Geburten im Ausland

Hallo,
da es mich ziemlich nervt, wenn ich angebliche Gruselgeschichten über Geburten/Krankenhäuser in „meinem“ Land (Portugal) höre, wollte ich mal nachfragen, wer von Euch schon im Ausland entbunden hat und wie das so war im Vergleich mit Deutschland?

Portugal hat ja einen ganz schlechten Ruf, teilweise habe ich den Eindruck die Leute denken wir entbinden wie im Schlachthaus#schock, gefliesste Wände, 6-Bettzimmer, usw. Dabei ist vieles den gruse-ligen Erzählungen von Touristen entsprungen die jemanden kannten der jemanden mit Beinbruch in die Notaufnahme eines Uralt-Kh´s an der Algarve bringen musste…

Ich habe meine 2 Kinder (2000 und 2006) hier entbunden, weil ich hier lebe und es einfach furchtbar finde, wenn meine Landsleute teilweise zum Zahnarzt (oder zum Ultraschall) nach D fliegen, weil da ja „alles viel besser“ ist. Das ist Quatsch :-[
Ich hatte 2 mal einen Geburtstillstand mit anschliessendem KS und war beide Male sehr zufrieden mit der medizinischen und persönlichen Betreuung. Die KS wurden schonend durchgeführt und geklammert, alles ist top verheilt und ich hatte keinerlei Probleme. Ausserdem konnte ich dank Still-kh wunderbar Stillen und hatte mein Kind 24h bei mir, was anscheinend in Deutschland immernoch nicht selbstverständlich ist. Ich war in einem 2-Bettzimmer und war eh die meiste Zeit alleine dort. Der Arzt kam direkt ans Bett, der KiA auch, also musste ich keine Kh-Wanderungen unternehmen.

Was ich vermisst habe, war eine Badewanne im Kreissaal, ne kalte Cola und dass der Papa mit in den OP darf.
Was ich nicht vermisst habe war CD-Player, irgendwelche farbigen Lichter, Bilder an der Wand (ich glaub da hing eins). Grossartig rumwandern durfte ich auch nicht mehr nach Aufnahme in den Kreissaal, aber das wär mir eh im Leben nicht eingefallen.

Wie war das bei Euch? Habt Ihr im Ausland entbunden? Wie war es? Oder seid Ihr extra für die Geburt nach Deutschland gereist?

lg jo

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Hallo Jo,

Ich habe beide Kinder hier in Frankreich entbunden. Im Grossen und Ganzen war ich mit allem sehr zufrieden, einziger Kritikpunkt ist die nicht sehr stillfreundlichen Einstellung im Krankenhaus. Aber da ich das wusste, hatte ich mich schon vorher mit der Leche Liga in Kontakt gesetzt und war gewappnet.

Ansonsten fühlte ich mich immer gut aufgehoben und kompetent betreut. In Frankreich wird man nicht so persönlich während der Geburt betreut und begleitet, auch hab ich noch niemals gehört, dass jemand sein Duftlämpchen dabei hatte. Hier gibt es strenge "Protokolle", man versucht, maximale Risikobeschränkung zu betreiben, obwohl es die absolute Sicherheit auch hier nicht gibt... In sehr vielen Kliniken liegt die PDA-Rate bei weit über 80%, wenn man eine natürlichere Geburt will, muss man sich im Grossen und Ganzen selbst drum kümmern.

Ich hatte bei beiden Kindern eine tolle freie Hebamme, die sich vorher und nachher wirklich super um mich gekümmert hat.

Mir wäre es nicht eingefallen, eigens nach Deutschland zu reisen für die Geburt. Ohne meinen Mann hätte ich das nicht erleben wollen und der hätte ja nicht wochenlang frei machen können, während wir auf die Geburt warten. Die medizinische Versorgung war einwandfrei, die menschliche Seite liess ein bisschen zu wünschen übrig, aber das war für mich OK.
Ist ja auch ein zivilisiertes Land...;-)

