Geburt im Geburtshaus gefährlich?

Hallo,

wollte mal Eure Meinung dazu hören. Ich möchte soooo gern im Geburtshaus entbinden. Falls was sein sollte, ist das Krankenhaus nicht weit entfernt (Luftlinie max. 1,5km). Lt Hebamme dauert es max. 10 min bis man (mit Krankenwagen) im Krankenhaus ankommt.

Aber reicht das? Bedenken habe ich trotzdem, es kann soviel passieren....

lieben Dank und viele Grüsse
Pauli

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Hallo Pauli,

ich kann dir leider nicht wirklich weiterhelfen aber ich werde meine Maus zu Hause bekommen.
Wir wohnen ca. 10min vom KH entfernt allerdings wird mein Mann mich dann dahin fahren wenn was sein sollte weil es dann zzu lange dauern würde bis der Krankenwagen hier ist.Ich mache mir aber darüber ehrlich gesagt kaum Gedanken ich denke Positiv es wird schon alles gut gehen.
LG Ina

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Hi,
mit KH in der Nähe ist es sicher was anderes, als einer Mutter hier passiert ist.

Die hat in einem Geburtshaus in einer Kleinstadt ca. 20 km vom nächsten KH (halb durch ein Mittelgebirge) versucht zu entbinden.

Als klar war, dass es nicht ging (Geburtsstillstand) wurde kein Krankenwagen gerufen, sondern die Hebamme hat sie gefahren. Hat wohl ca. eine halbe Stunde gedauert.

Endeffekt: Not-KS (einer der wenigen echten, kein "normaler" sekundärer) und Kind lange in der Kinderklinik.

Das ganze nach einer problemlosen Schwangerschaft.

In dieser Konstellation kann man es irgendwie nicht weiterempfehlen ;-). Aber mit einem sehr nahen KH mit Entbindungsstation ist das schon eine andere Situation, denke ich.

Viele Grüße
Miau2

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hallo,
fakz ist, das außerklinische geburten nicht "gefährlicher" sind als geburten im kh. das belegt JEDE statistik. oftmals werden im kh durch voreilige med. eingriffe komplikationen auch provoziert.
im außerklinischen bereich müssen 13% der frauen in ein kh verlegt werden (13 von 100 frauen). häufigster grund geburtsstillstand. ca 11 frauen bekommen aber ihr baby dort weiter spontan. macht also eine ks rate von ca 2 prozent wenn man so will.
komplikationen ergeben sich in den wenigsten fällen sofort, sondern zeichnen sich im laufe der geburt langsam ab. also genügend zeit ins kh zu gelangen. die hebamme organisiert alles, damit bei der verlegung alles bereit steht. die hebammen sind hervoragend ausgebildet und speziell geschult. das müssen sie auch, denn es steht ja kein arzt zur seite an den sie ihre kompetenz abtreten könnten.
mehr infos findest du unter www.quag.de
unser sohn kam mit einer geburtshaushebamme zu hause zur welt. ich würde mich immer wieder so entscheiden. die statistiken haben mir dabei auch mit geholfen.
wichtig ist aber auch das du ein gutes körpergefühl hast. die geburt liegt völlig in deinen händen. du bist der bestimmer;-)du kannst deine verantwortung nicht an der kreissaaltür abgeben, so wie manches kh das gerne hätte.
lg
sandra
bei fragen kannst du gern noch mal schreiben.

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Hallo Sandra,

was Du schreibst, hatte ich im grossen und ganzen schonmal gehört, nur leider bsiher ohne Zahlen :-O
Ganz vielen Dank dafür!

Ich habe wohl den Fehler gemacht mir zu viele Geburtsbericht usw durchzulesen. Da steht sooo oft, dass die Nabelschnur um den Hals gewickelt war (und es hat keiner gemerkt) oder dass die Herztöne des Kindes plötzlich aufgehört haben und SOFORT ein Not-KS gemacht werden musste...

Ich werde mit der Hebamme noch über das Thema sprechen. Es ist so, dass ich vom Geburtshaus total überzeugt bin und mir nicht vorstellen kann, das Kind im KH zu bekommen. Aber trotzdem habe ich Angst, dass dem Kind oder mir während der Geburt was schlimmes passiert.... Das klingt jetzt gegensätzlich, oder?

vielen lieben Dank
Pauli

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JEDE Frau hat Angst, dass ihr oder dem Kind was passieren könnte. Das ist ganz normal.

