informiert über alle Risiken, Eingriffe und auch den alternativen Wegen - wer die Geburtshilfe nicht hinterfragt und seine Geburt am Eingang vom Kreissaal an das Personal abgibt und einfach nur blind gehorcht egal was einem gesagt wird, der kann im ungünstigsten Fall nur verlieren - bzw. mit tollen Trauma belohnt werden. Wer sich selbst einredet, das es gefährlich ist, das man das nicht kann und seine Geburt mit Ängsten überlagert, der kann auch nur das bekommen, in was er sich reinsteigert! Denn Angst wird immer Adrenalin ausschütten, Adrenalin sorgt normal für Flucht oder Angriff - zu beidem ist man nicht im stande also bedeutet Angst unweigerlich früher oder später in einen Geburtsstillstand zu rutschen, weil der Körper sich nicht öffnen kann unter Adrenalin. Adrenalin, nimmt obendrein die Blutversorgung im Bauchraum weg (dem stärksten durchbluteten Areal im Körper) mit dem Zweck, dass man bei Verletzungen dort nichtso viel Blut verliert. Genau dieses Blut wird aber unter der Geburt für die Sauerstoffversorgung vom Kind benötigt. Ergo schlechte Herztöne, ergo Eingriffe durch Gebursthelfer. Auch die Rückenlage die im KH immernoch die vorherschende Position zum entbinden ist, ist für die Geburt die 2. schlechteste die man einnehmen kann! Auf Platz 1 steht im übrigen der Handstand! Wer zur Geburt in Rückenlage liegt, dessen Becken kann sich nicht weiten und öffnen, dessen Kind, die Plazenta, das Blut, Fruchtwasser und alles drückt die Hohlwehne im Rücken ab und ergo auch keine Sauerstoffversorgung mehr beim Kind.

Wer seinem Körper hingegen vertraut, dass er dazu in der Lage ist gebärfähig zu sein, der klassische Spruch "das haben schon Millionen Frauen vor mir geschafft, also schaff ich das auch" ist hier ein Paradebeispiel wie man damit umgehen sollte! Wir sind dafür gemacht und die allermeisten Komplikationen die im Drama enden, sind ausgelöst durch Eingriffe von außen, max. 1-2% aller Geburten würden auch in der perfekten Geburtsumgebung, mit der perfekten Geburtseinstellung im Drama enden, wie z.b. Nabelschnurvorfälle oder lebensbedrohliche Blutungen, Plazentabablösungen etc. Mein Risiko im Straßenverkehr ums Leben zu kommen ist um ein vielfaches höher, trotzdem steig ich hinters Steuer! Wenn du dich sicher fühlst unter der Geburt, wenn du dir selbst und deinem Kind vertraust und ganz bei dir bist und nicht auf das hörst was dir eine Hebamme sagt (sofern keine Notsituation vorliegt, hält jede Hebamme bei der Geburt in der Regel die "Klappe" und macht das was du ihr sagst und nicht umgedreht.) sondern was dein Körper sagt, dann kann es eigentlich nur ein gutes Ende nehmen. Und man sollte nicht immer von ausgehen einer von sehr seltenen Fällen zu sein.

Ich weis das die Komplikationen bei meinem Sohn damals nix mit meiner Familiengeschichte zu tun hatten. Sondern, weil ich nicht ideal begleitet wurde, ich eine PDA hatte und da mich diese gelähmt hat, in der Rückenlage gezwungen war liegen zu bleiben - seine Sauerstoffwerte in der Übergangsphase schlechter wurden und er mit seinem Wumsschädel von 36 cm einfach viel mehr Zeit benötigt hätte um sich aus der ungünstigen Geburtsposition durchs Becken zu schrauben. Ergo wurde er um nicht mehr zu riskieren via Saugglocke rausgerissen und mir brach dadurch unter anderem das Steisbein und er darf sich jetzt am 22.2. über seine erste Narkose deswegen freuen, über Kabel am Kopf und Krankengymnastik über längere Zeit - obwohl das letztere das macht ihm tatsächlich Spaß!

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Ich bin ganz bei dir...
Und an alle Anderen...

1. Geburt..
Einleiting nach unklaren path. CTGs etc., Geburtstillstand, PDA, Wehentropf, Saugglocke... OP Team und Kinderärzte schon startklar, da CTG kritisch.
Wir hatten verdammt großes Glück, dass unser Sohn das gesund überstanden hat. Grund für sämtliche schlechten Werten haben die Ärzte nicht rausgefunden.
Ich hingegen hatte eine lange Wochenbettdepression inkl. Klinikaufenthalt

Danach war klar... beim nächsten Kind mache ich schon von Anfang an alles SO, wie ICH es brauche. Eine Hauageburtshebamme, eine Gyn., die mich Hebammenvorsorge machen lässt ohne wenn und aber und eine Hausgeburt grundsätzlich befürwortet.
Ich hab mir ein Netzwerk aufgebaut, die meinen Weg mit mir gehen und mir nicht unreflektierte Unwahrheiten an den Kopf knallen.

Kind Nr 2 kam bei einer wunderbaren Hausgeburt komolikationslos und zügig als Sternlesgucker zur Welt.. Ohne nennenswerten Verletzungen. Keine Schmerzmittel. Keine Interventionen.

Kind Nr 3 kam vor 4 Wochen... es war magisch. Geburtsbericht ist im entsprechendem Forum.

