Kaiserschnitt, ich glaube ich habe.mich entschieden

Vermutlich werde ich mit meinem Beitrag nicht nur positive Reaktionen bekommen, dennoch möchte ich es mir hier gern von der Seele schreiben.

Ich habe 3 spontane Geburten in der 40.-42. SSW und eine stille Geburt in der 16. SSW erlebt.

Von Beginn dieser Schwangerschaft an sind meine Gefühle bezüglich der Geburt sehr ambivalent. Zwei Geburten habe ich sehr selbstbestimmt im Geburtshaus erlebt, dennoch habe ich die 3. Geburt als sehr schwere Geburt mit Vernarbungen und dauerhaften Schäden am Beckenboden erfahren. Allerdings war meine Tochter auch 4,5 kg zur Geburt und blieb kurzzeitig stecken.

Ich habe nun monatelang recherchiert, Fragen gestellt, Erfahrungsberichte gelesen. Mehrfach mit meiner Hebamme und meinem Arzt gesprochen über meine Ängste bezüglich der normalen Geburt. Wir haben die Entscheidung bis jetzt hinausgezögert, mein Arzt will in der 36. SSW noch mal nach der Größe schauen.

Doch in den letzten Tagen (jetzt 33. SSW) habe ich gemerkt, dass ich mir eine normale Geburt wirklich nicht mehr vorstellen kann.
Die Selbstbestimmung in den beiden Krankenhäusern vor Ort entspricht nicht meinem Verständnis davon. Es wird die natürliche Geburt propagiert, aber ebenso schnell interveniert. Selbst meine Hebamme musste mir da beipflichten es käme halt darauf an, wer gerade Dienst hat.

Dazu die Angst vor Verletzungen, die nicht mehr in Ordnung zu bringen sind. In meiner Familie haben wir alle ein sehr schwaches Bindegewebe bis hin zu Gebärmuttervorfall und Stuhlinkontinenz, Stressinkontinent bin ich bereits seit der letzten Entbindung.

Ich hätte mir so gern eine normale Entbindung gewünscht, aber alles in mir sagt es wird noch schlimmer als beim letzten Mal was die Folgen angeht. Da helfen auch die beschwichtigen Worte meiner Hebamme nichts, ich soll es auf mich zukommen lassen. Denn wenn ich konkret nachfrage, muss sie mir doch immer wieder ausweichen oder zugeben dass es bei mir eben doch ein Risiko ist.

Ich habe mich daher jetzt für den Kaiserschnitt entschieden, obwohl ich große Angst vor der OP und den Schmerzen danach habe. Auch Spinale und Blasenkatheter lassen mich schaudern. Aber jetzt, wo ich mich vermeintlich entschieden habe, fühle ich mich viel ruhiger und entspannter und der Situation nicht mehr so ausgeliefert.

Vielleicht mag mir jemand berichten der ähnlich entschieden hat?

LG Ana

8

hallo liebe Ana!

auch ich will dir sagen: folge deinem Bauchgefühl.

mein Baby war auch sehr gross, dazu eine schreckliche Hebamme. Resultat: Abriss des Beckenbodens vom Becken, Nervenschaden, Beckenbodendysfunktion.

ich würde nie wieder vaginal gebären.

leider spricht unsere Gesellschaft nicht darüber was bei der vaginalen Geburt passieren kann.

Es ist dein Körper, deine Entscheidung.

lg Anna

9

Sowas hatte ich auch mit meiner Hebamme besprochen.
Ich habe schon vor der ss häufig Probleme mit meinem Becken gehabt und habe seit etwas über der 20ssw massive Probleme mit der symphyse.
Ärztin rät auch zum ks, Klinik und Hebamme motivieren um es normal zu versuchen und nehmen gefühlt mein Problem und die Angst der Spätfolgen nicht ernst.
Es gäbe kaum Spätfolgen. Natürlich gibt’s die nicht dokumentiert, weil kaum einer direkt nach einer Geburt sich pro aktiv untersuchen lässt um Spätfolgen zu entdecken. Die meisten sind mit Baby und Wochenbett beschäftigt. Verständlich.
Ich tue mich auch immer noch schwer mit dem Gedanken ks, aber eigentlich ist es auch das was ich möchte um nicht so einen „Horror“ erleben zu müssen.
Den es angeblich ja so selten gibt.

Man muss wohl einfach das tun, was man selbst für richtig hält und wenn der Gedanke schon im Kopf ist, sollte man daran festhalten!

