An die KS-Mütter: wie auf (geplanten) Kaiserschnitt vorbereiten - was hinterher beachten..?

Ihr Lieben,

wie es aussieht, müssen wir uns tatsächlich mit einem geplanten Kaiserschnitt anfreunden....obwohl wir das nie wollten und hofften wenigstens einen Kaiserschnitt unter Wehen hinzubekommen.

Das Warum und Wieso ist lang - ich will jetzt auch gar keine Diskussion dazu riskieren...daher nur so viel - es liegt u. a. an einer BEL, Herzrhytmusstörungen unseres Krümel und daran, dass sie mit 2.500 g (37. SSW) zudem sehr zart ist, was in der Gesamtkonstellation eine natürliche Geburt zur größeren Belastung macht.

Aber das ist nicht der Punkt.

Was mir Sorge macht ist das Thema Kaiserschnitt ohne Wehen....weil ich große Angst vor den Folgen habe. Insbesondere die Vorstellung, dass sie da unvorbereitet aus mir herausgerissen wird und daraus Dinge wie

- fehlende Nähe / Bindung (weil ich ja keine "Glückshormone" habe quasi)
- schlechter Stillstart (wegen fehlender Hormonausschüttung)
- Probleme wie Feinmotorik usw. beim Kind (da der Weg durch den engen Geburtskanal fehlt)
- der Schock für das Kind (weil es ja nicht über die Wehen selbst entscheidet, wann es kommen mag)

entstehen können. Ich habe wirklich Angst davor - nicht vor der OP oder meinen Schmerzen hinterher, das ist nicht das Thema.

Sondern wirklich davor, dass der Start für die Kleine nicht gut ist, ihr Dinge fehlen oder uns weil das Geburtserlebnis fehlt.

Ich weiß, viele machen den KS freiwillig und tausende Kinder kommen so zur Welt. Viele machen sich da keine Gedanken (was sicher dann auch richtig / einfacher ist) aber ich kann meinen Kopf einfach nicht abschalten....

Daher meine Bitte an die KS-Mütter - mögt Ihr mir von Euren Erfahrungen berichten, mir Tipps geben, wie man sich am besten vorbereitet oder hinterher vorgeht um diese Dinge zu vermeiden?

Ich wäre so dankbar!

Alles Liebe
Martina

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Hallo,
ich hatte vor 5 Tagen meinen 2. geplanten Kaiserschnitt wegen der 2. BEL und ich hatte auch keine Wehen. Meine Töchter hat/ hatte beide keine Anpassungsschwierigkeiten, ich hatte die Möglichkeit noch im Kreißsaal mit ihnen zu kuscheln und hatte beide Male einen 1A Milcheinschuss nach dem 3. Tag. Schon beim ersten hab ich versucht das ganze nicht so negativ zu sehen und es als gegeben hinzunehmen und bin damit ganz gut gefahren. Mich hat eher genervt, dass ich danach nicht so kann wie ich will. Aber ich hatte meinen Kaiserschnitt um 14uhr und bin abends ganz kurz mal aufgestanden. Und dann ging es immer besser. Mit den Schmerzmitteln geht das alles.

Klar hätte ich beim letzten Mal auch gerne eine naturliche Geburt haben wollen, aber ich bin froh das es uns gut geht und irgendwann ist es mit egal wie das Kind raus kam. So sehe ich es :-).

Viel Glück und alles gute für dich.

Susann

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Also ich hatte bei meiner Tochter damals einen KS, da ich trotz Einleitung keine Wehen bekam. Meine Tochter war super fit und hatte bei der Untersuchung den besten Wert erhalten. Ich bekam ja meine Tochter sofort danach auf die Brust gelegt und die Bindung war von Anfang an sofort da.

Mit dem Milcheinschuss dauerte es 1-2 Tage aber dann hatte ich genügend Milch.

Was ich am schlimmsten fand, war dass ich aufgrund der Schmerzen, mich die ersten Tage nicht so um meine Tochter kümmern konnte, wie ich gewollt hätte.

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Ich habe mir damals ähnliche Gedanken gemacht vor dem geplanten Kaiserschnitt. Also:
- Fehlende Nähe / Bindung
war dann gar kein Thema, hatte Baby im OP schon neben mir und im Aufwachraum dann auf mir und ich hab mich sofort verliebt
- schlechter Stillstart
habe mit der Pumpe nachgeholfen, hatte dann super viel Milch (im konkreten Fall hat Baby aber nie begriffen, wie es an die Milch kommen soll, ich habe dann über ein Jahr lang abgepumpt und Flasche gegeben; ich hätte es mir anders gewünscht, ging aber auch so)
- Probleme wie Feinmotorik
nichts in dieser Richtung jemals aufgetreten
- Schock für das Kind
schwer zu sagen. Ich hab mir auch immer gedacht: muss ja schrecklich sein, aus der schönen warmen dunklen Höhle ins grelle OP-Licht gezerrt zu werden; de facto konnte ich nichts beobachten, was darauf hingewiesen hätte, dass Baby davon nachhaltig geschockt war.