Gruss,
Kikou

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ups, der ging an mich#schein

ich kann´s ja nur nacherzählen und möchte mir kein generelles urteil erlauben, in welchen ländern welche geburtsmedizin angewand wird. in vielen deutschen kliniken will ich, ehrlich gesagt, auch kein kind zur welt bringen.
also: ich habe essen und trinken dürfen, war in der wanne, bin rumgewandert, hatte meinen mann dabei. hebamme mußte mir den muttermund zu seite schieben - auf dem klo!!! habe mein kind im hocken auf dem fußboden zur welt gebracht. hebamme lag dabei vor mir. kind nicht eine minute lang von mir getrennt gewesen. stillen hervorragend geklappt. für dieses tolle geburtserlebnis bin ich zwar nicht in ein anderes land gereist. habe aber trotzdem einiges auf mich nehmen müssen damit ich das so bekomme.
und keinen einzigen dieser komponenten möchte ich missen. und ich will auch nicht, das mir in diesen sehr intimen moment jemand sagt was gut ist, oder nicht. das möchte allein ich entscheiden.
wenn´s so ein krankenhaus geben sollte, dann freu ich mich sehr darüber.
lg

6

Nicht doch ;-)
Weisst Du was ich da schon erlebt habe? Es gab Schwangere die sich im 8.Monat mit Auto im Winter auf den 3000km langen Weg nach D gemacht haben um dort zu entbinden weil ja hier alles so schrecklich ist. (logisch auf Kosten der deutschen Krankenkasse, da man ja vorsichtshalber noch seinen Wohnsitz dort behält um alles abzufassen) Sowas regt mich auf, weil diese Leute dann breittreten dass die medizinische Versorgung hier unter aller Sau ist…
Sicher hätte ich auch gern so eine tolle Hausgeburt gehabt, das ist schon schwieriger hier, da es kaum freiberufliche Hebammen gibt und nicht von der Kasse bezahlt werden. Aber im Endeffekt passt das schon so, da ich niemals hätte zuhause entbinden können, durch mein inneres Becken passt kein Kind und da war ich im Nachhinein im KH sowieso besser aufgehoben. Und wie gesagt für meine Umgebung hatte ich nicht ein müdes Lächeln übrig, ich habe nur versucht durchzuhalten. Ich denke schon dass mir einige Entscheidungen aus der Hand genommen wurde, ich kann mich kaum erinnern, aber wahrscheinlich wäre es in D auch nicht viel anders abgelaufen, soweit ich aus „Mein Baby“ beurteilen kann ;-)
lg jo die Dich trotzdem ganz schrecklich um das Geburtserlebnis beneidet :-(

8

oh diese serien waren für mich immer der horror. keine geburt ohne tropf, braunüle oder ks. ich ahbs irgendwann einfach nicht mehr sehen können. in der 8 ssw hab ich mich auf hebammensuche gemacht. wie gesagt, war nicht einfach jemanden zu finden. bzw nicht gleich eine rüge wegen risiko und verantwortungslosigkeit zu ernten. meine hebamme hat mich sehr kompetent durch die gesammte ss begleitet. in meiner fä hatte ich auch eine unterstützung für die hausgeburt. das erleichtert natürlich einiges.
ein jahr zuvor war ich bei meiner freundin mit im kh zur geburt. lief alles ganz normal ab, aber diese stimmung, diese hektik, dieser duck der erzeugt wird, dieses ausgeliefert sein und jeder darf mal gucken (war wirklich so), hat die ganzen vorurteile die ich hatte nur noch bestätigt.
bei außerklinischen geburten müssen nur 13 von 100 frauen während oder nach der geburt ind kh verlegt werden. meiste ursache: geburtsstillstand. von diesen 13 frauen entbinden 11 spontan, 1 vaginal operativ und eine mit ks. also statistisch halt. dammschnitt bei ca 4%. und routinemaßnahmen wie rasieren, einlauf etc nur auf wunsch. im kh werden natürlich die ganzen risikoschwngeren und notfälle betreut. da kann man natürlich schlecht was dazu sagen. nur eines weiß ich: für mich wärs nix (außer wenn med.gründe vorliegen. ganz klar.)
deshalb habe ich auch so meine probleme mit den ganzen kh abläufen und der übermacht der ärzte.
lg

3

Also hier in Italien kommt es sehr drauf an, in welcher Klinik du entbindest. Es gibt, auch in der Hauptstadt, wirklich Kliniken, die sind unter alles Sau, und das sagen nicht nur Ausländer, die kennen sich ja meist auch gar nicht so aus, sondern auch und gerade die Italiener. Man muss sich die Kliniken angucken und sich rumhören, was sie für einen Ruf hat, und wissen, wie alt sie ungefähr ist. Na ja, und dann gibt es natürlich einen ganz klaren und manchmal krassen Unterschied zwischen öff. Kliniken und Privatkliniken. Gesundheit ist hier ganz klar auch eine Geldsache. Kannst du dir es irgendwie leisten, dich privat behandeln zu lassen, ist es immer die bessere Wahl.
Ich selber habe in einer Privatklinik entbunden, und bin super zufrieden. War alles bestens, die Geburt wurde von meinem Gyn durchgeführt, der die ganze Schwangerschaft begleitet hat. Übrigens ein Deutscher (wollte keine Kommunikationsprobleme sprachlicher oder kultureller Art...). In einer öffentlichen wäre ich als Ausländer hier leicht untergegangen, und wie gesagt, manchmal sind die Zustände echt nicht so prickelnd...

