Einleitung gegen meinen Willen - habe nun beinahe Todesangst

Hallo liebe Mamis da draußen,

der Titel sagt eigentlich schon alles.
Vorab: es ist meine 3 Schwangerschaft. Ich habe bereits 2 entzückende Jungs und erwarte nun mein Mädchen. Die Schwangerschaft verlief absolut komplikationslos, nun sind wir bei ET+9.

Ich sollte heute zum CTG in die Klinik, jedoch nur als Kontrolle und nicht weil etwas nicht in Ordnung ist. Dort wurde dann auch ein Ultraschall gemacht, Fruchtwassermenge ist mehr als ausreichend. Alles sei wundervoll. Trotzdem wollen sie mich morgen zur Einleitung aufnehmen, weil sie das immer bei ET+10 so machen. Ich bin so verzweifelt. Genau das, was ich nicht möchte passiert nun.

Zuvor war ich die Gelassenheit in Person. Freute mich schon auf die Geburt, während die Leute um mich herum eher nervös wurden. Nun war ich im Krankenhaus, lag am CTG, da kamen Rettungskräfte mit einer Frau auf der Trage, welche Wehen im 2 Minutentakt hatte. Ihre Schreie und ihre Schmerzen haben mich mit einem mal so geängstigt, dass ich am liebsten das CTG von mir gerissen und weggelaufen wäre. 10 Minuten später kam eine Hebammen rein und meinte "ich häng dann jetzt mal die Schwangeren ab, nicht das die noch Angst bekommen." Ich dachte mir nur, zu spät!!! Dann guckt sie auf mein CTG und meint, na bei Ihnen ist es ja morgen auch so weit und ich habe innerlich beine eine Panikattacke bekommen! Seitdem habe ich nur noch Angst, angst, angst. Ich will das alles so nicht. Ich will nicht das uns so wehgetan wird, bloß wegen einer Zahl und einer Standardsituation. Am liebsten möchte ich zuhause bleiben und mein Kind ganz allein zur Welt bringen. Ich hatte mich so wohl gefühlt in diesem Krankenhaus das letzte Mal, doch dieses Mal verspüre ich einfach nur noch Angst und Fremdbestimmung. Es ist grauenvoll.

Dazu kommt, dass ich noch bis vor einem Jahr unter Depressionen litt, welche gut behandelt wurden und sozusagen "austherapiert" sind, wobei das bei Depressionen immer relativ zu betrachten ist. Ich war so zufrieden und glücklich und wieder ein richtiger Mensch. Nun fürchte ich ernsthaft diese Geburt auch psychisch nicht zu überstehen. Ich habe so schreckliche Angst.

Was soll ich nur tun? Am liebsten würde ich mich im Wald verstecken und nie wieder zurückkommen.

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Huhu,

kontaktiere schnell Deinen Therapeuten und lass Dich nicht zu einer Standard-Einleitung bequatschen, solange es nicht medizinisch notwendig ist, auf keinen Fall, bevor Du mit Deinen Therapeuten gesprochen hast.

Alles Gute!

LG Jelinchen

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Hallo Jelinchen,

danke für deinen Tipp, dass ist eine sehr gute Idee. Leider befürchte ich, dass dieser mir sagen wird, dass schon alles gut wird und wenn ich doch Sorgen haben sollte, dann weiß ich ja wo ich ihn finde #klatsch
Aber sicher weiß ich das erst, wenn er hoffentlich noch heute zurückgerufen hat :-)

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Tief durchatmen!

Viele Frauen sind laut unter der Geburt, das hilft. Klingt sicher beängstigend für andere - hilft aber vielen Gebärenden.

Du musst nicht einleiten lassen! Wenn die Versorgung gut ist, dann kannst du widersprechen.
Sag, dass dir das Angst macht!
Ich hab 2 Kindern nach ET+10 geboren. Beiden ging es gut, beide waren vom Zustand zeitgerecht und nicht übertragen.

Für eine Einleitung brauchen sie DEINE Einwilligung.

Du kannst auch so argumentieren: Wenn der FA sich in der Früh-SS vermessen hat, dann hättest du evtl noch einige Tage bis ET+10.

Bei vielen Frauen klappt die Einleitung zu diesem Zeitpunkt sehr gut, es gibt da reichlich positive Berichte.
Aber Angst ist ein sehr schlechter Geburtsbegleiter - das kann auch nicht im Interesse der Klinik liegen.

Tief durchatmen!
Ich wünsch dir eine gute, baldige Geburt.

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Hallo 80798,

vielen Dank für deine lieben Zeilen.

