Spontane Hausgeburt ohne Hebamme,fahrlässig?

Guten Morgen,

Ich würde gerne ein paar Meinungen und Sichtweisen zum Thema Hausgeburt ohne Hebamme hören.

Ich bin in 18ten Woche schwanger und mein Wunsch einer geplanten Hausgeburt mit Hebamme, scheitert leider aufgrund der nicht vorhandenen Hebamme.

Trotz das ich schon in der 9ten ssw die Hebamme kontaktiert habe, die auch als einzige in meinen Wohnort Hausgurten durchführt, klappt es nicht, da sie schon ausgebucht ist für den Zeitraum der Geburt.

Ich sträube mich sehr in einen Krankenhaus zu entbinden und ich habe große Probleme damit, mich überhaupt damit anzufreunden. Selbst eine ambulante Geburt ist für mich nicht das gelbe vom Ei.

Eine Geburt im Geburtshaus kann leider auch nicht in Frage kommen, da auch eine Beleghebamme gebraucht wird, die ausgebucht ist.

Nun befasse ich mich immer mehr mit dem Gedanken mein Kind auch ohne Hebamme zu bekommen. Soweit natürlich alles gesundheitlich/ medizinisch in Ordnung ist. Würde es das nicht sein, würde ich mich natürlich von dem Gedanken stark distanzieren.

Meine anderen zwei Geburten verliefen problemlos, eine davon auch als Hausgeburt.

In der Schwangerschaft und nach Geburt werde ich durch eine Hebamme betreut.
Das Krankenhaus ist 10 min Fahrtzeit entfernt. Arzt würde zur Vorsorge auch nach Hause kommen.

Sowohl mein Partner, als sich ich arbeiten im medizinischen Bereich.

Ich würde mir halt gerne die Option offen lassen, es erst tatsächlich bei Geburtsbeginn/Geburtsverlauf zu entscheiden ob Hausgeburt oder doch KH.

Eure Meinung bitte:-)

Vg Su

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Der Trick bei einer Hausgeburt ist, entscheiden zu können, wann in ein KH verlegt werden muss. Was bedeutet, dass ihr beide im medizinischen Bereich arbeitet? Wenn er Gynäkologe ist, sollte es kein Problem sein. Deine Qualifikation lasse ich bewusst außen vor, da du dann Wehen haben wirst und kaum in der Lage bist, eine Situation sachlich zu beurteilen. Im schlimmsten Fall geht es dir selbst nicht gut.

Kann dein Partner also eine Kindslage bestimmen, den Fortgang einer Geburt beurteilen, die Herztöne während der Wehen kontrollieren und merken, wenn etwas nicht passt? Ansonsten würde ich das nicht einmal im entferntesten in Erwägung ziehen. Ich kann verstehen, dass man sich eine selbstbestimmte Geburt wünscht, aber sicher nicht auf Kosten der Gesundheit oder gar des Lebens meines Babys.

Auch im KH kann man selbstbestimmt gebären, wenn man sich gut durchsetzen kann oder ein entsprechendes KH (zB mit Hebammenkreisssaal) auswäht.

LG

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Vielen Dank für deine Meinung und Einschätzung.

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Das hab ich auch gedacht, dass man im KKH und vorallem im hebammenkreissaal selbstbestimmt gebären könnte. Aber wer dann letzten Endes Dienst hat, da hat man keinen Einfluss drauf. Unter dergeburt war ich mit der Hebamme auch zufrieden, meistens. Aber zuhause haben mich die ganzen Sachen dann wieder eingeholt und ich konnte sachlich darüber nachdenken... Was alles hätte nicht sein müssen, hätte man mich einfach gebären lassen. Ohne z.B. dieses "nach 1,5h nichts passiert, oh geburtstillstand, heißt jetzt eigentlich Kaiserschnitt" , nur weil es im Lehrbuch steht. im KKH wird man immer mehr oder auch weniger unter Druck gesetzt. Zuhause nicht.
Und das sich durchsetzen unter der Geburt: wenn dir unter Wehen jemand sagt, dass das und das jetzt nötig ist, dann machst du das. Da hast du keinen Kopf dafür sachlich darüber nachzudenken. Du denkst ja die wissen dort was sie tun...

