Einschlafprobleme 13 Wochen altes Frühchen

Hallo Herr Dr. Jahn,

ich bin Mutter eines Frühchens und habe da mal eine Frage. Unser Sohn ist aufgrund einer vorzeitig geplatzten Fruchtblase am 10.4.19 auf die Welt gekommen, der errechnete Geburtstermin war allerdings erst am 21.5. Da er zunächst mit einer Sonde gefüttert werden und in ein Wärmebettchen musste, haben wir zunächst 14 Tage auf der Frühchen Station verbracht, bevor wir nach Hause entlassen wurden. Inzwischen klappt das Stillen super und er nimmt super zu. Geboren mit 2090 Gramm und jetzt wiegt der Kleine schon über 5 kg😊 In der Nacht wacht er zwischen 2-4 Mal auf um zu essen und schläft auch meistens an der Brust wieder ein. Am Tage hält er meist 2-3 ausgiebige Schläfchen zwischen jeweils 1-3 Stunden. Dazwischen hat er oft so eine kurze Phase in der er auch super zufrieden wirkt, sich auch kurzzeitig alleine beschäftigt, man mit ihm „spielen“ kann und Laute von sich gibt oder grinst was das Zeug hält. Meist sind diese Phasen aber nur sehr kurz (bis zu 30 Minuten) bis er gähnt, er auf den Arm will und infolgedessen quengelt und dann auch sehr schnell weint. Einschlafen tut er eigentlich nur noch, wenn er einen Schnuller im Mund hat, ich ihn wiege, einpucke und mit ihm durch die Wohnung laufe und ganz wichtig, er irgendwo ein kleines Licht sehen kann. Wenn es am Abend ins Bett geht ist es meist noch schlimmer. da hilft manchmal nur der laufende Fön um ihn wieder zu beruhigen, weil er sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, dass seine Augen zufallen obwohl er eindeutig müde ist (Gähnen, Augen reiben, Lider sind schwer) Häufig wenn er so wütend ist, kratzt und haut er sogar um sich und macht seinen ganzen Körper steif, wenn ich ihn nicht fest an meinen Körper drücke um ihn zu beruhigen. Wirklich festes wiegen muss es sein, nur etwas schaukeln reicht da auch nicht. Wenn er dann endlich eingeschlafen ist, der ganze Prozess dauert zwischen 1-3 Stunden, dann schläft er auch super wie oben beschrieben. Wir wissen einfach nicht mehr weiter, warum das manchmal so ist. Eine Blockade ist es nicht, wir waren schon beim Kinderarzt deswegen. Dazu muss man sagen, dass er außer am Tage seit seiner Geburt in unserem Bett schläft, weil er einfach nicht in seinem Bettchen schlafen möchte. Wir haben glücklicherweise ein großes Bett und daher genug Platz für ihn.

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Liebe Stillmama88,

Insgesamt schaut es mit dem Schlafen ja eigentlich gut aus, wenn da diese zeitweise auftretenden Unruhephasen nicht wären, die Ihnen dann den Schlaf rauben.

Gelegentlich sehen wir bei Frühgeborenen, die längere Zeit auf der Intensivstation zugebracht haben, dass es zu solchen Unruhephasen kommen kann. Man könnte sich fragen, ob diese evtl. durch den nächtlichen Betrieb der auf so einer Station herrschen kann, begünstigt werden. Dass Geräusche sich positiv auswirken, könnte diese Annahme stützen.

Aber auch Kinder, die nie auf einer Intensivstation gelegen haben, können solche „Gewohnheiten“ haben und wenn man sich umhört, berichten viele Eltern von Episoden, in denen sie alles mögliche angestellt haben, um ihr Kind zum Schlafen zu bekommen.

In der Zusammenschau Ihrer Schilderungen kann man aber erfreulich feststellen, dass Ihr Kind offensichtlich gesund und fidel ist und häufig sind es eben nur Zeitabschnitte, die glücklicherweise auch wieder enden.

Tipps, die Schlafgewohnheiten positiv zu beeinflussen gibt es viele und ich denke, dass so wie Sie über Ihren kleinen Schatz berichten, es keinen Grund gibt, besondere Maßnahmen zu ergreifen weil er ein Frühgeborenes war.

Vielleicht finden Sie ja Anregungen in unserem Forum zum Thema Schlafen.

Ich wünsche Ihnen alles erdenklich gute

Lieben Gruß

Kinderarzt.jahn

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Hallo Herr Dr. Jahn,

vielen lieben Dank für Ihre schnelle Rückmeldung. Da bin ich ja schon etwas beruhigter.

Nun lese ich auch immer wieder, dass diese abendlichen Schreistunden ebenso der Reizüberflutung geschuldet sein. Wie kann ich hier vorbeugen?

Natürlich läuft bei uns Musik, der TV und wir unterhalten uns in normaler Lautstärke wenn der Kleine schläft. Das scheint ihn auch nicht zu stören, selbst wenn der Staubsaugerroboter durch die Wohnung fährt oder ich mit dem Thermomix koche.

Soll ich das nun am Tage lassen? Es soll doch eigentlich gut sein, die Babys da direkt dran zu gewöhnen oder mute ich dem Spatz da zu viel zu? Ansonsten sind wir eigentlich jeden Tag Zuhause und ich vermeide es mit ihm mit dem Kinderwagen in die Stadt zu fahren (Da weint er leider auch immer). Ich schone ihn also schon soweit ich kann, weil ich das Gefühl habe das ist ihm alles zu viel. Autofahren geht auch mal super über 2 Stunden und manchmal brüllt er dauerhaft, sobald wir im Stau oder an einer Ampel stehen. Das macht uns den Alltag schon ziemlich schwer, da nicht viel Abwechslung möglich ist.

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Liebe Stillmama88,

Ich kann die Gedanken, die Sie sich machen sehr gut verstehen.

Ich habe In keiner Weise den Eindruck, dass Sie irgendetwas nicht richtig machen. Im Gegenteil...

Lieben Gruß

Kinderarzt.jahn