Das Gefühl meine Tochter nicht zur Welt gebracht zu haben... Kaiserschnitt...

Hallo Zusammen.

Am 08.08. kam unsere Tochter 10 Tage vor ET zur Welt.

Einen Tag zuvor morgens um 3 Uhr begann es mit unregelmäßigen Wehen. Ein Besuch bei der Vertretung meiner FÄ, ergab nur dass der GMH auf 2cm verkürzt sei. MuMu weich, aber geschlossen.

Ab 15 Uhr kamen die Wehen alle 7-8 Minuten. Nachdem mein Mann von der Arbeit nach Hause kam und wir noch etwas gegessen haben. Sind wir um 18 Uhr ins KH.

Da sich meine Gebärmutter leider nur unten zusammen zog, und nicht oben (da wo das CTG angelegt wird) wurden nur sehr leichte Wehen gemessen...dennoch hatte ich starke Schmerzen. Ein Test ergab, dass ich Fruchtwasser verliere, also bekam ich einen Tropf (Antibiotikum) und wurde mit der Aussage, wenn meine Tochter heute Nacht nicht von alleine kommt, muss eingeleitet werden, aufgenommen.

Um 20:30 Uhr sollte ich noch Mal zum CTG, da war der Abstand der Wehen bei 3 Minuten.

Mühsam habe ich bis 23 Uhr durchgehalten. Da war ich aber erst bei 3 cm. Die Schmerzen waren aber so extrem im Rücken, dass ich dachte meine Wirbelsäule bricht durch. Ich konnte kaum einatmen. Daher bekam ich eine PDA..aber dazu mussten mein Mann und die Hebamme mich eigentlich auch noch überreden... Fand es schlimm schon nach zwei Stunden auf sowas zurückgreifen zu müssen...aber verdammt, es tat so gut...

Um 1 Uhr Nachts wurde die PDA aufgefrischt und ich war bei 6cm... Ich fing langsam an zu frieren, dabei war es eigentlich einer der heißesten Tage in diesem Sommer... Ich bekam Fieber.
Immer wieder wurde die Sauerstoffsättigung unserer Tochter gemessen. Alles okay.

Um 3 Uhr wurde die PDA nochmals aufgefrischt. Ich war bei 9cm. Leider gingen die Herztöne meiner Tochter bei den Wehen runter. Mein Fieber stieg an (38,9) und die Sauerstoffsättigung wurde schlechter. Wir haben noch eine halbe Stunde versucht es so zu schaffen. Aber sie rutschte immer wieder zurück.
Dann kam der Oberarzt und untersuchte mich. Mir wurde mitgeteilt, dass wir nun einen Kaiserschnitt machen müssen.

OK. Ich war erleichtert, da das Ende nun absehbar war. Gleichzeitig hatte ich große Angst, dass meiner Tochter was passiert.

Das ganze Personal war so super freundlich und unterstützend!!

Um 4:40 kam Lena gesund auf die Welt!

Ich hätte nie gedacht, dass man einen Menschen so sehr lieben kann!

Leider habe ich durch den Kaiserschnitt das Gefühl sie nicht zur Welt gebracht zu haben. Ich habe sie nicht geboren. Sie wurde aus mir raus geschnitten... Mir fehlt dieser Moment irgendwie total. Und ich muss immer wieder daran denken...

Wer hat bis hierhin mitgelesen? Danke, schon Mal... Ist doch länger geworden...

Wer hat auch dieses Gefühl? Lediglich meine Hebamme hat mich verstanden. Andere sagen, man soll es sportlich sehen.
Und Hauptsache sie ist gesund. Ja natürlich, aber irgendwie stehe ich da komplett alleine...

Kennt das noch jemand? Wie habt ihr das überwunden?

