Hausgeburt ... Eure Vor- und Nachteile!

Hallo!

Ich beschäftige mich grade sehr mit Hausgeburt und hatte diesbezüglich hier schonmal eine Frage gestellt.
Mich würden eure Pro/ Contras interessieren.
Dabei geht es mit nicht um "Oh Gott, das arme Kind... Hausgeburten sind unverantwortlich!" oder um "Wie kann man nur im Kh entbinden- das ist ja die reinste Keimschleuder da drin!"

Es geht mir nicht um Wertvorstellungen, die sind ja Gott sei dank verschieden.
Mir gehts um persöhnliche Erfahrungen#winke

DANKE!

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Hallo
Ich kann nur Hausgeburtserfahrungen einbringen - Also contras (bzw Klinikpros kann ich nicht liefern)

Für mich waren meine Hausgeburten eine einzigartige und sehr entspannte Erahrung
- eine Hebamme an meiner Seite, nur auf mich Konzentriert, keine Wechsel, keine Ärzte, kein Tür auf und zu
- Meine Umgebung und das mir vertraute Umfeld, mein Sofa, mein Klo, mein Bett, meine Bazillen
- Auf Grund der vertrauten Umgebung war ich sehr entspannt, die Schmerzen waren dadurch gut aushaltbar
- Alles im Tempo meines Kindes und mir

- Langes Bonding am Anfang. Kind sofort auf meiner Brust, bis die Nabelschnur schon lange auspulsiert hatte und die U1 auf meiner Brust durchgeführt wurde
- keine Trennung von meiner großen Tochter, ich war gleich wieder erreichbar und sie hatte ihre kleine Schwester vom ersten Moment an.
- Danach eine Hebamme die an meiner Seite war im Frühwochenbett zweimal täglich, danach 1 mal am Tag und immer auf Abruf.
- Sofortige Unterstützugn beim Stillen und Abstillen / Umstellen (Bei mir hat Stillen leider nicht geklappt, allerdings hatte ich eine ständige Ansprechpartnerin und wir haben alles versucht...)
- Am meisten habe ich geschätzt etwas so intimes wie eine Geburt auch in einem solchen Rahmen erleben zu können. Ich finde das schwierig aushaltbar, dass man sobald man schwanger ist von Hinz und Kunz untersucht und angetatscht wird. (und jetzt habe ich selbst nur meinen Frauenarzt und meine Hebamme an mich rangelassen, keine Vorstellungen in der Klinik oder sonstige Komplikationen.)

Wenigstens unter der Geburt wollte ich keine unnötigen Untersuchungen von verschiedenen Leuten und dann fremde Menschen die mein Kind anfassen...
Nicht schön waren:
- Nähen nach der Geburt - autsch! Aber das ist vermutlich nirgend besonders angenehm.

Fazit: Einmal und immer wieder! Wenn ich noch Kinder bekommen sollte, wünsche ich mir wieder eine Hausgeburt.

Allerdings: Wenn man mehrfache Mama ist, wird es schon schwieriger. Da kommt es echt auf die Unterstützung der Familie an. Wenn man keinen Partner hat der das mitträgt und man dann im Wochenbett nicht zur Ruhe kommt ist es schwierig. Dann ist das Krankenhaus und das abgeschirmt sein vom alltag und den großen Kindern vielleicht auch eine Antlastung die nicht zu verachten ist. Ist der familiäre Rückhalt da würde ich die daheim Variante trotzdem wählen.

LG

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Hey,

hattebeide Entbindungen im KH. Ich sag's mal so. Bei Geburt 1 war ich zu schissig. Das stand garnicht zur Debatte. Geburt 2 waren Zwillinge, also nix mit Hausgeburt, war auch besser so.

Ich hab für mich einen anderen Weg gewählt und mir eine Beleghebamme gesucht. Das war klasse. Mit der KH-Routine hatte ich nicht viel Zutun.

Solltest du dich gegen eine Hausgeburt entscheiden und eine gute Alternative suchen, informier dich mal bzgl. beleghebammen.

