wieviel muss frau/mann über die Geburt wissen?

Hallo,

bin selber noch keine Mama, mein Partner und ich sprechen aber oft über Kinder etc.

Was mir hier im Forum immer wieder auffällt, ist, dass man, abgesehen von dem Vorgang einer Geburt, unglaublich viel über das drum rum wissen muss, damit man im Falle speziell einer Klinikgeburt nicht völlig "übergangen" wird als Frau und Person.

Bereits im Vornherein ist es notwendig, sich über Damm- und Kaiserschnittrate zu informieren, man legt am Besten im "Geburtsplanungsgespräch" fest, was man will und nicht etc. pp.

Eine Geburt ist in den meisten Fällen ein völlig natürlicher Vorgang, der am Besten geht, ohne medizinische Intervention, vorausgesetzt, Mutter und Kind geht es gut.
Man muss nicht ständig Blut nehmen, vor allem bei Kind, von völlig fremden Menschen (und wenn es Ärzte sind) untersucht werden, bei einer normal ablaufenden Geburt sind Wehenpausen normal, eben damit die Mami eine Pause hat um Kräfte zu sammeln.

Mir scheint es so, als dass gerade bei "naiven Erstgebärenden" wesentlich mehr eingegriffen wird.
Oder trügt der Schein?

Danke für eure Erfahrungsberichte

1

Hallo,

das was Du ansprichst stimmt leider in sehr vielen Kliniken.
Vielen wird allerdings auch eine "Sicherheit" vorgespielt nach dem Motto ohne Klinik hätte mein Kind nicht überlebt,fragt man dann aber mal nach kommt in sehr vielen Fällen das unnötige Rumpfuschen der Ärzte zu Tage.

Nach 2 Kindern die in der Klinik geboren wurden haben wir uns nun für eine Hausgeburt entschieden,wir möchten Sicherheit und die haben wir zu Hause (auch wenn das hier nun wieder die Klinikbefürworter abstreiten werden).

Ich kann nur jeder Frau raten sich auch entsprechende Literatur zu besorgen und sich wirklich schlau zu machen und auch in einer Klinik unangenehme Fragen zu stellen.

Gruß

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>>Bereits im Vornherein ist es notwendig, sich über Damm- und Kaiserschnittrate zu informieren>>

Häää? #kratz
Hab ich nicht, bei keiner meiner Geburten. Ist auch nicht nötig.

>>Eine Geburt ist in den meisten Fällen ein völlig natürlicher Vorgang, der am Besten geht, ohne medizinische Intervention, vorausgesetzt, Mutter und Kind geht es gut.>>

Eben, vorausgesetzt, beiden geht es gut. Und wer bestimmt das? Richtig, Hebamme und Arzt.


>>Mir scheint es so, als dass gerade bei "naiven Erstgebärenden" wesentlich mehr eingegriffen wird. >>

Kann ich nicht bestätigen. Eingegriffen wird, wenns nötig ist.

So, hier meine Erfahrungsberichte:
1. Geburt: Geburtsstillstand und damit Absinken der Herztöne beim Kind (Erstgebärende macht sich vor allem Sorgen um das Kind und ist mit ALLEM einverstanden, auch mit dem vorgeschlagenen Kaiserschnitt).
Versuch mit PDA --> entspanntere Mutter, entspannteres Kind. Spontangeburt war möglich. War leider im nachhinein gesehen trotz Spontangeburt eine schlechte Entscheidung, denn beim Warten auf die Nachgeburt kam es zum Nabelschnurabriss (Hebamme hat wohl zu fest dran gezogen), Sturzblutung, Not-Operation. Wäre beim Kaiserschnitt nicht passiert, aber nun denn....
Fazit: Nach der Geburt schlappe Mami, die sich kaum auf den Beinen halten konnte wegen hohem Blutverlust, Babyblues, usw.
Die ersten 6 Wochen waren einfach nur schrecklich!

