Horrorgeschichten über Geburt schrecken Mann ab...

Eine Tante hat meinem Mann vor kurzem erzählt, wie schrecklich Geburten angeblich ablaufen, dass fast jede Frau Stuhlgang währenddessen hat und alles immer einreißt etc.
Seine Mutter erklärte mir dann heute bei einer Autofahrt, dass ich ihn nicht einplanen solle, er sei doch so zart beisaitet und allgemein gehören Männer nicht in den Kreißsaal.

Die beiden Frauen müssen ihn doch nicht so verunsichern - was soll das? Sind eure Männer trotz Bedenken mit der Geburt klargekommen (und wurden nicht traumatisiert)? Oder habt ihr sie wirklich draußen gelassen?

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Da ich zum Glück einen Mann und keinen kleinen Jungen geheiratet habe, war er bei beiden Geburten, einmal spontan und einmal KS mit dabei und hätte auch für nichts auf der Welt darauf verzichtet. Noch nicht mal auf die Geburt unseres Sohnes, bei der klar war, dass er kurz danach sterben wird.

Solche Männer, wie deiner befremden mich immer und ich geb zu, da bin ich auch intolerant. Als Frau schenkst du seinem Kind das Leben und kannst auch nicht einfach rausgehen, weil du das nicht packst. Ich frag mich bei solchen Kerlen immer, was ist, wenn man als Frau schwer krank ist, Krebs, Schmerzen...verdrücken die sich dann auch, weil sie das nicht aushalten, wenn sie das ganze schon nicht ertragen, wenn am Ende so etwas schönes wie ein Kind steht.

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Was für Bedenken? Die größten Bedenken, die ich (beim Geburtsvorbereitungskurs) gehört habe waren, dass die Männer nicht wussten, ob sie damit klar kommen, dass ihre Frauen Schmerzen haben und sie nichts dagegen tun können.

Mein Mann war dabei und hatte keine Probleme.

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Der Papa war dabei und alles war gut. Erst stundenlang im Kreißsaal und anschließend beim Notkaiserschnitt. Alles hat er ohne Trauma überstanden.

Ich habe ihm nur von vornherein gesagt, dass ich nicht möchte das er "Frontal" rein guckt. Ich wollte mit dem Mann ja auch danach wieder intim werden :D

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Natürlich war mein Mann dabei. Und er fand es überhaupt nicht schlimm. Ganz schön fies, dass die euch mit solchen Geschichten so ein gemeinsames Erlebnis vermiesen wollen. Das ist ja wohl das Letzte!

Ich würde mir das verbitten und dein Mann sollte ihnen auch ein paar Takte dazu sagen!

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Hallo,

Mein Mann war dabei und hat auch einiges bzw. alles gesehen..,, er ist nicht traumatisiert, aber hat höchsten Respekt davor! Er hat auch auch die Plazenta erklären lassen.... für mich ist das nichts....

Nun ist er beim KS dabei!

Lg

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Bei der ersten Geburt hatte mein Mann auch etwas Bedenken. Er wollte auf jeden Fall nur oben am Kopfende sitzen und auch nicht die Nabelschnur durchschneiden. Mir war das egal - das sollte dann auch die Entscheidung des Mannes sein, finde ich. Bei der zweiten und dritten Geburt saß er neben mir / unten und hat alles gesehen und auch jeweils die Nabelschnur durchtrennt. War alles ok und weder er noch unser Sexualleben haben darunter gelitten.

Ein Onkel von mir meinte aber letztens, er werde nie das Geräusch des Dammschnittes vergessen (sein Sohn ist mittlerweile 22 ;-)).
Sag deinem Mann doch einfach, er muss sich nur das ansehen, das er sich zutraut und wenn es ihm tatsächlich zu viel wird, kann er auch rausgehen - ich denke nicht, dass er das tun wird. Man(n) ist da gut abgelenkt:-)
LG und alles Gute euch!

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Hallo. Erstmal finde ich es total blöd von der Familie, so etwas zu erzählen. Ich habe auch von außen stehenden viele Horror Geschichten gehört und gelesen aber gerade in der Familie erhofft man sich ja beistand. Aber gut, so ist es nun mal.
Mein Freund ist auch eher zart besaitet, er kann kaum Blut sehen. Wenn ich solche baby-/ krankenhausdokus anschaue, kann er nicht hinschauen, er fand es auch manchmal regelrecht eklig, so eine Geburt, das Baby danach zu sehen, aber eben im Fernsehen, das Baby ANDERER Leute.