Im besten Kinderkrankenhaus der Hauptstadt (öff.) mussten wir übrigens 8 Stunden mit unserer 2 Wochen alten Tochter verbringen und auf eine Blutuntersuchung warten!

LG, edna

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#schock Auweia
Natürlich gibt es bei uns auch diesen öff.-priv.-Unterschied, allerdings eher in Sachen wie Wartezeiten, zusätzlicher Untersuchungen usw. Rein fachlich ist es sogar oft so dass die staatlichen Einrichtungen wesentlich besser sind (mein Still-kh war ein öffentliches, bin dort 2x freiwillig hingegangen obwohl ich mir privat dank Zusatzversicherung leisten kann - auch mein FA (arbeit in Privatklinik) besteht auf eine Entbindung in der staatlichen Klinik weil die medizinischen Einrichtungen dort weit besser sind.
Was nützen mir Einzelzimmer und tolles Essen, wenn es keine Intensivstation gibt u.ä.
Aber fast immer gehe ich mit den Kindern privat zum Arzt, weil es dort einfach schneller geht/gemütlicher ist und die natürlich Geld verdienen wollen und alles mögliche abchecken, egal mit welchen Mitteln.
Da wird hier oft beim Staat gespart, ist nicht anders als in D.

lg jo

5

Hallo Jo,

ich bin so eine;-), die nach Österreich gereist ist und dann dort entbunden hat.

Hatte echt vor in Portugal meine 2 Nachzügler zu entbinden.

2 Freundinnen von mir haben 2 Monate und 4 Monate vor meinem geplanten Entbindungstermin in Faro entbunden und das ist ein Uraltkrankenhaus und es war ein Horror. Leider.

Ich habe mich dann 1 Monat vor der Geburt entschlossen "na minha terra" zu fliegen, da ich nicht dasselbe erleben wollte.

Da ich zwischenzeitlich Blutungen hatte, wusste ich zwar, dass Faroes nicht wirklich super ist und lange Wartezeiten an der Tagesordnung sind, aber so wie es meinen Freundinnen gegangen ist, das wollte ich dann doch nicht erleben. Und die Zimmer sind tatsächlich ein Alptraum. Ich hätte auch privat in Alvor entbinden können, aber wie Du schon richtig anmerkst, hier fehlt es wie in den meisten Privatspitälern an der erstklassigen medizinischen Einrichtung.

ich bin aber sonst gerne hier und auch gut eingebürgert, spreche auch ganz gut portugiesisch (meine Kinder fliessend:-p).

Gehe auch wie Du privat zum Arzt, da ich nicht im Centre Saude meinen Tag verbringen will.

lg
Janti

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Ui dann bist Du jetzt bestimmt ganz schön sauer auf mich oder? #hicks Aber Du hast schon recht, ich glaube das KH Faro ist wohl wirklich das allerschlimmste. Wie sehen denn die Zimmer aus?
Ich war im Garcia da Horta, das war ok. Wahrscheinlich hätte einigen der Kuschelfaktor gefehlt, aber es war ok. Hättest Du nicht in Lissabon entbinden können?

LG aus Lisboa, jo
PS: ich feiere bald 10jähriges Jubiläum, bin seit 98 hier ;-) Wie alt sind Deine Kinder?

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Hallo Jo,

bin gar nicht sauer, warum auch. kenne ja unsere Landsleute (deutsche u. össis), die hier leben und nur "schimpfen". Da denk ich mir manchmal, dann geht doch zurück, aber jammert nicht rum...

Hätte ich in Lissabon entbunden, wäre ich ganz alleine gewesen. Mein Mann arbeitet und die Grosse geht an der Algarve zur Schule. Zum Besuchen wären sie ca 2 Stunden eine Strecke gefahren. So war es einfach naheliegend nach Österreich zu fliegen, und die volle Betreuung meiner Familie in Anspruch zu nehmen:-D.

War ja auch super. Mein Mann mit der restlichen Kinderschar ist nachgekommen und jeweils 8 Tage nach der Geburt gings wieder nach Portugal, so war ich bei jeder Geburt ca 14 Tage von Portugal weg und hatte Geniesserfaktor in Österreich.

