Wieso traurig nach einem Kaiserschnitt?

Hallo!

Ich les hier grad etwas rum und frage mich, wieso so viele mit einem Kaiserschnitt nur sehr schwer fertig werden? Ich bin noch relativ jung, ist auch meine erste Schwangerschaft und ich überlege sogar, mir gleich vorneweg einen Kaiserschnitt zu wünschen.

Es ist doch egal wie das Kind zur Welt kommt, hauptsache Mutter und Kind geht es gut, oder etwa nicht? Bei einer normalen Geburt hat man Schmerzen, bei einem Kaierschnitt sind die Schmerzen halt nach der "Geburt". Jedoch einen sooo riesigen Unterschied macht es doch danach auch wieder nicht, als das man deswegen jetzt mit sich ringen müsste, oder?

Will niemanden angreifen oder so, würde es nur gerne verstehen. Bei uns in der Familie haben die meisten per KS entbunden, da es immer wieder Komplikationen hab. Dazu habe ich ein sehr schmales Becken und meine Ärztin riet mir jetzt schon dazu, einen KS machen zu lassen.

Wie ist das denn, gibt hier ja mehrere die einen WKS hatten, bereut ihr es auch? Bzw. seid ihr traurig darüber, nicht normal entbunden zu haben?

Liebe Grüße und schöne Weihnachtsfeiertage! Manu

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Hi Manu,

ich hatte einen Wunschkaiserschnitt und bereue es aus verschiedenen Gründen aufs Bitterste. Aber nicht jeder Mensch ist gleich. Wenn es Komplikationen geben könnte, ist das etwas anderes, aber so würde ich es nie wieder machen.

Vielleicht redet auch keiner aus deiner Verwandtschaft darüber, das sie unter dem Kaiserschnitt leiden. Es muss jeder selbst wissen was er tut, ich wollte ja vorher auch nicht hören. Aber du machst Dir keine Vorstellung was ein Kaiserschnitt für die Psyche bedeutet. Das körperliche ist nebensächlich. Dir fehlen ganz einfach Hormonausschüttungen, die du bei einer normalen Entbindung hast und das kann Dich in tiefe Depressionen stürzen. Es kann Probleme bei der Bindung zu deinem Kind geben.
Natürlich kann auch eine Vaginalgeburt ein Trauma auslösen, aber unterschätze eine Sectio nicht.
Ich fühle mich nachträglich regelrecht vergewaltigt.

Ich will Dich nicht angreifen, aber du kannst das wirklich erst nachvollziehen, wenn Du selbst entbunden hast. Mach Dir die Folgen klar. Nur weil bei Dir keiner drüber spricht, heisst es nicht das niemand nach der Entbindung mit Depressionen zu kämpfen hat. Ich rede nicht vom normalen Babyblues.

Kaiserschnitt ist halt gerade schick, und das find ich ehrlich gesagt zum Kotzen. (Das kommt von einer, die selbst einen Wunschkaiserschnitt hatte) Es ist eine riesige Bauchoperation, deren Folgen du auch nach Monaten noch spüren wirst. Und wenn Du nicht gerade megaschlank bist, dann wirst du wegen dem Bauch, der anschließend erstmal etwas hängt, gravierende Wundheilungsprobleme haben. Und die Narbe wird anschließend nicht bloß ein zarter rosa Strich sein.

Stell Dir das alles nicht so lustig vor.

Gruß und schöne Weihnachtstage.

Mel, die inzwischen denkt das Sectio nur aus gesundheitlichen Problemen gemacht werden dürften.

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Hallo Manu!
Als Hebamme würde ich es so beschreiben:
Die OP hat rein gar nichts mit einer Geburt zu tun...Frauen können Tolles leisten! Und das ist für viele auch ein unglaubliches Gefühl, es geschafft zu haben. Zumindest sollten Mutter und Kind eine Chance auf eine normale Geburt bekommen....schließlich hat die Natur das so eingerichtet...
Wenn Fraune dann womöglich noch eine Vollnarkose bekommen, braucht die Bindung zum Kind oft lange....jemand gibt Dir nach der OP ein Kind und das soll Deines sein....?! Das ist sehr schade....
Konnte ich es ein wenig verständlicher machen??
Schönes Fest!! Liebe Grüße, Hebamme Nette

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Hallo!

Bei mir gab es leider Komplikationen. Die Herztöne vielen ab und blieben teilweise ganz aus, die Kleine erholte sich nach jeder Wehe schlechter. Mein MM war vollständig als der KS gemacht wurde, sie wäre so oder so zum gleichen Zeitpunkt gekommen, aber wahrscheinlich wäre der Ausgang nicht so glimpflich abgelaufen. Zudem hat mein beim KS gemerkt, das meine Plazenta sich schon abgelöst hatte. Aus diesen Gründen bin ich froh und auc dankbar einen KS bekommen zu haben.