Er hat im Vorfeld schon manchmal mit sich gehadert ob er mitgeht. Ich habe es ihm natürlich immer offen gelassen, er kann ja erstmal mit rein gehen und dann immernoch den Kreißsaal verlassen wenn er merkt es wird ihm zu viel.
Er war die kompletten 12 Stunden der schweren Geburt bei mir, ich habe keinen Stuhlgang verloren, aber er wusste dass das passieren kann. Ich denke aber dass das in diesem Moment sicher komplett egal wäre. Ich bin sehr gerissen und wurde zum Schluss fast eine Stunde lang genäht. Er hat sich dabei mit ums Baby gekümmert, kam aber auch immer wieder zu mir und hat meine Hand gehalten. Gerade dieses nähen dachte ich, macht ihm bestimmt Probleme ( auch hinterher). Aber im Gegenteil. Er bekommt immernoch eine Gänsehaut wenn er an die Geburt zurück denkt aber nicht weil er traumatisiert wäre, sondern weil es einfach so überwältigend ist/ war.

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Achso...noch vergessen, er hat sie Nabelschnur nicht durchtrennt, das hat er im Vorfeld auch immer so gesagt. Da war ich mir auch sicher dass er das dann nicht tut. Aber ist ja nicht so schlimm. Ich wollte die Plazenta sehen, für ihn war das auch nix. Er wollte auch nicht fühlen als das Köpfchen kam, ich wollte das aber auch nicht, das kam mir komisch vor. Es ist denke ich auch immer so eine Momententscheidung was man in der Situation macht. Am schlimmsten ist es wohl immernoch für die Männer dass sie der Frau nix von ihren schmerzen abnehmen können und eigentlich relativ hilflos daneben hocken;) aber mir hat auch nur das sehr geholfen ;)

Alles Gute für euch!

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Danke für deine Schilderung.

Mit Blut habe ich kein Problem, aber tiefe Schnittwunden o.ä. sorgen bei schon für Schwindel, wenn ich nur dran denke, vor einem Kaiserschnitt würde ich schon mal im Vorfeld in Ohmacht fallen, aber trotzdem würde ich mitgehen, wenn die Situation anders herum wäre^^

Man muss ja nicht hinschauen, reicht ja wenn man daneben sitzt und einfach da ist. Müsste er sich zwischendurch nen Kaffee holen, würde mich das nicht stören, soll mir bloß einen mitbringen :) Nur gefällt es mir gar nicht, dass er dann die ganze Zeit bei der Geburt irgendwas wegen Einreißen und -koten im Kopf hat. :-[

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Mein viertes Kind kam so schnell zu Hause dass mein Mann die Rolle der Hebamme übernommen hat. Er hat also ALLES gesehen (und bei der Geburt hatte ich tatsächlich auch Stuhlgang). Die Fruchtblase platzte mit einem riesen Platsch und er stand mitten in der Pfütze. Und er hat unser Baby aufgefangen. Traumatisiert ist er deswegen kein Stück gewesen und wir haben sogar weiterhin Sex. Außerdem hat mein Mann noch vor mir angefangen von einem weiteren Kind zu reden.

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Was heißt denn Horrorgeschichten. Das sind nun mal alles Tatsachen, die auftreten können.

Du würdest ihn also lieber ins kalte Wasser werfen, nur damit er seinen Mann steht? Finde ich total falsch. Ein Mann der vor so einer wichtigen Entscheidung steht, sollte wissen worauf er sich da einlässt. Für mich gehört der Partner nicht zwangsläufig mit in den Kreißsaal, es ist seine freie Entscheidung.

Mein Mann hatte Bedenken und ich habe ihm die Entscheidung gelassen. Er ist so lange geblieben wie er konnte. Ja, ich habe ihm auch vor die Füße gekotzt...da kam nun mal kein Sternenstaub raus. Das kann die Realität sein, nicht immer und nicht bei jeder Geburt. Meine Geburt endete im KS, da war es klar das er nicht mit in den OP kommt, was sollte er auch da? Aber er war derjenige, der direkt danach unsere Tochter hatte und sie "bewacht" hat, bis sie mich wieder zusammengeflickt hatten. DAS hat mir Ruhe und Sicherheit gegeben, viel mehr als wenn er mir meine Hand gehalten hätte.

Traumatisieren kann eine Geburt einen Mann eigentlich nur, wenn er nicht weiß, was da alles an Nebeneffekten passieren kann. Nein, es ist kein Spaziergang und das sollten sich alle Beteiligten vorher bewußt machen.