Wo fängt eigentlich "Politik" an?

Könntet ihr noch mal genauer erklären, wann ein Thema "politisch" ist und wann nicht?

Ich hatte eigentlich beim Rassismusthread mit baldiger Schließung gerechnet (nein, ich melde da nichts, mich stört es ja nicht), die kam aber nicht. Da fand ich die Schließung von dem Thread über die Fleischfabriken dann etwas unerwartet, weil ich nicht ganz verstehe, was an der Diskussion, ob man an seinem Fleischkonsum wegen der Zustände etwas ändern möchte politischer ist als an einer über Rassismus?

Mich würde grundsätzlich interessieren, wann es sich lohnt, mitzudiskutieren und wann nicht, weil der Thread eh geschlossen wird.

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/Ironie on

Ich schreibe das extra da oben damit auch der / die Letzte erkennt, warum dieser Beitrag entsteht.
Oder auch für diejenigen, die nach dem dritten Satz schon nicht mehr wissen um was es geht.
Tipp: Nach oben blättern, dann wird es wieder klar. Oder anderen Thread lesen.....

Jetzt gehts los.....

Politik und URBIA:

1. Was ist Politik?
Da stellen wir uns mal ganz dumm.....
Politik ist, wenn die Angelegenheiten eines Gemeinwesens durch verbindliche Entscheidungen geregelt werden.
Ok, hat kaum einer verstanden.
Anders gesagt: Es kann jegliche Einflussnahme, Gestaltung und Durchsetzung von Forderungen und Zielen in privaten oder öffentlichen Bereichen als Politik bezeichnet werden.
Hmm, auch nicht wirklich einleuchtend.....

Brechen wir das mal runter: Politik ist das soziale Handeln, das es uns ermöglicht, nicht jeden sofort zu töten der anderer Meinung ist. Ok, etwas vereinfacht ausgedrückt....

2. Wie bekommen wir jetzt den Bogenschlag zu Urbia?
Wenn ich urbia als ein Gemeinwesen bezeichne, also eine Gemeinschaft von Menschen unterschiedlicher Anschauungen, Alters, also quasi eine Spiegelbild der Gesellschaft.
Dann ergibt sich da folgendes Bild:
Jahrgänge unter 15: Nicht relevant, da zu kindisch.
Jahrgänge ab 15: PuberTier: Also schon etwas relevant, wenn man gerne diskutiert warum die Achselhaare plötzlich in den Kniekehlen hängen,
das TShirt Ausbuchtungen an Stellen erzeugt die vorher nicht da waren, und man sich mit seiner beginnenden Rolle auseinander setzt.
Jetzt wird es schwierig..... Ich formuliere es mal so....
Jahrgänge im gebärfähigen Alter: Volltreffer: Zielgruppe erreicht. Ab jetzt schlägt die urbia Philosophie voll rein. Zervixscchleim, Zykluskalender, Bindung der Benutzer an die Webseite.
Hoffnung auf endlose Besuche der Webseite, Klick auf noch so großen Werbeblödsinn, Windeln mit doppeltem Fassungsvermögen einer mittleren Deponie, Stillhütchen aus vegan gepressten Kokosfasern,
und was das Herz einer "ich will eine gute Mutter sein" sonst noch so her gibt.
Nebenbei bemerkt: Diese Zielgruppe bringt die meiste Kohle, die klicken ja auf alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Äh, was der Werbeblocker nicht bei drei schon weggefischt hat, wollte ich sagen. Wenn denn so einer existent ist.... (Nicht zu verallgemeinern)

Jahrgänge mit... sagen wir mal...... mit Kindern ab dem Grundschulalter...
So langsam ebbt die Lust an der Seite ab. Alle Fragen die gestellt werden hat man entweder selbst gestellt, oder zumindest schon mal gelesen. Es macht sich langsam ein Gefühl der Umorientierung breit,
der Weg führt eher in die Foren: Mein Mann das unbekannte Wesen, wieso ist der Pool Reiniger attraktiver als mein Mann, und wieso ist die Kreditkarte schon wieder überzogen....

Rest Jahrgänge: alles schon gelesen oder selbst durchgemacht, keine Zielgruppe mehr, also für Urbia uninteressant.

Und wo ordnet sich jetzt die Politik hier ein?
Überall, denn zu jeder Zeit, und in jedem Alter wird durch sie unser Handeln bestimmt, wollen wir darüber diskuttieren. Egal, ob als jugendliches Pubertier, als werdende Mama (oder Papa),
als gestandene Eltern, oder als senil abtrünnige Abgänger aus dem Altenheim.
Immer wird es politisch sein. Die Themen mögen sich unterscheiden, die Lösungsansätze mögen unterschiedlich sein, aber im Grunde dreht sich unser ganzes Leben um Politik.
Mal im kleinen, mal im etwas größeren Rahmen.

