Hilfe! Wochenbettdepression

Hall ihr lieben,

ich habe am 06.11.2007 unsere kleine per Kaiserschnitt bekommen und hatte 5 Tage danach gleich noch eine Ausschabung, da in der Gebärmutter noch Plazentareste übrig waren. Seit dieser Woche Dienstag bin ich endlich zu Hause. Ich war fix und fertig im KH...Ich hatte mich auch so auf zu Hause gefreut, doch wo ich dann hier war bekam ich immer mehr und mehr Angstzustände und heulkrämpfe dieser Sitaution nicht gewachsen zu sein. Oftmals weiß ich überhaupt nicht warum es mir grad so schlecht geht. Ich habe auch überhaupt kein Appetit und hab schon fast mein altes Gewicht wieder. Ich versuche Stark zu sein und mir geht es dann auch mal wieder gut und dann rapide wieder schlecht.

Hat jemand auch diese Erfahrung gemacht. Vergeht das wieder? Benötige dringend Rat!

Vielen Dank

Diana

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Hallo Diana,

ich hab am 08.11.07 normal entbunden, aber es war eine Frühgeburt (4,5 Wochen zu früh). Mir geht es genauso wie Dir.

Meistens hab ich total schlechte Laune und heule wegen jeder Kleinigkeit die nicht passt. In der nächsten Minute geht es mir gut, aber wehe es läuft mal wieder nicht so, wie es laufen soll. :-(

Laut meiner Hebamme (selbst die empfinde ich als Belastung!) ist das alles aber ganz normal und vergeht wieder.

Machen kann man da laut ihr nicht wirklich viel, außer sich viel ins Bett legen und mit dem Baby zu knuddeln.

Ich wünsche Dir alles Gute und halt den Kopf hoch.

Liebe Grüße, Dany mit #baby#klee Sven *08.11.2007

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Hallo Diana,

ich habe am 30.10. entbunden und kaum zu Hause angekommen dachte ich auch, mit allem überfordert zu sein. Viele Gedankengänge, die ich mir vorher nie erträumt hätte, da die Kleine ein absolutes Wunschkind ist.

Ich heulte, war nur schlapp und hatte tierische Angstzustände, dachte sogar wehmütig an die Zeit und das Leben vor der Schwangerschaft zurück #augen

Ich holte mir auf Empfehlung meiner Hebamme Rescue-Tropfen (von der Bachblüte) in der Apotheke. Die helfen etwas.

Da die Selbstzweifel jedoch stärker wurden, hab ich nochmal meine Hebamme angesprochen. Sie hat mir ein paar Globulis gegeben und seit dem ist es echt viiiiieeel besser. Ich halte normal gar nichts von dem homöopathischen Kram, aber es half wirklich.

Hast du ne Nachsorgehebamme? Rede sie mal darauf an.

Darüber reden hilft. Ansonsten suche dir nen Heilpraktiker und hol dir dort Hilfe.

Ich habe mich mit dem Thema befasst und erfahren, dass man, sollte man es nicht früh genug behandeln, in richtige Depressionen verfallen kann, die lange anhalten. Und das wollen wir ja vermeiden, gell?

Also ich hab ab und an mal noch so ein bissel Angst, aber ich denke, das gehört dazu.

Und ansonsten hab ich gelesen, dass 8 von 10 Frauen diese Heultage nach der Geburt haben.

Also, mach dir keine Vorwürfe, rede drüber und lass dir helfen.

Ach ja, pack den Zwerg mal ein und lauf ne runde mit dem Kinderwagen um den Block - die frische Luft tut euch beiden gut. Und lass dich nicht verwirren, wenn Leute sagen: Genieße die Zeit, es wird nur stressiger. Da dachte ich zu aller erst: Oh Gott, was kommt denn noch auf mich zu. Aber sag dir immer: Es haben auch schon andere geschafft - ich schaff das auch!!!

Ich drück dir ganz fest die Daumen - du schaffst das!

LG
Anja

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Hallo Anja ,

wie schön, dass es jemanden gibt der dieses auch durch hat. Dann weiß man, man ist nicht allein mit dieser Sitaution.

Meine Hebi macht viel mit homöopathischen Mitteln. Die Schwangerschaft über hat sie mich schon damit betreut. Weißt du wie die Globulis hiessen von deiner Hebi? Und hast du diese Regelmässig genommen?

