Regelungen für Ehevertrag bei ungleichem Einkommen?

Hallo zusammen,

ich wollte mal fragen, ob ihr mit Eheverträgen geheiratet habt und wenn ja, wie insbesondere die Regelungen bei ungleichem Einkommen und Vermögen aussehen.
Wir (Beide 26) haben mittlerweile ein einjähriges Kind und aus Gründen der Absicherung ist eine Hochzeit denkbar, allerdings soll es einen fairen Ehevertrag geben, da mein aktuelles Gehalt etwa dem 2,5 fachen meiner Freundin entspricht, Tendenz steigend. Sie hat keine Lust auf eine Karriere und wäre am liebsten Vollzeitmutter, was ich allerdings bewusst nicht möchte. Meine Überlegung war eine 1/3 zu 2/3 Regelung. Diese soll für die Zugewinngemeinschaft und die Altersvorsorge gelten und würde aus meiner Sicht dem Stand entsprechen, als ob wir beide normal weiter arbeiten. Trennungsunterhalt lässt sich nicht ausschließen und sehe ich für das eine Jahr auch als unproblematisch an. Wie sieht es mit dem nachehelichen Unterhalt aus? Diesen würde ich gerne ausschließen, da nach der Ehe jeder für sich selbst verantwortlich sein soll.
Das Anfangsvermögen und Erbschaften sind soweit ich es bisher verstehe sowieso unberührt von der Ehe und würden bei einer Scheidung rausgerechnet?

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Gibt beim Bundesjustizministerium wunderbare Broschüren über Ehe, Eherecht und Gesetz - welches du auch im Vertrag nicht ausschließen kannst!

Aber mal im Ernst: ich finde e gut, im Vorfeld auch über den Fall der Fälle zu sprechen (habe ich ebenfalls mit meinem Mann getan), aber manche Sachen KANN man einfach nicht in Geld und andere Sachen auswiegen...

Deine zukünftige hat bereits Einbußen in Rente und es ist mit Kind relativ unwahrscheinlich, dass sie die Karriereleiter noch sehr viel mehr erklimmen wird-zumal Frauen oft in der Teilzeit-falle stecken.... und unter anderem nehmen die Frauen dies auch auf sich, damit die Kinder der Väter auch versorgt sind!

Warum macht ihr nicht eine normale zugewinngmeinschaft? Sämtliches Vermögen vor der Ehe bleibt unberührt und auch das Erbe, welches in der Ehe anfallen würde bleibt unberührt (Achtung: gefährliches Halbwissen!) und sonst ist es halt bei euch ich so: du verdienst anscheinend die Kohle, während sie sich für spätere Jahre jetzt schon "opfert", um unter anderem EUER Kind zu betreuen.

Wie gesagt, vernünftig, den Fall der Fälle durchzukauen, aber es hör sich schon ein bisschen abgeklärt an....

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Danke für deine Antwort :)
Ich verstehe die Denkweise sehr gut, allerdings habe ich mein hohes Einkommen mit harter Arbeit erreicht. Für Sie steht die Arbeit nicht im Vordergrund, das ist auch absolut in Ordnung. Sie will aus persönlichem Interesse keine Karriere machen.

Ich möchte nicht, dass Sie zu Hause das Leben einer Hausfrau führt, sondern auch arbeiten geht, die Einbußen durch Teilzeit bin ich auch gerne bereit auszugleichen, ggfs. auch mit nachehelichem Unterhalt.

Sicherlich klingt das hart kalkuliert, ich habe aber zu viele negative Erfahrungen, was Scheidung und Gerichtsurteile angeht im Familien und Bekanntenkreis erlebt. Ich möchte also nicht nach 20 Jahren vor dem persönlichen Ruin stehen, obwohl ich hart dafür gearbeitet habe.

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Naja, aber sie sitzt ja nicht zu Hause, lackiert sich die Nägel und trinkt Cosmopolitain. Sie betreut Euer Kind. Irgendwie klingt es so, als wolltest Du sie zum Arbeiten zwingen, damit sie Dir nicht auf der Tasche liegt. Vielleicht solltet Ihr das mit dem Heiraten vergessen. Einige wichtige Dinge kann man ja auch so regeln.

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Wir waren vor einigen Jahren beim Notar, weil wir Dinge rund um Testament, Patientenverfügung, etc. pp klären mussten.

Damals kam am Rand auch das Thema Ehevertrag auf. Der Notar sagte, sowas lohnt sich nur bei vermögenden Leuten - sprich: du bringst ein hohes Vermögen in Form von Geldanlagen, Immobilien, Bargeld mit in die Ehe, sie hat dagegen gar nichts oder nichts Bedeutendes. Ein sehr großer Unterschied zwischen den Gehältern berechtigt auch zu einem Ehevertrag. Aber 2,5-fach ist leider lächerlich. Sorry!!! Selbst wenn du 5.000€ netto verdienen würdest und sie nichts, wäre ein Ehevertrag lächerlich.

Wenn dir das so wichtig ist, dann solltest du zum Notar gehen und dich beraten lassen. Er wird dir schon was aufquatschen, wenn du so mit dem Gehaltszettel wedelst wie hier bei Urbia. Und wenn du schon mal da bist, dann bespreche mit dem Notar auch die Erbregelungen. Sie würde nämlich ganz schön was erben, wenn du auf einmal dahin scheidest. Würdest du ihr das auch nicht gönnen?

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Ich finde das nicht per se lächerlich. Es könnte z.B. ein Unternehmen dran hängen mit Mitarbeitern, unterstützungspflichtige Kinder, andere regelmässige Zuwendungen. Aus meiner Sicht gibt es zahlreiche legitime Gründe, hier die rechtlichen Verhältnisse zu regeln. Es wäre ja auch ungerecht den Mitarbeitern eines Unternehmens gegenüber, dass sie den Job verlieren, weil das Unternehmen in einen Ehestreit hineingezogen wird.

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Und Gütertrennung?

Geht einfach zum Notar und formuliere als Laie mit deiner Frau was ihr euch vorstellt. Er bringt das in Textform und fertig.

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Also wir handhaben das ziemlich einfach:

Nix gibt's. Weder so rum noch so rum.

Mein Zukünftiger verdient das dreifache von mir. Und? Für mich ist es unvorstellbar im Falle einer Scheidung jemals einen Euro für mich von ihm zu erhalten. Klar, Kindesunterhalt ist ja was anderes. Anfangsvermögen bleibt im Eigenbestand des jeweiligen, eventuell vorkommendes Erbe gehört demjenigen der erbt. Schluss.