Wochenbettdepression

Hallo ihr Lieben,
Am 17.12. kam unser Sohn per Einleitung auf die Welt. Die Eröffnungsphase der Geburt war nicht ganz einfach, aber die letzten Stunden der Geburt waren dank PDA wirklich wunderschön 🙂
Die folgenden Tage auf der Wöchnerinnenstation waren aber übel. Das war mir zu laut, zu viel Trubel und zu es wurde sich zu wenig um die Wöchnerinnen gekümmert.
Zu Hause hab ich erstmal die Ruhe genossen, doch ich rutschte dann sogleich in eine wochenbettdepression hinein!
Jetzt bin ich stationär in einer Klinik aufgenommen. Mein Kind ist allerdings beim Papa daheim.

Ich habe einfach etwas „Angst“ vor meinem Kind, kennt das jemand von euch? Wer hat denn Erfahrungen mit Wochenbettdepressionen? Und wie lange hat‘s bei euch gedauert? Konntet ihr es auch ambulant lösen? Ich brauch einfach ein bissl Erfahrungen anderer betroffener, denn so richtig verstehen kann mich meine Familie nicht. Weil das von Ihnen noch keiner selber erlebt hat.

Danke schon mal ihr Lieben 😊

Ganz liebe Grüße,

Sommerliebe mit Bubi, 8 Tage alt 😍

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Ich hatte auch eine Depression entwickelt ... Der babyblues sollte nicht länger als 10 Tage andauern (Auskunft meiner FÄ, ich bin sicher die Angaben schwanken etwas.) Und danach sollte sich das miese Gefühl von alleine wieder geben. Das war bei mir nicht der Fall. allerdings konnten wir zusammen mit meiner Therapeutin dann Recht schnell einen Grund finden, diesen beseitigen und bald ging es mir mit viel Unterstützung und einigen eigenen Bemühungen, besser. Es hält bis heute an, was mitunter daran liegt dass ich nun sehr sensibel auf die Anzeichen einer Depression achte und mich rechtzeitig schütze.

Ich habe nach der Geburt meines Babys der perfekten Mutterrolle nachgejagt.... Stillen, Tragen, Geduld, Haushalt und den Papa betüddeln, weil er große Probleme hatte sich in der neuen Rolle einzufinden. Mit wenig Zeit und viel Stress im Beruf, sowie finanzieller Not war es für uns alle nicht einfach. Ich stellte mich komplett hinten an und kam nie dran mit meinen Bedürfnissen.
Sowohl mein Mann als auch ich entwickelten nach und nach eine Depression ... In beiden Fällen eine Wochenbettdepression! Ja Männer haben das auch!
Mein Mann nahm eine Zeit lang Medikamente, weil sich bei ihm, im Gegensatz zu mir, eine absolute Antriebslosigkeit einstellte und ihn praktisch handlungsunfähig machte. Ich schaffte es ohne Medis heraus...
Wie sich meine Depression ausserte werde ich nicht aufführen denn ich fürchte massive Verurteilung und schlimme Kommentare hier von einigen Leuten ... Sagen wir dazu nur kurz dass mein Kind zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr war und darum keine bleibenden Schäden entstanden sind. Aber es ähnelte ein wenig dem was du über deine Depression schreibst, ich glaube also ich kann ein klein wenig nachvollziehen was du fühlst.

Bleib weiterhin so offen mit dem Umgang zu deiner Krankheit und lass dich gut behandeln. Diese Form der Depression ist wirklich gut behandelbar und dein Kind und Partner werden es dir danken wenn du fit und gesund für den Rest ihres Lebens bei ihnen bleibst.

Einen kleinen Tipp kann ich dir geben wie du deine Therapie selbst unterstützen kannst, denn dieser Tipp macht nix kaputt, mit mehr als das halte ich mich allerdings zurück denn da solltest du dich auf deinen Therapeuten verlassen und nicht auf fremde Menschen in Foren.

Tipp: schreib ein Tagebuch, wichtig dabei ist die Reihenfolge der Ereignisse. Ich habe es tabellenartig geführt. Links alles negative war ich erlebt und gefühlt habe, rechts alles positive. Das schult eine bewusste Wahrnehmung und weil du ja positiv denken und fühlen willst kannst du deine Wahrnehmung nach und nach immer mehr auf die positiven Dinge lenken so das die negativen dir nicht mehr so zu setzten.
Später habe ich noch sowas wie ein Entwicklungslogbuch meines Sohnes eingefügt und mich sehr bewusst mit meinem Kind auseinander gesetzt, das stärkte unsere anfangs eher mickrige Bindung und schulte meine Aufmerksamkeit für das Kind, seine Signale und Bedürfnisse. Außerdem ist es bzw wird es einfach eine Freude deinem Kind beim groß werden und neue Dinge lernen, zuzusehen und es aktiv unterstützen zu können.

