Hämangiom

Sehr geehrter Herr Dr. Jahn,

meine Tochter (10 Wochen alt) hat seit sie 2 Wochen alt ist ein Hämangiom am Kopf. Frontal hinter dem Haaransatz auf der Fontanelle. Es ist sehr schnell gewachsen so dass uns nichts anderes als die Beta Blocker Therapie übrig geblieben ist. Wir waren jetzt 2 Tage stationär zur Einstellung. Sie soll 3 mal täglich 3,5 mg bekommen. Nur jetzt ist es so, dass die Maus seit Freitag sehr schlecht trinkt, ständig spuckt, Durchfall hat und einfach allgemein total hibbelig und unruhig ist... ich erkenne mein Kind kaum wieder. Deswegen habe ich es erstmal abgesetzt (nach Rücksprache mit der Klinik). Die haben gesagt ich soll aber wieder damit anfangen wenn es ihr besser geht...
Auf jeden Fall denke ich das es die Nebenwirkungen des Medikaments waren. Es geht ihr jetzt nämlich schon viel besser. Ich werde mal am Montag zum Kinderarzt fahren ... mal sehen was der sagt. So lange werde ich es ihr auf jeden Fall nicht geben.
Was sind Ihre Erfahrungen? Wozu würden Sie mir raten... ich bin sowieso von Anfang an nicht begeistert gewesen von der Behandlung... es macht mir irgendwie Angst, das ich meinem Kind Beta Blocker geben muss...
Lg

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Liebe lieydu,

ich kann sehr gut verstehen, dass Sie sich Sorgen machen und Ihrem Kind möglichst keine Medikamente geben möchten. Glauben Sie mir: Uns Kinderärzten geht es da nicht anders. Auch wir finden es am besten, wenn wir den Kindern keine Medikamente geben müssen. Manchmal lässt sich das aber nicht verhindern...

Zur Behandlung von Hämangiomen zeigt sich eine Therapie mit ß-Blockern als wirksam und sicher. In aller Regel wird sie auch sehr gut vertragen. Eine Einstellung des Medikaments im klinischen Umfeld ist sinnvoll, um etwaig auftretende Nebenwirkungen zu erkennen und ggf. behandeln zu können.

So wie Sie es schildern, ist das auch in Ihrem Falle so gemacht worden und es sind keine Nebenwirkungen aufgetreten. Davon ist auch im weiteren Verlaufe bei ordnungsgemäßer Dosierung auszugehen.

Inzwischen sind Sie wahrscheinlich schon bei Ihrem Kinderarzt gewesen, konnten das Geschehene besprechen und einschätzen, ob die beschriebene Symptomatik tatsächlich von der Medikation herrührt oder evtl. eine andere Ursache hatte.

Lieben Gruß

Kinderarzt.jahn