Erfahrungen 2.Geburt, wenn 1.Geburt VE

Hallo zusammen,

eigentlich bin ich hier mehr stille Mitleserin, habe aber gerade eine interessante Berichte zum Thema "zweite Geburt" gelesen und hab jetzt doch mal ne eigene Frage zu genau diesem Thema.

Bin selbst zum zweiten Mal schwanger und ab morgen in der 33.SSW, das heißt, das Thema Geburt wird immer aktueller für mich. Meine erste Entbindung war brutal schrecklich. Ich bin damals total locker an die Sache herangegangen, hatte mir im Vorfeld keinerlei schlimme Gedanken gemacht. Hatte insgesamt eine schöne und eher unkomplizierte Scvhwangerschaft und war von daher sehr ent-spannt und ge-spannt auf das Erlebnis Geburt.
Dann aber hat sich unser Sohn während des Geburtsvorgangs nicht richtig ins Becken gedreht (hoffe, ich schreibe das jetzt richtig, er hat einfach diese Drehung, die die Babys ausgelöst durch die Wehen normalerweise machen, nicht vollzogen). Eigentlich ein Fall für einen Not-Kaiserschnitt, aber da er relativ klein und leicht war, hat man beschlossen, die Zeit bis zum Äußersten auszureizen und ihn einfach durch zahlreiche Übungen doch noch soweit hinzudrehen, dass er aus mir herauskommen kann (sorry für die bekloppte Beschreibung). Was folgten waren stundenlange Wehen, sämtliche zugelassene und nicht zugelassene Schmerzmittel, PDA während der einsetzenden Presswehen (die durfte ich ja auf keinen Fall spüren, da der Kleine sonst von meinen Knochen zermalmt worden wäre), Übungen-Übungen-Übungen, immer mehr Ärzte, die zur Überwachung des Kindes herbeieilten.... Irgendwann war es dann soweit, dass man mir sagte, der Kleine könne jetzt nicht mehr viel länger im Bauch bleiben (Fruchtblase war längst geplatzt, PDA ließ nach usw.). Er hatte sich ein klein wenig bewegt, aber noch zu wenig um es auf natürlichem Wege zu schaffen. Als letztes Mittel vor dem Kaiserschnitt hat man uns dann den Versuch mit der Saugglocke (Vakuumextraktion -VE) vorgeschlagen. Das Ganze fand im bereits vorbereiteten OP statt, ich hatte die Atemmaske zur Betäubung plus zwei Anästhesistinnen direkt über meinem Gesicht, denn hätte die VE nicht geklappt, hätten sie so schnell schneiden müssen, dass selbst der Weg vom Kreißsaal zur OP zu kritisch für mich und das Kind geworden wäre. Vielleicht wird es deutlich: Es war eine psychisch total angespannte Situation für mich, die ganze Geburt einfach nur begleitet von Angst, Schmerz und Sorge. Beim dritten und allerletzten Versuch mit der Saugglocke kam unser kleiner Schatz nach 12 Stunden Kampf gesund und zum Glück unversehrt auf die Welt.
Natürlich bin ich trotz all dem Stress dem Klinikteam bis heute dankbar, dass es mir den Kaiserschnitt erspart hat.
Geblieben ist bei mir aber schon so ein kleines Geburtstrauma, das so langsam wieder hochkommt, jetzt wo sich die zweite Entbindung nähert.

Jeder sagt mir, beim zweiten Mal wird es auf jeden Fall leichter und ich will das auch gerne glauben.
Trotzdem mache ich mir manchmal Gedanken wegen dieser VE Geschichte bzw. wegen der Tatsache, dass sich mein erster Sohn einfach nicht gescheit ins Becken drehen konnte.
Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Muss ich damit rechnen, dass so etwas wieder passieren kann oder hat das womöglich gar nichts zu heißen? Habe irgendwie Angst vor "einmal VE - immer VE" und würde mich freuen von einigen Frauen zu hören, bei denen es beim zweiten Mal leichter ging - ich weiß natürlich, dass man eine Geburt NIE voraussagen kann, aber es würdemich irgendwie sicherer machen von positiven Erfahrungen zu lesen :-)

Lieben Dank, Esther

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Meine erste Geburt war ähnlich wie deine: Blasensprung, keine Wehen, Einleitung, PDA, schlechte Versorgung beim Baby mit Sauerstoff, ich hoch Fieber, Sterngucker, also Geburt mit Saugglocke 24h nach Blasensprung. Durch verschiedene Komplikationen musste ich nach der Geburt eine Woche im Krankenhaus bleiben. Es war eine schreckliche Zeit. Bis ich wieder wirklich fit war, verging ein dreiviertel Jahr.

