Wir werden uns beim Familiennamen nicht einig

Mein Freund und ich wollen heiraten. Kurz nach dem Antrag hat er mich feierlich gefragt ob ich bei der Heirat seinen Namen annehmen möchte. Das habe ich aber klar verneint, was ich ihm auch schon vor dem Antrag gesagt habe. Die Gründe sind, dass für mich mein Nachmame ein Teil von mir und meiner familiären Herkunft ist und ich mir einfach nicht vorstellen kann anders zu heißen. Der zweite Grund ( den ich meinem Freund so nicht gesagt habe) ist, dass ich seine Familie ganz furchtbar finde und mir einfach nicht vorstellen kann deren Namen zu tragen und sozusagen ein Teil von denen zu sein. Ich weiß, das hört sich schrecklich an, aber für mich ist seine Familie ein Beispiel wie eine Familie auf keinen Fall sein sollte. Mein Freund war zwar enttäuscht aber er hat es akzeptiert. Jetzt ist unser gemeinsames Kind unterwegs und mein Freund besteht darauf, dass das Kind seinen Namen bekommt. Ich habe vorgeschlagen, dass wir das einfach auslosen sollen, das möchte er aber nicht. Er stellt sich stur mit der Argumentation, dass sein Name aussterben würde ( das gleiche Argument könnte ich auch anbringen). Wie habt ihr solche Themen gelöst?

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Ich wollte früher auch immer meinen Nachnamen behalten und hatte sogar mal einen Partner, der bereit gewesen wäre meinen Nachnamen anzunehmen. Für meinen heutigen Mann kam das überhaupt nicht infrage. Wir waren uns einig, dass wir eine Familie gründen wollen und wir wollten beide nicht, dass unsere Kinder anders heißen als wir selber. Also blieb uns nichts anderes übrig als uns auf einen Namen zu einigen und haben uns dann für seinen entschieden. Dafür hatten wir rationale Gründe. Beide Nachnamen klingen "deutsch", aber seiner ist kurz und unkompliziert zu schreiben während meiner oft buchstabiert werden musste und oft mit ähnlichen Nachnamen verwechselt wurde. Außerdem ist sein Name auch im Ausland unproblematisch während meinen außerhalb des deutschsprachigen Raumes niemand aussprechen kann.

Gibt es bei euch auch rationale Gründe wie komplizierte Schreibweise, Verwechselungsgefahr etc. die gegen einen Nachnamen sprechen? Wenn ja, würde ich diese Gründe entscheiden lassen. Wenn ihr z.B. Huber und Leutheusser heisst, wäre für mich eindeutig Huber die bessere Wahl.

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Unsere Namen sind beide kurz, unverfänglich und leicht verständlich, sowohl national als auch international. Dass jeder seinen Namen behält ist entschieden, jetzt geht es nur noch um den Namen der Kinder und da finde ich am einfachsten und fairsten das Auslosen, was er aber nicht möchte

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Solange ihr nicht verheiratet seid, wird ein Kind automatisch erst mal deinen Namen bekommen.

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Na ja, zu seiner Familie gehörst du mit der Hochzeit sowieso, egal welchen Namen wer von euch trägt und welchen Namen euer Kind bekommt ...

Ich würde Argumente sammeln:
- muss man buchstabieren
- ist ein Name vielleicht internationaler leichter zu verwenden
- haben beide Namen neutrale Bedeutungen oder hat einer eine besonders positive oder negative Bedeutung.
- beide Namen würden aussterben: gleichwertiges Argument.
- und Assoziationen. Nicht nur "Kahl klingt negativ", sondern auch "wie ist das Familienverhältnis. Und dieses Argument würde ich ihm auch sagen. Nicht unbedingt "Deine Familie ist sch...", sondern diplomatischer. Er wird ja wahrscheinlich merken, dass das Verhältnis schwierig ist.

