Kinderwunsch - auf Wunschkaiserschnitt bestehen? Rechtslage?

Hallo ihr lieben :)

Ich bin neu hier und habe mich nun durch einige Foren gelesen, bin jedoch noch nicht ganz so schlau sondern eher verwirrt, daher versuche ich einfach mal mein Glück.

Mein Freund (22) und ich (22) würden gern ein Kind bekommen. Es muss natürlich nicht sofort sein, aber in den nächsten Jahren ist es geplant - zumindest unter 30. Mit 30+ ist es mir persönlich zu spät, daher möchte ich jetzt bereits über meine Familienplanung nachdenken und auch kümmern. Wir haben uns darüber schon viele Gedanken gemacht und sind uns auch bewusst, was auf uns zukommt.

Mir war von Anfang an klar, dass ich nicht natürlich entbinden werde und einen Kaiserschnitt möchte , was in der Gesellschaft wohl ziemlich verpönt wird. Letztendlich ist es ja mein Körper, der die Schmerzen aushalten muss und ich bin diejenige, die mit den Folgen zu kämpfen hat - nicht die anderen. Ich bin gut aufgeklärt und ich weiß, dass beides ihre Vor- und Nachteile hat und für mich steht nach langer Überlegung fest, dass ich, wenn überhaupt, nur einen Kaiserschnitt möchte. Ich möchte auch nicht darüber streiten, ob KS oder natürliche Geburt besser ist - es sollte der Gesellschaft egal sein. Die Hauptsache ist doch, dass es der Mutter und dem Kind gut geht. Wie man das Kind bekommt, sollte doch jedem selber überlassen sein, oder nicht?

Allerdings habe ich nun öfters gelesen, dass sich manche Frauenärzte querstellen und rumzicken, wenn es um einen Wunschkaiserschnitt geht. Es soll, laut manchen Beiträgen, auch Krankenhäuser geben, die einen Wunschkaiserschnitt verweigern - dürfen sie das?
Was soll man machen, wenn es einem quasi verboten wird und sich jedes Krankenhaus und jeder Arzt weigert, einen Wunschkaiserschnitt durchzuführen? Hat man denn kein Recht auf Selbstbestimmung? Man wird ja so quasi zu einer natürlichen Geburt genötigt - auch wenn man das gar nicht möchte. Was anderes bleibt einem ja nicht über, wenn die Ärzte so rumzicken.

Kann man da irgendwas machen? Hat man eventuell ein RECHT darauf? Was ist, wenn das Kind kommen soll und sich kein Arzt bereit erklärt, einen Wunschkaiserschnitt durchzuführen? Diese Fragen stelle ich mir bereits jetzt, bevor es zu spät ist. Denn ich möchte nicht als Schwangere so behandelt werden. Sollte es so sein, dass man kein Recht auf einen Wunschkaiserschnitt hat und die Ärzte über den eigenen Kopf hinweg über natürliche Geburt oder KS entscheiden, dann werde ich das mit meinem Kinderwunsch noch einmal überdenken.

Ich hoffe, dass mir hier einige ein paar Antworten (vielleicht auch aus rechtlicher Sicht) geben können :)

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Grundsätzlich ist es natürlich deine Entscheidung, wie du entbinden willst. Nur solltest du vor allem an das Kind denken. Für ein Baby ist eine natürliche Entbindung besser als ein Kaiserschnitt. Bei einem Kaiserschnitt wird es ganz plötzlich aus dem Mutterleib gerissen.. Bei einer natürlichen Entbindung rutscht das Baby von selbst in die richtige Position und durch den geburtskanal, was für das Baby selbst sanfter ist als ruckartig von warm, dunkel und geschützt in hell, grell und kalt zu kommen, ohne das es von selbst etwas dazu tut. Als Mutter sollte man nicht nur sich sondern und vor allem das beste für das Kind im Auge behalten. das nur mal zum Nachdenken, ob du die nötige Reife dafür hast, Mutter zu werden. Als Mutter denkt man zuerst an das Kind und erst dann an sich. Und das beginnt schon in der Schwangerschaft.

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Das trifft alles nur dann zu wenn die Geburt Komplikationslos verläuft. Sobald Komplikationen da sind sind die Folgen fürs kind auf natürlichem weg höher. Mein Sohn kam per Saugglocke... hatte ein Geburtstrauma und bis heute bekommt er Panik wenn seine Grenzen nicht geachtet werden.

So und jetzt zu meiner persönlichen Einstellung. Eine natürliche Geburt macht ausschließlich Sinn. Wenn man an seine körperlichen Fähigkeiten und die des Kindes glaubt und vollkommen Angst frei ist. Angst ist ein GARAMTIEFAKTOR das es unumgänglich zu Komplikationen kommt. Denn wer angst hat, verkrampft und wenn man verkrampft provoziert man höchstpersönlich nen Geburtsstillstand etc pp.

