Ehevertrag, mal ein vollkommen unromatisches Thema.

Hallo zusammen,

Macht ihr einen Ehevertrag?

Zu meiner Geschichte:
Ich bin gerade ziemlich angezickt, da fängt mein Freund doch gerade damit an, dass wir uns mal zusammen setzen sollten bezüglich eines Ehevertrages. Ich möchte mich sicher nicht an ihm bereichern, aber mich verletzt das ehrlich gesagt. Es geht ihm um eine Gütertrennung. Er ist einige Jahre älter als ich, hat ein paar "Reichtümer", ich bin mit 22 ungeplant schwanger geworden und letztendlich lebe ICH doch eingeschränkt. Ich kümmer mich tagsüber um das Kind, arbeite nach dem Mutterschutz auf 400 Euro- Basis und das wars. Er geht weiter Geld scheffeln, kann sich letztendlich Geld zurücklegen wie er will und was ist mit mir? Berufskarriere ist erledigt. Das einzige was ich mit in die Ehe bringe ist der Hausrat, also Möbel (nichts extrem hochwertiges, günstige moderne Möbel halt!). Geld überhaupt nicht, weil ich einfach keins habe. Ich lebe letztendlich von der Hand in den Mund.
Mich verletzt das gerade schon ziemlich. Er ist fein raus und ich sitze da. Klar heiraten wir aus Liebe und trotzdem weiß man nie wie es endet und für ihn hat es keinerlei Konsequenzen. Ich kümmer mich dann weiter um das Kind. Ich weiß gerade echt nicht weiter. :-[

Was sagt ihr dazu? Weil, ich kann nichts für die derzeitige Situation und er will seinen Kopf aus der Schlinge ziehen... #heul

Ich muß mich gerade echt erstmal beruhigen... #schmoll

LG
Superschatz

1

Ich finde so einen Vertrg gut! Wenn mein mit dem Vorschlag gekommen wäre, wäre ich sofort einverstanden gewesen.
Es geht ja nicht darum, daß Du im Falle einer TRennung mittellos zurück bleibst, sondern daß daß, was er sich vorher angeschafft und erarbeitet hat nicht zur "Trennungsmasse" gehören.

Ihr solltet das richtig besprechen! Zur Not auch einen Experten dazu holen!
Wenn er eine eigene Firma hat, kann Gütertrennung von Vorteil sein, denn wenn da was schief läuft, kannst Du nicht haftbar gemacht werden. Wenn Dir alles mitgehört, dann sitzt Ihr in einem Boot.

Im Ehevertrag sollte allerdings festgelegt werden, was Dir im Falle einer Trennung zusteht. Deine Arbeit als Mutter und Hausfrau ist ebenso zu bewerten wie sein Job. Also, was er verdient ist gemeinsames Einkommen und sollte auch so behandelt werden.

2

Hallo Superschatz,

ein bisschen kann ich Deinen Ärger verstehen, aber Du solltest Dir keine zu grossen Sorgen machen. Denn ein Ehevertrag darf schliesslich nicht gegen die gesetzlichen Regeln verstossen, und somit wirst Du nicht "ohne alles" auf der Strasse stehen, sollte es zu einer Scheidung kommen.

Allerdings ist Gütertrennung heute eher selten. In Frage käme auch bei Euch vielleicht eine "modifizierte Zugewinngemeinschaft". Das würde bedeuten, dass z.B. Immobilien, die Dein Mann vor der Ehe gekauft hat, vom Zugewinn ausgeschlossen sind. Sollte sich der Wert der Immobilie steigern, so würde er trotzdem alles behalten.

Für alles andere gilt aber die normale "Zugewinngemeinschaft". Unterhalt ist sowieso gesetzlich geregelt, erst Recht, wenn Du Kinder hast.

Solltet Ihr Euch entschliessen, tatsächlich einen Ehevertrag abzuschliessen, so würde ich Dir empfehlen, Dich eingehend beraten zu lassen, damit Du wirklich nicht über den Tisch gezogen wirst.

