„Große Schwester“ so traurig...

Hallo zusammen,
eigentlich bin ich eher die stille Mitleserin, aber gerade muss ich meine Gefühle rauslassen.
Ich bin 39, in der 7. ssw, seit heute im BV und habe bereits eine 8- jährige Tochter. Da ich sie nicht belügen wollte bzgl. meiner Arbeit haben mein Mann und ich ihr heute Abend gesagt, dass ich schwanger bin.
Ich hatte nicht mit Freudensprüngen gerechnet, aber dass sie dermaßen in Tränen ausbricht, hat mich echt geschockt. 😔
Sie hat so geweint... Nach bestimmt 15 Minuten hat sie dann endlich gesagt, dass sie es richtig doof findet und Angst hat und wir ja dann gar nichts mehr nur zu dritt machen können...
Ging es jemandem von euch auch so und es hat sich dann zum Guten gewendet? Ich habe Angst, dass sie sich nicht über das Baby freuen wird.
Das alles macht mich gerade sehr traurig.

Danke fürs Lesen...
Lg nagiwa

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Hallo
Ich bin eine der wenigen auf Urbia (empfinde ich zumindest so, im echten Leben ist es anders), die nicht erwartet, dass das Geschwisterkind vor Freude platzt.
Seh es mal so: DU hast die Schwangerschaft geplant, DU willst ein weiteres Kind. Du findest die Vorstellung von Geschwistern toll, hast vielleicht als Kind wunderschöne Erfahrung gemacht. Das ist deine Ansicht und die steht dir zu.
Deine Tochter hatte vielleicht nie den Wunsch nach einem Geschwisterkind, erlebt bei Freunden wie es mit Geschwistern sein kann und kennt ihr Leben eben nur so. Wie es letztendlich wirklich sein wird, kann sie nicht wissen und das ist doch auch irgendwie beängstigend. Verändern wird sich ihr Leben auf jeden Fall. Zudem hat sie es doch gerade erst erfahren. Da kommen doch alle möglichen Gedanken zusammen.
Gib ihr Zeit, lass sie das ganze verdauen und zeige ihr, dass das an deinen Gefühlen ihr gegenüber nichts ändert.
Das Thema Schwangerschaft und Baby würde ich nicht verstecken, ihr aber auch nichts aufdrängen.
Ich hatte damals ein Kind in ähnliche Alter, das ebenfalls nicht ganz so begeistert war. Bei uns kam noch eine andere Sache dazu, daher konnte ich ihre Gedanke sehr gut verstehen. Sie musste das alles erst einmal im Kopf ordnen. Sie merkte dass wir sie genau so wir immer behandelten, genau so lieb hatten wie vor der Schwangerschaft und auch nach der Geburt großen Wert darauf legte, Zeit für sie alleine zu haben (muss ja nicht immer etwas großartiges sein, einfach mal etwas ohne Baby und Babythemen). Dann war das ganze ok für sie. Mit dem Baby (heute 4) hat sie sich quasi von Anfang an verstanden. Die beiden habene eine enge Beziehung.

LG

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Wie ich schon geschrieben habe, habe ich auch nicht erwartet, dass sie sich gleich wahnsinnig freut. Aber es ist tatsächlich so, dass sie sich immer eine (am liebsten) Schwester gewünscht hat und wir vor kurzem noch darüber gesprochen haben, was wäre wenn. Ich hatte einfach diesen Tränenausbruch nicht erwartet.
Wir haben natürlich sofort versucht, ihr die Angst zu nehmen, sie in den Arm genommen und ihr gesagt, dass wir sie immer genauso lieb haben werden und sich nichts daran ändern wird. Ich habe ihr auch versprochen, dass wir immer noch Dinge alleine machen werden, denn das ist auch mir wichtig. Das sehe ich nämlich im Bekanntenkreis, dass der kleine Prinz immer und überall dabei sein muss- sogar bei Verabredungen meiner Tochter mit ihrer besten Freundin bei uns- weil er das so möchte. Und wenn er nicht kommen darf, dann darf ihre Freundin eben auch nicht. 😠
Ich weiß, dass es für sie viel zu verarbeiten ist, aber es tut mir weh, sie mit der Verkündung so traurig gemacht zu haben.