Aber es ist wirklich so, dass KH-Geburten nicht unbedingt sicherer sind. Viele Kaiserschnitte werden gemacht, weil im KH zu schnell in die Geburt eingegriffen wird.

Da kommen dann Wehentropf und Wehenhemmer im Wechsel zum Einsatz, dann kommt die PDA und die Geburt stockt - wieder Wehentropf und letztendlich dann oft ein KS. Es gab dazu mal einen Bericht im STERN oder im SPIEGEL.

Außerdem gibt es sehr wenige wirkliche Not-Kaiserschnitte. Von einem Not-KS spricht man, wenn der Kreissaal von einer Minute zur anderen zum OP wird, der Kaiserschnitt also noch dort durchgeführt wird. Alles andere sind vielleicht eilige KS, aber keine Not-KS. Und selbst bei einem eiligen KS dauert es bis zu 30 Minuten, bis der OP klar ist. Wenn Du im Geburtshaus entbindest, wirst Du telefonisch im KH angekündigt, dann dorthin gefahren und in der Zeit wird der OP fertig gemacht. Letztendlich dauert das dann genauso lange.

Mach dir nicht so viele Sorgen. Hör auf dein Bauchgefühl. Das Wichtigste ist eine Hebamme, die dich gut betreut und der Du vertraust. Daran hapert es leider im KH auch oft.

Meine Tochter kam übrigens auch im Geburtshaus zur Welt. Alles ist bestens gelaufen. Schön finde ich persönlcih zwar eine Geburt trotzdem nicht, aber dass ich gleich danach zu Hause war, war wirklich toll.

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Hallo,

statistisch gesehen sind Hausgeburten und Geburtshausgeburten nicht gefährlicher als Krankenhausgeburten - eher im Gegenteil. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass sowieso nur problemlose Schwangerschaften in Hausgeburten/Geburtshausgeburten enden und die Frauen dort auch entspannter sind.

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Hallo,

10 min. können 10 min zu lange sein. Bei mir gab es während der 1. Entbindung Komplikationen. Ein Arzt war nötig. Voraus zu sehen waren die Komplikationen übrigens nicht - wir waren fast fertig.

LG Marion

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hallo,
ohne ewtas in frage zu stellen: möchtest du näher drauf eingehen? was gab es für schwierigleiten bei euch?
wurde wärend der geburt o im vorfeld medikamente oä gegeben?
lg sandra

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Hallo Marion,

magst Du mir davon erzählen? Oder fällt Dir das schwer? Ich wüsste gern was passiert ist.

lieben Dank und viele Grüsse
Pauli

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ich würde aufgrund meiner Erfahrungen nicht in einem Geburtshaus entbinden. Keiner meiner Hebammen hätte auch nur im traum daran gedacht das ich einen NotKS haben werde. alles lief perfekt. SS war super. komplikationen kann man nicht vorhersehen.
wäre ich nicht im KH gewesen mit meiner Beleghebamme sondern in einem Geburtshaus wäre ich nciht mehr. Mein Sohn hätte das auch nciht überlebt. er lag danach 3 Tage auf der Intensiv.
lieber eine Geburt mit Beleghebamme, mit dieser kannst du vorher besprechen was du möchtest.

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hallo,
dennoch muß einfach gesagt werden das viele statistiken belegen das eine außerklinische geburt nicht "gefährlicher" ist als eine Geburt im kh. die zahl der med. eingriffe ist minimal. und den rest der daten hatte ich oben schon erwähnt. mutter und kind sterblichkeit liegt gleich auf mit den kh geburten. ebenso spätfolgen bei komplikationen wärend der geburt. und das in holland 60% der frauen eine hausgeburt anstreben. und 40 %ihre kinder tatsächlich zu hause bekommen, spricht für sich(deutschland 2%). bei uns liegt die ks rate bei ca 20% (europäischer höchstwert) in holland glaub ich bei 12%.
es ist immer sehr schade wenn jemand schlimme dinge erleben mußte. find ich wirklich ganz furchtbar. aber an diesen zahlen kommt zum thema außerklinische geburt kommt nun mal keiner vorbei, egal was jeder einzelne erlebt hat o erleben mußte.
belghebamme wäre zb nix für mich gewesen, da du den ganzen streß mit ins kh fahren, aufnahme etc ja trotzdem hast. und mir war die beleghebamme die ich kennengelernt habe zu sehr an die routinemaßnahmen im kh gebunden. stellte also für mich keine alternative dar.
lg