Zu Deiner Anfangsfrage: Wir hatten vor, einen Ehevertrag abzuschliessen. Wir haben keine Kinder, verdienen ähnlich viel. Mein Freund hat allerdings etwas Vermögen, ich habe eigentlich nicht viel (finanziell) in die Beziehung eingebracht. Da die Erstellung eines Ehevertrages jedoch auch schon eine Stange Geld kostet (wird prozentual vom Streitwert berechnet), haben wir uns nun doch dagegen entschieden und werden privat einen Vertrag aufsetzen, wobei uns natürlich beiden bewusst ist, dass er nicht rechtsverbindlich ist, sollte es wirklich mal hart auf hart kommen.

Als Fazit möchte ich sagen, dass ein Ehevertrag grundsätzlich kein Grund ist, beleidigt zu sein, aber natürlich kommt es auf den Inhalt an. Also erkundige Dich und lass Dich beraten.

Ein Spruch eines Bekannten: "Vertrag kommt von vertragen, daher sollte man Verträge schliessen, solange man sich noch verträgt".

LG Ally#klee

3

Hallo,

wir haben auch einen Ehevertrag. Ich find das gar nicht schlimm.

"für ihn hat es keinerlei Konsequenzen. Ich kümmer mich dann weiter um das Kind."

Gütertrennung heißt doch aber nicht, dass du im Falle einer Trennung keinen Unterhalt für dich und das gemeinsame Kind bekommen würdest. Es heißt lediglich, dass er von seinem "Vermögen" im Scheidungsfalle nicht 50 % an dich abgeben würde/müsste. In einen Ehevertrag kann man verschiedene Klauseln mit aufnehmen. Vielleicht solltet ihr bzw. solltest du dich von jemandem beraten lassen, der sich da gut auskennt.

Deinen Ärger kann ich verstehen. Du bist wahrscheinlich sehr enttäuscht von ihm. Im ersten Moment ist es auch komisch und wenn du in Ruhe drüber nachdenkst wirst du es nicht so abwegig finden.

Dein Zukünftiger will nicht seinen Kopf "aus der Schlinge ziehen". Er will im Falle der Scheidung aber nicht Teile seines Vermögens an dich verlieren, was an sich verständlich ist, oder?

Also, setzt euch in Ruhe hin, lasst euch beraten.

Alles Gute für euch.

Grüße

Martina

4

Es ist ja nicht so, dass er dir einen Wisch vorlegt, den du unterschreiben musst.

Ein Ehevertrag kann dir durchaus zum Vorteil gereichen! Siehe Firma, die den Bach runter geht.

Verhandle doch deine Wünsche. Zum Beispiel eine Abfindung bei Scheidung, oder höheren Unterhalt, oder längeren Unterhalt (empfehlenswert für Hausfrauen bei der neuen Gesetzeslage!), oder, oder, oder...

Viele Grüße,
Avi

5

hallo,
er hat Vermögen - du nicht.Da macht ein Ehevertrag Sinn.
Mein Tip: unbedingt den Vertragsentwurf von einem eigenen Anwalt ( vor Unterzeichnung!!!!!) prüfen lassen.Dann kann Nichts schief gehen und es gibt Nichts worüber du dir Gedanken machen müßtest. Ich finde auch du hast keinen Grund angezickt zu sein - die Statistiken sprechen für einen Ehevertrag.L.G. M.

6

Hey du,

wir haben einen. Müssen wir aber auch..

Schatz hat ist Teilhaber in einer (seiner) Firma.

Falls wir uns scheiden lassen würden (was hoffentlich nie vorkommt!) würde ich ja einen Teil seiner Anteile bekommen. Dann könnte ja die Firma auseinanderbrechen. Das wäre echt schei*e für die Angestellten (viele Familienväter). Deshalb haben wir einen!