Eine natürliche Geburt ist nur da wirklich besser fürs kind, wenn keine Komplikationen entstehen und die ampassungsstörungen treffen vornehmlich Kinder von geplanten KS nicht die wo nach dem einsetzen der wehen begonnen wird und selbst das kann man so planen das es erst los geht nach einsetzen der ersten wehen.

Eine Saugglocke oder Zangengeburt ist weit mehr mit Folgen behaftet fürs kind und wenn es zu sauerstoffunterversorgung kommt bringt einem die natürliche Geburt nix wenn das Kind danach geistig beeinträchtigt ist. Daher kann man das nur auf interventionslose und Komplikationslose Geburten beziehen. Selbst Schmerzmittel kommen beim kind an!

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Ich denke man findet immer irgendwo ein krankenhaus welches einen ks macht.
Zur Not gehts dann eben auf die psychische schiene, dann kann man es auch begründen.

Ich wollte in deinem Alter übrigens auch nie normal entbinden. Als ich dann schwanger war kam ein ks plötzlich nicht mehr in Frage. Kann aber verstehen wenn man Angst davor hat und deshalb nen wunsch ks möchte.

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Also, sich schon vor der Schwangerschaft festlegen wie man entbindet ist absoluter Blödsinn. Ist wie das festlegen wie die Kinder heißen sollen.
Das entscheidet man dann, wenn es soweit ist, denn nur dann kann man die richtige Entscheidung treffen.

Ich habe leider beide Entbindungsarten erleben müssen.
Die spontane Geburt war anstrengend und hat logischer Weise auch weh getan.
Aaaber, die Schmerzen die ich nach dem ks hatte, waren übel.
Und zwar so richtig.
Da entbinden ich lieber dreimal hintereinander spontan.

Aber das war nicht deine Frage.
Natürlich kannst du auf einen ks bestehen.
Meistens läuft es dann über die psychische Schiene um es bei der kk abzurechnen.
Sollte sich jedoch wirklich ein Krankenhaus dagegen wehren, dann darfst du den Eingriff aber selbst bezahlen und dann wehrt sich bestimmt kein Krankenhaus mehr dagegen.

Liebe Grüße Janina

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Hallo,

ich habe damals gesagt, daß ich einen Kaiserschnitt will.
Nach einigen Versuchen mir das auszureden, haben aber die Ärzte gemerkt, daß es eben mein Weg ist und auch wenn niemand begeistert war, so haben sie ihn doch durchgeführt. Mach Dir da mal keine Sorgen. Eine Klinik wirst Du schon finden.

Ein Recht im juristischen Sinne gibt es aber meines Wissens nach nicht.

Du klingst bestimmt und informiert. Trete wenn es soweit ist auch so in Deiner Wunschklinik auf und ich sehe keine Probleme.

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eine meiner Vorrednerin hat das auch schobn erwähnt, ich hätte in dem Alter auch niemals ein Kind spontan entbinden wollen. Ich hab genauso geredet wie du. Als ich schwanger war, stand dann ein Kaiserschnitt überhaupt nicht mehr zur Debatte. Ich wollte spontan entbinden.

Ich denke aber jede Frau hat ihre Gründe, weshalb sie sich entscheidet wie sie es tut. Und wenn du einen Wunschkaiserschnitt willst, bekommst du den in der Regel auch. Wenn dein Frauenarzt sich dagegen ausspricht, dann wechselst du den Arzt oder besprichst es direkt mit der Klinik. Sonst sagst du, dass du wahnsinnige Angst hast und dann hat man als Indikation Geburtsangst. Zur Not zahlt man das selbst. Mein weiss ja 9 Monate dass ein Kind geboren wird. Ob du einen rechtlichen Anspruch darauf hast, denke.ich nicht. Es gibt genauso Frauen die gerichtlich vorgehen wenn ein Kaiserschnitt gemacht wird. Immerhin ist es ein.operativer eingriff, der einer Indikation bedarf und natürlich auch Risiken hat.

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Es gibt Ärzte die werden gerade anfangs durchaus versuchen dich vom Gegenteil überzeugen zu wollen. Letztlich gibt es aber das Recht, dass eine Frau frei entscheiden darf wo und wie sie entbindet. Sprich rein rechtlich ist es nicht mal erlaubt dies als privatrechnung zu verrechnen, da es eine Benachteiligung darstellt. Weshalb es offiziell auch keine Wunschkaiserschnitte gibt. Denn die Ärzte tragen immer auch ein das es medizinische Gründe gab. Angststörungen zählen auch dazu!!!

Wenn ein Arzt eine Frau dazu nötigt natürlich zu entbinden, obwohl sie das sogar unter zeugen wie dem Partner erbeten hat. Kann dieser dafür sogar vor Gericht gestellt werden.

Du musst ja nur sagen das du Angststörungen hast vor einer natürlichen Geburt und gut ist. Ein verantwortungsvoller Arzt wird die Angst vor einer natürlichen Geburt ebenso ernst nehmen wie die Angst vor Intervention und KS!