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Meine Hebis sind bzw waren sehr Alternativ eingestellt deswegen habe ich auch mit ihnen entbunden.

ich wollte auch nicht damit sagen das eine Geburt im Geburtshaus riskanter ist. das auf keinen Fall. wollte nur damit ausdrücken das es für mcih, auf Grund des Erlebten nicht in Frage kommt. die Geburt ist für mich eine natürliche Sache und finde es auch schade das in einigen KH viel zu schnell gehandelt wird. liegt aber meiner Meinung auch daran das die hebammen dort keine Zeit haben sich intensiv einer Frau zu widmen.

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Guten Morgen ihr lieben,

vielen lieben Dank für Eure Antworten.

Ich habe ja noch etwas Zeit und man wird eh erst kurz vorher sehen, ob eine GH-Geburt überhaupt möglich ist.

Im GH sind immer zwei Hebammen anwesend. Ein Arzt kann gerufen werden - ist aber idR nicht dabei.

Schade finde ich, dass einige von Euch nicht erzählen was passiert ist. Nur so kann man sich ja ein richtiges Bild machen.
@ Bonusmaus: magst Du uns davon erzählen? Oder geht das (noch) nicht.

Um noch eine Statistik in den Raum zu werfen: In "unserem" GH gibt so gut wie keine Dammrisse/schnitte. Das verdeutlicht eigentlich, dass alles viel entspannter und ruhiger abläuft. Ich wäre bei dreimaligen Schichtwechsel im KH und vielleicht noch Ärzten oder Hebammen, die einem unsympathisch sind auch sehr, sehr angespannt.....

Ich möchte keinem auf die Füsse treten, bitte entschuldigt, wenn das jetzt irgendwie blöd klingt... Trotzdem ist das mit Statistiken so eine Sache (traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast), wenn der Prozentsatz der Kinder- und Mütter- sterblichkeit im KH und GH gleich ist - dann ist er doch eigentlich höher, da ja nur die völlig unkomplizierten Fälle im GH entbinden. Im Krankenhaus sind ja die ganzen Geburten mitgerechnet, die schon vorher als GH-Geburt abgelehnt wurden... Ausserdem stellt sich mir die Frage, wo die Geburten gezählt werden, die im GH beginnen und im KH enden? Sind das KH Statistik- Geburten?

lieben Dank und einen schönen Tag
Pauli

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Hallo Pauli,

darf ich dir auch noch schnelle antworten.

Es wurde ja bereits alles dazu schon gesagt, aber ich habe ich mich auch bewußt für eine Geburt zu Hause entschieden. Ich wollte nicht wie ausgeliefert im KH liegen und gucken was auch mich zukommt.

Ich bin der festen Überzeugung, daß diese Angst vor der Geburt, daher kommt, daß die Geburten im KH so unkontrolliert ablaufen und sowie eingegriffen wird in den natürlichen Ablauf, daß es nicht mehr funktioniert. Es heißt doch immer so schön: Never change running Systems - ich denke es ist hier genauso.

Ich habe die schönsten Geburten zu Hause erleben drüfen und würde es nie anders machen. Meine Hebi ist sehr erfahren und hat sehr darauf geachtet, daß mir und meinem Baby nichts passiert. Ich habe keine Geburtsverletzungen gehabt und auch meine beiden Babys sind ohne gebrochenem Schlüsselbein, verzogenen Kopf etc. geboren worden.

Der Große hatte die Nabelschnur leicht um den Hals, aber meine Hebi sagte, es sei völlig normal und das ist kein Grund zur Sorge.

... und ehrlich ich kann es gar nicht mehr erwarten wieder schwanger zu sein und meine Hebi zuordern.

LG
Julia mit Coco 10.05.05 + Tyler 10.06.07

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Hi Pauli,

ich hatte genau so eine Geburt. Kann es nur empfehlen, sofern nicht schon vorher Komplikationen festgestellt wurden (dann schickt Dich die Hebi aber von selber ins KH)

Du mußt Dich doch damit wohl fühlen! Ich kenn ja auch die ganze Latte von Kommentaren....#augen Aber ich würd es immer wieder so machen! Du bist die Hauptperson und Du entscheidest.

Alles Gute noch :-D