Also am besten gleich nach der Geburt schmusen, kuscheln, versuchen zu stillen und am besten nicht bei jeder Sache, die aus Deiner Sicht nicht ganz optimal ist denken: oh, das liegt sicher am Kaiserschnitt.

Alles Gute für Euch!

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Hallo,

ich hatte bei meinem Kleinen einen geplanten KS und bei dem Großen einen sekundären, der mich völlig überrumpelt hat und nur mein erstes Kind hatte danach Probleme, weil er sehr groß und schwer war und quasi in mir festgesteckt hatte. Er brauchte Physio, um die Blockaden zu lösen. Bei dem geplanten Kaiserschnitt war das nicht der Fall, er wurde ja schon vor ET geholt und für mich ganz persönlich, war das einfach super toll. Ich war noch nicht völlig fertig, sondern hatte noch Luft und dann kam er #verliebt.

Fehlende Bindung?! Bei beiden Kindern nicht, ich war von der ersten Sekunde an Feuer und Flamme für beide und war von Anfang an total verliebt. Gestillt habe ich beide Kinder, der Kleine wird sogar noch gestillt und ich hatte den Milcheinschuss am 3. Tag, also genauso, als hätte ich mein Kind normal entbunden. Beim ersten Kind hatte ich die erste Woche noch Probleme mit dem Stillen, danach wurde er 3 Jahre gestillt. Meinen Kleinen stille ich immer noch.

Das Geburtserlebnis fehlt mir nicht, ich bin aber eher der praktische Typ, ich habe das große Glück zwei gesunde Kinder bekommen zu haben und vor 12 Jahren hätte ich noch gedacht, ich würde niemals Mutter werden. Daher kann ich gut damit leben, wie es ist.

Mein einziger Tipp ist, nimm dir ne Packung Ibuprofen mit, falls das KH mit Schmerzmittel geizt, dann kannst du dir selber helfen und musst nicht betteln. Ich hatte leider Horrornachwehen und Paracetmal hat mir nur die Spitzen genommen.

Alles Gute für die Geburt
#winke

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Ich hatte 2012 einen Kaiserschnitt und keinerlei Probleme mit der Bindung oder mit dem Stillen. Uns sagte man sogar wir wären die Unproblematischste Familie der ganzen Wochenbettstation. Alles perfekt geklappt. Kind war auch total fit und hat kaum geweint oder gequängelt.

Sie hatte nur etwas Fruchtwasser in der Lunge, aber das war am nächsten Tag alles weg.

Ich fand nur die Nachwehen und Schmerzen hinterher echt heftig und konnte mich erst am 3. TAg um mein Kind kümmern. DAs war echt ätzend.

Ansonsten hatten wir keine Probleme, alles prima.Kein fehlendes Geburtserlebnis oder das GEfühl, es würde dem Kind etwa fehlen. Sie war von der ersten Sekunde total süß und der absolute Liebling meiner Hebamme, weil sie immer so süß und zufrieden geschaut hat.

Mach dir keine Sorgen. Bleib locker und denk nicht zu sehr darüber nach.

Mein Tipp: Während du im OP genäht wirst kann dein Mann auf Video festhalten, wie sie das Baby vermessen, waschen usw. (das ist mein LIeblingsvideo von meiner Tochter und total süß)

Und mein Mann hatte sie dann die ganze Zeit auf der nackten Brust liegen bis ich wieder ins Zimmer kam. Dann hat mir die Hebamme gleich die Kleine an die Brust gebracht und sie hat direkt getrunken. Null Problemo obwohl ich keine Ahnung von gar nichts hatte. ;-)

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Ha, exakt so lief es bei uns auch! Wir waren die Familie, zu der die Hebammen sich gerettet haben, wenn zuviel Stress war :D! Hatten ein Familienzimmer, was nur zu empfehlen ist, und dann kamen sie immer zum Quatschen :)!

Bindung ist super, Stillen klappt seit dem Aufwachraum, so dass wir jetzt einen kleinen Brummer hier zu Hause haben :P! Schmerzen gehen vorbei, aber ich fand die Nachwehen auch heftig.

Gruß,
bemi

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Hallo,

Meine Tochter kam bei 39+3 per ungeplantem Kaiserschnitt zur Welt und hat auch nur ganz leichte Wehen abbekommen.