(Ipad-Fehler;))

LG

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Hallo,.

zunächst vorausgeschickt: Eine Hausgeburt wäre für aus Sicherheitsgründen nie in Frage gekommen.

Meine Tochter lag bis kurz vor der Entbindung falsch und so hätte sie auf natürlichem Wege nicht kommen können.

Unter der Geburt hatte ich eine Plazentaablösung und wäre ohne das rasche Handeln meiner Frauenärztin verblutet.

Hätte ich mich nun für eine Hausgeburt entschieden (vorausgesetzt, meine Tochter wäre schon richtig gelegen), wäre ein Arzt nicht anwesend gewesen und dann hätte ich wahrscheinlich nicht überlebt.

GLG

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Wie du ja vielleicht schon mitbekommen hast, bin ich ein totaler Gegner der Hausgeburt.

Das tut aber nichts zur Sache. Du möchtest hier ja Argumente hören.

Und da stimme ich clementi einfach zu.

Statistisch gesehen (da gibt es ganz viele Studien) ist eine Hausgeburt nicht "gefährlicher" als eine KH-Entbindung. Die Risiken sind ähnlich oder einfach nur anders gelagert. In beiden Fällen gibt es die Geburten, die nicht planmäßig verlaufen oder im Kindstod und/oder Muttertod enden. Dieses Risiko ist in beiden Fällen aber "verschwindend" gering.

Doch wenn du in so einer Situation bist (zum Beispiel vorzeitige Plazentaablösung), WAS ZUM GEIER nützen dir dann die Zahlen, dass 99,99999% aller Geburten davon nicht betroffen sind? WENN du in eine solche Situation kommst, ist schnelles Handeln mit Intensivmedizin das WICHTIGSTE (überlebenswichtig). Und FALLS du in eine solche Situation kommst, möchtest du dir dann ewig die Vorwürfe machen, "hätte ich mal..."??

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Hallo!

Ich warte gerade auf den Start meiner 2. hausgeburt und kann für mich nur Vorteile nennen!
Ich gehöre zu den Menschen, die sich in fremden Situationen und gerade eben in KH gerne so schnell anpassen und keine umstaende machen wollen... Und genau das wäre fatal in der geburtssituation...
Wir Frauen sind zum gebären geboren-unser Körper hat über Jahrmillionen alles genetisch abgespeichert was er tun muss um ein Kind auf die Welt zu bekommen... Ich war so erstaunt was ich unter den Wehen alles für lustige Bewegungen/Verrenkungen gemacht habe... Und ich wusste erstaunlicherweise in jeder Sekunde was die nächste richtige Bewegung ist... Und genau das hat mir wohl eine so schoene unbeschwerte Geburt mit eher weniger / sehr gut ertraeglichen Schmerzen beschwert-davon bin felsenfest ueberzeugt... Es war für mich so von Vorteil in meiner Wohnung zu sein, die ich in und auswendig kenne-wo ich mich traue rückwärts auf einen Stuhl zu klettern etc... dies hätte ich in einem KH nie und nimmer gemacht...

Viele andere Vorteile wurden ja auch schon beschrieben, die ich nur unterschreiben kann!

Ich denke wichtig ist, dass es fuer uns Frauen IMMER wahlmoeglichkeiten bzgl. Klinik/Geburtshaus/ambulant/hausgeburt gibt... Dies macht alle beteiligten im Sinne eines Wettbewerbs auf unsere Frauenwuensche aufmerksam und Konkurrenz schuerrt bekanntlich das geschaeft???? somit sollten alle Frauen zusammenhalten - egal wo sie gebären moechten????

Aber eben auch die Angst schuerrt das Geschäft...
Das Risiko einer plazentaloesung z.b. ist oft im Vorhinein abschätzbar-so hätte ich mich bei meiner zunächst diagnostizierten Plazenta prävia marginalis (also sehr nah am Muttermund anliegend) natürlich nicht auf eine hausgeburt eingelassen...
Viele Frauen wissen aber von solchen Diagnosen gar nix, weil den aertzen klar ist, dass man in der klink das dann kurzfristig einfach löst und das finde ich ein Unding!!! Als frsu ist man dann ueberrascht sich ploetzlich in einer notsituation zu befinden und froh spontan gerettet zu werden... Ich denke aber ich habe das recht auf solche Informationen und objektive Beratung im Vorhinein - um dann selbst entscheiden zu koennen/Risiken abwägen zu koennen...????