2. Geburt: Wegen Geburtstrauma (siehe oben) und einer Plazenta bipartita (doppelt angelegte Plazenta) geplanter Kaiserschnitt (also massive medizinische Interventionen, um mit Deinen Worten zu sprechen). Fazit: Mami fit und munter (naja, das erste Aufstehen mit Bauchschnitt ist nicht so prickelnd, aber so ab dem 2. oder 3. Tag gings mir hervorragend), kein Babyblues, nichts.

So kanns auch laufen. Ich denke, ohne ein bisschen Vertrauen in Ärzte und Hebammen, dass sie im richtigen Moment das richtige tun, gehts nicht. Blut beim Kind wird nicht ständig genommen (warum auch?) und WER Dich unter der Geburt untersucht wird Dir völlig schnurz sein, Hauptsache, er oder sie hilft Dir :-p - unterschätze den Geburtsschmerz nicht. So schön das danach auch ist, so nach ein paar Stunden Wehen würdest Du vieles dafür tun, dass es endlich vorbei ist!!

In diesem Sinne alles Gute und nur noch soviel mit auf den Weg:
Hätte ich meinen Grossen im Geburtshaus gekriegt, wäre mein Mann seit 2006 Witwer.

Lieber Gruss aus der Schweiz
Dani mir 2 pumperlgsunden Jungs

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Hallo, Dani!

Wenn Du im Geburtshaus entbunden hättest, wäre der Nabelschnurabriss doch wahrscheinlich gar nicht passiert (weil andere Hebamme), also bitte nicht so negativ!

Liebe Grüße!
Tina mit Maria Elisabeth *10.09.09 und Anna Katharina 36+3

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Hallo Tina
Doch, das wäre leider trotzdem passiert. Die Plazenta hing an einer meiner vielen Narben in der Gebärmutter fest und wäre keinesfalls von selber rausgekommen. Ich lag 1½ Stunden im OP, da selbst der herbeigerufene Chefarzt (mitten in der Nacht) das Ding nicht rausbekam.
Es hätte also so oder so mit einer Operation (Ausschabung) geendet.
Wäre im Geburtshaus oder zu Hause etwas schwierig geworden.

Das beste wäre in meinem Fall wohl ein Kaiserschnitt gewesen. Aber das wussten wir dann erst hinterher!

LG
Dani

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Das was du schreibst stimmt leider in sehr vielen Kliniken, je größer die Klinik, je "schlimmer" die Geburtserfahrungen.

Ich habe bewusst in einem kleinen Krankenhaus entbunden, ich habe durch Zufall einen Bericht von 2010 gesehen.
Geburten: 108
geplante KS: 19
KS nach Geburtsstillstand: 2 (einer davon war ich :-()
PDA: 3 auf Wunsch 1x auf anraten der Hebamme und Arzt

Also wie ich finde kein schlechter Schnitt.

außerdem ist mein FA (Belegarzt im KH) ein absoluter KS Gegner, wenn er einen macht, dann ist es wirklich nötig. Er hat auch eine Art an sich, mit der er sagar der ängstlichsten Frau mut macht. Ich habe auch schon von Ärzten gehört die ängstichen Frauen sogar zu einem KS raten.


Zur gleichen Zeit wie ich, hat meine Freundin in der größten Klinik bei uns in der Nähe entbunden. In dem KH wo ich war gibt es keine Kinderklinik, für mich aber kein Entscheidungsgrund. Unsere beiden Geburten sind sowas von extrem unterschiedlich verlaufen.

Ich hatte z.B. eine Hebamme die die gesamte Geburt bei mir war. Bei uns haben die Hebammen 24 Stunden Rufbereitschaft und die Hebamme die zu Beginn der Geburt dabei ist bleibt bis zum Schluss, auch wenn der Schichtwechsel dazwischen kommt. Bei ihr mussten 2 Hebammen zwischen zeitgleich 4 Geburten pendeln.