Unsere Bindung ist toll, enger als ich es für möglich hielt. Allerdings hat mir der Glücksrausch gefehlt, ich hatte keine Zeit mich mit dem Thema Kaiserschnitt zu befassen weil es extrem schnell ging und ich nicht darauf vorbereitet war quasi sofort Mutter zu werden (ich hoffe du verstehst was ich meine). Dem Geburtserlebnis trauer ich heute noch hinterher, ich habe das Gefühl versagt zu haben.

Es ging meiner Maus super nach der OP (Apgar von 9/10/10) und wir haben im OP schon gekuschelt.

Ich hatte keine Milch und konnte nicht stillen, der Stress durch den Eingriff war zu stark.

Meine Tochter ist super entwickelt und ihrem Alter immer vorraus, es hat ihr nicht geschadet sich nicht durch den Geburtskanal geschoben zu haben.

Ob sie geschockt war kann ich nicht sagen, sie hat die ersten 24 Stunden komplett geschlafen.

LG

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Hallo Martina

Ich möchte dir gerne von meinen Erfahrungen berichten.

Ich hatte den 1. KS bei ET +12mit vorherigen Wehen und alles drum und dran bis zu den Presswehen. Dann ist er festgesteckt und musste geholt werden. Bei ET +12 geht man ja davon aus, das das Baby geburtsreif ist. Er hatte danach aber etwas anpassungsschwierigkeiten. Durch die lange Geburt mit Abschluss KS, hatte ich anschliessend Bindungsprobleme.

Das 2. Kind wurde durch die Vorgeschichte (wäre zu lange alles zu erzählen) per KS 10 Tage vor ET geholt. Das Risiko aus Med. Sicht zu hoch für eine normale Geburt. Ich hatte sooo Schiss, das ich wieder Mühe habe mein Kind zu lieben. Ebenfalls hatte ich Angst, das mein Baby unreif ist und hatte starke Bedenken, weil es ohne Wehen und nix einfach rausgeholt wird.

Es kam dann alles anders. Er hatte einen super Apgar Test, keinerlei Anpassungsschwierigkeiten und war von Anfang an sehr ausgeglichen und hat wenig geweint.

Ich hatte keine Bindungsprobleme. Das Stillen hat bei beiden super geklappt, jeweils am 3. Tag hatte ich den Milcheinschuss.

Ich denke viel machen kannst du im Vorfeld nicht. Sprich bei der OP Planung unbedingt an, das dir Bonding sehr wichtig ist. Dann bekimmst du dein Kind auch auf die Brust.

Ansonsten, auch wenn es bekloppt klingt, habe ich mit meinem Baby eine Art innerer Dialog geführt. Habe nur gedacht bringts nix, schadets nix.

Ich wünsche dir alles Gute

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Ich hatte 3 Kaiserschnitte:

Bei Kind 1 hatte ich Bindungsprobleme. Milcheinschuss am 2. Tag. Kind hat Probleme mit Motorik (ist aber auch geistig behindert).

Bei Kind 2 überhaupt keine Bindungsprobleme, im Gegenteil (tiefe Mutterliebe auf den 1. Blick trotz 2 Stunden Trennung und Kind 1,5 Tage auf Intensivstation). Milcheinschuss aber erst am 5. Tag (allerdings wurde ich sehr unter Druck gesetzt und hatte keine Ruhe, Einschuss kam bei Entlassung aus dem KH). Kind hat und hatte überhaupt keine motorischen Probleme, im Gegenteil.

Kind 3 überhaupt keine Bindungsprobleme. Milcheinschuss am 3. Tag (wieder Entlassungstag). Baby ist noch jung, aber motorisch sehr fit (konnt gleich den Kopf gut heben und sich seitlich drehen ab Geburt).

Beste Vorbereitung: Mach dir nicht so nen Kopf.

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Nachtrag:

Sowas wie "Schock" kann ich dir nicht beantworten, aber ich kann dir sagen, dass die Geburt IMMER ein schockierendes Ereignis für ein Baby ist. Zum Glück vergessen wir das Geburtstrauma, sonst wären wir heute alle schwer gestört. ;)

Mein Mittlerer war und ist sehr sensibel, hat als Baby viel geweint, oft Alpträume gehabt. Aber das ist vielleicht auch einfach sein sensibler Charakter.
Meine kleine Maus dagegen ist ein sehr ruhiges und glückliches Baby. Anhänglich ja, sind sie beide.

Meine Kinder (bis auf meinen 1. Sohn, der eben durch seine Behinderung eine Sonderstellung einnimmt) sind sehr liebe, gesunde, anschmiegsame Kinder. Und werden über alle Maßen geliebt. Ich glaube nicht, dass eine Mama ihre Kinder mehr lieben kann (höchstens gleich stark ;) ).
Mach dir da also mal keine Sorgen.