10

wer sagt dass es kaum Spätfolgen gibt? die Hebamme?

oh mann.

guck mal hier:
http://www.rueckbildungsgymnastik.net/forum/board.php?boardid=15&sid=b8009b4177cf46c1eccbe9443e55b327


ich hab mit zig Frauen kontakt: blasensenkungen, darmsenkungen, Gebärmuttersenkungen, beckenbodenabrisse.
es gibt da draussen zig fälle.

nur es spricht keiner drüber.

ich hab hier neulich einen link gesetzt für meine facebookgruppe, wo ich über die Risiken der vaginalen Geburt aufkläre. wurde aber von urbia gelöscht.

falls du Interesse hast kannst du mir gerne eine pm schicken, dann schick ich dir da den link.

aber bitte nicht glauben dass Dammrisse, schmerzen beim sex, Senkungen, etc so selten sind, wie gerne dargestellt.

ich würde auf den Arzt hoeren, und es auch nicht versuchen. wenn du Pech hast wird aus versuchen ein notfall, und du kriegst keinen ks, und sie setzen die Zange an und reissen dir beidseitig den beckenboden ab.

dieser kack geburtsromantizimus überall, so ätzend.

Frauen sollen selber entscheiden, aber dazu brauchen Frauen auch alle Infos, und die werden gerne vorenthalten bzw verharmlost. :(

weitere Kommentare laden
1

Hallo,

Ich hatte eine 1. nicht schöne Geburt. Mein Sohn war 55cm und 4230g und ich klein und zierlich. Er blieb stecken... es gab einige Komplikationen... es dauerte 35h...
auch danach war ich nach 6 Wochen erst schmerzfrei. Ich und mein Sohn konnten die Geburt nicht gut verarbeiten.
Er war ein schreibaby und ich hatte dadurch wochenbettdepressionen.
Nach 4 Jahren war ich erst wieder bereit, aber nur noch mit KS - nie wieder dieses Risiko, Unbestimmtheit und Angst um mein Baby.

Ich hatte danach einen KS mit Spinalanästhesie und einen mit Vollnarkose.
Ich hatte vorher schon bedenken wegen der SPA-die dich leider bestätigt haben....

Die Geburt unter Vollnarkose war perfekt.

Vertrau deinem Bauchgefühl!

Lg

2

Hallo Du!

Ich finde deine Entscheidung hört sich gut überlegt an und meist muss man hier immer auf sein Bauchgefühl hören.

Meine erste Spontangeburt verlief mit einer fünf stündigen Austreibungsphase (Hebamme nahm mich zu keiner Zeit ernst) und am Ende wurde meine Kleine aus mir rausgedrückt. Ihr ging erst nach einem Jahr wieder gut, wofür wir viele Behandlungen gebraucht haben.

Bei meiner zweiten Schwangerschaft wollte definitiv wissen wodurch es zu diesen Komplikationen gekommen ist. Ich habe mit verschiedenen Ärzten und Hebammen gesprochen das Internet nach Erfahrungsberichten durchforstet und habe mich für den Kaiserschnitt entschieden.

Mir ist ebenso aufgefallen, dass man auf mögliche Komplikationen kaum eingeht und meinen Fragen danach ausweicht. Der Kaiserschnitt hat auch seine Tücken und ich konnte ihn psychisch nicht so gut wegstecken aber mir ging es körperlich besser als nach der Spontangeburt.
Meine Kleine hatte eine Hirnblutung (1 Grades), der Prof. war sich nicht sicher ob sie bei Geburt oder vorher entstanden ist.

Ich weiß nicht welche Ausprägung diese bei einer Spontangeburt mit kristeller oder Ähnlichem gehabt hätte. Daher war mein Bauchgefühl mich für einen Kaiserschnitt zu entscheiden in der Situation für mich das Richtige.

Alles liebe für Euch 💕

3

Ich habe mich auch so entschieden.

Ich habe viele Geburtsberichte gelesen und mit Frauen, Ärzten und Hebammen gesprochen. Auch so ziemlich alle Studien gelesen, auch die internationalen (Stichwort vaginal seeding etc). Wobei viele Studien leider nicht zwischen primärer und sekundärer sectio unterscheiden.

Bei mir gab es zwei ausschlaggebende Gründe für die Entscheidung am Ende. Die Sicherheit des Kindes und mein Beckenboden. Meine Ärztin kann dies vollkommen nachvollziehen und unterstützt mich in meinem Wunsch. Schmerzhaft sind wohl beide Wege und schief gehen kann natürlich auch immer was. Ich denke trotzdem das ein geplanter Kaiserschnitt weniger unvorhersehbares bereit hält als eine spontane Geburt, die am Ende vielleicht sogar in einem Notkaiserschnitt endet.

Fühle mich seitdem ich diese Entscheidung getroffen habe und der Termin steht sehr sicher und freue mich auf die Geburt. Vorher war da immer dieses ungute Gefühl im Bauch.