Vor knapp 4 Jahren kam dann Nr. 2 und meine Angst kochte wie bei dir hoch,alle haben versucht,mich zu beruhigen. Wir haben den Kleinen sogar von außen drehen lassen, weil ich keinen Kaiserschnitt wollte. Dann kam 40+1 - und der gefürchtete Blasensprung als Geburtsanfang. Die Eckdaten waren wieder alle (!!!) gleich, nur kam unser Sohn nach 13 Stunden. Und obwohl ich den gesamten Horror ein zweites Mal erlebte,war es ein völlig anderes Erlebnis. Ich hab mich komplett darauf eingelassen und die Psyche war nur auf das Baby fixiert. Schwierig zu beschreiben, aber ich hab einfach nicht viel nachgedacht, sondern einfach alles gegeben. Ich sage heute, die zweite Geburt war eine tolle Geburt, in der ich mich auch medizinisch super betreut gefühlt hab.

Was ich damit sagen will: lass dich einfach auf die Geburt ein. Sei selbstsicher. Du weißt ja schon, was da für Schmerzen und Ängste auf dich zukommen können. Werte das für dich als Vorteil.

Ich bin übrigens grad schwanger mit Nummer 3 und momentan sehr angeschlagen. Ich hoffe, diese positive Grundeinstellung in den nächsten 12 Wochen noch zu finden...

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Hallo,

ich selbst war eine Zangengeburt, meine Geschwister kamen per Saugglocke. Die Erzählungen meiner Mutter sind wahre Horrorgeschichten und haben mir immer viel Angst und Kopfzerbrechen bereitet. Sie hat bei jedem Kind versucht mich von einem geplanten Kaiserschnitt zu überzeugen, was aber absolut nicht meiner Vorstellung entsprach.

Mein erstes Kind kam auch mit der Hilfe einer Saugglocke zur Welt. Ich habe lange gebraucht, um aus diesem Erlebnis ein schönes Geburtserlebnis für mich zu machen und eigentlich hat das auch erst nach der zweiten Geburt geklappt.

Die Geburt meines nächsten Kindes verlief komplett anders: Sie war vor ET, dauerte länger und das Baby hatte ganz andere Ausmaße: Es war gut ein Kilo schwerer als das erste Kind und auch der Kopfumfang war mit 38 cm deutlich größer. Trotzdem war sie einfacher und ich habe außer einem Dammschnitt keine Geburtsverletzungen davongetragen. Ich war so froh, dass ich mich wieder auf eine spontane Geburt eingelassen habe! Das hat mich mit der ersten Geburt versöhnt.

Was kann ich dir raten? Sprich bei der Vorstellung im Krankenhaus über die erste Geburt und deine Befürchtungen. Man hat sicher ein offenes Ohr für dich. Und versuche, möglichst unverkrampft in die Geburt zu gehen.

Überlege, was du anders machen möchtest, informiere dich über Geburtspositionen. Oft hilft es, wenn man sich während der Wehen bewegt, mit der Hüfte kreist, einfach probiert, was gut tut. Ich war da auch etwas experimentierfreudiger.

Viele Grüße,
lilavogel

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Hallo, #winke

Mensch das hört sich aber wirklich nicht schön an...da glaub ich sofort das man Angst vor einer 2. Geburt bekommt!

Ich hatte bei unserer 1. Tochter ebenfalls eine VE da sie als "Sternengucker" auf die Welt kam und ich einen Geburtstillstand in der Austreibungsphase hatte! Dennoch wars bei weitem nicht so schlimm wie bei dir, ich hatet auch lediglich nur 8 Stunden im Kreissaal damit verbraucht unsere Tochter auf die Welt zu bringen! An und für sich war es wirklich eine schöne Geburt!

Und nein, bei unserer 2. Tochter brauchte ich dann keine VE...sie hatte es so verdammt eilig auf die Welt zu kommen das ich grad mal eine halbe Stunde in der Klinik war als sie kam!

Allerdings kam ich mit der schnellen Situation bei unserer 2. nicht wirklich klar...stehst im Kreissaal und meine Hebi sagt na dann mal los....ich dachte eigentlich ich hab noch zeit und muss noch nen paar Wehen veratmen, aber nein, ich hatte zu dem Zeitpunkt schon Presswehen!!

Bereite dich ganz normal auf die 2. Geburt vor, auch wenn es leichter gesagt ist als getan, denke nicht so viel an die 1. Geburt, entspann dich....und so wie es aussieht hast du ja doch ein tolles Ärzteteam gehabt, die es richtig eingeschätzt haben wann es Zeit wird!

