Unerfüllter Kinderwunsch und Druck von außen

Hallo!
Mein Mann und ich stehen gerade am Anfang einer Behandlung in der Kinderwunsch Klinik, da bei meinem Mann Fertilitätsprobleme festgestellt wurden. Da wir beide schon Mitte 30 sind ist natürlich der Faktor Zeit nicht unwichtig. Wir versuchen uns selber keinen Druck zu machen, leider kommt der aber von außen. Meine Schwiegermutter macht Druck, obwohl wir uns zur immer wiederholten Frage nach Enkelkinder bis Dato immer negativ geäußert haben. Da der Kinderwunsch erst seit einem Jahr besteht und wir uns keinen Druck machen wollten und es Jedem erzählen wollten, dass wir an einem Kind "basteln"
Sie erwähnt aber immer und immer wieder, das sie nur dann glücklich ist, wenn wir ihr ein Enkelkind schenken. Sie versucht Gespräche immer wieder in diese Richtung zu lenken, obwohl ich dann immer abweisend reagiere. Wie am Besten reagieren bei den dauernden Fragen? Sollen wir von der Behandlung in der Klinik erzählen, ich habe Angst, das der Druck von ihr noch Größer wird.
LG Karin

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Hallo Grette,

vielleicht solltet ihr deiner Schwiegermutter von eurem unerfüllten Kinderwunsch erzählen.
Wir versuchen auch seit über einem Jahr schwanger zu werden. Ich bin 32 und wurde auch oft von Freunden oder Familie gefragt, wann wir denn mal Kinder wollen.

Vor meiner Bauchspiegelung habe ich es dann meiner Mutter und zwei engen Freundinnen erzählt. Seit dem kommt von ihnen nichts mehr diesbezüglich, außer Ermutigungen.

Viel Erfolg :)

lg

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Hallo, ich finde Ihr Verhalten unangebracht und wenig einfühlsam und sehr egoistisch!
Ich würde Ihr gar nichts mehr erzählen und ggf mal eine klare Ansage machen. eigentl müsste Sie euch positiv unterstützen, stärken, Mut zu sprechen.
Ich wünsche euch alles Gute.
Wir hatten auch einen längeren Weg als bei dem 1. Kind. Hatten schon den Termin in der Kiwu Klinik und 2 Wo zuvor dann endlich der positive Test. Ich habe teilweise geheult als ich meiner Mama erzählt habe, dass mein Mann ein schlechtes Spermiogramm hatte. Langsam,schnell absterbend und wenig.
Haben aber nicht aufgegeben. Preseed benutzt und nun bin ich 21+6.
lg Anna

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Hallo Karin, vielen Dank für Deine Frage! Das ist leider, leider ein sehr häufige Phänomen, dass man selbst eigentlich noch ganz gut mit der Situation umgehen kann, wenn - ja wenn - nur der Druck und die Indiskretionen von außen nicht wären. Und genau das ist es aus meiner Sicht, also aus Sicht eines systemischen Coaches: Deine Schwiegermutter ist "übergriffig" und wahrt die Grenzen (Eure aber auch ihre in ihrer Rolle als (Schwieger-)Mutter) nicht, sondern fragt nach - und das auf eine Art und Weise, die auf den ersten Blick elegant wirkt. Im Kern habt Ihr zwei Optionen: Entweder Ihr holt sie an Bord in dem Ihr sie informiert, wo Ihr gerade steht und was Ihr gerade tut (also sprich KiWu-Klinik). Wenn Ihr das nicht möchtet, dann darf man - finde ich persönlich - das Gegenüber auch in seine Schranken weisen; das kann man auch durchaus in einem netten Ton tun. Man könnte beispielsweise das nächste Mal, wenn sie so etwas sagt oder fragt, sagen "...und wenn ich mit Dir darüber reden möchte, lasse ich es Dich wissen" oder etwas Vergleichbares. Das darf man schon deutlich sagen; finde ich persönlich und habe mich früher als Kinderwunschlerin auch genau so verhalten. Ich weiss allerdings nicht, ob das machbar ist und zu Dir und Deinem Wesen passt. Auf jeden Fall empfehle ich, dass Ihr beiden Euch verständigt, wie Ihr mit solchen Situationen (familienintern aber auch mit Freunden/Bekannten/Kollegen) verhalten wollt und eine solche, gemeinsame Vorgehensweise überlegt. Ich hoffe, ich konnte ein wenig mit diesem Impuls helfen! Viele Grüße und alles Gute für die KiWu-Klinik, Franziska Ferber