"Ich will aber" ist kein besonders schlagkräftiges Argument, und nebenbei bemerkt auch kein besonders reifes🙈
Entweder ihr findet argumentativ eine sachliche Lösung, oder ihr müsst wirklich die Münze werfen.

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Ich kann Dich nur ermuntern nicht nachzugeben. Wenn es keine rationalen Argumente für einen der Namen gibt, was bei Euch das Fall zu sein scheint, ist losen die fairste Lösung. Ich habe selbst einen Doppelnamen, weil ich meinen Namen nicht ablegen wollte, aber unser Familienname ist der Name meines Mannes und ich bin immer noch traurig, dass ich mich nicht habe durchsetzen können. Bei uns ist es auch so, dass beide Namen deutsch und unkompliziert sind, sodass auch nichts gegen meinen Namen gesprochen hätte.

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>>>und ich bin immer noch traurig, dass ich mich nicht habe durchsetzen können.<<<

Männer scheinen da das größere Durchhaltevermögen zu haben oder sturer zu sein, das höre ich immer wieder.

Vielleicht sind Frauen zu sehr dahinter, zu heiraten und geben dann eher nach.

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Ich kann nicht sagen, dass ich mehr hinterher war zu heiraten als mein Mann. Bei meinem Mann war eher das Problem, dass er sich hätte viel rechtfertigen müssen, warum er einen Doppelnamen oder meinen Namen hat, weil das in unserem Umfeld gar nicht vorkommt und auch als nicht männlich gilt. Klar, könnte er lernen da drüber zu stehen, aber dieses Denken hat er leider auch irgendwo verankert. Ich bin mit meinem Doppelnamen schon eine Exotin in unserer Verwandtschaft.

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Ich wollte meinen Namen als Familiennamen. Ich find ihn einfach schöner.

Mein Mann trägt jetzt einen Doppelnamen und ist auch zufrieden.

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Hallo,

Die Kinder haben meinen Namen bekommen und vor der Hochzeit haben wir einen Namen für alle ausgelost.

LG

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Hi,
da Du vermutlich zu allen Terminen mit dem Baby und dann Kind gehst, bekommt das Baby und alle zukünftigen Kinder, dein Nachnamen.

Gruß

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Ich kann dieses Argument nicht wirklich nachvollziehen.

Meine Kinder und ich tragen zwar den gleichen Nachnamen, dennoch wurde ich noch nie danach gefragt wie ich heiße. Gerne wird das Beispiel Arzttermin genannt, da mache ich normalerweise einen Termin für meinen Sohn Max Mustermann aus und das war es. Für meinen Nachnamen hat sich noch kein Arzt etc. interessiert.

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Ich würde die erste Zeit, überhaupt nicht drauf reagieren, wenn ich Müller mit Nachname heiße und die Tochter mit Sandra Schmidt aufgerufen werden würde.

Eine Freundin und jetzt Kollegin, heißen auch die Kinder wie der Mann mit Nachnamen. Als sie sich mit ihrem Nachnamen in die Helferliste in der Schulklasse eingetragen hat, wurde sie ersetzt, weil kein Kind mit dem Namen in der Klasse war. Und die Kids sind 16 und 18 Jahre, das war nicht in den 80 igern.

Oder die Tante, die mit dem Neffen auf ein Tennisspiel geht. Der Neffe heißt wie der Erzeuger, zu dem minimalst Kontakt ist. Sie hat das Mannschafts T-Shirt nicht abgeholt, während der Neffe am spielen war, da der Nachname "gar nicht präsent" ist. Im Nachhinein fiel ihr das ein, da war es zu spät.

Mein Großer hatte einen Freund, der Steffen Schulz, dessen Mutter die Diana Schmidt war, die noch mit ihm bei ihren Eltern gewohnt hat, die Schulz-Theis mit Nachnamen hießen.

Es kann doch jeder so halten wie er will, aber alle Frauen ärgern sich, daß sie andere Nachnamen tragen wie die Kinder, weil sie dachten, der Erzeuger heiratet sie noch.

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