Wir haben einen beim Notar aufsetzen lassen (muss man auch, außerdem hat er mehr Ahnung!) und haben ihn einen Tag vor der Hochzeit unterzeichnet (ging zeitlich einfach nicht eher!).
Hier in der Firma ist das überings Pflicht: Er muss von allen Teilhabern VOR der Hochzeit gemacht werden! Wir waren die ersten!

Dort steht drin, dass alles ganz normal gesetzlich geregelt wird. Nur eben die Firma wird rausgelassen!

Vermerkt haben wir dass wir im Falle einer Scheidung (+schluck+) alles ganz normal regeln, nur die Firma wird ausgeschlossen.

Überings: Ich finde es nicht so schlimm einen Ehevertag machen zu müssen.

Ganz liebe Grüße
Doreen

7

Ihr könnt ja im Ehevertrag auch regeln, daß Du im Falle einer Scheidung für Deine entgangene Berufskarriere entschädigt wirst ...

Laß Dich auf jeden Fall von einem eigenen Anwalt beraten.

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Wenn du dir das aktuelle Unterhaltsrecht in Deutschland anschaust, wird dir auffallen, dass ein Ehevertrag (in dem du auch den Unterhalt regeln kannst) die beste Lösung ist.

9

Ich kann Dich vollkommen verstehen, wäre auch ziemlich geplättet, denn ich habe trotz den Statistiken noch die Vorstellung von einer ur-romantischen Heirat und ein Leben bis ever and ever und da hoffe ich nicht, dass mein Liebster, wenn er mich denn dann mal fragt, mit so einem Spruch kommt.

Ich gehe davon aus, dass wenn ich heirate, ich das nur einmal tu´ und man von vorne rein den Willen haben sollte, durch Dick und Dünn zu gehen mit allen Vor- und Nachteilen. Ich bin auch bereit alles zu teilen. #liebdrueck

Bei uns ist es so, dass wir beide einiges gespart haben - für unser Haus - was wir hoffentlich irgendwann mal bauen werden und meine Eltern haben auch ein Haus in dessen Grundbuch ich drin steh´, d.h. eigentlich bringe ich mehr Werte mit ein .. aber wenn ich nicht bereit bin diese mit ihm zu teilen, sollte ich die Hochzeit viell. lassen. #aerger

(Sicher sieht das bei dem Firmen-Grund da anders aus.)

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Na dann hättest Du doch nix zu befürchten.
Man schließt ja auch keine Versicherung ab, mit dem Gedanken im Hinterkopf, daß bald was passieren wird, sondern es ist eine Absicherung falls was passieren könnte. Niemand wünscht sich den Ernstfall, trotzdem versichern wir uns. Einen Ehevertrag sehe ich genau so! Man kann nie wissen, was in 20 Jahren ist. Menschen können sich ändern. Und da ist es doch einfacher, man klärt vorher, was im Fall der Fälle passiert.
Ist doch besser so, als wenn man sich später zu einem Wanderurlaub in den Bergen entschließt, wo nur noch einer wieder kommt und der andere aus Versehen vom Weg abgerutscht wurde - nur weil es zu teuer werden würde, ihn auf legalem Weg loszuwerden.



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ich gebe aggie da völlig recht. schön und gut, wer heiratet, der tut dies meistens mit der ur-romantischen prämisse, für immer und immer zusammen zu bleiben und komme was wolle durch dick und dünn zu gehen. aus den selben gründen heirate ich auch. trotz allem ist ein ehevertrag in manchen fällen einfach unabdingbar, z.b. bei selbständigkeit eines partners.
dass dein partner seine vergleichbar hohen ersparnisse durch einen ehevertarg absichern möchte, ist absolut nachvollziehbar. so geht im zweifelsfall jeder mit dem wieder aus der ehe heraus, was er zu anfang eingebracht hat. zu unterhalt ist er dir und dem kind/den kindern in jedem falle verpflichtet, jedoch kannst du dich durch diese ehe nicht bereichern. ich finde das nur fair.

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