Gemeinsame Elternzeit - und nun?

Hallo ihr Lieben! Ich begleite gerade mit schlechter Laune das Baby in den Schlaf und würde gerne mal eure Erfahrungen hören.
Mein Freund hatte direkt nach der Geburt der Maus 3 Wochen Urlaub. Das war super! Er war sehr fürsorglich, hat sich um alles im Haushalt gekümmert und mich super unterstützt. Natürlich war es da mehr Unterstützung für mich als Zeit mit dem Baby.
Jetzt ist die Maus seit heute 5 Monate alt und mein Freund hat 2 Monate Elternzeit gleichzeitig mit mir. Tja und was soll ich sagen, die Stimmung ist im Keller. Wie immer bin ich heute morgen um 6 mit der Kleinen aufgestanden, er hat bis 9 weitergeschlafen und ist dann aufs Sofa umgezogen und hat den Fernseher angestellt, was ich schon doof fand. Während ich einen Zahnarzt Termin hatte hat er sich 2 Stunden alleine um die Kleine gekümmert, das schien ihm dann aber auch zu reichen denn den Rest des Tages war wieder ich zuständig.
Ich habe Mal heute nichts dazu gesagt weil es der allererste Tag ist. Aber ich habe das Gefühl er denkt, dass er jetzt 2 Monate Urlaub hat und mal so richtig entspannen kann! Dass er mir das Baby mal abnimmt wenn ich ihn darum bitte oder einen Termin habe. Das ist aber nicht mein Verständnis einer gleichberechtigten Partner- und Elternschaft! Sollte er sich nicht genauso verantwortlich fühlen wie ich?
Ich bin frustriert.
Wie war das bei euch bei gemeinsamer Elternzeit? Wie habt ihr die Zeit gestaltet? Übertreibe ich? Ich will ja jetzt auch keinen Streit vom Zaun brechen...

Ach menno! Dabei ist die Maus so großartig, unkompliziert, lieb und einfach das beste Baby der Welt!

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Hey 🙋🏻‍♀️
Das Beste Baby der Welt?! Moment mal...das hab ich doch 😜

So, Spaß bei Seite...
Mein Mann war auch 2 Monate zu Hause in Elternzeit. Unsere Tochter war da auch um die 5 Monate alt.
Also für uns war klar, dass wir tatsächlich erstmal Urlaub machen-gemeinsam 😉
Wir haben uns eine Auszeit aus dem neuen Alltag gegönnt...toll wars.
Und ansonsten war klar, dass mein Mann einfach Zeit mit uns verbringen wird und da ist.
Das haben wir aber auch vorher besprochen.
Er hat mich ausschlafen lassen, genau so wie ich ihn.
Wir haben uns abgewechselt, gerade so wie es passte.
Wir haben ein Haus mit viel Garten und auch hier wurde vorher besprochen, mein Mann wird was schaffen, verändern...für unsere kleine Familie.
Die Zeit ordentlich nutzen...stand für uns fest- als Familie, aber auch als Arbeitszeit für Hof und Haus.
Ihr solltet euch am besten jetzt mal zusammen setzen und darüber sprechen wie die jeweiligen Vorstellungen sind und dann schauen, dass es eine tolle gemeinsame Zeit wird 😃

Viel liebe Grüße

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Nicht aufregen... frag ihn doch einfach mal in einem vernünftigen Ton, wie er sich seine Elternzeit vorstellt. Ohne Vorwürfe zu machen etc. Viele Männer können mit zu kleinen Würmchen noch nichts anfangen,bzw sind schnell überfordert, da sich " ihr Alltag" extrem einschränkt wenn Babyzeit ist.
Ich habe meinem Mann dann auch nur mal ganz lieb gesagt... ich kann auch nicht nach einer Std sagen der Zwerg soll sich selbst beschäftigen. Schon war das Thema durch 😂😂

Lg

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Ja tatsächlich habe ich das heute Mittag gemacht! Und er sagte erst "puhhhh ja darüber habe ich noch nicht nachgedacht" und dann "na ich dachte es ist alles wie immer, nur dass du mehr Zeit für dich hast weil ich mich auch mal ums Baby kümmern kann". Hmpf.
Und ja klar, du hast völig recht dass das Baby den Alltag einschränkt oder bestimmt. Aber es ist mir ja wichtig dass er genau das realisiert! Dass man sich halt nach dem Baby richten muss, dass man es möglich machen muss dass es schläft wenn es müde ist weil man sonst nachmittags die quengel-Hölle hat. Ich weiß nur nicht wie ich ihm das ohne Streit beibringen soll....