Ich bin sicher ihr schafft das, also lass dir Zeit und lass dich gut behandeln. Es gibt auch Mutter-kind Einrichtung, es ist ratsam auch daran zu denken. Die Nähe und Liebe deines Kindes und am besten deines Partners bringen dir viele therapeutische Vorteile. Angefangen bei der Biologie, denn Grade die Wochenbettdepression ist oft eine Form der Depression bei der die Botenstoffe, Hormone im Hirn aus dem Gleichgewicht geraten sind und von alleine nicht mehr die Norm finden. Starke "positive" Hormon, vor allem Oxytocin, können helfen die Balance schneller wieder herzustellen. Dazu kommt die emotionale Komponente die dir helfen kann zurück zu einem glücklichen ich zu finden und nicht zuletzt die praktische Unterstützung im deinem unmittelbaren Umfeld, also Mal trinken ans Bett reichen, Lecker kochen und einfach nur da sein zum reden ohne die nächste Visite bzw. Termin abwarten zu müssen.

Ich wünsche euch alles alles gute und bin sicher ihr schafft das!

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Hallo liebe Sommerliebe☘️

Ich bin etwas irritiert, bist du dir sicher, dass es sich schon um eine Wochenbettdepression handelt? Ich dachte immer, dass dafür eine gewisse Zeitspanne/Dauer vorhanden sein muss.. Der Babyblues treibt ja auch noch sein Unwesen. Ich finde es aber wirklich klasse, dass da damit so offen umgehst und dir direkt Hilfe gesucht hast.

Mein kleiner ist nun 12 Tage alt, die ersten Tage im Krankenhaus waren wie bei dir, mir auch viel zu laut und zu hektisch und Zuhause angekommen habe ich mich erstmal überhaupt nicht gut gefühlt, weshalb weiß ich nicht mal. Aber nach ein paar Tagen wurde es besser 🤗

Alles Gute und frohe Weihnachten 🎄

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Es ist nicht selten ein fließender Übergang von babyblues zur Depression. Früher war man tatsächlich sehr auf die Zeit die die Symptome anhalten fixiert, heute betrachtet man das anders und sehr viel vielschichtiger, so das man bereits nach wenigen Tagen eine Wochenbettdepression diagnostizieren kann. Denn es ist wichtig die Sache ernst zu nehmen und so früh wie möglich mit der Behandlung zu beginnen, das wissen auch die Ärzte und Hebammen und sind oft sehr sensibilisiert für das Thema und die Symptome. Darum sind die Therapieerfolge heutzutage so unglaublich gut und langanhaltend.
Ich freue mich für dich das deine Verstimmung tatsächlich nur der babyblues war und wünsche euch alles alles gute!

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Hallo,

Also ich kann zur Thematik nicht so wirklich was beitragen aber ich wünsche dir alles Gute und trotzdem schöne Weihnachtstage und dann ein wunderbares neues Jahr mit deinem Baby! Hoffentlich geht es dir schnell besser :-)
Alles Gute!

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Darf ich fragen was du mit "Angst" vor dem Baby meinst?

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Hallöchen, das tut mir leid, dass es dir nur gut geht? Warum denn gleich stationär? Mir ging es bei meiner Tochter wie dir. Ich habe nur geweint, wollte nie allein sein mit meinem Baby, hatte Angst. Konnte fast kaum schlafen. Ich habe eine ambulante geslrächstherapie gemacht, die glaube ich noch wirklich was gebracht hat. Bei mir hat die Zeit geholfen. Nach einem halben Jahr war alles gut. Ich habe mich dank meiner Familie "gezwungen" den Alltag mit meinem Baby zu meistern. Ich war viel in Krabbelgruppen, um Kontakt zu anderen zu haben und das der Tag rum geht, bis mein Mann nach Hause kam. Wie gesagt, geholfen hat die Zeit, die routine mit baby und viel Kontakt zu anderen Frauen! Es wird besser, versprochen!

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Ich durfte mit meinem Sohn am 6. Tag nach Hause und habe im kh täglich geweint. Die "Angst" vorm eigenen Kind kenne ich. Ich hielt meine Depression geheim und ließ mich somit gar nicht behandeln. Die ersten 3 Monate waren schrecklich. Es wurde dann von Monat zu Monat besser. Im 9. Monat gab es lange Zeit einige schwierige Phase weil mein Sohn da das erste mal krank war. Alles in allem habe ich das 1. Jahr quasi ausgeblendet. Wirklich gut ging es mir als mein Sohn schon 2 Jahre alt war.

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Wie dir ging es mir auch. Ich hab geschwiegen, verstanden hätte mich sowieso niemand.

Es war grausam.... Gott sei dank.hatte ich keine.negativen Gefühle unserem Kind ggü. Das wäre der Punkt bei mir gewesen, an dem ich mir Hilfe gesucht hätte.
Es würde zum Glück nach ca. 4 Monaten von selbst besser.

Ich habe große Angst, dass es jetzt wieder so kommen könnte:-(

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Ich hab auch Angst davor. Ich bin nicht sicher ob ich ein zweites Kind bekommen werde, auch wenn der Wunsch durchaus da wäre.

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