Ständige Angst und Traurigkeit

Hallo zusammen,

ich bin 39 und tatsächlich nach unserer ersten ICSI schwanger geworden. Alles noch ganz frisch, bin nun 4+6.
Leider trage ich seitdem uch es weiß eine ständige Angst in mir, dass irgendwas passiert und der Wurm nicht bei und bleiben möchte. Wenn ich morgens aufstehe und meine Brüste nicht mehr Schmerzen, denke ich, shit jetzt ist es vorbei.
Ausserdem bin ich heute sehr traurig und könnte immer nur heulen, hab zu nix Lust. Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist.🤨

Mein HGC Wert hat sich von letzter Dienstag auf Donnerstag mehr als verdoppelt. Nächsten Donnerstag ist wieder Blutentnahme und am 09.03. zum ersten mal Ultraschall, da nach ich mir jetzt schon Gedanken drüber, was drin wird, wenn man zb. nix sieht.

Hat jemand ähnliche Gedanken bzw. Ängste?

Ganz liebe Grüsse

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Liebe Kadda,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft 🤰

Zu deinem Problem: ich kann dich sehr gut verstehen und habe immer alle Schwangeren beneidet, die völlig sorglos durch die 40 Wochen schweben und ganz naiv davon ausgehen konnten, am Ende ganz sicher ein gesundes Kind im Arm zu halten. Ich hingegen hatte aus verschiedenen Gründen bei meinem ersten lebenden Kind von Anfang bis Ende einfach nur Angst. Ich hab die Schwangerschaft wirklich überhaupt nicht genossen und war im Prinzip sicher, dass das nicht gutgehen kann. Als unsere Tochter dann nach der Geburt nicht atmen wollte und wiederbelebt werden musste, war mein einziger Gedanke tatsächlich "War ja klar." Ehrlich, ich hab in der Situation nichts fühlen können. Zum Glück ist alles gut gegangen, aber im Nachhinein habe ich oft gedacht, dass ich in der Schwangerschaft und der ersten Zeit nach der Geburt eigentlich professionelle Hilfe gebraucht hätte. Ich denke, wenn man einen steinigen Weg zum Wunschkind hatte, haben diese Ängste auch viel mit Selbstschutz zu tun. Man versucht sich darauf vorzubereiten, dass es (wieder) schiefgeht, damit es dann nicht so weh tut. Was natürlich nicht funktioniert. Beim zweiten und dritten Kind war ich zwar vom Grundton her optimistischer, also dieses Krankhafte war nicht da, aber die Angst, dass bis zum Schluss noch was Schlimmes passiert, konnte ich nie ablegen. Allerdings musst du auch wissen, dass das nach der Geburt nicht vorbei ist. Man hat immer Angst um sein Kind, auch noch mit 3,10 oder 20 Jahren. Sie rückt zwr sehr in den Hintergrund, aber manchmal reicht ein Zeitungsartikel, und schon ist sie wieder da und du schleichst dich nachts ins Kinderzimmer und schaust ihnen beim Atmen zu. So ist das eben - wenn du Mutter wirst, schlägt dein Herz fortan für den Rest deines Lebens außerhalb deines eigenen Körpers. Von daher, gewöhnt dich ruhig schon mal daran 😘

Ich wünsche dir alles Liebe!

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Nach zwei Fehlgeburten war meine 3. ICSI erfolgreich. Das wusste ich aber nicht und war bei meiner Schwangerschaft genauso besorgt wie tacco. Als die ersten Bewegungen meines Babys spürbar waren, wurde es minimal besser. Ich war froh, dass ich die ersten Wochen öfter zum US durfte als normal ist. Anfangs jede Woche, dann alle zwei Wochen. Irgendwann drei, dann vier und am Ende geht man ja wieder öfter. Ich konnte z.B. nie in das US-Gerät schauen, was mit meinen FG zusammenhängt. Erst als die Ärztin sagte, sieht alles gut aus, habe ich geguckt und war überglücklich. Danach war ich beruhigt und am nächsten Tag war die Angst schon wieder da.

Im Nachhinein alles totaler Blödsinn. Aber hinterher ist man immer schlauer. Und wie tacco es beschreibt: Ich glaubte, wenn meine Kleine erstmal da ist, wird alles gut. Eine Woche nach ihrer Geburt musste ich wegen Atemaussetzern wieder mit ihr in die Klinik. Das hängt mir bis heute nach und ich sehe immer nach, ob sie atmet, während sie schläft.

Und trotzdem: Versuche, etwas entspannt zu sein. (Ich könnte mich wirklich in den Hintern beißen für meine Ängstlichkeit.)
Du bist schwanger, das ist schon ein Segen!!! Ich drücke Dir ganz doll die Daumen, dass alles gut verläuft!

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Und zu dem: "Ausserdem bin ich heute sehr traurig und könnte immer nur heulen, hab zu nix Lust. Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist.🤨" ---> Das sind die Hormone! Mir ging es auch so! 😁

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Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure positiven Worte.
Es ist echt zum Mäuse melken. Da arbeitet man so lange darauf hin und kann sich dann gar nicht richtig freuen.
Und da es ja noch so früh ist, kann man es ja auch nicht gleich in die Welt hinausschreien, da man ja weiß was noch so alles passieren kann.
Ich denke auch manchmal, dass es gar nicht sein kann, dass es gleich beim ersten Versuch geklappt hat. So etwas gibt's so gar nicht. Das kann nicht richtig sein, anstatt sich mal zu freuen... vielleicht haben wir es einfach mal verdient?
Zu dem kommt, das meine ehemalige Freundin, die Zigarette, ja nun nicht mehr aushelfen kann, wenn es mir schlecht geht...

Ob das Baby wohl diese Stimmungsschwankungen und die negativen Gedanken mitbekommt? Ob es sich negativ in der Frühschwangerschaft auswirken kann?

Wie komm ich nur am besten raus aus der Nummer, um mich ein wenig zu entspannen?

Ich wünsche einen gemütlichen Rest Sonntag.

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Ich habe auch geraucht und als ich wusste, dass ich schwanger bin, keine Zigarette mehr angerührt.

Und noch ein paar Tips zum Ablenken:

Ich habe am Anfang hemmungslos geschlemmt. Essen, worauf man Lust hat. Kalorienzählen adé. Dann habe ich wieder meine Hobbys aufleben lassen. Lesen und Klavier spielen. Ich habe es mir auf meiner Couch gemütlich gemacht und wenn ich keine Lust zum Lesen mehr hatte, hab ich den Fernseher bemüht.
Und irgendwann geht es los, dass man sich mit den Kindernamen auseinandersetzt bis hin zu wie gestalte ich mein Babyzimmer. 😍

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Hallo Ihr, ich kann Dich gut verstehen. Wir üben seit über 2,5Jahren. In der Zeit hatte ich 2 Fehlgeburten und in 2019 sind wir einfach nur einmal schwanger geworden und das endete in einem frühen Abgang. Jetzt bin ich 5+2 und hab Angst vor dem nächsten Ultraschall. Nächste Woche Montag sollte man schon etwas sehen. Was wenn es wieder nicht reicht? Was wenn mein Körper das einfach nicht kann.
Ich versuche positiv zu sein. Schließlich nehme ich dieses Mal Progesteron und spritze Clexane. Hoffe das hilft, dass das Würmchen bei mir bleibt. Ich tu einfach so, als ob und hab mich sogar schon um eine Hebamme gekümmert, was ich bei den anderen SSW nicht gemacht habe.

Was ich sagen will: wir müssen daran glauben. Jetzt sind wir endlich mal dran!

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