Plazentaabloesungen kommen auch oft durch das hin-und her im KH mit wehentropf zustande: hochdosieren/runterdosieren... manchmal dann auch wehenhemmer dazu und dann wieder Tropf, da durch PDA wehen zu schwach... Etc. diese liste kann man unendlich lange fortfuehren...

Diese Zustande und dies schaffen definitiv viele dieser potentillen lebensbedrohluchen Situationen... Und werden dann mit Kaiserschnitt/saugglocke/Auf Bauch werden und druecken/Dammschnitt etc. gelöst...

Auch Hausgeburtshebammen sind massiv in notfallmedikamenten geschult (bzw. Würde ich nur bei diesen Zuhause entbinden wollen-es muss absolutes Vertrauen herrschen!) und die Hebammen kommen ja nicht mit leeren Händen zur hausgeburt...
Sie haben ihren notfallkoffer mit zahlreichen Medikamenten/Sauerstoff

etc. dabei...

Man wird sich wohl immer fragen, was ist wenn ich zu den 0,1 Prozent gehöre... Wäre ich doch im KH gewesen oder eben auch was wäre gewesen, wenn ich Zuhause geblieben wäre...

Es gibt wohl auf beiden Seitdn genügend Beispiele um Argumente zu finden...
Eine gute Freundin hatte aufgrund Schichtwechsel / unkonzentrierte Ansprechpartner / wehentropf hoch runter... Eine gebaermutterruptur, die schon lange für die selbst und auch ihren Mann zu erkennen war-Std.vorher hatte die schon ungewöhnlich starke "andere" Schmerzen/sie hatte Angstzustände - aber niemand hat ihr geglaubt in dieser UNIKLINiK... Bis ihr Mann dann irgendwann durch die faengt gelaufen ist und noch 3 weiter andere Ärzte und Hebammen zusammengeschrieben hat... Dann hieß es plötzlich gebaermutterruptur/Not-op - beide haben Gott sei dank ueberlebt, was in diesem fall dann nur durch die Infrastruktur in der uniklink möglich war... Meine Freundin moechte nie wieder ein Kind bekommen und stellt sich tatsächlich die frage, ob eine Hausgeburtshebamme nicht schon 3 Std. Früher das Problem erkannt und sie ernst genommen hätte...

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Ich freue mich zur Zeit auf meine zweite Hausgeburt.

Nachteile hat es für mich aus meiner Sicht keine. Vorteile dafür aber eine Menge

Zwei Hebammen an meiner Seite die nur für mich da sind. Die nichts besseres zu tun haben als darauf zu achten dass es mir und meinem Kind gut geht, ohne Schichtwechsel, ohne unnötigen Papierkram, ohne Frauen im Kreißsaal nebenan, die mich, mein Baby, meine Schwangerschaft und in meinem Fall auch meine KS Narbe schon seit Monaten kennen...

ich muss mit Wehen nicht ins Auto, ich muss nicht hinterher mit frisch geschlüpftem Baby wieder nach Hause fahren

Ich muss nicht dafür kämpfen selbst zu bestimmen wer wann was mit mir macht, keine Angst haben vor unnötigen, teils gefährlichen Routineeingriffen, vor Klinikrichtlinien die nicht zu mir und meinem Körper und meinem Baby passen. Wir können so gebären wie es die Natur für uns vorgesehen hat ohne dass ich mich rechtfertigen oder dafür kämpfen muss.

Keine Klinikkeime denen ich mein frisch geborenes Baby aussetzen muss,...

gebären in Würde und mit Respekt und nicht entbunden werden.

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Hallo,

ich hatte 4 Geburten im KH und die 5. zu Hause. Für uns kommt nichts anderes als eine HG mehr in Frage, soweit die Schwangerschaft normal verläuft. Auch unser 6. Kind soll wieder zu Hause zur Welt kommen.

