Sportlerinnen und spontane Geburt

Hallo!

Habe nun von mehreren Seiten gehört, dass Frauen, die eine starke Muskulatur haben, vermehrt Probleme bei der Geburt haben.
Die Muskulatur lasse nicht locker und dadurch würde es alles sehr "eng" sein....

Habt Ihr persönliche Erfahrungen damit oder habt ihr was darüber gehört?!


Danke für Eure Antworten


Anne 27+2 SSW

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Huhu,

als ehemalige Hochleistungssportlerin habe ich mir ähnliche Sorgen gemacht und ganz unterschiedliche Meinungen gehört! Der Konsenz war aber, dass eine gut trainierte Muskulatur sehr gut gesteuert und auch sehr gut entspannt werden kann und so am Ende sogar mehr helfen als aufhalten kann! Leider kann ich das genau auch erst in ein paar Tagen sagen, denn noch steht die Geburt vor mir. Ich gehe da aber positiv rein und hoffe auf mein gutes Körpergefühl, und das ich damit genau den richtigen Wechsel aus An- und Entspannung finde! Ich kann Dir aber gern hinterher berichten, wenn Du magst!

LG, Elfchen (ET-4)

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Danke für deine Antwort!

Ich würde mich SEHR freuen, wenn du später von deiner Geburt und deinen Empfindungen berichten würdest. Drücke dir ganz feste die Daumen- mit der guten Einstellung klappts bestimmt bei dir!

LG anne

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Hallo Anne,

also ich habe am 10.09. spontan entbunden und würde mich als sehr sportlich bezeichnen. Meine Hebamme meinte nach der Geburt, ob ich Sportlerin wäre, da ich soviel Kraft hatte und alles gut gemacht habe.

Guter Tipp: Gutes Atmen (Mund auf), höre auf deinen Körper was der will:-)) und schreien hilft auch....

Alles halb so schlimm: ich fands gewaltig und schön

GlG Caro

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Danke dir auch für deinen Bericht und die Tips!

Ja, das mit dem Atmen haben wir "Sportler" ja eh schon ganz gut drauf ,-) muss die Geburt wohl als "sportliche" Herausforderung sehen...

LG anne

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Hallo Anne #blume

ich habe persönliche Erfahrungen damit gemacht. Wenn man gut trainiert ist, kann eine gute Kondition eigentlich nur förderlich sein.

Und wie schon gesagt wurde, man kann die Muskeln zwar anspannen, man kann ihnen aber auch sagen, daß sie das eben lassen sollen. Okay, ich gebe zu, bei meiner erste Geburt hat das überhaupt nicht funktioniert (war ohne Wehenpausen ein bißchen schwieriger...), dafür lief es bei der 2. umso besser.

Mach Dir keinen Kopf, das wird schon:-)

#liebdrueck
Sanne #sonne

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Danke für deine Antwort und Mut-Zusprechung ;-)

Hoffentlich kann ich loslassen...

LG anne

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Hi,

also bei mir traf das wirklich zu.

Ich habe 15 Jahre lang Leistungssport gemacht, und habe eine sehr sehr kräftige Beckenbodenmuskulatur.

Die Geburt ging sehr schleppend voran. Und selbst, als der Mumu komplett geöffnet war, dauerte es noch 3 Stunden.

Aber ich will dir keine Angst machen, vielleicht war ich auch einfach eine Ausnahme.

LG
Sunny

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Genau solche Erfahrungen habe ich auch zu hören bekommen !!!

Aber du hast es ja auch geschafft-und ein WKS ist bestimmt auch nicht ohne- und Sport hinterher kann ich bestimmt länger nicht machen als bei spontaner Geburt....


Danke dir!

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Hallo,
meine Hebi bescheinigte mir eine stramme Beckenbodenmuskulatur.Ich selber wusste nix davon, bin vom Hochleistungssport mehr als weit entfernt.
Sie sagte aber, die Muskulatur sei so wie bei einer Sportlerin (ist ja auch was feines, ne?)
Es dauerte dann auch über einen ganzen Tag bis der Muttermund vollständig aufging, und später auch mit Zuhilfenahme einer PDA und Wehentropf.
Es ging eben mega-langsam.
Wichtig ist eben auch ein bewusstes Lockerlassen.

Aber das ist auch bei jeder anders
Wünsche dir alles Gute

LG
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DANKE-deine Erfahrung deckt sich mit den von mir gehörten Erlebnissen...

Ich werde das wohl oder übel hinnehmen müssen und echt versuchen, locker zu lassen...

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Hallo!

Ich kenne eine Fitnesstrainerin (die wirklich fit ist ;-)) und vier Kinder bekommen hat. Sie hatte bei allen Kindern sehr angenehme Geburten.

LG

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Hallo,

ich habe bis zur 28. SSW im Fitness-Studio unterrichtet. Einziger Tipp meiner FÄ war, das Bauchtraining ab dem 7. Monat wegzulassen. Z.T. habe ich aber trotzdem Bauchtraining gemacht, nur nicht mehr so intensiv.

Letztendlich dauerte die Geburt von der 1. bis zur letzten Wehe genau 4 Stunden und 47 Minuten. Es ging alles prima - ich glaube auch, weil man als Sportlerin eine gute Körperbeherrschung hat und vor allem Kondition.

LG Samy

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Ist ja witzig, ich bin auch Fitness-Trainerin, mal sehen wie lange es mit den Kursen noch klappt.

Du hast mir Mut gemacht-DANKE!!!

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Ich kann Dir auch noch ein bißchen Mut machen;-)

Ich habe Kurse gegeben bis zum 8. Monat. Für den High-Impact-Bereich habe ich mir gegen Kursende allerdings eine Hilfe geholt, der dann für mich gehüpft ist:-)

Selbst trainiert habe ich bis zum Schluß...#freu

#liebdrueck
Sanne #sonne

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Hallo,

ich hab da mal was gehört....

