hallo allerseits,
ich hoffe, ihr findet es nicht unmöglich, dass ich noch vor der Geburt meines kindes über die arbeit nachdenke, und wann ich schnellstmöglich wieder loslegen kann. der Hintergrund ist folgender: ich bin Freiberuflerin in der gründungsphase - die Schwangerschaft kam ungeplant - und ich kann mir meinen (bescheidenen) Lebensstandard ohne das einkommen nicht mehr leisten (es gibt keinen Arbeitgeber, der mich weiterbezahlt), zudem - fast noch brisanter - verliere ich kunden, wenn ich längere zeit nicht zur verfügung stehe oder keine referenzarbeiten zeigen kann. jetzt in den letzten Phasen der schwangerschaft ist das leider schon stark der fall: ich bin im hintertreffen. nun habe ich große angst, dass die harte arbeit der letzten jahre wegen einer längeren pause den Bach runter geht/ schon gegangen ist und ich am ende nur mit schulden dastehe. ein weiterer aspekt besteht darin, dass auch meine Selbstachtung und Lebensfreude stark vom Job abhängen. alleine zu hause zu sein vertrage ich emotional sehr schlecht, werde dann sehr schnell sehr unglücklich. mein arzt hatte mir, als ich mal in so einer Phase war, den anfang einer depression attestiert und geraten, dringend unter menschen zu gehen und zu arbeiten. das hat auf wirklich geholfen.
nun kann ich notfalls meine kunden auch in meinem atelier daheim empfangen (sonst fahre ich eher zu ihnen - ich bin im künstlerischen Bereich tätig).
ab wann nach der Geburt kann ich eurer Einschätzung nach wieder Termine vergeben? ich kann das leider nicht total spontan- müsste es also schon zuvor planen. wie lange kann ich ein Baby außer Augen lassen? man sagt immer "gar nicht" - aber ab und zu wird man ja wohl auch schlafen, auf Toilette gehen, duschen o.ä.?! ich könnte das Baby im Atelier lassen, sofern es relativ ruhig ist.
Wie oft muss ich erfahrungsgemäß stillen und wickeln? meine Ateliertermine brauchen zwischen 4 und 6 stunden, ich könnte natürlich auch mal aus dem zimmer, wäre das aber alle 30 Minuten, wird es schwierig. ich habe nicht jeden tag einen Termin, etwa jeden 2. oder 3. - jedoch rentiert sich ein Babysitter definitiv nicht. dafür verdiene ich bei weitem zu wenig. und es gibt auch sonst keinen, der aufpassen möchte oder könnte.
für eure Erfahrungswerte und tipps bin ich dankbar!
arbeiten nach der geburt
Hallo,
leider kann man das im Voraus gar nicht sagen. Viele können nicht duschen oder zur Toilette gehen ohne Baby. Schlafen ist auch so ein Thema, man ist oft nachts jede Stunde wach. Meiner hat monatelang nur gebrüllt und gequengelt. Andere sind in der Wiege total zufrieden.
Mein Sohn kam alle 3-4 Stunden zum Stillen. Man muss aber bedenken, dass das mit einem Neugeborenen am Anfang ca. 45 Minuten dauert, wenn alles glattläuft. Andere kommen alle 2 Stunden, wie meine Nichte.
Andererseits sind Babys auch eher friedlich und ruhig, wenn etwas los ist. Kann gut sein, dass du dann in Ruhe arbeiten kannst, wenn Kundschaft da ist.
Meine frühere Friseurin hatte das Baby immer im Laufstall im Salon. Eine Bekannte lässt das Kind stundenlang im Laufstall brüllen, wenn sie einen Stock höher im Büro sitzt.
Hast du für die Termine schon einmal über eine Tagesmutter nachgedacht? Normalerweise beteiligt sich da das Jugendamt an den Kosten und man zahlt nur 3,50 € die Stunde.