Vielen Dank schon mal für's Lesen!

vee-jay

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Hallo Lenas Mama :)
Ich habe die anderen antworten nicht gelesen, aber vllt kann ich dir auch ein bisschen weiterhelfen. Zunächst sei gesagt, ich hab meinen ersten sohn per Einleitung nach über 48 Stunden starke wehen geboren. Es war der Horror für mich. Mein zweiter sohn kam per geplanten KS zur Welt. Definitiv die schönere Geburt für mich.

Du hast dir deine Geburt anders vorgestellt, allein das ist natürlich schon enttäuschend, das es nicht an das ran kommt, was du wolltest. Niemand kann die Uhr zurückdrehen, deine Maus ist nun da. Der erste Schritt zur Bewältigung von solchen Dingen ist immer Akzeptanz. Es akzeptieren, das es nun einmal so gelaufen ist. Was daran macht dich traurig? Du sagst, es ist das Gefühl, deine Tochter nicht zur Welt gebracht zu haben. Die Frage ist, geht es deiner Tochter jetzt wegen dem KS schlechter? Die Geburt hatte ja bereits eingesetzt, sie hat die wehen mitbekommen, nur beim letzten Stück ging es halt woanders lang. Es ist also kein willkürliches rausschneiden, deine tochter hatte den startschuss gegeben.
Wird deine Tochter dir irgendwann vorwerfen, das sie per KS kam? Nein. Ganz bestimmt nicht.
Macht es dich zu einer schlechten Mutter, weil du sie per KS zur Welt gebracht hast? Nein. Garantiert nicht. Du hast dein Kind über neun Monate unter deinem Herzen getragen, hast mehr oder weniger Schwangerschaftswehwehchen erduldet, hast auf vieles geachtet, damit sie sich in dir optimal entwickeln kann. Du hast ihr ein zuhause gebaut, ein Platz zum schlafen, Kleidung, alles, was sie braucht.
Du hast geduldig auf sie gewartet, hast Schmerzen auf dich genommen, als es begann. Du hast dafür gesorgt, das du länger durchhältst, in dem du die PDA genommen hast, auch für sie. Du hast final dem KS zugestimmt, damit sie gesund zur Welt kommen kann. Du bist eine Mutter, die für ihr Kind alles gegeben hat! Auch den Wunsch der natürlichen Geburt hast du für sie geopfert, damit sie gesund zur Welt kommen kann. Du hast ihr einen sicheren weg in diese Welt geebnet.

Es ist leicht gesagt, das man sich mit einer Sache abfinden soll. Ich finde, abfinden ist auch das falsche Wort. Arrangieren schon eher. Es akzeptieren ist wichtig, damit es dich nicht belastet. Aber das bedeutet nicht, das du es jetzt toll finden musst, wie es gelaufen ist. Natürlich darf dich das ärgern, du darfst darüber traurig sein! Und auch diese Gefühle zu akzeptieren, gehört dazu. Du musst das jetzt nicht ruckzuck bewältigen. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um das zu verarbeiten. Und nimm dir den Druck, damit es dich nicht belastet.

Zu deinem Gefühl nochmal, sie nicht geboren zu haben. Ich habe ja beides erlebt. Die Geburt meines ersten Sohnes habe ich fast wie im delirium verbracht vor Schmerzen. Ich habe nicht gespürt, wie er ina becken gerutscht ist. Oder wie sein kopf kam. Es tat einfach alles weh. Ich hatte mir das auch anders vorgestellt und ärgere mich noch immer über manche Dinge, wie sie da halt abgelaufen sind. Ich hab mich schlecht gefühlt, das ich der Einleitung zugestimmt habe. Das er deswegen sehr gestresst zur Welt kam. Und die Geburt für mich so ein Trauma geworden ist.
Die nachwirkung sorgte dafür, das ich bei meinem zweiten Sohn den KS wählte. Und den bereue ich nicht. Ich habe das Gefühl, meinen zweiten Sohn einen ruhigen weg in diese Welt bereitet zu haben. Für mich fühlte es sich auch nicht so richtig nach Geburt an, ich benenne es eher als Weg in diese Welt. Für mich ist es aber kein schlimmes Gefühl.

