Antidepressiva (Citalopram) wärend der SS. Schädlich für das Ungeborene, evt Nachwirkungen ect.?

Antidepressiva (Citalopram) wärend der SS. Schädlich für das Ungeborene, evt Nachwirkungen, zB Entzugserscheinungen?

Sollte ich es absetzen oder lieber nicht?

Bin derweil in der 7. SSV und bekomme Citalopram 30mg, Utrogest 3x tgl. und Folsäure 1x t.

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Schau mal bei Embryotox.de, die Seite wurde extra dafür entwickelt, dass Frauen, die Psychopharmaka nehmen, die Medikamente in der Schwangerschaft nicht absetzen müssen. Denn die Frauenärzte raten leider in der Regel dazu, ohne die Folgen für die Mutter und damit auch für das Kind angemessen zu bedenken. Vor Dir liegt eine Zeit mit Freude aber auch vielen großen Herausforderungen, in der Schwangerschaft und vor allen Dingen nach der Geburt, da musst Du gut für Dich sorgen!
Ich habe in der Stillzeit Citalopram genommen und mein Sohn hatte keinerlei Entzugserscheinungen, als ich abgestillt habe.

Alles Gute!

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Vielen lieben Dank!

Leider funktioniert die Seite bei mir nicht, schade, härte mich sehr interessiert.

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Liebe mia-sarah,

das sagt embryotox zu Ihrer Frage, an den Empfehlungen orientieren wir Kinderwunschärzte uns auch:

Erfahrungen in der Schwangerschaft

Erfahrungsumfang: HOCH

1. Trimenon: Weit über hunderttausend in verschiedenen Studien oder Fallserien dokumentierte Schwangerschaftsverläufe zu SSRI haben keine Hinweise auf eine erhöhte Gesamtfehlbildungsrate erbracht. Zwar wurde für einige SSRI eine, allerdings sehr schwache, Assoziation mit spezieller Fehlbildungen beobachtet, für Citalopram scheint aber kein nennenswertes Risiko zu bestehen.

2.-3. Trimenon / Perinatal: Zahlreiche Veröffentlichungen thematisieren funktionelle Auswirkungen beim Neugeborenen nach SSRI-Therapie. Hierzu zählen Überregbarkeit, Tremor, erhöhter Muskeltonus, Trinkstörungen, Atemnotsyndrom, Hypoglykämie, auffälliges Schlafverhalten mit vermehrten Schreckreaktionen und verlängerten REM-Phasen, sowie eine verringerte Variabilität an Verhaltensmustern. Diese postpartalen, bei 2-3 von 10 exponierten Kindern auftretenden Symptome wurden zunächst als Entzugssymptomatik interpretiert, könnten aber auch Folge serotonerger Toxizität sein, insbesondere bei Nachweis therapeutischer Serumspiegel beim Kind. Meist ist die Symptomatik leicht, selbst limitierend und beginnt innerhalb der ersten beiden Lebenstage. Sie dauert im Extremfall einen Monat, meist aber nicht länger als 1–2 Wochen. Andererseits wurde auch ein Zusammenhang zwischen SSRI in der Spätschwangerschaft und einem persistierenden pulmonalen Hochdruck beim Neugeborenen diskutiert. In anderen Studien wurde diese Auswirkung jedoch nicht bestätigt, so dass kein substantielles Risiko für einen persistierenden pulmonalen Hochdruck beim Neugeborenen anzunehmen ist.

Empfehlungen zur Schwangerschaft

Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie: Neben bewährten anderen Antidepressiva gehört Citalopram aus der Gruppe der SSRI zu den Mitteln der Wahl bei pharmakologisch therapiebedürftiger Depression in der Schwangerschaft. Eine stabil eingestellte Patientin sollte ihre Medikation unverändert fortsetzen, um keine für Mutter und Kind bedrohlichen Krisen zu provozieren.

Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft: Nach Behandlung im 1. Trimenon kann eine sonographische Feindiagnostik zur Bestätigung der normalen Entwicklung des Feten empfohlen werden. Bei Gabe von SSRI bis zur Geburt müssen Anpassungsstörungen bedacht werden. Daher sollte in den ersten Lebenstagen die Beobachtung des Neugeborenen gewährleistet sein und die Entbindung in einer Klinik mit Neonatologie erfolgen. Soweit klinisch vertretbar, sollte mit der Patientin eine Reduktion bzw. auch das vorübergehende Absetzen des Antidepressivums vor der Entbindung vereinbart werden. Nach der Entbindung muss dann die Therapie in der erforderlichen Dosis sofort wieder aufgenommen werden.

Ich hoffe, diese Informationen können Sie etwas beruhigen.

Viele Grüße C. Glaser (aus dem Team von Dr. Peet)