Die Rechtslage ist eindeutig und eigentlich dürfte die KK nicht mal die Zuzahlung für ne Hebamme in frage stellen und müsste dies komplett bezahlen, da es mit dem Recht auf Freiheit wie entbunden wird Einen Einfluss hat! Immerhin geht Viel eher was im KH schief als in einem Geburtshaus... sprich gibt es kein nachvollziehbaren Grund das eine Frau für egal welchen Weg zuzahlen müsste.

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Es gibt tatsächlich im Gesetz das Recht auf freie Entscheidung hinsichtlich des Geburtswegs?
Das wusste ich nicht, gefällt mir aber gut!

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Das Grundgesetz steht über allem. Eine Geburt muss stattfinden. Es ist nichts wie eine Augenoperation die zeitlich flexibel schiebbar ist. Irgendwie muss es raus und wenn ich zu einer natürlichen Geburt genötigt werde, die für einem zum Trauma würde und man das im Vorfeld wusste. Dann gilt es als unterlassene Hilfeleistung wenn man es ethisch korrekt hält. Niemand darf zu etwas gezwungen werden was er partout nicht will! Ausnahme ist, wenn es um Leben und Tot geht. Das ist die einige Grundlage die einen Arzt berechtigt über dem eigenen Kopf hinweg etwas zu tun, das man selbst nicht will. Ist das Leben von Kind und Mutter aber nicht bedroht. Gibt es keinen nachvollziehbaren Grund - warum eine Frau die Angst vor einer natürlichen Geburt hat, diese dazu zu zwingen. Ausniesen kann man ein Kind ja nicht. Und aufgrund dieser Regelung wird jeder Arzt der seinen Ärzteaid geleistet hat, das tuen was er individuell am sinnvollsten erachtet. Und ein Arzt hat Berufserfahrung und weiß das eine erzwungene natürliche Geburt nur eine Katastrophe für alle werden kann.

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Einen gesunden Menschen ohne Not zu operieren ist ja auch eine spannende Entscheidung für einen Arzt.
Ich kann mir kaum vorstellen, mit welcher Begründung der Gesetzgeber hier einen Rechtsanspruch formulieren sollte. Aber möglich ist vieles.

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Klar ist es das. Jeder Arzt weiß das ne Gebärende mit Angst, zwangsläufig in ner Komplikation mündet. Man kann nicht Komplikationslos mit angst entbinden ... zumal jene schwer steuerbar sind. Daher ist Angst eine medizinische Begründung!

Das ist wie sich die Augen operieren zu lassen, obwohl es auch ne Brille tut oder Magenband-Ops statt Ernährungsumstellung. Etc. Ein Arzt wird immer ne natürliche Geburt empfehlen aber nicht um jeden Preis

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Klar kann man trotz Angst natürlich entbinden, genau so wie es trotz Gelassenheit zu Komplikationen kommen kann.

Du willst nen Kaiserschnitt, was okay ist. Aber laber nicht solchen Stuss, um deine Entscheidung zu rechtfertigen!

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Es gibt einige Kliniken, die das ablehnen, aber auch genauso viele die dafür offen sind. Informiere dich einfach vorher auf den Homepagen. Ich habe bei einigen Krankenhäusern bei mir in der Region gelesen, dass sie es anbieten. Notfalls musst du eben weiter fahren. Geburtsangst reicht als Grund. Dein Körper, deine Entscheidung! Viel Glück!

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Es gibt kein "Recht" auf einen KS.
Im aktuellen Deutschland wirst du aber immer in relativ naher Umgebung ein KH finden, welches deinem Wunsch entspricht.

Und nur mal als Denkansatz (weil ich dieses Pochen auf Selbstbestimmung beim Thema KS oft lese):
Es gibt auch kein "Recht" auf eine selbstbestimmte Geburt MIT Geburtshilfe. Da gibt es immer Bestimmungen/Auflagen. KH-Leitlinien, Abrechnungsvorschriften usw und so fort.

Wer sich zB für eine Hausgeburt entscheidet, steht in vielen Gegenden komplett ohne Unterstützung da. Oder entspricht nicht den "Kriterien", wodurch a) die Kosten nicht erstattet werden
und b) man kaum eine Hebamme findet wird.

Um ein Kind aus BEL zu entbinden, müssen Frauen teils sehr weite Anfahrtswege in Kauf nehmen, sich von Ärzten (und der fachlich unglaublich wissenden Gesellschaft) Vorwürfe machen lassen!

Willst du mit BEL gar nicht in einer Klinik entbinden, so stehst du alleine auf weiter Flur.

Das vermeintliche Recht auf eine selbstbestimmte Geburt mit Geburtshilfe gibt es in D so nicht.
Entweder man gebärt alleine oder man muss sich irgendwo fügen.

Wer einen WKS will, der steht in diesem Land noch sehr gut da.

Und "Angst vor natürlicher Geburt" wird als Argument für einen KS akzeptiert.
"Angst vor Klinikgeburt" zählt als Argument nichts - da muss Frau halt durch.

Ein KS ist planbar und mit kalkulierbaren Risiken behaftet - so mag es das System.