Passivrauchen

Liebe Frau Dr. Endreß,

vor 2 Wochen habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Da ich mich im Ausland befinde, habe ich nicht die Möglichkeit wie in Deutschland, all meine Fragen an einen bestimmten Frauenarzt zu stellen.

Dabei ist mir meine Schwangerschaft - meine erste - wichtiger als alles andere.
Mein Mann ist Raucher und ich bin bei jeder angezündeten Zigarette verzweifelt und wütend zugleich. Ich schaffe es nicht, jedes Mal aus dem Zimmer zu gehen und lasse die Tür lieber einne Spalt breit offen. Auch im Auto muss ich mich sogar im Winter damit abfinden, dass er das Fenster nur leicht öffnet und ich so einiges an Rauch abbekomme. Ich kann mich leider nicht durchsetzen. Nichts, was ich sage kommt bei ihm an.

Zudem habe ich heute erfahren, dass ich in der 7.SSW bin (6+2) und das Embryo 5,7mm "groß" ist.

Kann das Passivrauchen zu einer Fehlgeburt führen, wenn es ca. 10-15 Zigaretten sind, die neben mir geraucht werden. Ich mache mir langsam echt Sorgen.

Danke im Voraus!

Liebe Grüße

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Liebe Eedbestrong,

leider ist das Passivrauchen sowohl für die Mutter als auch für das Kind schädlich. Für die Mutter kann durch das eigene Rauchen, aber auch durch das Passivrauchen, u.a. das Risiko für Fehl- oder Frühgeburten, eine vorliegende Plazenta oder einen vorzeitigen Blasensprung steigen. Das Kind kann durch den Nikotineinfluss Schaden nehmen, der sich z.B. durch Fehlentwicklungen an unterschiedlichen Organen, ein geringes Geburtsgewicht und eine geringe Körpergröße, aber auch durch physische und psychische Langzeitwirkungen bemerkbar macht. Nach der Geburt ist das Risiko des plötzlichen Kindstodes in Raucherhaushalten höher.

Du selbst kannst Dich und das Kind nur durch Vermeidung schützen. Es sollte eigentlich in der Wohnung gar nicht geraucht werden und mindestens eine geschlossene Balkontür zwischen Raucher und der Wohnung sein.
Bitte besprich die Risiken mit Deinem Partner erneut. Es ist auch sein Kind, für das er Verantwortung trägt. Schon eine Reduktion des Rauchens würde helfen...

Alles Gute!
Dr. Endreß

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Vielen Dank Frau Dr. !
Ich werde Ihren Rat befolgen und somit vorsichtiger sein. Werde auch ein Gespräch mit ihm suchen.
Vielen lieben Dank nochmals.