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Ich würde alleine versuchen :-)

Hab mich während der Schwangerschaft leider erst zu spät mit dem Thema hausgeburt beschäftigt. Bei der ersten Schwangerschaft macht man ja meist noch alles "weil man es halt so macht"

Dabei hatte ich eigentlich die ganze Zeit ein komisches Gefühl ins KKH zu gehen. Naja letzten Endes war ich natürlich zur Geburt im KKH und total blockiert geistig. Daraus folgte dann natürlich dass Mm und nicht "schnell genug" auf ging und ich ständig darum kämpfen musste wenigstens ohne ks aus der Sache raus zu kommen und die ganze Maschinerie der KKH-Geburt mich überrollte (obwohl ich vorher eigentlich mit meinem Mann besprochen habe was ich will und was nicht; aber wenn keiner fragt und man quasi keine Chance hat sich zur Wehr zu setzen...:-( ) inkl, saugglocke und ungefragtem Dammschnitt.

Mein Sohn kam außerdem 10tage zu spät. Und das glaub ich auch, weil ich einfach innerlich nicht wollte dass es los geht, weil ich nicht ins KKH wollte.

Hatte danach einige Wochen an der Geburt zu knabbern. .

Also wenn du nicht ins KKH willst, geh nicht!
Es soll ja auch vorkommen, dass man es "nicht rechtzeitig schafft";-)

Hab das Buch "alleingeburt" nach der Geburt meines Sohnes gelesen.und für mich steht definitiv fest, dass ich niemals mehr für eine Geburt ins KKH gehen werde. Sollte ich in ein paar Jahren keine hausgeburtshebamme mehr finden, weiß ich auch nicht was ich dann mache.. Mal sehen :-D

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Vielen Dank für deine Meinung und Einschätzung:-)

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Guten Morgen Sue :)

Ich habe mich während der Schwangerschaft mit meiner Maus ziemlich intensiv mit der ganzen Sache auseinander gesetzt und habe mich dann für eine Hausgeburt entschieden.
Wir sind über den Termin gegangen, Elena kam bei 41+0 putzmunter zuhause zur Welt, in Anwesenheit einer Hebamme und meines Freundes.

Und ich habe danach immer wieder gesagt: Anders würde ich es gar nicht wollen!

Bei mir wird es diesmal wegen der Zwillinge wohl mindestens ambulant sein, aber wenn es nur ein Kind wäre, es vorher keine Anzeichen für Komplikationen gäbe etc, würde ich es mir definitiv auch alleine zutrauen. Warum auch nicht?

Wünsche dir alles gute und eine selbstbestimmte Geburt #herzlich

LG
Merrill mit #ei #ei 8+5, Elena 2,5J an der Hand und #stern #stern

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Je nachdem wo du entbindest ist mit Zwillingen ambulant entbinden nicht möglich

Zu der TE: ich würde nicht alleine entbinden wollen falls es Komplikationen gibt und evtl geburtsverletzungen müssen versorgt werden

Hab allerdings Zwillinge entbunden. .Da stellte sich die Frage eh nicht. Hauptsache natürliche Entbindung und das hat trotz frühchen geklappt

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Ich denke eher, es hängt davon ab, bis zu welcher SSW wir kommen, ob eine ambulante Geburt überhaupt in Frage kommt. Und dann, wie es den Babys und mir geht.
Unser Krankenhaus unterstützt auf jeden Fall ambulante Geburten (also generell), hat mir meine Hebi heute gesagt, was schon mal eine große Erleichterung für mich ist. Den Rest müssen wir so oder so auf uns zukommen lassen.

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Ich habe vor 11 Wochen eine geplante Alleingeburt, da ich auf Grund der neuen Ausschlusskriterien keine betreute Hausgeburt haben durfte, aber Klinik für mich ohne zwingenden medizinischen Grund einfach nicht in Frage kommt.

Wenn keine Komplikationen im Vorfeld zu befürchten sind und ihr es euch zutraut, warum nicht? Für die meisten ist schon eine HG mit Hebamme grob fahrlässig, da kann man bei einer geplanten Alleingeburt also kaum mit positiven Reaktionen rechnen und ich würde es nicht an die große Glocke hängen.

Was ich persönlich aber hilfreich fand war nach der Geburt meine Hebamme anrufen zu können, die bei Bedarf Geburtsverletzungen versorgen kann.

Wenn du Fragen hast, gern per pn.

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Hallo

Eine Geburt ohne Begleitung einer geschulten Person würde ich nicht wollen. Der Platz ist da völlig nebensächlich.
Ich habe 2 Kinder völlig unkompliziert entbunden. Und auch bei der Geburt die im KS endete startete alles völlig normal. Wir waren nur im KH weil mein Mann es sich nicht anders vorstellen konnte und es mir schlicht nicht so wichtig war wo ich gebäre. Ich habe eine positive Einstelljng zu unserem KH und dem Hebammenteam dort. Ich habe aber auch eine befreundete Hebammen die mich zu Hause begleitet hätte. Na ja. Für mich war alles schick.