Normalerweise bin ich auch gar nicht so ein "Angsthase". Wie beschrieben sah ich selbst der Geburt eher gelassen entgegen, weil ich ja eigentlich weiß was mich erwartet. Habe zwei spontane Geburten (leider) ohne PDA hinter mich gebracht. (Glaubt mir da draußen ihr PDA Mamis, ich habe nach einer gebettelt und nie eine bekommen... ich bin so neidisch auf euch!!!) Die zweite sogar ohne Schmerzmittel, weil das Baby damals wirklich nach 10 Minuten 5 Presswehen da war, da ging einfach alles sooo schnell. Deshalb hatte ich auch so ein positives Geburtserlebnis mit der Klinik.

Das war aber auch keine eingeleitete Geburt. Nun fühle ich mich einfach sehr fremd bestimmt und zu etwas gezwungen, was uns eventuell unnötigen Schmerz verursacht. Und das verunsichert mich extrem, zumal durch diese Schreie der Schmerz irgendwie erst wieder richtig Platz in meinem Bewusstsein bekommen hat und das ängstigte mich in diesem Moment so sehr, dass mein Unterbewusstsein wohl am liebsten mit Flucht reagiert hätte.

Das eine Gebärende schreit verstehe ich absolut - hab ich vor allem bei dem Zweiten auch getan, wenn auch nicht viel, da so eine schnelle und traumhafte Geburt. Aber diese arme Frau hatte echt Wehen im 2 Minutentakt und ich lag da noch 20 Minuten und dachte mir nur "Wie soll ich das morgen denn schaffen, sollte ich doch nicht den Mut haben einfach nein zu sagen." es ist ein Moment, als würde der Schmerz nur in deinem kopf wieder aufflammen. Etwas das lange vergessen geglaubt war, kommt mit einem Schrecken wieder zurück, welchen ich mir bis dahin nicht habe träumen lassen. Ich fürchte das ängstigt und entmutigt mich nun doch.

Und das dies kein guter Geburtsbegleiter ist, da gebe ich dir absolut recht. Ich ärgere mich auch sehr über mich selbst, weil ich vorher so entspannt war und das Gefühl hatte, ich kann das. Nun bin ich nervlich angespannt und denke nur noch, ich werde das nicht gut überstehen. Nicht ohne einen weiteren "Dachschaden", der dann zu Lasten meiner Familie und wieder einem Jahr Therapie geht. Und ich weiß nicht wie oft ich das meiner Familie und vor allem meinen Kinder noch zumuten kann und will. Sie waren sehr tapfer, bis ich wieder ich war. Das möchte ich einfach nicht mehr riskieren. Du merkst es geht um so viel mehr, als einfach "nur" ein Kind auf die Welt zu bringen.

Ich danke dir für deine aufbauenden Worte und hoffe das alles gut wird

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Ich drück dir so oder so die Daumen.
Hab auch die andren Beiträge mitgelesen.

Sag wirklich, dass dir das Angst macht - weil kein medizinischer Grund da ist.
Wie gesagt, auch von anderen: der ET ist kein fixes Datum.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie weitere Kontrollen ablehnen, wenn du Nein zur Einleitung sagst.
Vermutlich legen sie dir ne Erklärung vor, dass sie zur Einleitung raten und du auf "eigenes" Risiko ablehnst.

Hast du jemanden, der dich bei diesem Gespräch unterstützen kann?
Evtl dein Therapeut?

Ich hab meinen 3.ten bei ET+14 daheim entbunden - und war sehr froh, dass ich nicht auf die hiesigen KH angewiesen war. Der Bub hatte auch keinerlei Übertragungszeichen.

Vielleicht lenkt man auch eher ein, wenn du dich bereit erklärst bei ET+14 einleiten zu lassen? Dann hättest du ein paar Tage, um dich an den Gedanken zu gewöhnen.

Ich hätte meinen letzten bis +21 ausgesessen ohne Gedanken an Einleitung. CTG hat die Hebi gemacht und zum Ultraschall war ich auch nur 1x. Wäre bei +16 nochmal gemacht worden.

Du schaffst das!

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Wie schon gesagt: es ist deine Entscheidung!!!!!
Lass dich nicht einleiten, wenn du nicht willst! Solange das fruchtwasser gut ist, mit der plazenta alles in Ordnung und dein würmchen gut versorgt ist, gibt es keinen medizinischen Grund!!!!!

Ich verstehe deine Angst, ich hab mich beim ersten einleiten lassen und bereue es extrem - denn deswegen hab ich so große Angst vor der zweiten Geburt, die im September ansteht. Ich würde eher einen ks machen, als mich nochmal einleiten zu lassen.

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Hallo ibenhazel,

danke für deine lieben Zeilen.