Ich hoffe, du kannst das ganze verarbeiten mit all den Gedanken und Sichtweisen, die dich hier in dem Kommentaren erreichen. Lass dir Zeit und belaste dich nicht damit.

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Vielen lieben Dank!
Ich musste beim Lesen Pausen machen, mir kamen immer wieder die Tränen! So sehr haben deine Worte mich berührt!

Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr du mir gerade geholfen hast!!!

Danke! 😘😘😘

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Das freut mich sehr zu lesen! 💛
Ich wünsche dir eine tolle Zeit mit deiner kleinen Lena! :)

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Hallo du,
Ich kann dich total verstehen. Mir ging es nach der Entbindung meiner Tochter leider ganz genauso. Ich hatte einen schlechten Thrombozyten Wert und weder der Hämatologie noch der Gynäkologie ist was besseres eingefallen, als 2 Wochen vor Termin einleiten zu wollen.
Ich habe es dann noch eine halbe Woche rausgezögert und lag dann satte 5 Tage im Krankenhaus und habe alle möglichen Medikamente zur Einleitung durchgemacht. Und ich hatte nicht eine einzige Wehe in der ganzen Zeit. Zwei Mal am Tag wurde der Blutwert gemessen, der natürlich von Mal zu Mal immer schlechter wurde. Schlussendlich ist dem Krankenhaus wohl die Geduld ausgegangen und sie haben den Kaiserschnitt angeraten. Natürlich haben sie erfolgreich alle möglichen Argumente zurechtgeredet. Und ich war nach insgesamt zwei Wochen Krimi auch einfach mit den Nerven am Ende. Also hab ich zugestimmt. Ich wusste ja nicht, wie ich es hinterher bereuen würde...
Also ich kann dein Empfinden verstehen. Auch mich hat es angekotzt, wenn ich zu hören bekommen habe, dass ja alles gut gegangen ist und man gar nicht weiß warum ich mich so anstelle. Ich hatte im Wochenbett zur Hebamme gesagt, dass ich eigentlich Mal gerne 4 Kinder hätte, aber so ist das ganz und gar unvorstellbar (wenn jede Geburt so wäre). Da sagt die ganz unsensibel zu mir "4 Kaiserschnitte kann man schon machen" da fehlten mir die Worte!

Als es mir nach 9 Monaten immer noch nicht besser ging (mein Mann hat sich mit mir oft gestritten und meine Traurigkeit hat sich auf unsere Tochter ausgewirkt) habe ich mir professionelle Hilfe gesucht und bin zu einer Gesprächstherapie gegangen. Bei mir hat sich eben auch viel danach ausgerichtet, dass ich eben noch weitere Kinder haben wollte. Sonst hätte ich es vielleicht eher abtun können als "das passiert eh nie wieder"

Wirklich drüber hinweg bin ich aber tatsächlich erst gekommen, als die Geburt meines zweiten Kindes dann so lief, wie ich es mir vorgestellt habe.
Jetzt in der dritten Schwangerschaft kann ich die erste Geburt recht emotionslose unter "gemachte Erfahrung und was draus gelernt" ablegen.

Wenn ich dir noch irgendwie helfen kann, dann frag gerne.

Alles Gute und viel Kraft für die Zukunft!

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Hallo,

Es tut mir sehr leid für dich, dass die Geburt deiner Tochter nicht so verlaufen ist wie du es dir gewünscht hast.
Ich kann dich total verstehen.
Am 21.09. kam mein Sohn 26 Stunden nach Blasensprung per Kaiserschnitt auf die Welt. Trotz regelmäßiger Wehen war mein Muttermund nur 2 cm geöffnet und ich bekam, genauso wie du, Fieber. Während der OP sagte die Oberärztin, es sei eine Weise Voraussicht gewesen einen Kaiserschnitt zu machen (den ich letztlich wollte), da die Nabelschnur um Kopf und Körper gewickelt war und er keine Chance gehabt hätte auf natürlichem Wege raus zu kommen.

