Ist eine normale Geburt wirklich so schlimm für den UL...?

Hallo,

meine Schwester hat mir erzählt, dass niemand von den Ärzten einen darauf vorbereitet, dass man so große Probleme durch eine normale Geburt da unten bekommen kann. Sie hat wohl auch zwei Jahre nach der Geburt noch immer Probleme mit der Inkontinenz. Sie hatte auch einen Dammschnitt bekommen. Nun meinte Sie, dass niemand einen auf die Gefahren, die durch eine normale Geburt vorbereitet und da ein KS für das KH teurer ist, dass lieber normale Geburten durchgeführt werden.

Ich bin verunsichert. Ist eine normale Geburt wirklich mit so vielen Risiken verbunden wie Inkoni., Erschlaffung und keine Ahnung was noch alles?

Kann mir da jemand von seinen Erfahrungen berichten, oder etwas dazu sagen???

Vielen lieben Dank!
Mari... 29 SSW

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Natuerlich gibt es das Risiko von Inkontinenz, Analfisteln etc. Die vaginale Geburt ist generell zwar immer noch risiko-freier als ein KS, aber ignoriert werden sollten diese Risiken auch nicht.

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gerade in England sind die doch so komisch. Nur KS kostet denen eben mehr. Hier geht man mit dem Thema anders um, nur leider sagt mir keiner, wie schwer es wirklich werden kann und welche Verletzungen dabei entstehen können :(
Warum verschweigen das die Ärzte? Besonders die Vorbereitung bzw. Vorbeugung... ?

#gruebel komsich

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eine natürliche geburt ist das normalste, was es gibt.-)

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Das heisst aber nicht, dass es dabei nicht auch heftige und langwierige Verletzungen geben kann. Was bringt es denn darueber zu schweigen?

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Hmm, ich kann dir nur von mir berichten. Also, bei mir ist die Geburt jetzt 6 Wochen her und ich fühle mich eigentlich schon seit drei Wochen so, als hätte ich nie ein Kind bekommen. Ich habe keinerlei Probleme mit Inkontinenz und auch mit dem Sex klappt es, fühlt sich zwar ein bißchen anders an, aber keinesfalls schlecht oder schmerzhaft.
Bei der Geburt bin ich gerissen und wurde mit 3 Stichen genäht.
Also, ich würde sagen, dass eine leichte Inkontinez durchaus auch normal sein kann, man aber durch eine gescheite Rückbildung viel raushauen kann.
Bei deiner Schwester würde ich sagen, dass sie einen schwachen Beckenboden hat. Vielleicht würde ihr es helfen den Beckenboden zu trainieren. Dafür ist es nie zu spät. Aber je eher so etwas nach der Geburt passiert, desto besser. Aber ich kenne deine Schwester nicht, und weiß nicht was sie schon ausprobiert hat.
Ansonsten sprich doch mal deinen Arzt oder deine Hebamme darauf an. Wahrscheinlich sind aber so extreme Fälle eher selten, ich lasse mich hier aber gerne eines besseren belehren.

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Hi

ich würde sagen, daß es eben eine MÖGLICHKEIT ist, Geburtsverletzungen zu erleiden. Je nachdem wie schnell die Geburt von statten geht, wie groß das Kind ist, usw.
Das weiß man aber doch - allein schon vom gesunden Menschenverstand her, daß eine Geburt kein Zuckerschlecken ist! Noch vor 2-3 Generationen sind genug Frauen bei der Geburt oder im Kindbett gestorben.
Aber in der Regel ist der Körper einer Frau von Natur aus fähig ohne größere Verletzungen ein Kind auf vaginalem Wege zu gebären. Die Ausnahmen bestätigen die Regel.

Und mal ehrlich: Horrorgeschichten hören Schwangere oft genug!
Wozu sollen Ärzte eine Schwangere noch extra ängstigen, wegen MÖGLICHKEITEN, die nachher gar nicht eintreten?
Oder grade, weil die Frau sich während der Geburt so verspannt und sperrt, weil sie vor diesen Möglichkeiten Angst hat, diese auch tatsächlich eintreffen oder sogar ein Not-KS nötig wird? Einfach weil sich frau so ängstigt und bei der Geburt nicht richtig mitarbeiten kann? Obwohl es bei Entspannung und richtiger Atmung,... etc eine gute normale Geburt hätte werden können.