Ein weiteres Problem ist für mich, dass ich dann aber auch niemanden habe, der mich weiter betreut. Meine Frauenärztin hat mich in die Klinik überwiesen, damit diese die Geburt "anstupsen". Ich habe stark den Verdacht, sie möchte jetzt so langsam raus aus der Sache sein, wo es ernst wird. Was ich auch nachvollziehen kann, immerhin ist die Frau keine Hebamme sonder Gynäkologin.
Die Klinik will ihren Willen durchsetzen, sonst können sie nichts für mich tun. Anders waren ihre Worte "Sie haben keine andere Wahl als eine Einleitung" nicht so verstehen. So oder so, die ;Mediziner wollen nur eins und das ist eine eingeleitete Geburt. Keine weiteren Untersuchung und schon gar nicht abwarten.

Eine Hebamme habe ich leider nicht bekommen. Wir wohnen ländlich und Grenzen bei den meisten Hebammen am Radius sozusagen, sprich, wir sind knapp drüber und so können/wollen die Betreuung dann nicht übernehmen. Und ich hatte sehr früh angefangen zu suchen und google durchforstet. Keine hatte Zeit oder sie waren zu weit entfernt. Ich hätte mir für dieses Mal nämlich wirklich eine Hebamme gewünscht, welche ich mit eben diesen Sorgen hätte zu Rate ziehen können.

Nun stehe ich ganz allein da.

Einzige Option wäre nun abwarten, stur bleiben und auf das Beste hoffen. Aber ist das die richtige Vorgehensweise? Erst alle 2 Tage zum CTG und dann, nur weil die Patientin nicht eingeleitet werden will, machen wir gar nichts mehr? Ich fühle mich da ehrlich gesagt ziemlich erpresst und denke innerlich wirklich über eine alleinige Hausgeburt nach. Riskant ich weiß, aber ich weiß so langsam wirklich nicht mehr was ich tun soll. Ich bin so unglücklich mit dieser Situation...

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Es ist natürlich echt beschissen, das ihr so ungelegen wohnt :(
Ich hab einenschwung Krankenhäuser zur auswahl, eines leitet erst bei +14 ein. Hast du dich mal umgehört, ob es noch ein andere kh gibt, das andere zahlen vertritt?

Es ist ziemliche Erpressung, aber wenn du nun zuhause wartest und einfach hingehst, wenn es soweit ist, müssen sie dich nehmen. Alles andere wäre unterlassene Hilfeleistung. Du hast dann nur keine Kontrollen mehr, das Risiko musst du für dich abwägen, ob das die bessere Alternative wäre.

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...im übrigen war ich vor der ersten Geburt letztes Jahr im Juli ein Jahr davor 4 Jahre in Therapie. Du solltest das nicht unterschätzen oder dir einreden lassen, vonwegen das wird schon. Lieber auf Nummer sicher gehen, mach es ruhig und nach deinem Bauchgefühl! So, das du es später nicht bereust!

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Und eben genau davor habe ich Angst. Das eine "schlechte" Geburt ein erneutes Trauma auslöst. Mir tun dabei meine Kinder und auch mein Mann so furchtbar leid, die dann wieder mit dieser Person zu kämpfen haben, die wir unter uns die Frau in Schwarz nennen. Sie kommt einfach zu Besuch, setzt sich an den Küchentisch, macht das Mama traurig ist und will einfach nicht wieder gehen. Nun hatten wir sie so erfolgreich vertrieben, konnten alle wieder aufleben. Meine größte Angst ist neben den Schmerzen, dass sie zurückkehrt.

Meine Mutter riet mir in jedem Fall zu einer PDA. Sie sagt, sie habe mich und meine Schwester so bekommen und es sei so schön gewesen. Natürlich bleibt eine Geburt ein unbeschreibliches Erlebnis, aber sie sagte dann hätte ich vielleicht mehr das Gefühl noch die Kontrolle über die Situation zu haben. Das würde mir vielleicht Mut und Zuversicht geben. Ich kann nur hoffen, dass ich bei der 3. Geburt dann auch mal eine bekomme und nicht wieder vertröstet werde...

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Ich hatte bei meiner Einleitung auch eine PDA, wobei man mich auch erst vertröstet hat. Ich würde, wenn du eine Einleitung machen lässt, sofort eine PDA verlangen, wenn es schmerzhaft wird. Und darauf bestehen, unter Androhung eines Anwalts! Lass dich nicht abspeisen! Wer auch immer dich zur Geburt begleitet, sollte sich auch mit dahinter klemmen, um dich im Falle des Falles zu unterstützen.