Ich wünsche dir alles gut und hoffe die Entscheidung stellt sich für dich als die Richtige heraus.

27

So fühlt es sich derzeit auch mir an, dieses ungute Gefühl im Bauch ist weg. Ich habe zwar irgendwie auch Angst vor dem KS, aber dennoch fühle ich mich besser. Kann dich also sehr gut verstehen.

Alles Gute auch für dich! Wann ist es bei dir so weit?

4

Wie traurig und skandalös, dass du kein kh vor Ort hast, dem du vertrauen kannst!
Ich hatte beim ersten Kind einen Kaiserschnitt nach geburtsstillstand bei Bewusstsein. Der Kaiserschnitt ansich war gar nicht schlimm, danach fand ich es unschön, dass ich eingeschränkt war und mein Baby nicht normal versorgen konnte. Mit dem stillen hat es dann nicht geklappt. Wenn es nicht das erste Baby ist, ist es sicherlich leichter, man hat einfach mehr Erfahrung. Die Schmerzen waren insgesamt aushaltbar. Mir fehlte das Gefühl, dsss das Kind aus mir herauskam. Ich würde vorab fragen, ob Bonding nach der Geburt möglich ist. In vielen kh wird einem das Baby nach dem Kaiserschnitt, während genäht wird, auf die Brust gelegt! Das wäre mir wichtig!

5

Ich finde, jede Frau hat das Recht sich so zu entscheiden, wie es für SIE persönlich am besten ist. Jeder muss selber abwägen, mit welchen Komplikationen oder Folgen (z.B. Scheidenriss vs. Naht) er besser leben kann, bzw. in deinem Fall nicht leben will. Du hast dich entschieden und fühlst dich so besser, das alleine zählt. Du musst dich vor niemandem rechtfertigen.
Ich hatte übrigens auch Angst vor meinem KS, der gemacht werden musste, es war aber in meinem Fall echt nicht schlimm. Die Anästhesie ging super flott, das Legen des Katheters war unter Narkose und das Ziehen ging auch schmerzlos und sehr schnell. Die Narbe war am ersten Tag nicht ohne, aber dann auch erträglich.


Ich wünsche dir alles Gute!

6

Es geht doch nur darum, dass es DIR mit deiner Entscheidung gut geht.
Lass dir da nichts von anderen einreden!!!

Depeche Mode hat doch das schöne Lied "Try walking in my Shows....." 😉😊

7

Hiho, auch wenn ich jetzt gesteinigt werde, für mich persönlich war der nicht geplante KS meiner Tochter wesentlich angenehmer als die spontan Geburt von meinem Sohn. Man sollte auf sein Gefühl hören, die spinale ist wirklich nicht schlimm und meistens wird der Katheter erst gelegt wenn die sitzt.
Ich war nach 4 Stunden wieder am rum laufen. Je früher du dich bewegst, desto besser geht es. Als ich wieder Gefühl in den Füßen hatte, hab ich diese direkt bewegt, durchgängig. Nach 3 Tagen durften wir nach Hause. Bindungsprobleme gab es keine 😍❤️
Alles Gute 🍀

17

Man darf wirklich schon so früh wieder aufstehen und laufen? Hätte ich jetzt nicht erwartet, ist ja eigentlich schon eine große Bauch-Op. LG

18

Keine Ahnung ob man es darf, die Schwester hat schon komisch geschaut als ich vor ihr stand und gebeten habe diesen Katheter raus zu ziehen 😂.
Ich bin kein Mensch der liegen bleibt. Ich denke man merkt es selbst wenn man fähig ist aufzustehen, bei mir war es halt sehr schnell. Ich konnte mich auch direkt um meine Tochter kümmern 😍

14

Hallo, also ich kann dich gut verstehen mir ging es vor vier Monaten ähnlich! Ich habe vor 10 Jahren meinen ersten Sohn per KS bekomme wegen BEL und ich habe dieses Mal mir gewünscht das es normal klappt, jedoch wurde mir früh gesagt der kleine Mann hat einen sehr großen Kopf also war ich sehr unsicher ... dann hatte eine Freundin eine heftige Geburt und am Ende habe ich wieder einen KS bekommen zwar spontan da ich Wehen bekam aber ich bin froh das es so gekommen ist. Ich hatte einfach innerlich zu große Angst vor einer normalen Geburt und die Angst zu groß vor heftigen folgen. So bekam ich eine KS und war relativ schnell wieder fit ... allerdings hab ich dieses Mal lange mit der Heilung der Narbe zu kämpfen gehabt! Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und das ist meistens richtig. Man kennt seinen Köper sehr gut und kann es am besten selbst einschätzen. Du entscheidest dich schon richtig! Alles Gute Dir!
Lg Viertermai mit 💙10J. und 💙13 Wochen