Meiner Meinung nach entstehen viele Probleme bei der Geburt erst durch die Krankenhaus-Situation.

Alles Gute für die Entscheidung!

LG

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Hallo,

nach 2 Klinikgeburten und einer HG würde für mich nie wieder etwas anderes als eine HG in Frage kommen.
Die "Vorteile" überweiegen für mich um Längen als die "nachteile".

Gruß

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Ich hatte eine Geburtshausgeburt und eine Hausgeburt. Krankenhaus wäre für mich nur mit Beleghebamme in Frage gekommen. Ich möchte bei der Geburt jemanden bekanntes dabei haben. Bei uns in der Stadt gibt es kein Krankenhaus, in dem man mit Beleghebamme entbinden kann und eine halbstündige Fahrt unter Wehen war mir zu lang.

Meine Gründe für Geburtshaus- oder Hausgeburt:
- bekannte Hebamme
- wir haben mit der Hebamme vorher besprochen, wie wir uns die Geburt vorstellen
- ich bin nicht ständig verkabelt
- ich musstnicht den ganzen Besuch der Zimmernachbarn ertragen

Im Vergleich fand ich die Hausgeburt schöner, vor allem
- keine Autofahrt vorher, keine Autofahrt danach (inkl. Anziehen)
- die ganze Familie kann direkt nach der Geburt zusammen kuscheln (auch alle Geschwister)

Alles Gute
Nina

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Ich hatte 3 HGs, alles einfache, schnelle und sehr entspannte Geburten. Ich kenne nur Vorteile der HG...

Der wichtigste Vorteil fuer mich ist:

Eine Geburt ist ARBEIT. Harte, intensive Arbeit, auf die man sich konzentrieren mus, um sie gut und schnell machen zu koennen.

Und zu Hause hat man einfach eine dafuer angemessene Umgebung.

Das faengt schon damit an, dass man nicht mit Wehen ploetzlich woandershin muss. Ich haette es entsetzlich gefunden, mit heftigen Wehen unsere 3 Treppen runter, zum Auto, durch die Stadt duesen, im KH rumlaufen... nicht ohne Grund passiert es oft dass Frauen mit guten, kraeftigen Wehen zu Hause weggehen, und im KH ohne Wehen ankommen. Und das geht dann so lange hin und her, bis die Frau voellig erschoepft ist, die Herztoene des Kindes abfallen und ein "Not"-KS gemacht wird. Komplett (Kranken)hausgemachte Probleme.

Zu Hause kann man sich genau die Umgebung schaffen, die man braucht: Hell/dunkel, warm/kuehl, still/Musik, nur genau die Menschen um sich die man haben will... und das, diese Selbstbestimmtheit ist das wichtigste fuer eine komplikationslose Geburt.

Lies mal hier die Geburtsberichte von Haus- und KH-Geburten. Letztere sind voller Komplikationen, medizinischer Eingriffe, und werden so oft als unangenehme bis traumatisierende Erfahrung beschrieben. Waehrend alle HG-berichte die ich gelesen habe, von entspannten, schoenen, komplikationslosen Geburten schreiben. Das ist kein Zufall.

Und wer wirklich streng nach Risiko- und Sicherheitserwaegungen geht, sollte sich fuer die HG entscheiden. Alle Studien zeigen hochsignifikant weniger Komplikationen.

LG
Ina

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*Daumen hoch *

Gruß

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Hallo,

"Letztere sind voller Komplikationen, medizinischer Eingriffe, und werden so oft als unangenehme bis traumatisierende Erfahrung beschrieben."

Du unterstellst also, dass die Not-Kaiserschnitte und Eingriffe, die es im Krankenhaus gibt, nicht stattfinden würden, wenn die Frauen zu Hause entbinden würden?

Also diese Meinung finde ich gewagt.

Und für mich war die Geburt im Krankenhaus nicht unangenehm oder traumatisierend. Ich fühlte mich und mein Kind gut aufgehoben und hätte jedes weitere Kind auch dort entbunden, wenn mir denn weitere Kinder vergönnt gewesen wären.

GLG

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