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Wenn mit der Versorgung alles Top Ist, dann lass nicht einleiten. Auf keinen Fall. Wenn du jetzt dich innerlich dagegen wehrst und dich entmündigt fühlst, wird es keine gute Geburt werden.

Argumentieren kannst du auch mit "was passiert, wenn ich nicht einleiten lasse?" Sie werden sagen, dass das Kind vlt zu groß wird, aber das ist kein Problem für dich. Du hast ja auch schon einiges an Erfahrung u kennst deinen Körper. Lass einfach die Versorgung kontrollieren. Und dein Mann soll dich vor den Ärzten und Hebammen unterstützen. Du bist nicht allein.

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Mit der Versorgung ist alles gut:
- reichlich Fruchtwasser
- Nabelschnur gut durchblutet
- Herztöne des Kindes hervorragend
- Plazenta nur leicht verkalkt, was aber 9 Tage über Termin nicht ungewöhnlich ist
Die Ärzte sagen im gleichen Atemzug, dass es ihr so gut geht, dass sie freiwillig noch im Bauch bleiben möchte, sagen aber das sie wegen der verfluchten 10 Tage raus soll :-[ Manchmal frage ich mich ob sich diese Leute selbst beim reden zuhören! Es klingt einfach schon so falsch.

Das mit dem Kontrollieren der Versorgung wird halt schwierig, weil wie geschrieben die Gynäkologin auf die Klinik verweist, die nur einleiten wollen und ich leider keine Hebamme bekommen habe, die für meinen Umkreis zuständig ist. Ich bin allein. Mein Mann hatte sich 2 Woche frei genommen, muss seit dieser Woche wieder arbeiten. Er wäre zwar morgen zu Einleitung dabei, aber das ist einfach nicht das was ich will.

Ich hätte niemals gedacht, dass diese Sache so kompliziert und schlimm werden kann, obwohl man versucht alles richtig zu machen, Obwohl man brav zu allen Untersuchungen geht, jeden Test mitmacht und sich das Kind so bilderbuchmäßig entwickelt. Bis vor kurzem war ich noch so stolz darauf, nun geben mir alle das Gefühl etwas stimmt nicht mit uns und wir bräuchten dringend medizinischen Beistand.

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Lass dich von den Ärzten nicht unter Druck setzen. Ohne deine Einwilligung wird nichts passieren. Du musst "nur" standhaft bleiben und klar sagen, was du machen lassen wirst und was nicht. Ohne wenn und aber. Ohne Verunsicherung. Dann verstehen die das. Sag, es ist dir egal, dass die standardmäßig bei plus zehn einleiten. Du bist kein Standart. Das ist deine Geburt und dein Kind. Vertrau darauf, dass du es per Mutterinstinkt weisst, was richtig ist. Das Kind wird in den nächsten Tagen eh den Startschuss von allein geben. Sag, dazu brauchst du die Ärzte nicht. Oder geh morgen einfach nicht hin. Große Familienfeier steht an. Du hast keine Zeit für Einleitung:-D

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Ruf halt morgen im Krankenhaus an und sag, dass Deine Kinder beide seit dem Abend ganz heftig Magen-Darm haben #schwitz#putz und Deinem Mann ist auch schon schlecht. Du meldest Dich.

Lg,
Fina

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Hallo..
Ich habe eines unserer Kinder in SSW 42 entbunden. Es sollte eingeleitet werden. Als ich etwas genauer nachfragte, genaue Gründe etc wollte, und auf einen evtl zu früh berechneten ET hinwies, war es kein Problem mehr zu warten. Ich habe gesagt, dass ich nicht aufgrund von Statistiken einleiten lassen werden. Wenn es dem Kind schlecht gegangen wäre, dann hätte ich alles mitgemacht.

DU darfst entscheiden. Niemand darf gegen deinen Willen einen medizinischen Eingriff an Dir vornehmen.

LG und eine gute Geburt.

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Hallo oakenshield,
Wie ist es dir ergangen? Konntest du die Einleitung abwenden und kugelst noch? Oder darfst du schon kuscheln?

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Eine Freundin von mir hat sich auch wehement geweigert eingeleitet zu werden. Alle ihre 3 Kinder hat sie weit "übertragen ".
1. Kind wurde eingeleitet, danach hat sie sich geschworen das nie mehr zu tun. 2. Kind kam 11 Tage nach et, schöne Geburt. 3. Kind kam 18! Tage nach et, auch schöne Geburt. Nur weil ein Computer den et errechnet, muss das nicht so sein. Wenn so alles gut ist und du das nicht willst und es euch beiden gut geht, dann warte noch bisschen. Wahrscheinlich geht es eh bald los😉 wünsch Dir ne schöne Geburt.