Die Umgebung machts.
Die eigene Einstellung machts.
Die mentale Kraft, Zuversicht und entspannte Haltung zum Thema Geburt, Frau und Intuition machts.

Weder Körperbauch von Mutter und Kind noch Gene haben einen so großen Einfluss auf eine Geburt als die Umgebung, die gefühlte Sicherheit, die Ruhe und die optimale Betreuung...

Thema Betreuung... in der Klinik kann man da super Glück haben oder auch mega Pech. Außerklinisch oder mit einer Beleghebamme hat man da schon viel mehr Sicherheit an der Hand.

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Hallo,

mich ärgern solche Posts immer...

Ich wollte seit ich ein kleines Kind war Hebamme werden, hab mich damit wirklich 20 Jahre (!!) bevor mein erstes Kind geboren wurde intensiv beschäftigt. Ich hatte keine Angst vor der Geburt, ganz im Gegenteil. Ich wollte unbedingt spontan entbinden weshalb sogar das Becken vermessen wurde da unsere Tochter in BEL lag. ALLE haben mich in der Spontangeburt bestärkt, es wäre kein Problem etc. Sie hat sich dann noch in SL gedreht und kam in einer tagelangen Horrorgeburt ohne nennenswerte Interventionen zur Welt. Wir beide, besonders ich, werden lebenslang mit den Folgen zu kämpfen haben. Für einen Kaiserschnitt war es zu dem Zeitpunkt als Komplikationen auftraten zu spät. Die vorher wegen der BEL-Geburt so optimistischen Ärzte und Hebammen waren später ganz kleinlaut und haben einstimmig gesagt, dass das Kind keinerlei Überlebenschancen gehabt hätte wenn sie in BEL gelegen wäre. Und wie sehr sie hier eine Fehleinschätzung hatten zeigt die Tatsache, dass sie noch heute die Straßenseite wechseln (dreien von denen begegne ich von Zeit zu Zeit) weil sie uns nicht in die Augen schauen können.

Und dann kommen Leute wie du und sagen: Na ja, hättest du dich mal besser vorbereitet (20 Jahre reichen nicht???), deinem Körper vertraut, die Verantwortung nicht an der Kreißsaaltür abgegeben (habe ich nicht getan), die Geburtshilfe nicht hinterfragt (nein, ich lag die ganze Zeit auf eigenen Wunsch NICHT auf dem Rücken etc.) und überhaupt nur positiv in die Geburt gegangen dann wäre alles super gelaufen. So ist die Realität nicht. Und nein, ich bin da kein Einzelfall. Klar gibt es Probleme durch Interventionen - sogar mehr als genug davon. All die von dir angeführten Beispiele garantieren deshalb aber noch lange keine schöne, komplikationsfreie Geburt. Dieser Umkehrschluss funktioniert nicht.

Einen schönen Tag

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Hallo 😊

Sowas ist nicht vererbbar! Mein Sohn kam genauso wie du, nur dass ihm gsd die Schlüsselbeine nicht gebrochen wurden. Im Moment war es zwar schlimm, aber wir haben es alle gut überstanden. Ich dagegen kam ganz problemlos.

Du machst dir zu viele Gedanken - durch nichts wirst du eine Geburt so beeinflussen können - es kommt wie es kommt. Ich habe ganz normal gegessen und hatte Idealgewicht und habe trotzdem ein 4kg Kind bekommen und 30kg mehr auf der Waage gehabt. Das liegt vor allem an deiner Plazenta, nicht wie viel du isst (außer man hat Diabetes). Nach 1,5 Jahren bin ich wieder die alte 🙂

Versuch doch auch mal positive Geburtsberichte zu lesen!

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Meine Geburten waren anders wie die meiner Mutter. Vergiss nicht andere Zeit. Bei.meiner Mutter wurden immer Dammschnitt gemacht. Ich hatte.keinen einzigen. Genau epi. No ist super. Ich wusste der Kopf passt durch. Ich hatte soweit mit epi no gedehnt. Ich hatte immer pda. Damit alles entspannt. Ich hatte doula Begleitung. Was fuer einr angst hatte ich vor der 1. Geburt. Danach dachte ich so kamn ich noch10 bekommen.

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Ich bin meiner Mutter auch sehr ähnlich. Trotzdem lag sie mit mir (1. Kind) 36 Stunden in den Wehen, hatte Schmerzmittel und Einsatz der Saugglocke. Meine Tochter kam binnen fünf Stunden nach unserer Ankunft im Geburtshaus zur Welt, ohne Schmerzmittel, ohne Interventionen, eine rundum tolle Geburt!

Vergiss nicht, dass die Geburtshilfe sich im Laufe der Zeit gewandelt hat. Heute "dürfen" Frauen sich oft viel mehr bewegen und es gibt das entsprechende Angebot dazu (Seile von der Decke hängend, Geburtshocker etc.), früher war Rückenlage häufig noch forcierter, Dammschnitte waren Routine... Die Liste lässt sich fortsetzen!

Ich hab auch viel für eine leichte Geburt getan... Himbeerblättertee, Akupunktur, Dammmassage, wenig "leere" Kohlenhydrate... Keine Ahnung, ob das tatsächlich was gebracht hat. Aber auf jeden Fall gab es mir ein kleines Stück Kontrollgefühl und allein das war es wert!

Alles Gute