Wie lange habt ihr gebraucht um eure Geburt zu seelisch zu verarbeiten

Hallo zusammen,

ich hatte eine ziemlich schlimme Geburt da ich mit Wehentropf eingeleitet wurde und von jetzt auch gleich Wehen hatte bei denen ich dachte ich müsse bei jeder einzelnen sterben#heul

Ich hatte von Anfang an sogut wie keine Wehenpausen und erst bei 8 cm MM eine Notfall PDA bekommen, da ich noch 50 min. auf den Narkosearzt warten musste.

Da ich schon soweit war wirkte die PDA nur für ca. ne halbe stunde und die Presswehen haben nochmal etwas über 1 Stunde gedauert und brachten mich an meine Grenzen und weit darüber hinaus.

Ich hatte 2 Ärzte und 3 Hebammen da die mir Alina zum Schluß aus dem Bauch gedrückt haben da ich zum pressen keine Kraft mehr hatte.

Nach nur 4 Stunden, die mir jedoch vorkamen wie eine ewigkeit, war Alina dann schon da.

Wenn ich jetzt mal an meine Geburt denke, habe ich das Gefühl mich würgt jemand und ich könnte glatt brechen.
Ich komme einfach nicht darüber hinweg und verdränge es auch total.

Sollten wir nochmal ein Kind kriegen nur mit geplantem Kaiserschnitt.

Hat noch jemand so ein Trauma von seiner Geburt?
Wann habt ihr angefangen eure zu verarbeiten?

lg und vielen Dank
Sabrina

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Hallo Sabrina,

also mein Fall ist genau der andere. Ich hatte einen Notkaiserschnitt in der 35. SSW, völlig unerwartet, da ichn bis dahin eine ganz komplikationslose SS hatte. Ich war völlig überrumpelt, alles spielte sich innerhalb von einer guten Stunde ab. Ich bekam ne Vollnarkose, mein Kind hab ich erst am nächsten Tag im Inkubartor gesehen. Ich war völlig fertig von der unerwarteten und "verpassten" Geburt. Die ersten Tage waren furchtbar (schmerzvoll: körperlich und seelisch). Ich habe das erste halbe Jahr fast jeden Tag geweint und die ersten Monate fiel es mir sehr schwer, mich als Mutter dieses kleinen Jungen zu fühlen.
In dieser SS wurde bei mir auch noch eine Faktor V Mutation (Blutgerinnungsstörung) diagnostiziert, was vermutlich bedeutet, dass ich keine PDA bekommen kann. Das heißt, ich würde - falls es wieder zu einem KS kommen sollte - wieder eine Vollnarkose bekommen. Wenn ich daran denke, könnte ich jetzt schon heulen. Ich wollte schon beim ersten keinen KS und die Erfahrung (klar war sie extrem, weils ein Not-KS war) war so furchtbar für mich, dass ich davor totale Panik habe.

LG, Karen (mit Jacob 3 Jahre, jetzt 29. SSW)

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Hallo

Ich habe auch eine schlimme Geburt gehabt.
Denn ganzen Horror kann ich hier garnicht aufschreiben.

Ich werde auch nie wieder ein kind normal bekommen, nur noch KS und das ist ja wirklich nicht schlim.

Verarbeiten habe ich die Geburt noch nicht ganz, wenn ich dran denke dreht sich mir nicht nur der Magen um.
Es war zu schrecklich.

lg

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Ich verstehe das du nen KS willst, meine Geburt war auch wiederlich, und wer will schon ne komplett zerfetzte Flaume haben.

lg

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Bei mir ist es bald 12 Jahre her und verarbeitet habe ich es nie. Nun bin ich trotzdem schwanger und bei mir zieht sich alles zusammen wenn ich daran denke das mein Bauchzwerg ja auch wieder raus muß. Ich liebe ihn schon jetzt und da ich durch meinen großen einigermaßen Ablenkung habe denke ich nicht ständig dran aber ab und zu muß ich doch tatsächlich heulen. Mal sehen wie es dann schlußendlich kommt. <Gruß

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Hallo Sabrina,

ja, bei mir war es allerdings ein traumatischer Kaiserschnitt.