Ach ja, die "Lebensmitte" hab ich noch vergessen....
Sorry, ist meinem Alter geschuldet, wir vergessen schon mal ab und zu etwas.
Die "Lebensmitte" fristet hier ein Gnadenbrot Dasein. Urbia wurde durch eben diese User aufgebaut, protegiert und in die Welt getragen.
Anfang der 2000er als junge Eltern (sagen wir mal mit gut gemeinten 25-30), sind sie jetzt 20 Jahre älter. Da wird schon mal das Gingoforte benötigt, um den Weg morgens noch zur Toilette zu finden,
und nicht im Wandschrank das Geschäft zu verrichten.
Die Kinder sind aus dem Haus (Gott sei Dank) höre ich jetzt einen Großteil rufen, gepriesen sei die Selbstständigkeit und das alleinige meistern des Tagespensums.
Meinen Segen habt ihr. Sehe ich genauso.

Aber scheinbar sieht sich Urbia nicht in der Lage mit den unterschiedlichen Meinungen klar zu kommen. Meinungen verschiedenen Alters,
die sich immer um Politik drehen, aber unterschiedlich formuliert werden. Hat in meine Augen etwas mit Empathie zu tun und nicht mit "Moderationsaufwand" Nettes Wort übrigens....
Kennzeichnet für mich Unfähigkeit auf unterschiedliche Meinungen sachlich einzugehen. Aber das nur am Rande.....

Jetzt nähern wir uns dem Eindruck: Was geschieht hier mit der Politik: Sie wird unterdrückt. Das war ja einfach. Und für diese Erkenntnis der ganze Schmonz an Text?
Ja, denn vielleicht, nur vielleicht regt er etwas zum Nachdenken an. Und vielleicht ist er mal Thema in einem Meeting wenn die Klickzahlen nach unten gehen, User abwandern
und die Werbeeinnahmen nicht mehr so sprudeln.

Zuviel Text für einige? Nur kurz überflogen ud dann nach unten geblättert? Schau nach oben. Der Einleitungssatz ist für euch geschrieben.
Insbesondere der zweite Satz im Tipp.

/Ironie off

Schönen Abend noch.....
Ray.

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Hallo johanna71,

wenn jemand persönlich betroffen ist und Rat bei der Community sucht, ist der Austausch bei uns richtig. In dem Fall bzgl. der Herkunftsfrage wurde sich zu persönlichen Erfahrungen ausgetauscht. Die/der TE sucht offensichtlich nach Erfahrungsberichten von betroffenen Personen um sich so ein Bild zu machen, was die richtige Verhaltensweise ist. Das Gespräch ist dabei größtenteils sachlich geblieben.
Ich habe mir auch den Thread zu den Fleischfabriken noch einmal angeschaut und bin gemeinsam mit Raffael zu dem Entschluss gekommen, den Thread wieder zu öffnen, da die Diskussion darin zwar drohte, in eine politische abzudriften, aber größtenteils auch nur Erfahrungsberichte/ Verhaltensänderungen beinhaltet.

Was uns am Wichtigsten ist, ist halt, dass es bei eigenen Erfahrungen und beim eigenen Verhalten bleibt und nicht in grundsätzliche politische Diskussionen übergeht.

Liebe Grüße,
Cleo

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Hallo Cleo,

das seh ich jetzt genau umgekehrt. Die Rassismusdiskussion war allenfalls für Leute, die der Meinung sind, man habe ein Recht auf rassistische Äußerungen und wer sich dran störe habe maximal selbst ein Problem, sachlich. Ich fand da sehr viele posts ziemlich übel.


Die mit den Fleischfabriken ging dagegen hauptsächlich um die persönliche Sichtweise, ob man angesichts dieser Zustände noch guten Gewissens Fleisch isst. Politik kann man da nicht raus lassen, sonst kann ich ja nur schreiben, mir schmeckt es eh nicht.

Mir kann es ja eigentlich egal sein, ich habe ja beide Threads nicht aufgemacht, aber ich konnte halt keinen Unterschied bezüglich persönlicher Betroffenheit erkennen.


Steht das übrigens irgendwo in den Regeln, dass Politik verboten ist, ich hab mal gesucht und hab es nicht gefunden?

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Hey johanna71,

ich denke das liegt an der Natur von Online-Kommunikation. Bei einigen Beiträgen gibt es halt Grauzonen ...
Bzgl. der Politikregelungen: Dazu gibt es einen Thread im Corona-Forum. Aber das ist ein guter Punkt. Da müssen wir die Diskussionsregeln noch einmal angehen.
Regeln ändern sich natürlich auch immer wieder mal :-)

Liebe Grüße,
Cleo