Meine ehemalige Kollegin hat von der Hebamme das Komando: "Pressen so doll sie können" bekommen und sie hat gepresst, und ist weggetreten.

Von Schwimmerinnen hab ich hier auch sowas gehört, aber wie man weiß, sind viele von denen gedopt worden - wer weiß wer weiß - vielleicht hängt es damit zusammen #kratz

Gruß Marion

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Hallo Anne,

ich habe vor der Geburt ziemlich viel Sport gemacht - vor allem Laufen (40 km pro Woche), aber auch Schwimmen, Badminton und Krafttraining. Bei der Geburt hat das einerseits geholfen, andererseits geschadet.

Das Positive:

- ich konnte meinem Bedürfnis, mich unter den Wehen zu bewegen, voll nachkommen: Bin 12 Stunden durchs Krankenhaus marschiert, nur die Pressphase über hab ich das Kreisbett angerührt. Die Hebi meinte, wäre ich nicht so fit, hätte ich das nicht hinbekommen.

- ich bin, obwohl die Geburt so lange gedauert hat, am nächsten Morgen nach Hause gegangen. Bin sofort nach der Geburt aufs Klo und nicht umgekippt. Hab mich natürlich zu Hause überwiegend hingelegt, aber mehr aus präventiven Gründen, war eigentlich sofort wieder fit.


Das Negative:

- Anton ist wegen der straffen BB-Muskulatur im Becken stecken geblieben und musste in einer äußerst schmerzhaften Pressphase mit Kristeller-Handgriff rausgeschoben werden. Die Saugglocke habe ich gerade so abgewendet. Nachdem der Kopf draußen war, steckte die Schulter *brrr*, das will ich ungern noch mal erleben. Das Not-OP-Team stand schon hinter mir, der Oberarzt musste von zu Hause geholt werden, weil die Gyn das Kind nicht herausbekommen hat. Hinterher beim Nähen meinte die Gyn dann, kein Wunder bei dem straffen BB.

Muss aber dazu sagen, dass ich nur einen 2,5 cm Dammschnitt hatte, der gut verheilt ist.

- Anton hatte durch die Aktion nicht unerhebliche Verletzungen, war ziemlich gestaucht und hatte auch nur die Apgar-Werte 7/7/8. Trotzdem konnte er am nächsten Tag entlassen werden, er war durch das Pressen zwar schwach, aber gesund. Die blauen Flecken im Gesicht sind nach ein paar Wochen verschwunden, die geplatzten Adern im Augen nach zwei Monaten.

- Ich hatte hinterher ne Hämorride #schock

Alles im Allem freue ich mich, die Geburt, obwohl sie lange gedauert hat, relativ gut überstanden zu haben ... und das unangenehme Finale ist ja letztendlich auch gut gegangen. Ich werde beim nächsten Mal wieder spontan entbinden, wenn möglich. Die zweite Geburt soll auch bei einer Sportlerin leichter sein.

Ich habe mich im Übrigen vorher überhaupt nicht mit dem Thema Sport & Geburt befasst -- hab gar nicht dran gedacht, dass das etwas miteinander zu tun haben könnte.

Wenn Du es genauer wissen willst, schreib mich gern an.

Viele Grüße
Nele & Anton *3.8.

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Ich danke dir für deine ausführliche Berichterstattung und offene Aussage.

Ich habe am meisten Angst davor, dass was mit dem Kind passieren könnte, weil das irgendwie so lange dauert bzw. so fest alles ist. Von wegen Nabelschnur um Kopf und -genau wie bei dir- die Schulter gequetscht wird oder vor Sauerstoffmangel, weil es feststeckt.

Würdest du im nachhinein nicht an einen Kaiserschnitt denken- aus Sorge um das Kind?!

LG anne

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Nein, ich würde das Baby wieder spontan bekommen ... hört sich vielleicht blöd an, aber da ich das vorher so gut hingekriegt habe, war ich mir sicher, dass alles gut geht. Ich hab dem KH-Team vertraut, dass die mir sagen, wenn es eng wird. Ich habe mich die ganze Zeit über genaustens mit der Gyn abgesprochen und die Wehe, mit der Anton kam, wäre definitiv mein letzter Versuch ohne Saugglocke gewesen. Das wusste ich und habe nochmal alle Kräfte zusammen genommen ... und davon hatte ich in der Situation ne ganze Menge.

Aber ich hätte auch lieber die Saugglocke genommen als den KS ... Ich hatte schon mal eine große Bauch-OP und weiß, wie ätzend das ist. Ohne literweise Schmerzmittel aus dem Tropf hätte ich das nicht überlebt. Und wenn ich mir dann vorstelle, ich sollte mich noch um ein Baby kümmern und stillen ... nein danke. Wie ich oben geschrieben habe, fand ich es toll, relativ fit zu sein und mein Wochenbett zu Hause zu verbringen. Außerdem bin ich irgendwie der Meinung, dass Anton und ich eine enge Beziehung durch diese Geburt aufgebaut haben. Klar ist es schön, dass es den KS gibt, wenn das Baby falsch liegt oder so, aber ich würde es in SL immer lieber spontan probieren.

Ganz wichtig ist auch: Es kann genauso gut sein, dass Du gar keine derartigen Probleme bekommst. Eine Freundin von mir, Läuferin und Judoka, hat ihr erstes Kind spontan in fünf Stunden bekommen. Vier davon hat sie zu Hause verbracht und sie ist weder gerissen noch geschnitten. So kann es auch laufen.

Viele Grüße und wenn Du noch Fragen hast, beantworte ich die gern.

Nele mit Anton *3.8.