Und Deine Schwester ist ja nicht ALLE. Wenn sie immernoch Probleme mit Inkontinenz hat, dann sollte sie vielleicht eine kompetente Hebamme, ihren Gyn oder eine Krankengymnastikpraxis aufsuchen, um gezielt BECKENBODENgymnastik zu lernen. Damit kann sie nämlich dieses Problem sicherlich beheben. Der Dammschnitt ist sicher nicht die Ursache der Inkontinenz, sondern eher ein schwacher Beckenboden. Ich kann mir anatomisch jetzt nicht vorstellen, daß die Harnröhre Deiner Schwester Schaden bei der Geburt genommen hat.
In der Regel hält ja der Blasenmuskel und der Beckenboden "dicht". Blasenmuskel kann eigentlich nicht geschädigt werden bei einer spontanen Geburt - also ich wüsste nicht wie - und daher bleibt für mich nur der Beckenboden, der nicht gut trainiert ist oder schlecht vernäht wurde, als sie geschnitten wurde.

Beim KS gibt es eben auch gewisse MÖGLICHKEITEN, daß etwas schief geht und man darf einfach nicht vergessen, daß ein KS eben eine BAUCH-OP ist, die auch nicht grade ohne Risiken oder Nebenwirkungen ist.
Nur da erfährt man auch nicht so oft, wieviele KS schief gehen oder schlimme Nachwirkungen haben. Da dies ein Eingriff von Anderen in den eigenen Körper darstellt, muss eben über die Risiken aufgeklärt werden.

Eine spontane Geburt ist kein Eingriff von außen, daher muss da auch nicht aufgeklärt werden.
Wenn man sich entscheidet schwanger zu werden, weiß man, daß in der SS - aber grade während der Geburt -Frau und Kind am gefährdetsten sind, Schaden zu nehmen, in der Regel aber meist nichts von Dauer geschädigt wird.

Eine Erschlaffung findet ja auch vor allem mit in der SS durch die Hormone schon statt. Alleine Schuld ist eine spontane Geburt sicher nicht. Dh nach der SS muss frau nunmal wieder aktiv etwas für ihren Körper tun, damit dieser Schwangerschafts- und Geburtsbedingten "Erschlaffung" von Muskeln und Bändern, etc entgegengewirkt wird. Und das ist zuerst die Wochenbettgymnastik, dann die Rückbildung. Und wenn dann diese noch nicht genügt, dann eben noch eine zweite Rückbildung bei einer Krankengynmastikpraxis, die gezielt auf die noch problematischen Bereiche eingeht.

Bei meinen ersten 2 Kids habe ich kaum Rückbildung betrieben - Ergebnis: Streßinontinenz. Dh wenn ich husten musste oder niesen und die Blase war voll - nasses Höschen und den Beckenboden habe ich nicht kontrollieren können.
Ursache: mein KH und die Hebamme, die ich in dieser Zeit hatte, haben keinen Wert auf Wochenbettgymnastik gelegt und der Rückbildungskurs beim Zweiten Kind, naja, vergiss ihn....

Im KH wurde ich gleich am Tag nach der Geburt nachdrücklich zur Wochenbettgymnastik geschickt!
Meine letzte Hebamme (diese werde ich jetzt wieder haben) hat gleich am 5. Lebenstag zu Hause Wochenbettgymnastik mit mir gemacht, jeden 2. Tag kamen 1-2 Übungen dazu. So hatte ich nach der ersten Woche zu Hause 10min Wochenbettgymn. täglich zu machen, wenn möglich auch 2x, wenn ich die Zeit fand.
Diese Übungen sollte ich dann bis zum Rückbildungskurs täglich machen. Habe ich auch möglichst eingehalten.

Und was soll ich sagen - meine Inkontinenz war weg! Auch in dieser SS passieren mir höchst selten "Pipi-hust"-Unfälle, was in der letzten SS fast täglich der Fall war, weil eben der BB von der letzten super gemachten Rückbildung wieder gestrafft wurde.

Und wenn man FRAGEN hat, was bei einer Geburt alles passieren kann, dann hat frau ja auch einen Mund um Hebamme oder Arzt zu fragen.
Oder kann im Netz fragen, sich schlau machen. Es gibt nicht nur die Bringschuld des Arztes, sondern auch die Holschuld des Patienten.