Unter der Geburt durfte ich machen was ich wollte, ich wurde zu nichts gedrängt, die Hebamme war zeitgleich hilfreich und zurückhaltend. Sie hat wirklich die Momente erkannt in denen es angebracht war einen Rat zu geben. Meine Freundin bekam zwischenzeitig sogar gesagt das sie sich nicht so anstellen soll, es würden noch andere Geburten anstehen.

Unsere Geburten endeten leider beide mit einem KS.
Bei ihr steht im Mupa unter Geburt. Geburtsstillstand in der EP, Sectio ohne med.
Bei mir steht, Geburtsstilstand in der AP, Sectio nach abraten der Saugglocke durch Dr.med. XX und Hebamme XX, NSU 2x um Hals, 1x um linke Schulter.

Sie sagte bei ihrem KS wurde praktisch alles ohne sie entschieden, ihre EP dauerte zu dem Zeitpunkt 14 Stunden und die Hebamme rief einen Arzt mit den Worten "das hier bringt nix" und schon lag sie auf dem OP-Tisch.
Bei mir lief das alles anders, nach 4 1/2 Stunden Presswehen ohne PDA riet mein FA von dem Versuch mit der Saugglocke ab. Für mich war da klar, wenn er sagt das klappt nicht, dann ist es auch so. Ich wurde auf den KS vorbereitet, noch unter Presswehen bekam ich von meinem Arzt alles erklärt, was er jetzt macht. Obwohl ich dachte er bringt mich um, er musste unseren Sohn wieder zurück schieben #schwitz
Bei ihr war niemand der sie auf irgendwas vorbereitet hat, im OP wurde sie nicht weiter beachtet, ich wurde andauernd angesprochen und eine OP-Schwester berichtete mir andauernd was gerade gemacht wird.

Also, ich hatte trotz KS eine wunderschöne Geburt und weiß mit 100% Sicherheit das ein KS notwenig war. Mir wurde das bis ins kleinste Detail erklärt, mir wurde sogar an einer Babypuppe gezeigt wie genau die Nabelschnur lag und wo der Punkt war an dem die Nabelschnur gebremst hat. Bei uns im KH ist man keine Nummer und für mich steht fest das ich beim nächsten Kind wieder dort entbinden werde.
Dazu gibt es auch was zu sagen, bei mir hieß es von anfang an das einer nächsten Geburt als Spontangeburt nichts im Wege steht. Komischerweise wurden ihr alle Hoffnungen auf eine Spontangeburt genommen.

LG
emmy & kleiner Mann (9 1/2 Monate)

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>>Das was du schreibst stimmt leider in sehr vielen Kliniken, je größer die Klinik, je "schlimmer" die Geburtserfahrungen. >>

Du verallgemeinerst!
Das kommt mitnichten auf die Grösse der Klinik an, sondern steht und fällt mit den gerade zufällig anwesenden Ärzten und Hebammen.

Meine Erfahrungen waren da ganz andere und so hat jede(r) hier seine Erfahrungen gemacht. Es gibt gute "Wald-und-Wiesen" (also kleine) Krankenhäuser und es gibt gute Universitätskliniken - von beiden Sorten gibts auch deren schlechte.

Meine erste (Horror-) Geburt war in einem kleinen Krankenhaus, die zweite in der Uniklinik. Den Rest darfst Du gerne selber lesen (siehe oben).
Des Weiteren fand ich die Krankenschwestern / Hebammen in der grossen Uniklinik um vieles versierter und kompetenter. Die im kleinen Krankenhaus waren zwar sehr nett, aber vom medizinischen Aspekt her hatten sie nicht viel Ahnung. Und ja, ich komme selber aus dem medizinischen Bereich und kann das beurteilen.

Also bitte nicht verallgemeinern. Die Grösse der Klinik hat damit überhaupt nichts zu tun.