Ach ja, es ist ja noch nicht so lange her mit der Geburt und ich darf die Hoffnung nicht aufgeben. Ich denke von Tag zu Tag wieder es immer ein Stück besser... Hoffe ich...

Liebe Grüße

Diana

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Hallo Diana,

nee, wir sind ganz sicher nicht alleine.
Habe sogar Beiträge von viel schlimmeren Fällen gelesen.

Leider weiß ich nicht, wie die Globulis hießen, die ich bekommen habe. Aber die Hebamme stellte mir noch ein paar Fragen und anhand dieser Antworten suchte sie mir was passendes. Z.B. ob ich eher Optimist oder Pessimist bin -> bin zu 100 % Pessimist.... Das war ne Einmaldosis, die hoch dosiert gewesen wäre...

Aber, ich bekomme nach dem Wochenbett eine genaue Analyse meiner Persönlichkeit und anhand dessen wird sie mir auch was zusammenstellen, dass ich in schlechten Momenten mal nehmen kann. Ich denke das ist ganz gut so. Wenn deine Hebamme auch so gut ist auf diesem Gebiet, dann rede sie auf jeden Fall an. Es ist schon ein gutes Gefühl, überhaupt zu wissen, dass man was für den Notfall hat, so wie diese Rescue-Tropfen. Und weißt du, selbst wenn es Einbildung wäre, hauptsache die hat dann geholfen.#freu

Also dann, würde mich freuen, wenn du dich mal wieder meldest und schreibst, ob es dir besser geht.

Viel Glück
Anja

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Hallo Diana,

du hast mein volles Mitgefühl.
Meine Tochter kam am 18.05.06 zur Welt, ich habe spontan entbunden und bin einen Tag später nach Hause gegangen.
Am 3. Tag ging es los, ich hatte dann auch einige Wochen lang eine Depri. Es war ein furchtbares Gefühl.
Um Lena konnte ich mich kümmern, ich habe sie also nicht abgelehnt oder so. Die Gefühle waren am anfang aber noch nicht so stark, also nicht so "wunderbar, überwältigend", wie ich es erwartet hatte. Wir waren noch keine "Symbiose", ich hatte nicht das Gefühl, sie sei MEIN Kind. Es fühlte sich eher so an, als sei mir ein sehr niedliches, wunderschönes, beschützenswertes Baby zugeteilt worden.

Naja und ich habe ständig geheult und fühlte eine Grund-Schwere und Traurigkeit in mir. Ich fühlte mich nicht als starke Löwenmama, sondern eher wie ein verletztes, schwaches Kind, ein rohes Ei. Mein Leben war auf den Kopf gestellt, mein Körper hatte extremes erlebt und ich fühlte mich zu Hause und in meiner neuen Rolle hoffnungslos allein und eingesperrt. Obwohl mein Mann für mich da war und toll mitgeholfen hat. So bald er für 30 Minuten die Wohnung verließ, bin ich in Tränen ausgebrochen. Ich hatte auch keinen Appetit, hatte nach 1-2 Wochen mein altes Gewicht wieder - wie du.

2 Wochen lang war es sehr schlimm, dann wurde es laaaaangsam etwas besser. Und irgendwann war die Traurigkeit ganz weg und seit dem geht es nur bergauf!!!#freu. All die Glücksgefühle, auf die ich gehofft hatte, sind mit solcher Macht gekommen - es ist unbeschreiblich, wie sehr man den kleinen Menschen liebt, wie sehr man auch das Mamasein liebt und wie man in die neue Rolle reinwächst und sich nach kurzer Zeit sein früheres Leben ohne Kind nicht mehr vorstellen kann.

Gib dir Zeit, hab Geduld, es wird besser, es wird wunderschön!!! Hab Verständnis für dich selbst. Überleg mal, was du psychisch und körperlich in kürzester Zeit alles erlebt hast. Dann ist dein Leben durch das Kind erstmal völlig aus der Bahn geworfen, deine Hormone fahren Achterbahn, du musst einen Job machen, für den du keine Ausbildung hast - wirst dabei angeschrien, musst Überstunden ohne Ende machen, fühlst dich eigentlich reif für eine Kur und kannst nicht kündigen;-).