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Sie ist alt genug um zu verstehen, dass so ein echtes Baby einiges mit sich bringt. Ein dahin gesagter Wunsch nach einer Schwester ist das eine. Wenn es dann tatsächlich heißt ein Baby ist unterwegs, ist das schon etwas anderes.
Für dich ist es natürlich nicht schon mit anzusehen. Aber wie gesagt, gib ihr Zeit. Akzeptiere dass sie aktuell deine Freude nicht teilt und das ja auch nicht muss.

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Huch, da waren die Finger zu schnell. Die Beziehung der Kinder kann man nur bedingt beeinflussen. Wie ich es schon angedeutet habe, spielt es meiner Meinung nach dabei eine ganz große Rolle, wie die Eltern damit umgehen.
Das ältere Kind ist sicherlich "groß", aber trotzdem ist es (das eigene) Kind und sollte nicht nur als "die Große" wahrgenommen werden. Man kann sicherlich erwarten dass das Kind mehr versteht, aber immer nur das Baby, du bist doch schon groß usw. usf. ist nicht förderlich.

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Hallo, meine Tochter sie ist 10 Jahre hat auch so reagiert als wir ihr von der Schwangerschaft erzählt haben. Doch am nächsten Tag war die Stimmung schon besser und sie hat schon gefragt ob sie es ihren Freundinnen sagen darf. Inzwischen will sie für das Baby alles aussuchen und auch den Namen mitentscheiden. Wir versuchen sie an allem teilhaben zu lassen und sie freut sich inzwischen sehr auf das Baby. Gib ihr Zeit und lass sie an allem teilhaben. Alles Gute

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Hallo,
ja heute Morgen war sie auch schon ein bisschen optimistischer. Sie möchte, dass ich es ihr sofort sage, wenn ich weiß ob es ein Mädchen oder Junge wird.
Ist schon blöd, wenn man Papa und Mama so lange für sich alleine hatte...
Danke, dir auch alles gute 🙂

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Mein Bruder wollte mich auch nicht haben. Er war damals 11 und dachte, er reicht den Eltern nicht mehr /ist nicht gut genug.

Sobald ich auf die Welt kam war er dann schwer begeistert (bis heute :-))

LG Nele
Mit Junge (12) und 3 Mädchen (8, 21 Monate und 4 Wochen)

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Hallo Nele,
das macht Mut. Heute Morgen war sie schon optimistischer. Sie ist ein tolles Mädchen und ich bin sicher, dass sie auch eine tolle große Schwester sein wird.
Danke dir und alles Gute für dich 🙂

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Unser Nachbarskind ist genauso! Sie möchte partout keine Geschwister. Zum Glück sind sich ihre Eltern auch einig, dass sie Einzelkind bleiben soll.

Meine Hebamme hat mir das so erklärt:
Stell dir mal vor, dein Mann kommt nach Hause und sagt dir "Hey Liebes, bald kommt Anna! Sie ist eine ganz Liebe und sie wird dich im Haushalt unterstützen. Ich liebe sie natürlich genauso wie dich, da musst du dir keine Sorgen machen! Am Anfang kennt sie sich hier natürlich noch nicht so aus, aber das kriegen wir schon hin. Vielleicht werde ich ein bisschen mehr Zeit mit ihr verbringen müssen, bis sie sich hier eingelebt hat. Aber ich werde dennoch noch genügend Zeit für dich haben."

Das saß ;-) Und dann hat sie gefragt, wie wir darauf reagieren würden.
Alle haben entweder gesagt, dass sie ein Ultimatum setzen würden "Entweder sie oder ich" oder dem Mann eine Szene machen würden.

Unser Vorteil in der Geschichte: Wir können einfach gehen ;-) Kinder nicht!

Und ja, ich würde mich nicht über Anna freuen. Ganz einfach. Egal, was für eine Liebe sie ist :-P Und ich glaube, hier muss man ansetzen.

Nicht jedes Kind freut sich über Geschwister. (Verlust-)Ängste kommen hoch. Man ist unsicher. Fühlt sich evtl. hintergangen oder weniger geliebt. Und hier kommt es darauf an, wie man damit umgeht.

Meine Tipps:
- Zeit und Liebe geben
- Zuhören und Ängste analysieren
- Miteinander reden und Ängste nehmen
- Das Kind in die Planung einbeziehen


Ich wünsche dir alles Liebe #blume

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Hallo!