LG
Dani

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Ich würde niemals in so einem kleinen Krankenhaus entbinden. Man könnte umgekehrt genauso sagen, dass denen die nötige Erfahrung fehlt. Abgesehen davon ist so eine Statistik nicht aussagekräftig, denn in so ein Krankenhaus geht niemand mit einer Frühgeburt oder mit Komplikationen, Mehrlingen etc. Sowas hebt halt den Schnitt größerer Kliniken.

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Ähm, Dein Geschreibsel ist eher naiv.
Es gibt nicht in jedem KH ein Vorgespräch zur Geburt. Bei manchen KH gibt es eine Kreissaalbesichtigung - nicht mehr (außer bei geplantem KS).
Während der Geburt wird bei niemandem Blut entnommen. Lediglich nach der Geburt beim Kind und das ist auch gut so, denn dem Kind kann durchaus etwas fehlen. Die Zwerge bekommen von dem kleinen Pieks gar nichts mit.
Man wird auch nicht ständig von fremden Leuten untersucht! Die Geburt verläuft normal, wenn die Gebärende mit der Hebamme allein im Zimmer ist und nur zur unmittelbar vorstehenden Geburt eine Ärztin vorbeikommt.
Während der Geburt wird nur in Notfällen mit drastischen Mitteln eingegriffen, wenn dazu ein Grund besteht.
Bei mir (normales KH, Erstgebärende): keine PDA, kein Dammschnitt, kein KS, alles Bestens abgelaufen
Unter der Geburt wurde mir mit Massageöl, homoöpathischem Schmerzmittel und einer guten Hebamme geholfen.
Jede Geburt ist anders. Man kann eine doofe Hebamme erwischen, die Geburt kann sich Stunden hinziehen (dies ist dann für die Gebärende extrem anstrengend und irgendwann ist sie mit allem einverstanden, damit der Schmerz einfach vorbei ist) und es können immer Komplikationen auftreten.
Wehen sind normal und in gewissem Rahmen auch Wehenpausen. Es kann aber sehr wohl für das Kind als auch für die werdende Mutter gefährlich werden, wenn der Geburtsvorgang langfristig unterbrochen wird. Und sorry: Man will dann keine Pause, man will, dass es vorbei ist!

Gruß,
marmot

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äh und du glaubst ernsthaft, dass dein neugeborenes Baby nichts davon mitbekommen, dass es mindestens einmal (meist aber mehrmals, da es nicht immer gleich klappt) in den Fuß gestochen wird?

das merkt es und es tut ihm weh!
Und es wehrt sich. Gegen den Schmerz, gegen das Festhalten (was meist auch nicht gerade sanft ist) und gegen das Minutenlange Rumgedrücke, damit genug Blut raus kommt.

So ein Schwachsinn, dass ein Kind das nicht merken würde.
Die Sinne deines Kindes funktionieren einwandfrei! Vorallem das Schmerzempfinden.
Dein Baby kommt aus einer Blase des Wohlempfindens. Es ist kalt, hell, fremd, alles ist anders. Und dann kommt ne grobe Schwester und sticht einem in die Ferse. Einer der ersten Momente in dem kurzen Leben, in dem es Schmerz empfindet (vielleicht sogar der erste, wenn die Geburt komplikationsfrei war, gleich bonding, etc.) und dann wird ihm von seiner sensiblen Mutter abgesprochen, dass es etwas fühlt.
Meine Güte, du bist echt unglaublich empatisch!

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Hallo,

ich bin immer noch der Meinung, dass es am wichtigsten ist, seinem Bauchgefühl zu folgen. Wenn man während der Geburt ein ungutes Gefühl hat, sollte man das sagen und genauer nachhaken.