Ich habe viel geweint, obwohl ich eigentlich eine „Starke“ bin . Ich hab mir so sehr eine natürliche Geburt gewünscht und wollte mein Baby so auf die Welt bringen. Ich fühle mich als hätte ich versagt. Meine Hebamme meinte, es sei vollkommen ok traurig darüber zu sein und dass ich viel darüber sprechen solle. Ich versuche mich außerdem damit zu trösten, es „positiv“ zu sehen.
Unsere Babys sind zum Glück gesund auf die Welt gekommen, wahrscheinlich wäre das bei der natürlichen Geburt nicht gewährleistet gewesen. Außerdem haben sie ja doch die Wehen „mitbekommen“ und wurden somit nicht einfach aus unserem Bauch gerissen..
Ich merke dass es mit der Zeit besser wird. Was mir zusätzlich total zugesetzt hat waren insgesamt die ganzen schmerzen, die man ertragen musste. Ich habe die ersten Nächte zuhause oft geweint, wenn ich nur daran gedacht habe. Aber das ist zum Glück auch besser.
Meine Hebamme meinte, dass es einem irgendwann schon besser gehen solle, sonst sollte man sich vielleicht doch einmal beim Therapeuten über eine gesprächstherapie informieren.
Ich hoffe ich konnte dir einen kleinen Tipp geben und wünsche dir, dass es dir bald besser geht!

Alles Liebe!

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Vielen Dank für die bisherigen Antworten!

Ich bin froh, dass es jemand nachvollziehen kann! Meine Mutter hatte auch einen Kaiserschnitt (mich), aber sie kann das alles nicht verstehen. Aber vielleicht auch deshalb, weil sie vor mir meinen Bruder und meine Schwester natürlich zur Welt gebracht hat.

Leider (für mich) hat keiner meiner Freunde einen Kaiserschnitt, daher kann ich mich eigentlich auch nicht austauschen...

Die Schwestern, Ärzte und Anästhesisten haben mir während der OP immer wieder gut zu geredet, dass es so das beste für meine Tochter und mich ist. Und ich stolz sein kann, es versucht zu haben. Habe die ganze Zeit über nur geweint und gezittert. Mein Mann wusste gar nicht, wie er mir helfen soll...Er hielt meine linke Hand, der Anästhesist meine rechte...

Auch jetzt kommen mir wieder die Tränen, wenn ich nur daran denke, wie ich da gelegen haben...die Arme links und rechts angebunden... Der schlimmste Moment war eigentlich, als das Tuch zum Sichtschutz hingegangen wurde... Da war irgendwie auf einmal alles grausam für mich. Dabei waren wirklich alle so sehr bemüht... Selbst der Arzt hat immer wieder über das Tuch geguckt und mir gut zugeredet...sie waren wirklich alle liebe und super!...

Aber irgendwie war es schon für mich klar dass es ein Kaiserschnitt wird... Mir wurde letztes Jahr zur Voruntersuchung zu einer Bauchspiegelung (Endometriose) gesagt, dass wenn ich Mal ein Kind bekomme, dass es ein Kaiserschnitt sein wird... Ich scheine wohl sehr verengt oder krumm zu sein...

Trotzdem war und ist es für mich immer noch enttäuschend... Ich kann nicht sagen "ich habe meine Tochter zur Welt gebracht" oder "ich habe sie geboren". Es ist Fakt, dass sie geholt wurde...von anderen... Und das ärgert mich so dermaßen über mich selbst...
Schrecklich. Ich würde auch jedem anderen sagen, dass das nicht so schlimm ist und so... Aber ich finde es bei mir selber ja schlimm...

