Wieviel Geld (Geschenk) findet Ihr angemessen?

Hallo,

vielleicht bekomme ich hier ein paar Meinungen?

Mein Mann und ich streiten uns schon seit Wochen wegen dem Hochzeitsgeschenk für seinen Bruder.

Dazu muß ich sagen, dass mein Mann gerne großzügig ist bei Geschenken und Geld mit vollen Händen hergibt, das wir nicht haben, und ich bin eher die Geizige.

Früher, als wir noch zwei Gehälter hatten, waren wir immer sehr großzügig bei Geschenken, egal aus welchem Anlass. Aber dann kam unser Kind, ein Gehalt fiel weg, die Euro-Umstellung und schließlich haben wir noch gebaut.

Jetzt leben wir in unserem Häuschen, haben einen Haufen Schulden, nur ein Gehalt, ein Kleinkind und ich bin wieder schwanger. Wir kriegen uns schon bei Geburtstagsgeschenken im Freundeskreis in die Haare, weil er immer mit den kinderlosen Doppelverdienern mithalten will.

Wir sind jetzt nicht arm und müssen auch nicht jeden Cent dreimal umdrehen. Aber wir müssen unser Geld zusammenhalten, leben von der Hand in den Mund. Mal was auf die Seite legen für spätere Reparaturen am Haus oder falls das Auto oder die Waschmaschine kaputt geht - das schaffen wir im Moment noch nicht so ganz. Ich fände das aber wichtig und denke auch, dass wir das schaffen könnten, wenn wir ein bißchen mehr im Alltag sparen würden.

So, nun zum aktuellen Problem. Sein Bruder heiratet in zwei Wochen, und mein Mann ist Trauzeuge. Wir sind uns absolut nicht einig, wieviel Geld wir schenken wollen.

Bei guten Freunden und Verwandten haben wir in der letzten Zeit immer 75,- Euro gegeben, wenn wir zum Fest eingeladen waren und auch hingegangen sind. Klar, in diesem Fall würde ich natürlich mehr geben.

Meine Schwester hat letztes Jahr geheiratet (ich Trauzeugin) und wir haben 300,- Euro gegeben, weil sie uns zu unserer Hochzeit damals auch etwa den gleichen Betrag in DM entsprechend geschenkt hat. Sie kam damals allein (wir jetzt zu dritt). Mein Mann will nun seinem Bruder deshalb auch 300,- Euro schenken. Ich bin damit aber nicht einverstanden. Sein Bruder hat uns zu unserer Hochzeit damals einen Karton Weingläser, einen Karton Schnapsgläser (je 6 Gläser drin) und eine Blumenvase geschenkt (er kam zu zweit). Ich hab zwar keine Ahnung, was das gekostet hat, aber man kann es ja ungefähr abschätzen. Sicherlich keine 600,- DM!

Wenn ich jemandem was schenke, überlege ich auch unter anderem, was er mir ungefähr geschenkt hat. Deshalb sehe ich es nicht ein, wieso wir ihm gleichviel schenken sollen wie meiner Schwester, die viel großzügiger war bei uns, obwohl sie wirklich kein dickes Gehalt hat bzw. hatte.

Außerdem wie ich schon sagte, überlege ich auch immer, was wir uns leisten können. Vielleicht hätte ich noch vor zehn Jahren, wo wir doppelt so viel verdient haben wie jetzt und wesentlich weniger Ausgaben hatten, gesagt, scheißegal, soll er auch 300,- Euro haben. Aber jetzt ist es jeden Monat ein Kampf, nicht ständig am Ende den Dispo zu überziehen, und bald kommt unser zweites Kind, wir brauchen noch so viele Dinge, da wird mir schlecht, wenn ich daran denke, mal schnell 300,- Euro zu verschenken, und ich getrau mich nicht mal, unserer Tochter eine neue Winterhose zu kaufen.

Mich würde interessieren, wie Ihr das seht, und was Ihr so bei Hochzeiten ausgebt an Geldgeschenken oder was Ihr erwartet jetzt bei Euren Hochzeiten???

Vielen Dank für Eure Antworten! Gruß Franka

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Hallo,

ich kann es verstehen, wenn du sagst ihr habt nicht genug Geld für teure Geschenke übrig! Das ist ein sehr guter Grund, den wohl jeder verstehen kann.

Was ich an deinem Text nicht so schön finde ist, dass du Geschenke aufrechnest. Geschenke sollte man gerne machen und nicht weil man sich zu etwas verpflichtet fühlt. (Sry wenn ich dich falsch verstanden hab.)

Ich erwarte nichts, ich werde ja nicht wegen des Geldes oder der Geschenke heiraten. Was ich bekommen kann ich ja nicht bestimmen, das muss der Schenker tun. Und wenn ich etwas zurückschenke hat das nichts mit einem vorherigen Geschenk zu tun.

Wo kaufst du den ein, dass eine Winterhose so teuer ist, dass du dich nicht traust. Du schreibst ja am Anfang, dass ihr den Cent nicht 3mal umdrehen müsst.

LG
Neinguar

2

Moin!