Ich persönlich will das gar nicht wissen, was alles schief gehen kann - wenn tatsächlich was passiert ist, dann kann man sich gezielt darum kümmern. Über ungelegte Eier mache ich mir keine Sorgen mehr. Ich gehe vom Normalfall aus und der besagt: eine spontane Geburt ist risikobehaftet ganz klar, aber schneller verkraftet und verheilt, als ein KS!
Komplikationen kann es jeder Zeit bei beiden Entbindungsarten - Bauchentbindung oder Vaginalentbindung - geben. Und das ist weder beim einen noch beim anderen angenehm.


LG Nita

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Hallo,

meine 3 Söhne wurden alle normal mit Dammschnitt geboren, der Jüngste vor 7 Monaten.

Ich hatte nach keiner Geburt langfristig Probleme mit Inkontinenz, nur ganz kurzzeitig anfangs beim niesen, das war schnell wieder weg.

Hat Deine Schwester konsequent Rückbildungsgymnastik gemacht?

Ich habe von mehreren Hebammen gehört, dass heute viele ältere Frauen Probleme mit Inkontinenz und Gebärmuttersenkung haben, weil früher nach einer Geburt keine Rückbildungs-oder Beckenbodengymnastik üblich war.

Ich habe nach der 2. und nach der 3. Geburt Beckenbodengymnastik wahrgenommen, das würde ich Deiner Schwester unbedingt empfehlen, auch wenn die Geburt schon 2 Jahre zurück liegt.

Das kann ein FA/FÄ verordnen, auch noch längere Zeit nach der Geburt, sie muss ihren Arzt nur darauf ansprechen. Ich habe beim jüngsten Kind 6 Monate nach der Geburt damit begonnen, war in einer KG-Praxis. Es war anstrengend, hat Spaß gemacht und was gebracht, ich werde die Übungen auch zu Hause fortführen.

Beim 2. Sohn war ich zur Rückbildung in einer Hebammenpraxis, fand es aber bei einer Physiotherapeutin effektiver.

Gruß Anja

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Hallo Mari,

also ich kann dich eigentlich auch nur beruhigen :-)

Ich hab vier Kinder, drei spontane Geburten, ein KS (der war bei den Twins, der Zweite mußte wegen QL geholt werden), jedesmal Dammschnitt (der Kleinste war zwar relativ zierlich vom Kopf her aber ein Sternengucker) ich bin weder inkontinent (ok nach den Geburten konnte es beim Niesen mal vorkommen das etwas Urin abging #hicks) noch bin ich irgendwie ausgeleiert und Sex macht mir mehr Spaß als vorher #schein

Grüße

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Mag ja sein, dass deine Schwester Probleme hat, aber das ist die Ausnahme und nicht die Regel nach so langer Zeit. Es ist nun mal von der Natur so vorgesehen! Außerdem finde ich es von deiner Schwester nicht in Ordnung, dir sowas einzureden in deiner Situation!

Wahrscheinlich wirst du eine ganz normale Geburt haben und ganz schnell wieder fit sein! Auch bei einem Kaiserschnitt kann viel schief gehen. Aber deshalb muss man Schwangeren nicht solch eine Angst einjagen!

Ich hatte eine komplizierte Geburt, aber sowas wie in meinem Fall kommt echt selten vor und deshalb würde ich nicht einer Schwangeren sowas erzählen und den Kaiserschnitt anpreisen!

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Auch Frauen mit einem KS können die gleichen Probleme haben.

Die Auflockerung durch die SS ist nämlich das Hauptproblem und nicht alleine die Art der Geburt.

Wichtig ist intensives Beckenbodentraining und die Rückbildungsgymnastik durch eine versierte Hebamme (die machen das nämlich noch anders als die Physios) und das nicht nur 1 x die Woche sondern die langweiligen BB-Hochziehübungen mind. 50-100 x am Tag (und das machen wirklich die wenigsten Frauen).

LG

Gabi

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Ich habe nun 2 Kinder auf natürliche Weise bekommen ohne Schmerzmittel oder so und bei beiden ohne Dammschnitt, bzw. Riss.

Auch Nachwirkungen wie Inkontinenz habe ich nicht, ist alles wieder in Odnung wie vor den Schwangerschaften.

Und ich selber halte die Risiken die bei einer Sectio so auftreten können für höher.

Gruß