Es ist einfach auch schade, dass das nähere Umfeld damit nichts anfangen kann und einen nicht versteht... Aber so ist es wohl. Man muss die Schuhe wohl selber erst einmal Mal getragen haben, um zu wissen, wie man die Blasen behandelt...

Ich danke Euch!

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Das Buch hier soll ganz gut sein:

https://www.amazon.de/Kaiserschnitt-hat-kein-Gesicht/dp/3950235701/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1541097763&sr=8-1&keywords=der+kaiserschnitt+hat+kein+gesicht

Ich hatte noch keinen Kaiserschnitt, aber ich kann dich trotzdem total gut verstehen, das Hadern mit einer Geburt, die nicht nach den eigenen Wünschen gelaufen ist. Und nein, es ist nicht egal, wie ein Kind zur Welt kommt, es ist auch sehr wichtig, dass die Mutter das Ereignis als stärkendes und wunderbares Ereignis in Erinnerung hat.

Deine Wunden können heilen, besonders irgendwann mit einer für dich guten Geburt..

Das Buch ist zwar zur Geburtsvorbereitung gedacht, hilft aber bestimmt beim Verarbeiten auch.

https://www.amazon.de/Meine-Wunschgeburt-Selbstbestimmt-Kaiserschnitt-geburtshilfliche/dp/3902647248/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1541098096&sr=1-1&keywords=meine+wunschgeburt

Vielleicht wäre auch ein Bondingbad etwas für dich!

http://www.maternita.de/fuer-bonding-ist-es-nie-zu-spaet-1403.html

Hierzu wollte ich gerne noch etwas sagen:

"Aber irgendwie war es schon für mich klar dass es ein Kaiserschnitt wird... Mir wurde letztes Jahr zur Voruntersuchung zu einer Bauchspiegelung (Endometriose) gesagt, dass wenn ich Mal ein Kind bekomme, dass es ein Kaiserschnitt sein wird... Ich scheine wohl sehr verengt oder krumm zu sein..."

Das ist mit an Sicherheit grenzende Wahrscheinlichkeit Quatsch.. wenn du kein durch ein Unfall oder durch Rachitis ein verformtes Becken hast, bist du nicht zu eng oder krumm zum Gebären. Und das kann man auch nicht bei einer Endometriosespiegelung sehen. Das ist typisches scheinbar allwissendes Gelaber von Ärzten, die sich anmaßen, Gott und Wahrsager zu spielen.


Ich wünsche dir alles Gute! Und viel Freude an deinem Kind!

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Ja, ich kenne das. Ich hatte eine sekundäre sectio und mir ging es genauso. Richtig überwunden habe ich es erst mit der zweiten Geburt, die kein Kaiserschnitt war. Es gibt Hebammen, die auf geburtstraumata spezialisiert sind und Gespräche dazu anbieten

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Es tut mir fuer dich leid dass du so fuehlst. Nach 3 vaginal Geburten hatte ich einen dringlichen ks. Sollte zuerst not ks werden. Ich hatte einen sehr gut verlaufenden ks. Und trotzdem im Vgl. Zu meinen vaginal Geburten ohne dammschnitt und riss eine Hoechstleistung von meinem Koerper. Dein Koerper muss zusammen wachsen. Waehrend dessen musst du dich um dein Baby kuemmern. Ueberleg mal was da alles geschnitten und gerissen wird bei deinem Koerper. Mein Koerper, ich habe def. Mehr bei der Geburt durch ks leisten muessen als nei den vaginal Geburten. Ich habe von einer 5 fach Mutter gelesen, die unbedingt ihr 5. Kind selbst zur Welt bringen wollte. Sie haben alles bei ks frei gelegt. Sie durfte dann ihr Baby selbst herausheben. Vielleicht eine option fuer dich wenn du einen 2. KS haben solltst?