Ich war nach ein paar Monaten bei einer Kinesiologin. Diese hat mir durch ihre Behandlungsmethoden soweit geholfen, dass ich mich jetzt auf die Geburt unseres zweiten Kindes freuen kann.

LG catsan (29. SSW)

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Hi Sabrina,
also Trauma würd ich das bei mir nicht zwangsläufig nennen, ich bin schon soweit dass ich sagen könnte ich möchte (irgendwann) ein 2. Kind aber .... an die Geburt mag ich dabei nicht unbedingt denken.
Es fing eigentlich supi an, hatte von morgends halb 9 an Wehen, gegen Nachmittag wurden sie böse schmerzhaft aber ins Krankenhaus bin ich dann erst gegen halb 7 abends.
Da war der Muttermund dann bei 5 cm und ich dachte mir "Toll, ist ja gar nicht so wild wie alle sagen". Gegen 9 hab ichs mir dann anders überlegt und nach einer PDA gefragt. Da hiess es dann schon "Ach, bis die wirkt ist das Kind schon da tut uns mir" (Und mir erst #heul).
Habe dann einen Buscopan Tropf bekommen und kann bis heute nicht sagen ob der gewirkt hat....
Die Presswehen kamen mir ewig vor aber so lange wars nicht, nur der Kopfdurchtritt kam nicht so, Mausi hatte die Nabelschnur einmal um den Hals und wollte anscheinend partout nicht raus.

Naja irgendwann wars dann vorbei. Die Geburt war nicht sooo schlimm aber danach #schock Ich hörte nicht auf zu bluten, die Plazenta hatte sich nicht vollständig gelöst und ich hatte heftige Geburtsverletzungen (Riss am Muttermund, innen beidseitig gerissen, Dammschnitt).

Dann Kurznarkose, Ausschabung und danach war ich wie in Trance. Weder wach noch am schlafen. Durch diesen Zustand konnte ich mich nicht wirklich über unser Kind freuen, musste die erste Nacht auch alleine im Kreissaal bleiben wegen dem Blutverlust und konnte auch nicht wirklich schlafen. Der nächste Tag war ein Nebel aus Müdigkeit und ich war total fertig.


Ich denke ohne das ganze Nachspiel hätt ich die Geburt vll. eher verkraftet.
Aber seitdem weiss ich auch dass ich nie einen Kaiserschnitt auf Wunsch haben möchte, denn da hätt ich ja wieder nicht das "volle" Erlebnis mich direkt von Stund an um mein Kind kümmern zu können.

VLG
Jenny

(ach an die Erstgebärenden die das lesen ;-) meine Hebi sagte was da bei mir abgelaufen ist sei ziemlich selten. Auch das Maß an Verletzungen sei nicht so häufig. Möchte ja hier keine Panik verbreiten....)

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Hm - meine Geschichte ist deiner sehr sehr ähnlich - nur dass ich noch eine halbe Stunde weniger gebraucht habe und für eine PDA keine Zeit mehr war.
Ansonsten das gleiche:
Eingeleitet, Wehen ohne Pause von 0 auf 100, MM ging von geschlossen auf 10 cm in 2-1/2 Stunden und weil Elias' Herztöne runtergingen presste der Arzt mit einer SChlinge um meinen Bauch mit.

Und ich fand die Geburt SCHÖN! :-)
Klar, die Schmerzen waren schlimm, keine Pause gehabt zu haben war schlimm, aber jeder Schmerz brachte mich meinem Schatz näher!
Ich war sehr glücklich, dass Elias gesund auf die Welt kam und bin meinem Arzt bis heute dankbar, dass er so viel Ruhe besaß, das Kind nicht mit der Glocke zu holen, aber so viel Geistesgegenwart um mir zu helfen. #pro

Auch die Zeit nach der Geburt war wunderbar, ich hatte Elias gut eine Stunde auf der Brust (und auch gleich nach einer halben Stunde den ersten erfolgreichen Stillversuch) während mir Dammriss und die beiden Scheidenrisse genäht wurden, erst nach einer Stunde wurde er dann gewogen, gemessen und angezogen.

