Trauzeugin, ja oder nein?

Hallo zusammen!
Heute kam die Frage meiner langjährigen Freundin "Willst du meine Trauzeugin sein?"...und nein eigentlich will ich nicht.
Sie rennt in ihr Unglück, schon wieder. Ich halte die Hochzeit für eine äußerst schlechte Idee, das weiß sie auch, da kann ich doch nicht ihre Trauzeugin sein!
Das Problem ist, sie hat NIEMANDEN sonst. Oh je...ich würde gerade ihr alles Glück der Welt wünschen, aber sie sieht es wieder nicht kommen!
Für sie bedeutet der Poste Trauzeuge tatsächlich sehr viel, was es mir um so schwerer macht..
Sie ist auch ein Typ Mensch, der Enttäuschungen verdrängt und NIE NIE NIE auf andere sauer ist (psychisch gesund ist sie nicht, sie ist seit 10 Jahren in Therapie)

Was würdet ihr tun? Zusagen trotz der Bedenken oder Ablehnen?

Danke und LG #winke

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Eine Trauzeugin ist, wie der Name schon sagt, eine Zeugin bei der Trauung.
Du bist damit nicht verantwortlich für das Eheglück deiner Freundin.
Tu ihr den Gefallen oder sag halt ab, wenn du ihren Entschluss negativ bewerten willst.

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Nein, für das Eheglück bin ich nicht verantwortlich. Mir geht es ausschließlich um sie, ich kann sie nicht noch dazu beglückwünschen, wenn ich sehe, wie sie wieder in so einer ungesunden Partnerschaft steckt.
Ich bin in einer Zwickmühle, einerseits will ich nicht, andererseits würde ich um ihretwegen gern wollen.
Bewerten will ich nichts, ich würde mir soo wünschen, dass es gut wird. Was ich sehe, ist leider etwas anderes.

LG #winke

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Ablehnen
Ich würde ihr einen Brief schreiben, denke das ist effektiver als ein Gespräch.
Sag ihr, dass du sie lieb hast, aber aus den und den Gründen du die Funktion der Trauzeugin nicht übernehmen kannst. Allerdings solltest du damit rechnen, dass eure Freundschaft mit deiner Entscheidung auch vorbei sein könnte. Mach dir klar wie viel dir ihre Freundschaft bedeutet. Könntest du den Verlust verschmerzen oder doch entgegen deiner Überzeugung Pobacken zusammen kneifen und schon mal den JGA planen?

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Danke!
Sie würde mir die Freundschaft nicht kündigen, sie würde es in sich reinfressen, wie immer. Und das will ich nicht.
Ich muss mich entscheiden, ja, aber das fällt mir so verdammt schwer. Wenn sie mir nicht so wichtig wäre, würde ich nicht eine Sekunde überlegen. Ich kann aber nicht freudestrahlend daneben stehen, wenn ich SEHE, dass ihr dieser Mensch nicht gut tut.
So böse es klingt, ich hoffe, dass es sich bis dahin "von selbst erledigt", weil sie seinem Druck nicht standhält.
Ich hab sie schon mal, quasi ausgebuddelt.

LG #winke

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Ich an deiner Stelle würde annehmen. Es ist ihr Wunsch dich an ihrer Seite zu haben, du für sie da bist an diesem besonderen Tag. Wenn sie heiratet ist ihr überlassen und mehr wie deine Meinung dazu zu äußern kannst du nicht. Aber für sie würde ich es tun

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Als Trauzeugin unterschreibst du die gültige ehe mit. Wenn du also Einwände gegen die Hochzeit hast, lass es. Du könntest dich selbst doch nicht mehr im Spiegel ansehen, wenn du es tust. Sei offen und ehrlich. Genau das wünscht man sich doch von einer Freundin. Sie braucht keine Trauzeugen für die Hochzeit. Man darf eintn, zwei oder gar keinen benennen. Und ich selbst könnte niemals etwas mit meiner unterschritten bezeugen, hinter dem ich nicht stehe. Also lehne ab.

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Du solltest dich vielleicht mal über das Wort "bezeugen" informieren.

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Du musst sie ja nicht beglückwünschen, im Sinne , dass sie geheiratet hat, aber alles Glück für eine bessere Zukunft wünschen, wäre angebracht#schein.

Wir leben heute in einer Zeit, wo kaum Freunde noch ein NEIN vertragen oder die Wahrheit schätzen. Wenn du möchtest, dass die Freundschaft ohne Kratzer weiter besteht, mach ihr den Gefallen. Du sollst ja nur die Ehe bezeugen und nicht den Segen geben;-)

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Da würde ich auf mein Bauchgefühl hören.

Wenn du nicht dabei sein möchtest oder nicht Trauzeugin sein möchtest, dann ist das in Ordnung.
Für sie da sein, kannst du ja trotzdem. Vielleicht sogar einfacher.
Z.B. falls sie später erkennt, dass diese Ehe ihr nicht gut tut, kommt sie vielleicht sogar eher zu dir, als wenn sie wüsste "du hast es geahnt und hast es trotzdem gemacht" so eine Art zusätzliche Scham.

Respektieren, dass es für sie wichtig ist, geht ja trotzdem. Auch, wenn du es nicht machst.

Finde heraus, was DIR gut tut und entscheide dann.

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Auch wenn es dir wahrscheinlich schwer fällt, weil du das Unglück schon kommen siehst, würde ich annehmen. A ist es ihre Sache wen sie heiratet und B bist du halt ihre Freundin. Es ist IHR besonderer Tag (noch zumindest 😀) und ich würde es als Freundin falsch finden, sie nicht dabei zu unterstützen. Und ja, auch als Freundin hilft man wieder aus der Patsche, wenn Sie feststellt, dass es ein Fehler war. Das macht halt eine wahre Freundschaft aus. Man trifft halt im Leben auch mal dumme Entscheidungen, aber umso wichtiger ist es doch jemanden zu haben, der einem den Rücken stärkt.

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Ich würde es machen. Sie ist deine beste Freundin und möchte dich an ihrer Seite haben. Rein DAS zählt.
Ob sie mit dem Typen glücklich wird liegt nicht in deiner Hand und hat mit deinem Amt nix zu tun.

Vielleicht ist er für SIE ja doch die Erfüllung.... wer weiß ;-)

Nach der Trauung wünscht du ihr ja "viel Glück" für die Zukunft und nicht nach dem Motto: herzlichen Glückwunsch zu DIESEM MANN!#schein

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Ich finde eine ziemlich schwierige Entscheidung.

Einerseits die Ehe, die du für eine echt schlechte Idee hältst, das vorprogrammierte Unglück etc. Da würde ich auch zum ablehnen neigen.

Andererseits ist es ihr Herzenswunsch, sie hat sonst niemanden, es ist ihre Entscheidung, und sie will dich wirklich. Das würde mich vielleicht zum (seufzend) annehmen bringen.

Vermutlich würde ich für mich dieses Amt quasi ein bisschen erweitern und umformulieren. Als Zeichen sehen, dass ich sie in den (absehbar kommenden) schlechten Zeiten von Anfang (Trauung) bis zum Ende (Trennung?) begleiten und unterstützen werde. Und das zumindest einer bei der Veranstaltung dabei ist, der klar sieht und (symbolisch) eine schützende Hand über sie hält.

LG

PS ich habe auch so eine Freundin, bei der ich mir manchmal "nicht schon wieder" denke.