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Ich denke erstmal solltest du Luft holen. Das bringt nichts jetzt mit der Brechstange da ran zu gehen wenn du schon unter Strom stehst😉
Ich würde ihm ein paar Tage lassen und dann hinsetzen und im Ruhe reden wer was übernimmt. Manchmal muss man auch die Kerle an die Hand nehmen 😄 gerade wo die Zwerge noch so klein sind, wissen sie nichts damit anzufangen.

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Gib deinem Partner ein bisschen Zeit. Er muss auch erstmal seine Rolle finden. Du hast einen Rhythmus und Tagesablauf, den er wahrscheinlich nicht so gut kennt und vielleicht auch unsicher ist, was jetzt dran ist, essen, schlafen, spielen usw.
Versucht doch morgen mal einen gemeinsamen Ausflug zu machen... euch etwas vorzunehmen...
Mach eine TO DO Liste mit Dingen, die du gerne als Familie unternehmen möchtest und/oder auch mit Dingen die erledigt werden müssen.
Er wird sicher dann auch Ideen haben...
Viel Spaß in der Elternzeit! Macht das Beste daraus

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Ich habe ihn schon gefragt wie er die Zeit gestalten will und er hatte keine Antwort. TODOS und Ideen für Aktivitäten habe ich genug, aber er ist schnell genervt wenn ich damit ankomme weil er - glaube ich - eigentlich vor allem seine Ruhe haben und entspannen will....

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Ich glaube das ist eines der größten Streitthemen im ersten Jahr.
Ich kann dich total gut verstehen und wäre ebenfalls sauer an deiner Stelle. Mein Mann ist oft ähnlich, das nervt total. Ich bin mir sicher es ist nicht böswillig oder so, aber mir kommt vor es fehlt einfach das absolute Verständnis, wie es ist, wenn man 24h an ein Baby gebunden ist.
Mein Mann ist der Meinung, überspitzt gesagt, er ist der Arme weil er geht arbeiten und ich bin ja nur daheim. Ich sehe das natürlich genau anders rum.... 😉 Denn mit Baby gibt es weder Feierabend noch Wochenende. Man schleppt die Kleinen ständig mit sich herum, schnell mal einkaufen ist nicht mehr - jetzt schleppt man Korb plus Baby zum Auto, verstaut alles (inklusive quengelndes Baby weil es leider gerade wieder 33° hat), holt dann beim Geschäft alles wieder raus, kauft ein - gleiches Spiel wie vorher - und kommt dann Schweiß gebadet heim nachdem man Einkauf plus Baby ins Haus geschleppt hat. 😜
Mein Mann kennt das nicht, wenn mit Baby einkaufen, dann bin ich dabei - das ist natürlich deutlich weniger anstrengend...

Was ich damit sagen will - lass ihm ein bißchen Zeit. Mach klare Ansagen und lass ihn einfach mit Kind allein. Das hat mir geholfen - ich habe mit den Worten "Ich fahre jetzt in den Stall" das Haus verlassen und ihn seinem Schicksal überlassen. 😉 Solange du nämlich einfach alles machst, wird er sich wahrscheinlich nicht von selbst anbieten, auch wenn wir Frauen das gerne hätten.

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Wow das hätte ich schreiben können! Wir scheinen sehr ähnliche Exemplare Mann zu Hause zu haben. Ich glaube auch dass er denkt dass es doch total easy ist "nur" mit dem Baby zu Hause zu sein. Ich kann ja den gaaaanzen Tag Spazieren gehen, Freundinnen zum Kaffee treffen, schlafen wenn das Baby schläft.... JA KLAR! Dass der Tagesablauf total fremdbestimmt ist, ist ihm glaube ich gar nicht klar. Und dass man gut daran tut sich dem Baby anzupassen, weil es sonst dauer quengelt und später noch schwerer in den Schlaf kommt.
Ehrlich gesagt habe ich genau deswegen seine Elternzeit herbei gesehnt! Damit er realisiert wie es wirklich ist und mehr Verständnis hat. Und natürlich auch, um eine bessere Bindung zu der Maus zu bekommen.
Hmpf. Ich weiß noch nicht so richig wie ich das angehen soll. Ich will auch nicht die (in seinen Augen) dauernd nörgelnde Mutti sein...

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Hahaha, ja, genau wie bei uns. 😅

Ich brauche immer wieder Zeit für mich ganz alleine, wo ich nicht das Baby mit mir rumschleppe. Sonst habe ich irgendwann das Gefühl mir fehlt die Luft zum atmen.
Nicht falsch verstehen, ich liebe den Kleinen und er ist auch wirklich ein liebes Baby, aber auch liebe Babys sind anstrengend wenn man sich ständig drum kümmern muss.