Ich würde mir an deiner Stelle nach der Geburt 2-3 Monate Zeit ohne Termine geben. Dann hat sich alles eingespielt, du bist wieder körperlich fit und das Baby trinkt nicht mehr ganz so lange. Evtl. gibt es auch schon einen Schlafrhythmus, um den du die Termine rumplanen kannst.
Alles Gute!
Hi, wie meine Vorgängerin auch schon meinte, jedes Kind ist anders und alles ist nur schwer planbar. Du solltest dich meiner Meinung nach auf jeden Fall nach einer anderen Betreuungsperson umschauen, die dann bei Terminen bei deinem Baby ist. Denn mal ganz ehrlich - so richtig entspannt bist du sicher auch nicht, wenn der Kind alleine ist bei so langen Terminen, oder? Das merkt der Kunde und das merkt dein Baby. Und manche Kinder werden durch so ne Unentspanntheit noch quengeliger oder unruhiger.
Hast du schon mal was von der Organisation "Wellcome" gehört oder über eine Leihoma nachgedacht? das kostet nicht die Welt und wenn du deine Termine vorher planen kannst, kannst du auch alles gut organisieren.
Und ich würde an deiner Stelle vielleicht drüber nachdenken, das Kind nicht nur zu stillen sondern auch die Flasche zu geben. Jaja, ich weiß, von einigen werde ich hier sicher gleich gesteinigt werden, aber warum denn nicht, wenn es damit der Mutter besser geht?
Ich habe selbst meinem Kind (aus gesundheitl Gründen zwar, aber egal) beides gegeben und es war überhaupt kein Problem zwischen Brust und Flasche zu wechseln. So wäre sicher vieles leichter und entspannter für dich und du müsstest dir nicht soviele Gedanken machen, wenn auch noch jemand anderes dein Kind füttern könnte.
Ich drück dir ganz fest die Daumen, dass du einen entspannten und möglichst stressfreien Weg für euch beide findest und ganz viel Glück mit und Freude auf dein Baby!!!
Liebe grüße
Moni
Keine Panik, du wirst nach der Geburt nie wieder alleine sein.
Abe rjetzt mal ehrlich, alles was du wissen willst, kann man einfach nicht im Voraus sagen und schon überhaupt nicht planen. Jedes Kind ist wirklich anders. Ich bin sehr entspannt, was man alles nebenbei schaffen kann, allerdings finde ich einen 4-6 Stunden Termin ohne Babysitter einfach utopisch. Du wirst dich nicht vernünftig auf deinen Job konzentrieren können und die Kundschaft wird auch ungeduldig.
Das was wirklich mit einem Säugling planbar ist, ist das einfach nichts mehr planbar sein wird. Sie haben Phasen, und alles was an Rhythmus schon da war kann innerhalb von einer Nacht auf den Haufen geworfen werden. Der Kunde klingelt an der Tür und dein Baby kotzt dich in dem Moment von oben bis unten voll oder die Windel läuft über. Du willst gerade mit der Arbeit anfangen und in dem Moment büllt es sich die Seele aus dem Leib weil ein Pups quer sitzt.
Glaub mir, du wirst dein Kind immer im Blick behalten, solange du nicht die Verantwortung abgibst. Und auch die Kundschaft wird nur bedingt Verständnis haben, das könnte deinem Ruf mehr schaden als du dir vorstellen kannst.
Das A und O einer arbeitenden Mutter ist die Betreuung, egal in welchem Job....so leid es mir tut.
Hallo
Bei deinem Post musste ich schmunzeln
Ich habe mir das in der Schwangerschaft auch so einfach vorgestellt. Dann war unser Kind da und trotz eines Papas, der den Haushalt schmiss, sich um den Kleinen kümmerte und nach drei Wochen auch noch Brötchenverdiener war, hatte ich kaum Zeit für mich geschweige denn für Termine. Sobald ich auch nur allein auf die Toilette wollte, hat sich der Kleine geregt und mein Mutterinstinkt wurde aktiviert. Wenn ich nicht bei ihm war, drehten sich meine Gedanken nur um ihn. Ich hätte mich gar nicht auf etwas anderes konzentrieren können, egal wie sehr ich es wollte. Tagsüber schlief ich viel (wenn Junior auch schlief) und der unterbrochene Schlaf ist sehr anstrengend.
