Zecke in der FrühSS

Sehr geehrte Frau Doktor,

gestern Abend musste ich mit Entsetzen festgestellen, dass sich eine Zecke hinten an meinem Oberschenkel festgesaugt hatte.
Wir haben sie sofort mit einer Zeckenzange entfernt und sie aufbewahrt, um sie einzuschicken.
Die Anhaftzeit kann nicht lang gewesen sein, da die Zecke noch ganz klein war.

Die Umtersuchung der Zecke dauert ja etwas, sollte man vorher schon prophylaktisch etwas tun?

Ich bin heute 4+6, also noch ganz am Beginn, will aber auch nichts riskieren.

Ich weiß, eine Übertragung auf den Embryo ist bei moderater und zeitiger Behandlung kaum gegeben, wenn aber doch, mit was muss man rechnen?

Eine Infektion der Plazenta würde in der FrühSS wohl zum schlimmstmöglichen Szenario führen, aber wenn das Kind weiter wächst, mit welchen Spätfolgen wäre zu rechnen?

Ich weiß, es kann sich auf Herz, Bewegungsapparat, ZNS und Haut auswirken, aber wie genau!?

Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe und einen schönen Sonntag. :) #sonne

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Liebe Cupcake14,

ein Zeckenbiss ist nicht immer gleich schlimm. Die wichtigste Frage ist: wo (also in welcher Region von Deutschland) ist es zu dem Zeckenbiss gekommen? Nicht in jeder Region übertragen Zecken alle Erkrankungen, von denen man hört. Ausserdem ist die Frage nach dem Impfstatus wichtig (FSME-Impfung?).
Bitte stelle Dich zeitnah bei Deinem Hausarzt vor. Sollte er zu einer antibiotischen Prophylaxe oder sogar Therapie raten, muss er über Deine Schwangerschaft informiert werden, damit die Wahl des Antibiotikums mit der Schwangerschaft vereinbar ist.

Alles Gute!
Julia aus dem Team Dr. Kolsch