Angespannte Tagessituation

Guten Tag,
Ich bin die Mutter von meinem 13 Wochen alten Sohn.
Unser Tag ist sehr chaotisch.
Hier mal ein Auszug aus unserem Tag. Mein Sohn geht zwischen 19:00 und 20:00 Schlafen. Bzw er schläft dann solange bei uns auf der Couch bis wir ins Bett gehen, dann geht er entweder in sein Beistelbett oder wenn er unruhig ist zu uns ins Bett. In der Nacht bekommt er meistens zwei Flaschen. Seine Trinkmenge variiert dann zwischen 50 und 135ml. Um 6:00 wird er wach und der Tag beginnt. Ich wasche ihn und ziehe ihn an. Dabei kommt das erste Schreien, wenn ich ihm sein Pullover anziehe. Anschließend gehen wir nach unten. Ich wasche seine Flaschen während er in der Wiege liegt. Allerdings kann es auch sein das er wie verrückt schreit. Dann versuche ich ihn zu beruhigen, ihn auf den Arm zu nehmen, zu wickeln, oder etwas zu esse zu geben, manchmal ist er auch nur wieder müde und schläft eine halbe std. dafür muss ich ihn jedoch pucken und tragen. Ich muss immer eins nach dem anderen ausprobieren, da ich wohl seine Signale nicht verstehe. Wenn er wieder wach ist spielen wir einige Zeit, bis das Geschrei wieder los geht und ich erneut alles ausprobiere. Meistens schläft er im Laufe des des Vormittags 2,5 std am Stück. Ich versuche jeden Vormittag 30-45 min spazieren zu gehen. Der Nachmittag läuft ähnlich wie der Vormittag. Wir spielen bis er schreit und dann probiere ich wieder alles nach einander aus. Nachmittags schläft er manchmal 2 std manchmal auch nur kurz. Nach dem er zwischen eins und drei Uhr gegessen hat gehe ich wieder raus mit ihm für ca. 45 min.
Ab 16:30 schreit er und ich versuche alles ihn zu beruhigen. Oft gehe ich oder mein Mann oder ich noch mal 20 min raus. Meistens schreit und quengelt er bis ich ihn zwischen 18:00 und 19:00 bade und das Abendprogramm mit schlafen gehen abspiele.

Wir haben keinen Ansatz von geregelten Essenszeiten oder Schlafenzeiten. Nicht mal vor dem Nachtschlaf Trinkt er regelmäßig.

Ich bin echt verzweifelt. Dank Corona kann man nicht mal mit jemanden Gleichgesinnten sprechen. Meine Hebamme kommt schon seit der sechsten Woche nicht mehr. Daher schreibe ich mir hier die Seele frei.
Meine Frage ist, ist es normal das wir keinerlei Rhythmus haben? Was mache ich falsch das ich seine Signale nicht verstehe? Wieso trinkt er immer nur zwischen 50 und 135ml? Andere babys trinken oft schon 200 ml in dem Alter. Ich fühle mich als so schlechte Mutter. Ich liebe ihn und zerre an jeden lächen was ich von ihm bekomme.

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Hallo wubeka,

erstmal du bist keine schlechte Mutter, du versuchst alles um dein Kind glücklich zu machen.
Dein Sohn ist noch klein und daher ist es völlig ok, dass er noch keinen Rhythmus hat.
Das was du erzählst klingt nicht ungewöhnlich. Ein Baby schreit als Kommunikationsmittel, es kann sich ja nicht anders ausdrücken. Mal ist etwas ungemütlich ( Pulli über den Kopf), mal ist Mama zu weit weg oder man sieht nicht genug.
Mal sind sie nach ausgiebigen Gucken/„Spielen“ von den Eindrücken überfordert und dann weinen sie. Alles ist neu und die Welt ist groß, dass muss verarbeitet werden, daher weinen viele Kinder ab dem späten Nachmittag häufiger.

Es ist logisch, dass man als Mama in diesen isolierten Coronazeiten häufig komplett überfordert ist. Vielleicht kannst du ja mit jemandem spazieren gehen? Für dich wäre es hilfreich, wenn du dich austauschen kannst, zur Not auch online.

Ich kann nur nochmal betonen, du machst alles richtig und dein Sohn verhält sich nicht auffällig. Sein Trinkverhalten, dass er zum Einschlafen Hilfe braucht, dass er häufig unzufrieden wirkt, alles normales Verhalten. Sein Schlafverhalten sogar super.
Gib euch noch etwas Zeit zum kennenlernen und sei gnädiger zu dir, du machst das toll!

Alles Gute
Hebamme Sarah