Alles wird in den nächsten Wochen und Monaten immer einfacher werden. Langsam entwickelt sich ein Rythmus, du organisierst dich neu, dein Körper heilt, mit der Zeit kehren viele deiner alten Freiheiten zurück. Du wirst mit deinem Kind verschmelzen, wirst es immer besser verstehen und deuten können und immer mehr Gelassenheit und Vertrauen gewinnen.

Es braucht nur alles Zeit, mehr Zeit als man vielleicht denkt. Wenn du das Gefühl hast, deine Depression bleibt oder verschlimmert sich - such dir Hilfe! Frag deine Hebi, deinen Frauenarzt, einen Heilpraktiker.

Ich habe damals nichts eingenommen, kannte mich mit Homöopathie überhaupt nicht aus - inzwischen denke ich, dass Globuli oder Akkupunktur vielleicht geholfen hätten.

Also, Kopf hoch!

Jana + Lena *18.05.06

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Hallo Jana,

du sprichst mir aus der Seele...musste auch bei deinen Zeilen weinen.... Also kann ich doch Hoffnung haben, dass alles bald vorbei ist mit diesen Ängsten und verwirrenden Gefühlen.

Das schlimme ist auch man kann es kaum erwarten sich endlich glücklich zu fühlen. Jede Stunde wo man sich mal wieder ein Stück besser fühlt, denk ich mir, hoffentlich ist das ein Fortschritt und der Weg der Besserung.

Ach Jana, ich danke dir für deine Worte. Hoffentlich ist es genauso wie bei dir und alles ist bald vorbei und ich bin die glücklichste Mami der Welt. Schließlich haben wir uns soooo sehr ein Kind gewünscht...

Wär schön, wieder was von die zu lesen...

liebe Grüße

Diana

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Liebe Diana
Ich habe auch meine Tochter am 6.11. per KS bekommen. Und ich fühle mich ganz genau so wie du! Meine Tochter ist ein Wunschkind und ich habe 3 Jahre auf sie gewartet,jetzt wo sie endlich da ist,bin ich verzweifelt,weil ich irgedwie ab und zu mal denke dass es mir alles viel wird und ich vermisse mein Leben vor der SS.
Ich heule sehr viel #schmoll
Ich habe einen wunderbaren Mann aber manchmal denke ich dass er viel zu wennig für uns tut und dass ich irgedwie oft alleine für sie da bin. (was gar nicht stimmt)
Ich hoffe dass es bald vorbei ist und das alles wieder normal wird.

lass dich #liebdrueck und melde dich ab und zu mal
es geht einem viel besser wenn man weiss dass man nicht alleine ist.


Bin gerade wieder am weinen#schmoll

Gruss aus Köln

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Oh Mann, ich muss dir auch kurz sagen - ich fühle soooo mit euch!
Ich fange manchmal heute noch an zu heulen, wenn ich daran denke, wie ich mich am Anfang gefühlt habe#heul. Oder wenn ich die Fotos der ersten Wochen sehe, auf denen ich mit roter Heul-Rotznase zwar lächle, mich innerlich aber so schwach und heulig gefühlt habe, furchtbar#schmoll

Es wird besser, es wird ganz toll werden!!!#freu#pro

Die erste Zeit ist einfach echt hart und wenn man sich mal alles vor Augen führt, ist das auch total klar - so eine existenzielle Veränderung, solche Grenzerfahrungen und Gefühlsschwankungen in kürzester Zeit, dazu die blöden Hormone....

Ich habe ja inzwischen Kontakt zu ganz vielen Müttern gehabt (Babymassage, Pekip, Krabbelgruppe, Kinderturnen, Spielplatz...).
Die meisten fanden die erste Zeit am härtesten und hatten auch Blues-Tage, manche ganz schlimm.

ALLE sind jetzt überglücklich, vermissen ihr altes Leben keinen Deut !!!#freu (naja, mal kurz vielleicht wenn das Kind einen von oben bis unten vollgekackt hat, bockig ist, die Nacht zum Tag macht, oder so. Aber nicht wirklich ernst gemeint, das gehört halt dazu:-p)

Bald weinst du nicht mehr, glaun mir!!#liebdrueck

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Hallo Diana,

dein Kind ist am 6.11. geboren, also gerade 10 Tage alt - vermutlich steckst du mitten im Babyblues, und kannst Hoffnung haben, daß deine Stimmung bald besser wird. Allerdings finde ich es alarmierend, daß dein Appetit weg ist und deine Stimmung sich wellenartig auf und ab bewegt.