Und auch bei der Wahl des Krankenhauses ist das Bauchgefühl meines Erachtens sehr wichtig. Obwohl ich eine problemlose Schwangerschaft hatte, habe ich mich damals bei meinem Großen gegen Luxus wie Einzelzimmer, Frühstücksbuffet etc. entschieden und bin ins Uni-Klinikum, weil dort eine Neugeborenen-Intensivstation dabei war. Und war war? Mein Sohn hatte Probleme und musste für einen Tag dorthin. In jeder anderen Klinik wäre er in die Kinderklinik verlegt worden, weg von mir, ohne Möglichkeit für mich, mal eben schnell zu ihm hingehen zu können.

Um irgendwelche Statistiken würde ich mich gar nicht kümmern. Ich guck' auch nicht nach, mit welcher Wahrscheinlichkeit man von einem Auto angefahren wird, bevor ich aus dem Haus gehe...

Auf das Geburtsplanungsgespräch würde ich auch nicht so großen Wert legen. Denn ohne Wehen hat eine Frau andere Empfindungen und Vorstellungen wie letztlich unter den Wehen. Ich hab' nun aber schon oft gehört, dass Hebammen und Ärzte sich weigern, von der Frau Wünsche während der Wehen zu berücksichtigen, nur weil sie ohne Wehen (bei klarem Verstand) andere Wünsche geäußert hatte (z.B. bezüglich PDA).

Ich denke mal, wenn wir heutzutage nicht diese unzähligen Informationsmöglichkeiten hätten, würden wir viele Sachen viel entspannter angehen, auch eine Geburt...

LG, #stern

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Ach ja, und ich habe in dem größten KH im Landkreis entbunden.
Statistiken von kleineren und größeren KH kann man nicht miteinander vergleichen, weil in kleineren KH nicht alle Geburten "durchgezogen" werden. Dadurch stehen diese statistisch gesehen natürlich besser dar.
Meine Hebamme war nur für mich die ganze Zeit da.

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Ich finde das schon sehr einfach daher gesagt.

Ich habe in einem recht großen KH entbunden( Erstgebärend) und hatte nur eine Hebamme und einen Arzt, der zwischendurch mal reingeschaut hat und dann zum Ende der Geburt dabei blieb. Es hat keiner was gemacht, was ich nicht wollte. Ich bekam zum Ende hin einen Wehentropf, aber in dem Moment war es die richtige Entscheidung von dem Arzt und der Hebamme, denn sonst hätte ich sicher noch einige Stunden mit heftigem Pressdrang, aber ohne richtig spürbare Wehen verbracht und das wäre die Hölle gewesen. Ich wurde einmal in der Wehenpause untersucht.

In dem KH gab es kein Geburtsplangespräch, nicht mal eine Anmeldung. Man kann immer noch einen Zettel in den MUpa legen, was man sich gerne bei der Geburt wünscht und was auf keinen Fall.
Ich wollte keine Schmerzmittel- höchstens homöopatisch- und trotz das ich nach Schmerzmitteln gefragt habe, haben sie es herausgezögert-pda- und ich habe am Ende ohne entbunden, so wie ich es wollte. Und ich bin imens stolz.

Und das bei "naiven Erstgebärenden"- mehr eingegriffen wird muss man immer relativ sehen. Wenn man schon eine Geburt hinter sich hat, dann weiß man in etwa was auf einen zukommt und kann ganz anders "reagieren". Bei der ersten Geburt wirst du einfach von dem Erlebnis und vorallem von den Schmerzen so überrumpelt. Bei jeder weiteren Geburt kann man seinen Körper besser einschätzen und anders mit der Geburt umgehen.
Und wenn es medizinisch notwendig ist wird auch bei jeder "Zweitgebärenden" eingegriffen.
Da kann man sich über eine Geburt informieren- und ich habe mich viel in der gesamten ss informiert- und planen soviel man will, es kommt oft anders und garde beim ersten mal kann man sich so eine Geburt nicht vorstellen.