Reden hat bei uns nicht so gut geklappt, da war er eingeschnappt und konnte meine Seite gar nicht verstehen.
Zeigen umso besser - an dem "ich fahre in den Stall Tag" habe ich den Kleinen gestillt und gewußt, wenn er in den nächsten 2h raunzt, dann nicht aus Hunger sondern weil er bespaßt werden will. Mein Mann hat mich groß angeschaut und gemeint "Was, aber ich wollte doch jetzt duschen gehen". Ich darauf "Naja, ich dusche auch täglich, nimm ihn mit ins Bad oder lass ihn kurz im Laufstall quengeln". Und dann bin ich gegangen. 😆
Später habe ich nur kurz gefragt, ob er jetzt versteht, warum ich manchmal lieber den Rasen mähen würde als mit dem raunzigen Kind im Wohnzimmer zu sitzen? Er hat es verstanden.... 😉

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Mein Mann hatte seine 2 Monate Elternzeit auf zwei Zeiträume eingeteilt. Einen Monat direkt nach der Geburt, einen Monat als unsere Maus 9 Monate alt war.
Wir sind direkt zu Beginn 2 Wochen in den Urlaub gefahren, anschließend waren wir dann zu Hause.
Wir hatten uns einige Dinge vorgenommen, die wir gern in und an Haus schaffen wollten, ansonsten sollte er einfach den Baby Alltag miterleben.
Eigentlich hatten wir das gleiche Problem wir Ihr.
Mein Mann hatte allerdings auch einfach deshalb Schwierigkeiten, weil er quasi in meinen Alltag eingreift und das Gefühl hat, er bringt alles durcheinander. Hat er auch ein bisschen 😆
Wir haben dann geschaut, dass er lernt, wie Mias Alltag am besten läuft, welche Zeiten sie zum schlafen hat, wann sie Hunger hat etc.
Und es hat am Ende gut geklappt, dass mein Mann es verstanden hat.
Seitdem gibt es zB keinen Quetschie mehr zum Frühstück, weil er zu faul ist, ein Müsli oder ähnliches herzurichten.

Wir mussten einfach mal miteinander sprechen.
Am Ende der Zeit war ich aber trotzdem wieder froh, dass er wieder arbeiten ging 😅

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Das erinnert mich ziemlich an uns!!!mein Mann wollte auch am liebsten die ganze Zeit entspannen. Zusätzlich dazu empfand ich ihn mit seiner Art dann als Störfaktor, der den Alltag durcheinander bringt. Er hat auch nicht verstanden, dass es einfacher ist mit dem Baby etwas zu unternehmen als zuhause auf der Couch zu „relaxen“ (weil es kein relaxen mehr gab☺️). Naja wir sind dann 3 Wochen campen gewesen, das war ganz gut. Die Veränderung der Umgebung hat irgendwie die Karten neu gemischt und die Verantwortung „neu“ aufgeteilt. Es war immernoch etwas ungleich, würde ich mal behaupten, aber es war trotzdem eine schöne Zeit und er hat verstanden was Alltag mit Baby bedeutet. Jetzt wird er leider manchmal wieder rückfällig 😜da hilft es dann tatsächlich ihn viel mit dem Baby alleine zu lassen. Fahre mal einen Tag in die Stadt und lass ihn erstmal „ankommen“. Ich glaube die Männer müssen da ins kalte Wasser geschmissen werden. Von alleine gibt ja niemand so gerne seine Gewohnheiten auf und verlässt die Comfort Zone - ich wundere mich jedesmal wie rigide mein mann da ist- ich muss gefühlt jegliche Hilfe wörtlich einfordern. (Er würde mir jetzt widersprechen, weil es sich für sehr unterstützend hält :))es ist sehr anstrengend ....

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Du sprichst mir aus der Seele! Auf der Couch relaxen! Haha!
Das mit dem alleine lassen werde ich auf jeden Fall machen. Mal sehen ob es was bringt oder ob ich dann hinterher das quengelnde Kind "ausbaden" darf...