Mit Kind dauert alles sehr viel länger. Mal kurz ne Runde mit dem Hund war vorher eine Sache von 15 Minuten. Mit Kind hieß mal ne kurze Runde mit dem Hund: wickeln, stillen, wickeln, mich in einen akzeptablen Zustand versetzen, stillen, wickeln, anziehen, Hund fertig machen, Kind und mich umziehen (weil er sich übergeben musste), wickeln (weil ihm just nach dem umziehen einfällt, dass er mal muss), im schlimmsten Fall nochmal ihn und mich umziehen, ihn ins Tuch packen und los. Plötzlich dauerte die kurze Gassirunde über zwei Stunden, wobei man davon effektiv nur 15 Minuten draußen war.
Ich rate dir, die Termine mit den Kunden an sich kurz zu halten. Nimm dein Kind wenn möglich in die Tragehilfe, da schaffst du viel mehr. Suche dir eine Betreuung für die Kundentermine (Babysitter, Kinderfrau, etc.) und eine Haushaltshilfe.
Was ist mit dem Papa? Kannst du den auch einspannen?
Hol dir Hilfe, woher du sie nur kriegen kannst.
LG
Ich befürchte auch, dass Termine dieser Zeitspanne ohne weitere Betreuung echt utopisch sind. Selbst, wenn Du nicht stillst, alle vier Stunden spätestens hat ein Säugling Hunger. Eine Trage ist sicher eine gute Idee, mag aber nicht jedes Baby. Wenn Du Glück hast, schläft es viel, aber tagsüber 6h wäre echt außergewöhnlich und dann bestimmt auch nicht dann, wenn du einen Termin hast.
Mal davon abgesehen, das hat jetzt noch niemand angesprochen, es klingt so, als würdest Du viel stehen müssen. Ganz ehrlich, ich hab nach vierWochen nach der Geburt noch keine halbe Stunde am Stück stehen können. Das ist aber sehr individuell.
Wenn du es so durchziehen musst, brauchst du Hilfe!
Alles Gute
Baoh bei dir ist es noch happiger als bei mir. Ohne Hilfe geht es nicht.
Es ist schon schwierig zu telefonieren ohne das einer ein Auge auf das Kind hat. Es kommt nicht gut wenn mitten im Telefonat sich einer die Seele aus dem Leib brüllt.
Und was das Finanzielle angeht - auch als Freiberuflerin kriegst Du ja Elterngeld auf der Basis des vorheringen Einkommens, und Einkünfte während des Elterngeldbezugs werden angerechnet/teilweise abgezogen . Es "lohnt" sich also finanziell nicht, zu arbeiten, bzw. nur um die Kontakte zu halten.
Eventuell musst Du den Babysitter (wobei ich bei vier bis sechs Stunden schon eher von Tagesmutter sprechen würde) schlicht als Ivestition in Kauf nehmen, um im Geschäft zu bleiben. Professionelle Kundentermine mit Baby sind ein Ding der Unmöglichkeit und Du tust Dir keinen Gefallen, wenn Du Dir da etwas vormachst.
Viele schaffen in der ersten Zeit nicht mal den Haushalt. Meine Tochter hing das erste halbe Jahr quasi nur an meinem Busen. Nr. 2 ist da schon Pflegeleichter aber 4-6 Stunden Secions halte ich für unrealistisch.
Mals salopp gefragt was ist denn mit dem Vater? Hat der ein Einkommen? Denn dir steht von ihm nicht nur Unterhalt für das Kind zu sondern auch du hast einen Anspruch, wenn sein Einkommen hoch genug ist. Vielleicht könntest du dann so eine Kinderfrau finanzieren.