Auf der anderen Seite habe ich am Anfang viel geweint. Ich habe meine Maus erst 3 Stunden nach der Geburt gesehen, obwohl es ihr gut ging. Man sagte mir der Kreissaal wäre noch zu kalt nur nach 3 Stunden war er auch nicht wärmer. Mir fehlen die ersten 3 Stunden meines Kindes. Ich habe mich wahnsinnig darauf gefreut sich auf den Bauch gelegt zu bekommen, anzuschauen und anzufassen, all das hatte ich nicht. Ich war nicht dabei wie sie gewaschen, gemessen und gewogen wurde etc. Es mag für manche nicht schlimm sein, für mich war es das und ich habe auch jetzt 6 1/2 Monate später noch dran zu knapsen.

Ich möchte, wenn es nicht sein muss, keinen KS mehr haben.

Viele Grüße und ein schönes Weihnachtsfest
Kerstin + Rieke *10.06.07

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Hallo Manu #blume

Mir wars auch egal, Hauptsache mein Baby und ich lebten danach noch. Aber genauso gibt es eben Leute, die das nicht so einfach wegstecken. Menschen sind eben verschieden. Und genau das sollte man akzeptieren.

#liebdrueck
Sanne #sonne

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Hallo!

Ich hatte einen Not- KS und diesbezüglich überhaupt keine Probleme. Ich war einfach nur glücklich dass es uns gut geht.

Zwar würde ich mir diesmal eine normale Geburt wünschen, einfach schon, um schneller wieder fit zu sein. Aber ansonsten war alles in bester Ordnung.

lg lucia

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Hallo,

ich denke jede Frau geht mit einer bestimmen Erwartungshaltung in eine Geburt. Wenn die Geburt dann den Erwartungen nicht entspricht, kanns gut sein, daß sich dann Enttäuschung breit macht.

Außerdem ist es ein großer Unterschied ob der KS gewünscht war oder nicht.

Natürlich ist es das Wichtigste, daß Mutter und Kind wohlauf sind, aber daß ein negativ empfundenes Erlebnis auch negative Gefühle auslöst ist absolut verständlich. Seis KS oder spontan.

Ein frohes Fest!

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hi
hatte eine normale geburt und da gab es komplikationen da ich als sehr schmale person ein riesen kind hatte(4250 gramm).
auch wenn es danach alles erst mal blöd war(hatte lange mit den wunden zu tun) bin ich stolz drauf sie normal(zwar mit pda,aber egal) bekommen zu haben. dieses gefühl muss man erleben.
diesmal werde ich einen geplanten KS bekommen. das macht mir nichts aus und denke habe auch kein psychischen probleme deswegen . immerhin durfte ich es einmal erleben.
allerdings ist es bei vielen so wenn der KS so ungeplant kommt und man sich sehr auf eine natürliche geburt eingestellt und gefreut hat das sie dann sehr enttäuscht sind wenn es nicht klappt.
mein tipp an dich
versuche es normal. was besseres gibt es nicht
für die schmerzen gibt es ne pda
meine schwägerin ist 19 jahre, thailänderin und sehr sehr schmal. (so grösse 32) sie hatte ihr kind in 1 stunde (3700 gramm!!!!!) ohne medikamente +ohne dammriss bekommen!!! also auch kleine zierliche frauen können grosse kinder bekommen

alles gute

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Ich habe drei meiner vier Kids spontan geboren und der KS war das Schlimmste für mich.

Der Zweitgeborene der Twins mußte geholt werden, da die Herztöne schlecht wurden und er sich nicht mehr so gut erholte und die Wehen weggingen.

Sicherlich war es das Beste für das Kind, aber dennoch hatte ich lange damit zu tun, als ich aus der Vollnarkose aufwachte waren meine Kids weg, sie waren in ein anderes KH mit Intensiv für die Kleinen verlegt worden.
Das Einzige was ich hatte war von jedem Kind ein Bild.
Aus verschiedenen Gründen (die ich hier nicht weiter ausführen möchte) sah ich meine Kids erst, als sie bereits fünf Tage alt waren.

Und die Schmerzen die ich hatte, waren auch nicht ohne, da ist mir eine spontane Geburt tausendmal lieber.

LG

Nicole

Dominik (6 Jahre)
Moritz + Jonas (5 Jahre)
Cedric (23 Wochen)

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Bei meiner ersten ss dachte ich auch über einen WKS nach weil ich Angst vor der Geburt hatte.
Ich habe mich nicht dafür entschieden und beide Kinder kamen auf normalem Weg und ich bin heil froh.
Bei einer normalen Geburt lernst du etwas entscheidendes:
Du näherst dich langsam deinen Grenzen...zu kommst an deine Genzen und du überschreitest sie.
Eine normale Geburt würde ich niemals gegen einen KS tauschen es sei denn es gäbe dringende med. Gründe.