Ich habe nicht gemerkt das jede Wehe meinem Kind schadet. Und ich hatte lange Wehen. Es hatte sich so verheddert in seiner Nabelschnur, dass sich die Versorgung abgeklemmt hat auf dem Weg in den Geburtskanal. Wäre er da durch gegangen, dann hätte er mit dem kurzen Rest die Plazenta rausgerissen. Er wäre tot. Ich wäre vermutlich auch tot. Bis heute wissen wir nicht ob seine Defizite auf die Geburt zurück zu führen sind.
Das Risiko von Komplikationen ist gering, aber es ist trotzdem reel.

Ich bin absolut nicht gegen Hausgeburten! Aber alleine, das käme für mich nicht in Frage.

Gibt es denn kein passendes KH? Unseres ist wirklich toll. Alle Wünsche die ich hatte wurden umgesetzt. Ohne Probleme. Bis ET +10 war es kein Thema nicht einzuleiten. Ich wurde nicht unnötig vaginal untersucht. Brauchte nicht prophylaktisch eine Braunüle. Zum CTG mussteich nicht liegen. Bei Kind 1 wurde trotz langer Geburtsdauer nicht nachgeholfen. Ich wollte alleineund möglichst ungestört mit meinem Mann sein. Das war auch gar kein Thema.....

LG

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ob du hier so hilfreiche Antworten bekommst?

im hausgeburtsforum gibt es einige Frauen mit geplanter und ungeplanter Alleingeburt.

Außerdem kann ich dir das Buch "Alleingeburt" von Sarah Schmid empfehlen.

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Hallo!

Vielleicht ist das ja etwas für Dich!

http://www.geburt-in-eigenregie.de

Ich habe immer nur mitgelesen, praktiziert habe ich es nicht.

Lg

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Hallo,

Schwangerschaft und Geburt sind zwar natürliche Vorgänge, aber die Mütter- und Säuglingssterblichkeit haben sich dadurch verringert, daß bei den Geburten Fachpersonal dabei bzw. greifbar ist.
Die Krankenhäuser bieten inzwischen schöne Kreißsäle und in sehr guten Krankenhäusern greift das Personal in die Geburt nur ein, wenn es nötig ist.

"Nun befasse ich mich immer mehr mit dem Gedanken mein Kind auch ohne Hebamme zu bekommen. Soweit natürlich alles gesundheitlich/ medizinisch in Ordnung ist. Würde es das nicht sein, würde ich mich natürlich von dem Gedanken stark distanzieren."

Und es kann sich schnell ändern. In Brandenburg ist bei einer Hausgeburt der Junge gestorben. Mir wäre es einfach zu riskant.

"Meine anderen zwei Geburten verliefen problemlos, eine davon auch als Hausgeburt."

Das ist aber keine Garantie für eine problemlose dritte Geburt.

"In der Schwangerschaft und nach Geburt werde ich durch eine Hebamme betreut.
Das Krankenhaus ist 10 min Fahrtzeit entfernt. Arzt würde zur Vorsorge auch nach Hause kommen."

Wenn es hart auf hart kommt, dann nützt Dir der 10-min-Arzt auch nicht.

"Sowohl mein Partner, als sich ich arbeiten im medizinischen Bereich."

Als was?

Du mußt selbst wissen, ob Du das Risiko eingehst, aber ganz ohne Hebamme würde ich es nicht machen.

LG
Lady

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Und es kann sich schnell ändern. In Brandenburg ist bei einer Hausgeburt der Junge gestorben. Mir wäre es einfach zu riskant. Auch im KH sterben Kinder bei der Geburt!

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Hallo,

Schwierig, ich würde mich da mit deiner Hebamme beraten. Deine Fragen kann sie am besten beantworten.

Ich Frage mich grad, merkt man es ob es dem Baby unter den Wehen noch gut geht? Ich denke nicht. Es gibt ja so mobile CTGs, also nur für die Herztöne, so was wäre für mich wichtig. Bei meiner letzten HG (ich hatte 2) hat meine hebi wirklich sehr oft nach den Herztönen gehört (die Häufigkeit hat mich schon etwas verunsichert, war wohl aber Notwendig, weil die Maus laaaange brauchte um ins Becken zu rutschen).

Vorstellen könnte ich mir schon allein zu Gebären. ABER ich bin nicht direkt betroffen und wenn es tatsächlich schief geht....ja dann wissen es alle besser....

Alles Gute