Meine Tochter ist 13 jAHRE alt und voll in der Pupertät, ich könnte manchmal ausrasten und meine 2 Jungs sind knapp 3Jahre und 1,5 jahre.

bjs
sandra

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Hallo jo!

Mein "Grosser" kam in Shanghai zur Welt und ich muss sagen, dass das schon anders war, als in Deutschland. Ob jetzt besser oder schlechter... eigentlich war es in Ordnung.

Ich hatte einen Kaiserschnitt und der war gut gemacht. Die PDA war nicht so doll... aber das könnte auch an mir gelegen haben.

Als ich ganz frisch schwanger war, wollte ich zur Entbindung unbedingt nach Deutschland. Irgendwann war es aber dann zu spät dafür. Was für ein Glück... die lange Reise wäre totaler Quatsch gewesen.

Ich hab mich im Grossen und Ganzen gut betreut gefühlt. Ist aber sicherlich nicht Standard in Asien. Ich war in einer ausländischen Klinik - hatte allerdings eine chinesische Frauenärztin (und die war wirklich klasse).

Liebe Grüsse
Astrid mit Dominik (14 Monate und geboren in Shanghai) und Patrick (14 Tage und geboren in München)

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Hallo Jo,

das ist ja mal ein interessanter Thread...:-D

Nur glaube ich, dass die, die wegen der Entbindung nach Deutschland gereist sind, kaum hier antworten werden...:-p

Ich habe meinen ersten Sohn im Oktober 2006 in Turin (Italien) entbunden. Es war soweit ok, ich denke, dass ich einfach insgesamt die Geburt als nicht so toll empfunden habe, weil ich ein ziemlicher Pimpel bin, was Schmerzen angeht...#hicks
Waehrend der Eroeffnungswehen war ich mit einer anderen Frau in einem Zimmer, weil das KH uebervoll war (wir sind insgesamt 12 Frauen zur gleichen Zeit gewesen), dann fuer die Entbindung musste ich auf ein anderes Bett (Kopf war halb draussen) und wurde in den OP-Saal geschoben, wo ich meinen Kleinen auf einem Gynstuhl von ca. 1960 zur Welt gebracht habe... Das war ziemlich unbequem, aber ueber Hebamme, Aerzte, etc. kann ich nichts negatives berichten! Nur wurde meine Frage nach einer PDA ziemlich aprupt abgeleht, was ich nicht so toll fand. Ich kam mir etwas "abgefertigt" vor.

Die Unterbringung auf Station war dann in einem 2-Bett-Zimmer, wo mein Bett als 3. hinzugeschoben wurde. Ich hatte weder Licht, eine Alarmglocke, etc. Das war schon ziemlich nervig, zumal mein Baby einmal nachts nicht geatmet hatte und ich dann voller Panik im KH rumgerannt bin und -vergebens- nach Hilfe gesucht habe...

Naja, aber es ist insgesamt alles gut gegangen, nach 2 Tagen habe ich das KH verlassen (normal sind dort 3 Tage).

Jetzt werde ich in Kuerze meinen naechsten Sohn entbinden - wieder in Italien. Aber dieses Mal gehe ich in ein kleines KH, das ich mir auch schon angeschaut habe. Dort ist es moeglich, eine Wassergeburt zu machen und auch die Kreissaaele sind auf neuem Standard. Der einzige Nachteil dort ist, dass die Unterbringung im 4-Bett-Zimmer ist - jedoch kann man, wenn alles gut geht, das KH nach 10 Stunden verlassen. Das ist nun das, was ich anstrebe.

Jedoch sage ich ganz ehrlich: Mein Kleiner lag die ganze Zeit in Querlage und hat sich erst letzte Woche gedreht. Waere er weiter in Querlage geblieben, haette ich einen Kaiserschnitt in Deutschland machen lassen. Dort habe ich eine private KH-Zusatzversicherung, so dass ich im Einzelzimmer haette unterkommen koennen. Und das haette ich mir in dem Fall nicht entgehen lassen. Zur Nachbetreuung waere ich dann zu meinen Eltern gegangen und haette so Unterstuetzung gehabt.

So, das war mein Bericht aus Italien, der naechste folgt dann in Kuerze...;-)

LG Schlisi + #klee (35. SSW)

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ich hab beide kinder in england bekommen und war/ bin sehr zufrieden....

es kann immer ueberall was gut/schief gehn...

lg hippy