Hm... ich denke ich würde schauen was im Moment drin ist und nachdem du schreibst, dass das Geld doch nicht ganz so locker sitzt, würde ich keine 300 Euro schenken. Und natürlich sollte man Geldgeschenke nicht aufrechnen, aber man kann sich doch immer ein bißchen daran orientieren was man selbst bekommen hat, als man "Beschenkter" war und ich meine Wein kann schon teuer sein... Aber mit 300 Euro würde ich mir da jetzt glaube ich auch schwer tun ;-)

Ich würd mich da noch mal mit meinem Männe zusammen setzen und ihm das so erklären wie du es jetzt hier geschrieben hast, auch das mit der Winterhose für eure Tochter. Da sollte er doch dann einsehen, dass er mit 300 Euro den Bogen eventuell etwas überspannt. Da tuts auch etwas weniger für das Geschenk und du kannst der Lütten noch ne Hose kaufen. Denke das sieht er doch auch ein und andersrum dürfte sich dein Schwager ja auch grob vorstellen können wie es bei euch finanziell aussieht mit einem Gehalt, Haus, Kind etc. Da wird er sicher nicht böse sein wenn das Geschenk nicht ganz so hoch ausfällt!

Viel Erfolg beim verhandeln ;-)
Grüße

3

Schenkt 150 Euro. Ist nicht besonders viel bei so einem Anlass aber eurer Lage entsprechend!
Aufrechnen finde ich spießig und geizig- ist aber nur meine persönliche Meinung.
Du sagst, ihr müsst den Cent nicht dreimal umdrehen aber ihr scheint ja schon finanzielle Probleme zu haben...
Kannst du wenn das zweite Kind größer ist arbeiten gehen? Welchen Beruf hast du?

Karl

4

"Wenn ich jemandem was schenke, überlege ich auch unter anderem, was er mir ungefähr geschenkt hat."

#schock

Hab ich noch nie gemacht! Das finde ich echt kleinkariert! Wenn man aufrechnet, kann man sich das Schenken auch gleich "schenken" ... dann kauft sich jeder von seinem Geld was er will und gut ist.

Ich würde beim Schenken danach gehen, was mir derjenige bedeutet und was ich mir leisten kann. Und "erwarten" sollte man Geschenke grundsätzlich nicht, auch nicht bei Hochzeiten. Sonst sollte man ehrlich sein und gleich Eintrittskarten verkaufen.

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Hallo!

Ich glaube - da gibt es keinerlei Regel! Jeder so wie er kann und mag. Da haben wir bei unserer Hochzeit am 14.10. auch die unterschiedlichsten Sachen erlebt. Wir hatten uns Geld gewünscht, da unser Haushalt komplett ist.
Von Geschwistern bekamen wir im Schnitt 150,-
von meinen Eltern 1.000,- und meine Ausstattung
von seinen Eltern - seine Ausstattung
vom Trauzeugen 100,-
von Trauzeugin 60,- plus Junggesellinnenabschied plus Ballonaktion plus andere diverse Kleinigkeiten
von Bekannten von früher so 20 bis 50,-
wir haben auch 2 Gutscheine für unseren Lieblingsladen bekommen
vom Onkel 75,-
von meinen Kollegen (gesammelt) 130,-
usw.

Wir haben uns über jeder Gabe gefreut, egal wie groß oder klein sie war - ich hatte z.B. Tränen in den Augen, wie die Kinder meiner Freundin uns ein selbstgebasteltes 3D-Brautpaar überreichten, das fand ich total süß. Und wichtiger als Geld fand ich z.B. auch - dass Leute, die ich ewig nicht gesehen hatte, extra in die Kirche kamen.
Wir haben auch nichts an Geldgeschenken einkalkuliert in die Kosten!

LG Merline #huepfEhefrau seit 14.10.06#huepf

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Hallo du!

Haste gleich wieder einen Anschiss bekommen, weil du Geschenke von früher gegeneinander aufgerechnet hast ;-).
Ich gestehe #cool tue ich auch "manchmal"! Ich meine wieso sollst du bzw. ihr 300 € schenken und er hat ein paar Gläser und eine Blumenvase (wie originell) geschenkt??? Und dann noch in eurer Situation?!

Ich z. B. gehe nächstes Jahr zur Hochzeit einer guten Bekannten, die uns vor 3 Jahren zur Hochzeit sage und schreibe 30 € geschenkt hat, natürlich in kleinen Cent, damit es nicht so auffällt ;-)! Ich (Hartz IV Empfänger mit einem kleinen Baby) und mein Mann (zwar Voll-Zeit beruftätig aber Wenigverdiener) sehen nicht ein ihr mehr zu schenken, lieber verfresse ich es :-p.

Aber eine gute Idee habe ich noch für dein Problem. Die Bekannte von der ich schreibe hat auf unserer Hochzeit noch ein Spielchen veranstaltet und zwar folgendes. Sie hat Lose gebastelt und sie meistbietend an die Gäste verkauft. Es gab zwar keine Nieten aber eben so Sachen wie ein "Weinabend für Zwei" (also ein Messer und eine Zwiebel) und ein Ticket für eine Stadtrundfahrt (=Tageskarte der Straßenbahn) usw. und sowas kostet nicht die Massen (kann dir gern mehr Beispiele schicken!), das Geld hat sie in eine Spardose geworfen und uns dann geschenkt. Bis heute können wir nicht nachvollziehen ob sie vorher bereits Geld von sich reingesteckt hatte (was ich nicht glaube, da sie extrem geizig ist). Machs doch genauso, dein Schwager in spe wird auch nicht wissen ob nicht doch noch ein Fuffi von euch war :-p!

Alles Liebe,
Nudelmaus