Ich wünsche dir ganz viel Positive Gedanken und eine tolle 2. Geburt!!

Liebe Grüße
Eve mit Viktoria & Annalena#verliebt an der Hand und 2 #stern in im #herzlich

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Ich selbst habe erst eine Geburt hinter mir und die war zum Glück schön, aber meine Schwiegermutter hatte mir von ihrer ersten Geburt erzählt, ähnlich wie bei dir, am Ende auch mit Saugglocke geholt.

Beim zweiten Kind hat es zwar auch wieder lange gedauert, aber mein Mann kam dann ohne Hilfsmittel auf die Welt.
Es ist also durchaus möglich :-)

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Meine erste Geburt war ähnlich wie deine.

12 Stunden Kampf, das Kind drehte sich nicht richtig ins Becken und wurde letzten Endes mit Saugglocke und klistellerndem Chefarzt irgendwie aus mehr rausgezogen- / bzw geschoben. Ich selbst war nicht mehr in der Lage irgendwas zu tun und dachte wirklich ich muss sterben.
Die PDA hatte schon aufgehört zu wirken und ich spürte alles- auch das Nähen im Anschluss. Zurück blieb zwar ein gesundes Kind, aber ich hatte ganz schön mit diesem Geburtserlebnis zu kämpfen zumal sich da dann auch noch eine postnatale Depression draus entwickelte.

Nicht ganz 5 Jahre später bekam ich unser zweites Kind. Ich ging wirklich relativ entspannt an die Geburt, hatte wieder eine tolle Geburtsvorbereitung und war offen für alles.
Unser Kleiner kam zwar auch als Sternengucker zur Welt, aber ohne PDA, ohne Saugglocke und ohne sonstige Helferlein. Ich bin nach der Geburt zwar genäht worden- wurde aber diesmal ordnungsgemäß betäubt und mit Baby auf dem Arm aus dem Kreißsaal spaziert.
Klar tats weh, aber wenn die erste Geburt so gelaufen wäre, hätte ich sicher noch 10 Kinder bekommen können.

Alles wird gut!

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Hallo,
da haben wir ja eine fast identische erste Geburt hinter uns.

Mein Sohn wurde im Nov 2009 ebenfalls im OP per Saugglocke geholt. Mein Muttermund war schon 7 Stunden komplett offen, meine PDA wurde schon für den Kaiserschnitt hochgespritzt, alles war taub und mir wurde befohlen zu pressen (haha). Mit einer Hebamme + Ärztin auf dem Bauch, zwei Anästhesisten neben mir kam er dann mit Saugglocke im OP auf die Welt.

Als ich dann zum zweiten Mal schwanger war, hatte ich auch große Angst. Die erste Geburt war sehr schlimm für mich und ich wollte eigentlich von vorne rein einen Kaiserschnitt. Mein Frauenarzt meinte dann aber: "Nee das machen wir nicht". Bin dann zum Gespräch ins Krankenhaus und auch hier haben sie mir den Kaiserschnitt verweigert, wir haben uns drauf geeinigt zwei Wochen vor Termin einzuleiten (mein Sohn wog fast 5KG und hatte einen KU von 38cm).

Bei der Geburt meiner Tochter wurde ich dann für alles Entschädigt, es war so schön! Die Hebamme hielt sich im Hintergrund, ich hab sie im Vierfüßlerstand geboren, es war das schönste Erlebnis meines Lebens.

Also ja, ich kann Bestätigen die zweite Geburt (bei mir) verläuft einfacher :-).

Ich wünsche dir alles Gute!

VG

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Hab das selbe durch!!!Mein Sohn kam mit sau gelockert beim 3ten versuch und hatte keinen herzschlag...wurde reanimiert und War intensiv....beim 2ten...6 monate alt war alles ganz anders...wen du magst können wir mal telen...ist so einfacher zu sprechen

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Ich "antworte" mir mal selbst um euch allen für die tollen bestätigenden Erfahrungsberichte zu danken! Da ich beruflich grad viel zu tun hatte, bin ich erst heute dazugekommen, alle Beiträge mal in Ruhe zu lesen. Alle total aufmunternd...DANKE :-) Am Montag beginnt mein Mutterschutz und so langsam kann ich mich tatsächlich schon ein bisschen auf die Geburt freuen. Wahrscheinlich stimmt es, was eine von euch geschrieben hat: Selbst wenn es nochmal eher mies laufen sollte - man weiß ja prinzipiell durch die erste Geburt schon, was auf einen zukommen kann und ist dadurch wahrscheinlich eben doch besser gewappnet.

Sehr viele liebe Grüße und Dankeschön!