Covid-Impfung und IVF

Sehr geehrter Herr Dr. Peet,

ich stehe kurz vor einer Kinderwunsch-Behandlung, könnte mich aber kommendes Wochenende gegen Covid-Impfen lassen. Ich bin aus Österreich und es wird sich aller Voraussicht nach um Astra Zeneca handeln, der - wie ich natürlich auch weiß - gerade in sämtlichen Ländern vorübergehend ausgesetzt wird und zudem - für das Kinderwunsch-Thema sehr ernüchternd - ja in 2 Teilimpfungen im Abstand von 12 Wochen verabreicht wird, was bedeutet: sollte ich mich für eine Impfung entscheiden, verschiebt sich die möglichkeit eines IVF-Starts in den Sommer oder Herbst.

Die Informationen bezüglich der Wartezeit nach der 2. Teilimpfung gehen ziemlich auseinander von "man kann direkt nach der 2. Teilimpfung starten" bis zu "3 Monate (mindestens zwei) nach der 2. Teilimpfung warten". Können Sie mir da mit einer Konkretisierung weiter helfen bzw mit einer Beleuchtung des Hintergrundes?
Geht man davon aus, dass eventuell noch laufende Entzündungsprozesse zur Immunabwehrbildung vorübergehend schlecht für die Fruchtbarkeit sind oder ist ein Zusammenspiel mit den Hormonen der IVF-Behandlung bedenklich?

Was die Sache nicht einfach macht: ich bin 38 und mein AMH mit etwas über 1 weist schon auf eine sehr niedrige ovarielle Reserve hin - mir wurde daher geraten, relativ bald zu starten. Was die geschätzte Erfolgschance pro Versuch anbelangt, war diese sehr ernüchternd: da war von 10% die Rede mit Verweis auf meine individuellen Befunde: Uterus Unicornis, eventuelle Endometriose (im Douglasraum sowie Zyste am li. Eierstock) und AMH schon niedrig.

Parallel dazu gab es aber schon auch den Rat, sich nach Möglichkeit vorher komplett immunisieren zu lassen. Wenn ich nun aber hin und herüberlege ist es eine echt schwierige Entscheidung: Einerseits gäbe mir eine Impfung (sofern ich die Scheuh, die jetzt gerade speziell um Astra Zeneca herrscht, überwinden könnte) eine gewisse Sicherheit für einen halbwegs sicheren Schwangerschaftsverlauf, andererseits müsste ich mit der Impfung die Kiwu-Behandlung dann eventuell ins nächste Frühjahr verschieben (je nach notwendiger Wartezeit danach), weil ich eine KIWU-Behandlung im 4. Quartal eher nur sehr schwer mit der Arbeit (erhöhter Arbeitsaufwand und sehr viel Stress ab September/Oktober bis zum Jahresende) vereinbaren könnte.

Daher meine Frage nun an Sie: welche Wartezeit nach einer Impfung würden Sie empfehlen? Ist eine KIWU-Behandlung zwischen den zwei Teilimpfungen völlig undenkbar? Wie verhält es sich mit der Option:"ich impfe nicht, aber mein Partner macht es" -wäre da ebenfalls eine Wartezeit zwischen der Impfung seinerseits und einer Spermienabgabe für die IVF abzuwarten? Auch hier findet man Infos zwischen "direkt im Anschluss möglich, kein Problem, nichts beeinträchtigt" bis zu "6-8 wo. mit kiwu warten"...

und können Sie mir vielleicht einen generellen Rat geben, was Sie tun würden?
Impfen und damit notfalls den Kiwu ins nächste Frühjahr verschieben?
Der Alternativplan in meinem Kopf war ja auch schon: 1-2 IVF-Versuche jetzt im Frühjahr, dann bei Misserfolg im Herbst impfen lassen, wo ich ohnehin keine Kiwu-Behandlung verfolgt hätte. Allerdings bleibt da immer noch die Sorge um eine vielleicht auch gleich gelingende Schwangerschaft, die dann stets von der Covid-Angst begleitet bleibt.
Wirklich eine schwierige Situation gerade.


Vielen Dank!

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Guten Tag,

würden Sie unter den unten genannten Voraussetzungen einer Kiwu-Behandlung oder einer Covid-Impfung den Vorrang geben?

Gynäkologische Rahmenbedingungen:
Alter: 38, AMH: 1, Uterus Unicornis (rechte Seite scheint funktional, trotzdem keine Schwangerschaft), Endometrioseverdacht (Ultraschallbefund: Endom. im Douglasraum, Zyste am linken Eierstock (2 cm) , GMS bei 5-6 mm im Normalzyklus
(es gab bislang noch keine ivf)

Weiterer Kontext: falle nicht in Risiko-Gruppe für Covid, achte sehr auf Covid-Maßnahmen,
mit covid-Impfung (AstraZeneca) würde die Kiwu-Behandlung frühestens im August-Zyklus starten, ich persönlich könnte nur August und September nutzen, da die Herbst/-Wintermonate arbeitsbedingt keine Kiwu-Behandlung zu lassen

Danke für Ihre Empfehlung!

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Bzw absolue Kurzversion:

Würden Sie bei einem AMH=1 einer Person, die nicht zur Risikogruppe gehört,
die Impfung vor einer KIwu-Behandlung empfehlen? Dankeschön!