Sollten sich deine Stimmung, dein Appetit, dein Humor in den nächsten Tagen nicht bessern, mußt du IN JEDEM FALL noch einmal mit deiner Hebamme sprechen und ihr alles schildern! Sie ist deine erste Ansprechpartnerin!

Du kannst dich (am besten zusammen mit deinem Mann) auch einmal auf der Homepage von

http://www.schatten-und-licht.de/

informieren. Der Verein befaßt sich mit postpartalen Erkrankungen, und dort findest du auch Kontaktdaten von Fachleuten (Neurologen, Psychiatern, Therapeuten) in deiner Nähe. Sollte es sich bei dir tatsächlich um eine Wochenbettdepression handeln (wie du in deiner Überschrift selbst vermutest), dann sind zwei Dinge vordringlich zu beachten:

1. Eine "richtige" Wochenbettdepression muß behandelt werden.
2. Du mußt (durch Mann, Mutter, Haushaltshilfe etc.) so viel wie möglich entlastet werden.

Ich wünsche dir alles Gute, viel Kraft und gute Besserung! Es wird in jedem Falle wieder besser werden! Solltest du Fragen haben, kannst du mir gern über meine VK mailen.

Joulins #liebdrueck

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Hallo zusammen,

vielen lieben Dank für die aufbauenden Worte. Schön, dass man nicht allein ist.

Gestern ging es mir einigermaßen gut, hab sogar was gegessen. Doch heute früh habe ich wieder einen kleinen einbruch. Die kleine war heute nacht auch noch sehr aktiv wollte nach dem stillen nicht gleich schlafen und merkerte über 1 Stunde bis sie wieder etwas zu trinken bekam und dann schlief sie erst ein. Man weiß irgendwie nicht so recht was die kleinen dann haben, sie haben kein hunger, die Windel ist frisch und knörrig sind sie trotzdem. Soll man sie dann einfach merkern lassen?!?!?

Ich hoffe das es ein positives Zeichen ist, dass ich mich gestern schon etwas besser gefühlt habe. Möchte doch so gern auch glücklich sein.....

Liebe Grüße

Diana

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Hallo Diana,

allein bist du ganz sicher nicht :-) !

Zu den Nächten: ich glaube, die größte Umstellung beim Mutterwerden ist, daß man keinen Anspruch mehr auf ununterbrochenen Schlaf hat. Das setzt - je nach Dauer und Frequenz der Unterbrechungen - jedem mehr oder weniger stark zu.

Kann dein Mann dich nicht nachts ablösen? Wenn dein Baby getrunken hat, gewickelt ist und dennoch unruhig ist, würde ich denken, daß es noch Nähe sucht. Ich persönlich konnte meine Kinder nicht schreien lassen, das hätte mich noch unruhiger und verrückter gemacht, als ich ohnehin schon war - und schlafen hätte ich auch nicht können, wenn ich gewußt hätte, daß mein Baby allein mit seinem Kummer klarkommen muß.

Aber das ist eine Stilfrage - ich kenne einige Frauen, die haben ihre Kinder anfangs auch mal schreien lassen, und ich könnte nicht behaupten, daß es diesen Kindern geschadet hat und sie heute anders wären als meine. Wäge für dich ab, ob du es übers Herz bringst, oder ob es okay wäre, wenn dein Mann das Baby rumschleppt. Tut dir das leid, dann lege dich zusammen mit dem "meckernden" Baby ins Bett und gib ihm das Gefühl, daß Mama in der Nähe ist. Körperliche Nähe zum Baby ist ohnehin ein Schlüssel für die hormonelle Stabilisierung der Mutter!

Kinder sind unterschiedlich gute Schläfer. Mein großer Sohn war ein ganz schlechter Schläfer, der schlief erst mit ca. 3,5 Jahren annähernd durch. Mein kleiner Sohn hat quasi ab der Geburt durchgeschlafen - ich mußte nachts trotzdem raus, weil ja der Große noch nicht durchschlief. Ich weiß, es scheint dir noch endlos lang hin, aber in einem halben Jahr sehen viele Dinge, was das Schlafen angeht, viel anders aus. Bis dahin MUSST du deinen Mann mit in die Verantwortung nehmen!

Alles Gute und viel Durchhaltevermögen wünscht

Joulins