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Liebe vee-jai,

ich habe keinen Kaiserschnitt gehabt. Ich kann deine Gefühle aber nachvollziehen. Ein Kaiserschnitt wäre auch mein Horror gewesen. Nur manchmal geht es nicht anders.
Vielleicht hilft dir eine andere Sichtweise. Du hast deine Tochter gemacht. Du hast sie 9 Monate lang in dir gehabt, hast sie ernährt und dafür gesorgt, dass es ihr gut geht. Ohne dich wäre sie nicht auf dieser Welt. Du hast sie auf diese Welt gebracht. Auch wenn im Endspurt dieser Eingriff nötig war. Die spontane Geburt wäre sicher ein wichtiger Abschluss gewesen, aber vergiss das Davor nicht. All die Monate, in denen du alles getan hast.
Leider haben wir das nicht immer alles in der Hand. Vielleicht hilft dir, noch einmal ein intensives Bonding zu machen. Ich habe schon viel Gutes über das Bonding Bad gehört.
Ich wünsche dir eine gute Verarbeitung der Geburt!

Alles Gute

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Liebe vee-Jay, ich verstehe dich nur zu gut. Der Kaiserschnitt bei mir erfolgte aus Gründen, die ganz und gar nichts mit einer Gefährdung von mir oder dem Kind zu tun hatten. Leider lassen einen die Krankenhäuser ja alles blanco unterschreiben und man bekommt die Drecksäcke, die sie in meinen Augen sind, nicht mehr dran. Ich ärgere mich über Aussagen wie "Hauptsache es ist gesund" wahnsinnig. Vor allem weil ja gar keiner weiß, ob das Kind gesund ist. Es lebt. Ja, klasse! Wer fragt nach psychischen Auswirkungen wenn die Eltern unter der Traumatisierung leiden. Da werden jetzt vermutlich wieder viele mit den Augen rollen. Ich weiß nur leider viel zu gut, wie sich das mehr als zwei Jahre später anfühlt wenn das Privatleben am Ende ist und keiner mehr dem Kind gerecht werden kann. Was ist mit all den gesundheitlichen Problemen, die erst Jahre später auftreten und die, wie praktisch!, mit dem Kaiserschnitt nicht mehr direkt in Verbindung gebracht werden können? Es ist mittlerweile ja offenbar gut belegt, dass das Risiko für eine große Zahl von Erkrankungen steigt nach so einem Eingriff und auch die Hirnentwicklung beeinträchtigt ist. Deshalb finde ich es vermessen von einem lebenden Kind immer gleich auf ein gesundes Kind zu schließen. Ich wünsche dir viel Kraft!

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Hallo,

Auch mir geht es so, das Gefühl zu haben, meine Tochter nicht geboren zu haben.
Keiner aus meinem Umfeld kann das verstehen, außer meiner Therapeutin.

Für mich habe ich Grace nicht geboren, sondern sie erblickte am 08.01.18 das Licht der Welt.
Viele haben für meine Aussage kein Verständnis, nur ist es für mich so.

Ich habe 53Stunden, nach Einleitung, versucht meiner Maus zu ermöglichen, das sie durch mich geboren wurde.
Leider hat mein Körper versagt und keine auswirkenden Wehen produziert. Der Mumu blieb unverändert bei 4cm und ihr Köpfchen rutschte immer wieder hoch, bis ihre Herztöne immer wieder abfielen.
Dann wurde entschieden sie per Kaiserschnitt zu holen, was für mich in dem Moment das schlimmste war und ich mich wie eine Versagerin gefühlt habe.
So fühle ich mich in manchen Momenten immer noch.

Nach jetzt fast 10 Monaten ist es besser geworden, jedoch ist es für mich immer noch nicht verständlich. Wenn du weißt was ich meine.

Ich hoffe das wenn iwann das 2. Kind kommt, Ich die Möglichkeit habe das Kind selbst auf die Welt zu bringen.