Alles in allem fand ich das alles sehr positiv.
Für unser 2. Kind würd ich mir schon wünschen, dass das ganze nicht so rasant losgeht und ich erstmal Zeit habe, mich an die Wehen zu gewöhnen, und auch zwischendrin mal Zeit habe, durchzuschnaufen.
Und ich würd mir eine Praxisgeburt bei/mit meiner Hebamme wünschen.
Aber dennoch war Elias Geburt schnell, schmerzhaft und wunderbar. :-)

Liebe Grüße!
liasmama mit Elias (2 J) und #ei (17. ssw)

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Hallo,

ich hatte eine ähnliche erste Geburt. Ich war zwei Wochen über Termin und wurde dreimal eingeleitet. Die Wehen fingen auch gleich bei 100 Prozent an, am Anfang hatte ich noch Wehenpausen von bis zu 20 Sekunden (die Wehen waren dann ein bis zwei Minuten lang) und nach ein paar Stunden hatte ich gar keine Pausen mehr.

Nach 14 Stunden habe ich mir dann eine PDA geben lassen und wurde unter den Presswehen auch noch geschnitten.

Die PDA war zu weit punktiert. In Folge dessen hatte ich auch noch zwei Wochen lang härteste Kopfschmerzen und ein Jahr lang immer wieder heftige Migräneattacken.

Sodala, das war meine erste Geburt und ich hab einige Monate danach noch gesagt: nie wieder.

Und dann kam mein Zweiter....

Und es war sooooooooooooooooooooooooooooo schön. Es war auch schmerzhaft, aber ein ganz anderer Level. Ich war lang nicht so verzweifelt. Ich hatte Wehenpausen.
Die Wehen fingen bei ganz leicht an und selbst unter den Endwehen hatte ich noch Pausen zum Kraft schöpfen.

Ich muss dazu sagen, dass ich mich in der Entbindungsklinik vom Kleinen allerdings auch viel wohler gefühlt habe und ausserdem habe ich mich in allen Belangen durchgesetzt und mich nicht mehr bevormunden lassen wie bei der ersten Geburt.

Die Zweite war auch schmerzhaft. Ohne Schmerzen gehts halt nicht. Aber eben ganz anders. Beim Kleinen hab ich mich nach zwei Tagen schon so weit erholt dass ich ans nächste Kind denken konnte ;-)

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Ich habe die erste Geburt erst durch die zweite akzeptieren können, weil da endlich jemand für mich da war und mir auch nicht 10 Stunden lang fälschlicherweise von den angeblich schlechten Herztönen meines Kindes berichtet wurde. Sie haben die ganze Zeit meine gemessen und das nicht gemerkt, ich durfte NUR liegen und wurde am Ende völlig unnötig geschnitten (mein Mann hat gesehen, wie sie das Köpfchen zurückgeschoben haben, um zu schneiden).:-[#wolke#schmoll

Die nächste Geburt war zwar extrem schmerzhaft, aber es wurde nix ohne meine Einverständnis gemacht, es war immer jemand bei mir und hatte auch keine Geburtsverletzungen, sodass ich sie als sehr positiv bewerten kann.;-)

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Hallo Sabrina,

die Geburt meines ersten Sohnes war ähnlich schwer, nur daß sie viel länger dauerte. Ich habe noch lange von der Geburt geträumt ...schrecklich.

Aber ich muß sagen, daß ich trotz des Vorsatzes, das zweite Kind mit KS zu bekommen, mich dann doch für eine Spontangeburt entschieden habe. Was soll ich sagen: die zweite Geburt war schnell und leicht, und hat mich mit der schlimmen ersten Geburtserfahrung absolut versöhnt.

Vielleicht würde es dir ja ähnlich gehen?

es grüßt
Joulins