LG Nadine

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ich bin auch der Meinung viele gehen viel zu naiv an die Geburt daran. "Die sagen einem dann schon was man tun soll" oder "die wissen schon was sie machen" sind hier viel gebrauchte Sätze. Und natürlich, grundsätzlich wissen sie das schon, irgendwann müssen sie ja mal ihre Prüfung bestanden haben. Das bedeutet aber nichts das sie (Ärzte und Hebammen) auch tatsächlich auf einem aktuellen Wissensstand sind. Und wie bei jedem anderen Beruf auch werden sie in der Regel ihre Arbeit so machen wie sie ihnen am bequemsten ist, wenn man nichts dagegen sagt.
Und vielen ist es auch tatsächlich ziemlich egal wer da wann was mit ihnen oder dem Baby macht.
Mir waren viele der gern zitierten Dinge unter der Geburt alles andere als egal, angefangen davon wie der Kreißsaal aussah (mir ging z.B. das Ticken der Uhr extrem auf den Keks, was ich vor her bei der Besichtigung gar nicht wahrgenommen hatte), der Dialekt der Hebamme die mich zum Schluß betreut hat fand ich absolut nervtötend und die Braunüle im Arm hat mich wahnsinnig gemacht. Ich hatte das Gefühl ich war noch nie so sehr Herr meiner Sinne wie unter Wehen.
Meine zweite Tochter hab ich deshalb bewußt zu Hause bekommen. auch wenn ich die Geburt meiner ersten Tochter als eigentlich sehr selbstbestimmt erlebt habe, weiß ich heute das sie das nicht wirklich war (wenn nötig würde ich jeder Zeit wieder in diese Klinik gehen, so ist es nicht, allerdings nur mit Beleghebamme).
Die meisten Frauen die ich kenne sind der Meinung eine Geburt ist nunmal höllisch schmerzhaft und eher zum abgewöhnen da ist es egal wer wann was mit einem selbst oder dem Baby macht, schrecklich ist es in jedem Fall. Nach der ersten Geburt hab ich das auch gedacht.

Viele empfinden Eingriffe auch gar nicht als solche. Auch wenn bei mir z.-B. die Nachgeburtsphase nach der zweiten geburt 1,5 Stunden gedauert hat ist niemand auf die Idee gekommen an der nabelschnur zu ziehen. ist aber oft gängige Prtaxis damit es etwas schneller geht und wenn dabei was passiert (Plazenta löst sich nicht vollständig, Nabelschnur reißt ab,...) macht das ja nicht viel denn der OP ist gleich nebenan. Und bei wie vielen Frauen die Fruchtblase gesprengt wird finde ich immer wieder erstaunlich. Und die wneigsten Frauen die ich kenne fragen vor solchen Aktionen nach welche Alternativen es gäbe oder welche nebenwirkungen möglich sind.

Die Zweite Geburt dagegen war ein von der ersten bis zur letzten Wehe trotz einer Dauer von 36 Stunden so rundum wunderschönes Erlebnis, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Wirklich Geburt zum süchtig werden. Und auch wenn unsere Tochter erst 6 Monate alt ist, freu ich mich heute schon drauf das hoffentlich bald nochmal erleben zu dürfen.

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#pro

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ja da hast du Recht.

es ist immer Riskant ohne Vorwissen in eine Klinik zu gehen.
Die Ärzte handeln nach bestimmten Schemas und wenn du als Frau mit deinem Geburtsverlauf da nicht reinpasst, dann ist es sehr schwer sich gegen Eingriffe zu wehren. Das geht nur, wenn man entsprechendes Vorwissen hat und sich dann mit guten Argumenten zuhelfen weiß.

Man muss dann überlegen was für eine Konsequenz man daraus zieht.
Ich z.b. vermeide das Risiko einfach und gehe nicht zum Arzt oder ins Krankenhaus. Ich habe eine erfahrene Hebamme, mit der ich alles was gemacht wird bespreche und die mich auch zuhause bei der Geburt begleitet. Damit entgehe ich schonmal vielen möglichen "gemachten" Komplikationen.