Ich war "halb" in der Situation ;-). Meine Tochter hat sich immer eine Schwester gewünscht und war deswegen auch wahnsinnig glücklich, als ich wieder schwanger war. Sie hat überall rumerzählt, dass sie eine Schwester bekommt und die ganze Zeit mit meinem Bauch geredet. Meine Einwände, es könne ja auch ein Junge werden, hat sie total ignoriert #augen.
Es kam, wie es kommen musste... ich war mit einem Jungen schwanger. Meine Tochter ist ausgetickt. so habe ich sie noch NIE gesehen #schock! Wutanfälle, Heulkrämpfe und "ich will lieber GAR KEINS als einen Bruder!!!!!!"

Wochenlang hat sie das Thema Schwangerschaft totgeschwiegen und meinen Bauch ignoriert. Nach ein paar Wochen hat sie wieder mit ihm geredet... und nach ein paar weiteren Wochen hat sie sich mega gefreut :-D. Und heute liebt sie ihn abgöttisch und beschäftigt sich sehr viel mit ihm!

Deine Tochter wird sich auch irgendwann freuen, keine Angst! Sie muss es halt sacken lassen ;-).

Ich mache übrigens auch viel mit meiner Tochter alleine. Habe da ein ganz schlimmes Negativbeispiel im Freundeskreis, da ist die Große echt abgeschrieben.

Das wird, keine Angst #liebdrueck!

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Ich kann dir Mut machen. Ich war 11 Jahre mit meiner Tochter alleine.Ich lernte meinen jetzigen Mann kenn und wir wollten schon nach 6 Monaten ein Baby..Es klappte schnell und meine Tochter war Monate lang nicht glücklich darüber.An dem Tag wo sie die ersten Tritte gespürt hat war der Fluch gebrochen. Und heute 6 Jahre später lieben die zwei sich unendlich

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Als du Mutter wurdest, wusstest du auch nicht wirklich was dich erwarten würde. Und bestimmt war es in vieler Hinsicht total anders als du es dir vorgestellt hast.
So geht es ihr, nur dass sie nicht die Entscheidung getroffen hat Schwester zu werden.
Liebe wächst, vertraue. Ich würde erstmal nicht mehr über das Baby reden, bis sie damit anfängt.
Vielleicht erzählt sie noch mehr über ihre Ängste. Konkurrenz ist es ja eher nicht.

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Zu diesem Thema gibt es nun leider sowieso nicht mehr viel zu sagen.
Ich war am Mittwoch bei 7+4 bei meiner FÄ und sie hat leider festgestellt, dass das Herz des Babys nicht schlägt. Ich bin unendlich traurig. Wir hatten uns so gefreut, dass es endlich geklappt hat. Und meine Tochter hat zwei Tage nach meinem Post gesagt, sie freue sich nun doch, sie hätte sich ja schon immer eine kleine Schwester gewünscht. Und sie hat überlegt, wobei sie mir mit dem Baby helfen kann. Es ist einfach nur ungerecht. 😔
Ich verabschiede mich also von euch - danke noch mal für das Teilen eurer Erfahrungen, das Mut- machen und eure Tipps.
Alles Gute für euch! 🍀

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Das tut mir furchtbar leid! 😟
Der pure Gedanke an deinen Schmerz zerreißt mich.
Womöglich hatte ihre Traurigkeit einen ganz anderen Grund. Kinder haben so feine Antennen.
Ich hoffe Du findest viel Trost zusammen mit deiner Familie. Gut dass deine Tochter Bescheid weiß!

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Gib ihr Zeit sich an die neue Situation zu gewöhnen, binde Sie mit ein. Sobald es zum Ultraschall auf dem Bauch geht, nimm Sie mit dass Sie ihr Geschwisterchen sehen kann. Gib ihr das Gefühl dass Sie weiterhin deine Nr. 1 ist und ihr auch weiterhin etwas unternehmen könnt.

Ich denk es wäre gut gewesen vorher darüber zu sprechen, dass ihr ein zweites Kind plant. Dann tun sich die Kinder meist leichter mit, aber kommt natürlich auch auf den Charakter des Kindes an. 9Jahre ohne Geschwisterchen prägen die Kinder schon sehr, SIe sind es gewohnt Einzelkinder zu sein und die volle Aufmerksamkeit zu bekommen.

Meinem Kind hab ich schon mit der Planung in der wir uns gerade befinden gesagt dass wir ein Geschwisterchen für ihn möchten. Er fiebert schon mit, er wird nächstes Jahr 9.