Besuch im Kreißsaal nach Entbindung....

Hallo Ihr Lieben!

Manchen von Euch gehe ich mit dem Thema wahrscheinlich schon auf den Keks, aber ich muß einfach noch mal eine Frage los werden:

Zuerst erzähle ich euch am Besten etwas über meine derzeitige Situation:

Meine Tochter kam vor 3 Wochen zur Welt. Die Geburt war sehr schwer für mich, endete mit der Saugglocke. Die Hebamme, die bei der Entbindung dabei war (nicht meine Nachsorge-Hebamme) sagte, ich solle mir ruhig Hilfe holen, wenn ich mit der Verarbeitung der Geburt nicht zurecht käme.
Anfangs dachte ich, ich komme damit klar. Doch seitdem ich zuhause bin, kommen mit die Tränen, wenn ich an die Geburt, die Hebamme oder den Kreißsaal denke. Ich bin so traurig, daß alles vorbei ist und würde alles noch einmal gerne erleben bzw. sehen.

Nun rät mir meine Nachsorge-Hebamme, einfach noch einmal in den Kreißsaal zu fahren und die Hebamme zu besuchen. Ich habe leichte Hemmungen, dies zu tun. Aus Angst mich zu blamieren. Wahrscheinlich weiß sie gar nicht mehr, wer ich bin. Was soll ich ihr sagen?

Wer von euch war mehrere Wochen nach der Entbindung noch einmal"am Ort des Geschehens"? Was habt ihr gesagt?

Bin für jede Antwort dankbar.

Sorry, daß ich euch so zugetextet habe, aber mir gehts z.Zt. echt besch.....

LG

JAK

1

Hi
ruf im KH an und frag nach Deiner Entbindungshebi. Sprich mit ihr darüber, wie Du Dich fühlst (sie hat doch gesagt, Du sollst Dir Hilfe holen) und daß Du gerne mit ihr nochmal über die Geburt, .... sprechen, Ort der Geburt,... "erleben" möchtest, um besser verarbeiten zu können. Denke nicht, daß Du Dich da lächerlich machst.

LG Nita

2

Liebe JAK,
ich denke dein erneuter besuch im kreißsaal ist eine gute idee! ich habe dies nach der geburt unseres sohnes nicht gemacht, weil ich die idee garnicht hatte. rückblickend hätte ich es wohl aber gebrauchen können. bei der geburt unserer tochter waren wir erneut im kreißsaal und haben auch mit der hebi gesprochen, das war schön.
ruf dort doch einfach einmal an und mache mit deiner geburtshebi einen termin aus. ganz bestimmt nimmt sie sich die zeit gerne und hat ganz sicher verständnis für dein anliegen.
lg und alles gute w

3

finde die idee gar nicht blöd und würde vorher vielleicht noch einen geburtsbericht anfordern, um alles in ruhe nachlesen zu können.
habe ich auch gemacht und es hat mir sehr geholfen, alles richtig zu verstehen (hatte einen notks wg. abfallender herztöne nach 6 stunden wehen). im kh haben sie mir ja gar nichts erklärt, ausser dass ich eh ein risikofall war. war auch alles andere als lustig und mir hat der geburtsbericht irrsinnig geholfen evtl. kannst du auch im forum dich an hebigabi wenden, sie hat mir schon sehr geholfen.
lg und alles liebe#liebdrueck
schmini

4

Hallo,

also ich würde dir raten es zu machen...es ist wichtig eine nicht so schöne Geburt aufzuarbeiten, besonders mit Personen die dabei waren.
Ich kenne eine Hebamme die sogar eine richtige Traumasprechstunde (zwar für Kaiserschnitt-Mamas, aber immerhin) anbietet und die auch den Kreißsaal besuchen um mit der Hebamme alles nochmal zu besprechen.

Es kann dir nur helfen und wir Hebammen machen das gern. Ich freue mich immer Mütter nochmal wiederzusehen und helfe gerne bei der Bearbeitung einer schwierigen Geburt.

LG Hebamme Nina

5

Vielen Dank für Deine Antwort.

Ich werde es wohl in den nächsten Tagen in Angriff nehmen, obwohl es mir ein wenig davor graut.

Ich habe so viele Fragen, wie wird die Hebamme reagieren, kann sie sich überhaupt noch an micht erinnern? Wie wird es mir dabei gehen? Ich werde der Hebamme bestimmt weinend um den Hals fallen....#hicks

Nochmals vielen Dank!

LG

JAk

7

Das kann schon sein und es muss dir nicht peinlich sein...wir Hebammen "können" viel mehr als nur Geburtshilfe ;-).

Sei der Hebamme nicht böse, wenn du ihr Gedächtnis ein wenig auffrischen musst mit deinem Namen...aber vergessen hat sie dich sicher nicht!

Alles Liebe, Nina

6

Hallo JAK,

ich kann dir auch nur raten, ruf an mach einen Termin mir der Hebamme aus und triff dich dann dort mit ihr.
Da blamierst du dich garantiert nicht!

Ich hatte ebenfalls eine schwierige Geburt,die mit der Saugglocke endete,außerdem in den letzten 2 Tagen der Schwangerschaft heftige Komplikationen. Nach einiger Zeit belastete mich das alles immer mehr und ich wusste schon nicht mehr was ich machen sollte. Hatte richtig Panik nochmals schwanger zu werden.
Ich wollte dann eigentlich "nur" den Geburtsbericht aus dem Krankenhaus, um mich damit auseinanderzusetzen.
Den bekam ich auch. Allerdings wollte der Oberarzt (war bei der Entbindung dabei) unbedingt noch mit mir reden.
Wollte mir alles nochmals erklären und evtl. Fragen beantworten.
Das hat mir total geholfen. Ich war echt beeindruckt, wieviel Zeit der sich genommen hat und wie verständnisvoll er alles nochmal mit mir durchgegangen ist.
Seitdem geht es mir besser.

Ich dachte auch, der erinnert sich ganz sicher nicht mehr an mich - so wie du. Aber stimmte nicht. Nur Mut! Vielleicht geht es dir danach besser.

Ich wünsch dir alles Gute

LG
Regengucker

8

Hallo,
ich würde es auch machen. Mir geht es genauso. Immer wenn ich an die Geburt denke (Not-Kaiserschnitt wg. abfallenden Herztönen) kommen mir die Tränen. Leider verlief der Kaiserschnitt auch nicht so gut. Hatte einen Riss in der Gebärmutter. Diese konnte man nach einer 5stündigen OP nicht retten, meine Blase und Harnleiter ist auch verletzt. Das schlimmste war, das ich meine kleine Maus nicht in den Armen halten konnte. Mann macht sich ja Gedanken über die Geburt und ich hätte mir so sehr gewünscht, den ersten Schrei von unserem Purzelchen zu hören, sie im Arm halten zu dürfen. Dies alles belastet mich sehr. War auch schon bei einer Gesprächstherapie, die meine Hausärztin macht. Aber die Idee mit dem Geburtsbericht ist gut. Werde es auch mal in Angriff nehmen, für mich ist es nämlich Horror, in dieses KH noch einmal zu gehen. Viel Glück und alles Gute!
LG