Babyblues schon vor der Geburt????

Mein Sohn und ich sind gerade in der 33. Schwangerschaftswoche und eigentlich könnte alles sehr schön sein.

Leider scheine ich allerdings schon jetzt die ‚Heultage’ zu haben. Ich wache oft nachts auf und bin unglaublich unglücklich und weine mich wieder in den Schlaf. Meist sind es sehr negative Gedanken, die mich nachts wachhalten, die laut Webseiten teil des Babyblues sind. Ich habe Angst meinen Sohn nicht lieben zu können, ich bin davon überzeugt, dass er mich nie als Mutter ausgesucht hätte wenn er die Wahl gehabt hätte. Ich glaube nie Freude an dem Baby haben zu können und fühle mich deshalb unglaublich schuldig dem kleinen Wesen gegenüber.

Die Schwangerschaft war gewollte, geplant, alles ist in bester Ordnung nur ich bin es nicht.

Kennt das jemand? Gibt es den Babyblues auch schon vor der Geburt? Laut Webseiten soll das ja an veränderten Hormonwerten liegen. Kann das auch schon in der 33. Woche auftreten?

Ich hatte eine ähnliche Phase ganz am Anfang der Schwangerschaft, wo ich auch ähnlich depressiv war und mich über die Schwangerschaft, die ich unbedingt wollte, gar nicht freuen konnte. Nach 15. Woche ging es mir besser ich bin aber ziemlich verzweifelt, dass das jetzt schon wieder anfängt.

Hat jemand einen Tipp was ich machen kann?

Christina

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Hallo Christina,

ich kann dir nicht wirklich helfen, wollte aber sagen, dass ich mit dir fühle.
Ich hatte meinen Babyblues zwar nach der Geburt (18.5.), aber dafür um so heftiger. Habe über eine Woche lang nur geheult und war furchtbar depressiv.....

Also wenn ich deinen beitrag lese, habe ich das Gefühl, dass du dein Baby auf jeden Fall lieben und eine gute Mutter sein wirst!!!!
Denn du spricht ja schon ganz zärtlich von dem "kleinen Wesen" - und deine Ängste und Sorgen zeigen, wie viele Gedanken du dir schon jetzt über dein Baby machst.

Erschrecke dich aber nicht, wenn nicht sofort nach der Geburt die totale Mutterliebe in dir entsteht - meine Kleine ist jetzt 3 Wochen alt und obwohl ich total zärtliche Gefühle und Schutzinstinkt etc. habe, kann ich manchmal noch nicht begreifen, dass das MEIN KIND ist. Ich habe gelesen, dass das normal ist und mit der Zeit wächst.

Also, egal ob der Blues vor oder nach der Geburt kommt- ein Kind zu bekommen ist etwas unglaublich Großes, du als Mutter trägst dabei die größte Verantwortung und da ist es absolut normal, dass Ängste und Zweifel auftreten....

Ich muss sagen, seit ich es selbst erlebt habe, habe ich einen Heidenrespekt vor uns Frauen - Wir sind verdammt stark!

Alles Liebe
jana (& Lena *18.5.2006)

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Ja das kann schon passieren. Bei mir fing es eine Woche vor der Geburt an. Ich hatte garkeine Lust mehr auf das Kind, wollte es abgeben, weil ich der Meinung war der Kleinen kein gutes Umfeld zu bieten. Dabei ist das Kind auch ein gewolltes Kind. Ich liebe meine kleine Prinzessin, aber manchmal habe ich halt das Gefühl, das die Oma nicht die Richtige für sie ist, dann ist der Papa nicht richtig, ich bin nicht die richtige Mutter....

Aber das verschwindet dann, wenn ich die Kleine anschaue und mit ihr ein bischen schmuse und dann sag ich immer das schaffen wir zwei schon

Du wirst sehen wenn du dein Kleines hast dann wird es etwas besser;-)

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Liebe Christina,

ich kann das sehr gut nachvollziehen. Mittlerweile bin ich 4 Tage vor ET und unser Baby ist ein absolutes Wunschkind. Trotzdem: In der 38. und 39. Woche ging es mir wirklich sehr schlecht. Ich bin morgens weinend aufgewacht, habe die Schwangerschaft als unverschämte Zumutung verflucht, hatte schlechte Träume mit Nachtschweiß, fand mich lieblos, fett und hässlich, war von den Tritten des Baby GENERVT (und hatte gleichzeitig ein schrecklich schlechtes Gewissen deswegen!) und habe nur rumgejammert, was mir wiederum selber auf die Nerven ging. Das war wirklich furchtbar, denn so depressiv und selbstverachtend kenne ich mich eigentlich nicht.

Was mir geholfen hat: Nicht mehr so streng mit mir sein, mir die Unschuld des Babys immer wieder bewusst zu machen (und sofort musste ich dann immer wieder weinen, weil ich mich ja eigentlich so auf den Kleinen freue) und viel, viel schlafen. Mein Freund war eine große Hilfe und hat mir zugestanden, mich richtig gehen zu lassen. Ohne ihn wäre ich nicht klar gekommen.
Außerdem habe ich Eisentabletten genommen, weil ich das Gefühl hatte, dass mein HB-Wert zu niedrig war. Ich war sehr blass und hatte häufig Kopfschmerzen. (Aber keine Überdosis natürlich!) Lass das mal bei Deinem Arzt prüfen, denn manchmal kommen depressive Verstimmungen auch zustande, weil die Blutwerte ein bisschen schwächeln.

Auf jeden Fall wird es auch bei Dir wieder besser - darauf kannst Du Dich verlassen - 100%
Mach Dir keine Vorwürfe, die Ängste sind menschlich und "mütterlich" (!!!) und niemals ein Zeichen von mangelnder Liebe für das Baby. Lass Dich nicht von Deinen Hormonen ärgern -

Alles Gute für Deine Geburt, sei nett zu Dir,
Evaluise

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Hallo Christina,

mir geht es ähnlich. Ich bin auch in der 33. SSW und war auch heute beim Doc. Alles bestes, bis auf meine Wassereinlagerung. Nur habe ich jetzt schon ein tief trauriges Gefühl, einseits mag ich nicht mehr warten, anderseits habe ich totale Angst das ich alles nicht schaffen werde. Die Geburt, meinem Kind die ganze Liebe geben und vorallem will ich eine gute Mutter sein. Mein Mann schüttelt nur den Kopf und sagt das ich das alles schaffe werde. Er versucht alles um mich aufzubauen, total lieb.
Den nächsten Tag geht es mir wieder gut und alles ist in bester Ordnung, ist schon komisch was die Hormone mit einem alles anstellen.

#liebdrueck

#hasi & Würmchen