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Ach es geht doch vielen so glaub ich. Ich kam noch nicht in den Genuss der gemeimsamen elternzeit doch die Freizeit ist die selbe. Er hatte nach der Geburt 2 Wochen Urlaub und hat sich echt super gekümmert. Was hab ich ihn da gelobt....er schmiss den Haushalt und kümmerte sich um uns. Seit er dann wieder arbeiten war ging das ganz schnell wieder bergab. Wenn er von Arbeit kommt geht's auf die Couch, der Fernseher wird angemacht oder es wird gezockt. Wenn ich Lara mal kurz abgebe um Hausarbeit zu erledigen mit tatsächlich mal 2 Händen oder kochen oder so wird schon gemurrt. Püppi ist jetzt 4 1/2 Monate und die Zeiten mit essen-schlafen-essen-schlafen sind nunmal vorbei. Wenn er sie dann hat fallen ihm auch immer irgendwelche Sachen ein...er muss jetzt duschen....oder aufs Klo ;) wenn ich was sage ist er schnell beleidigt. Schließlich muss er ja arbeiten. Das das Leben nicht mehr das ist, was man vor dem Kind geführt hat, ist beim ihm noch nicht angekommen. Ich bin aber zuversichtlich das es das noch wird. Ich glaube Männer brauchen da einfach ihre Zeit. Ich bin gespannt wie es in der gemeinsamen elternzeit wird. Ist aber noch bisschen hin bis Dezember. Glaub aber ich würde ihm auch so vielleicht ne Woche geben und wenn es dann immer noch nicht angekommen ist, eine Absage machen. Bei meinem Mann ist es so das da immer erstmal die beleidigte Leberwurst gespielt wird aber ein Teil bleibt dann doch hängen und ich merke er gibt sich wieder bisschen Mühe.....zumindest so eine Woche lang ;);)

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Aus gemeinsamer Elternzeit kann ich leider nicht berichten. Dennoch würde ich dir gerne einen Rat geben.

Sprich einfach mit deinem Freund. Wenn er deine Bedürfnisse und Wünsche nicht kennt, in euren Tagesablauf ansonsten bislang nicht integriert war, dann kann am ersten Tag nicht gleich alles laufen, so wie du es erwartest. Teile ihm deine Erwartungen und Wünsche mit und gib ihm etwas Zeit, sich in euren Alltag einzuleben.

Warum allerdings gleich nach dem Aufstehen und mit einem Baby im Haus der Fernsehr laufen muss, erschließt sich mir nicht. Das zeigt aber ja schon, dass er mit der gemeinsamen Zeit noch nicht viel anfangen kann.

Redet miteinander, dann wird das schon. Du kannst aber nicht erwarten, dass er deine Wünsche und Erwartungen errät.

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Ja da hast du recht, wir werden uns die Tage mal zusammensetzen müssen...

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Ganz ehrlich? Ich kenne absolut kein Paar, was diese Probleme im ersten Babyjahr nicht hatte / hat. Meine Tochter ist ein Jahr alt und ich kenne viele andere Eltern von Einjährigen und bei allen ist es irgendwie schwierig. Das Leben ist halt für alle Beteiligten komplett neu und erfordert extreme Anpassungsleistungen von allen. Bei uns wurde es nach dem ersten Hormon-Hoch inklusive "ich-platze-jeden-Tag-vor-Liebe-zum-Baby-und-zu-dir" auch so ab dem fünften Monat schwieriger. Ich fand, dass das Andauern der einzelnen Belastungsfaktoren (Fremdbestimmung, alles ist neu und veränderst sich ständig, Mann und Frau leben auf einmal fast ganz unterschiedliche Leben, Sorge ums Kind und noch tausend Dinge mehr...) über eine lange Zeitspanne es auch noch mal extrem anstrengend gemacht hat. Und Schlafmangel bringt einfach das abgrundtief Schlechteste in jedem Menschen zum Vorschein 😂
Und ich will nochmal ehrlich sein: Bei uns hat es mit besseren und schlechteren Phasen bis ca. zum 13. Lebensmonate gedauert. Aber das ist natürlich individuell.
Was ich aber damit sagen will: Es ist ein stetiger Prozess und erfordert viele Gespräche (und auch Streit! Da kommt man nicht drum rum!), Durchhaltevermögen, Selbstreflexion und ZEIT! Und bestenfalls findet man sich dann irgendwann in der neuen Situation und in den neuen Rollen als Paar und Eltern zurecht. Und dann ist es toll!! Ich genieße die Zeit mit meinem Freund und meiner Tochter jetzt sehr und wir sind deutlich gelassener und "angekommener" als noch vor einigen Monaten.

Das wird schon! Alles Gute für euch 😘

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Danke fir deine Erfahrungen! Es tut auf jeden Fall gut zu wissen, dass es nicht nur mir so geht und dass auch wieder bessere Zeiten kommen. Ich hoffe wir überstehen das nächste halbe Jahr gut..

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Naja übermorgen wird unser Sohn eins und wir hatten so Probleme nicht..

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