Mein Vater ist Alkoholiker...

Hallo Leute,
die Situation in meinem Elternhaus ist echt schwierig. Mein Vater trinkt seit vielen Jahren. Er trinkt zwar "nur" Bier, aber er braucht seine Dosis. Natürlich hat das schwerwiegende gesundheitliche Folgen, er war schon drei Mal im KH. Paar Wochen war Ruhe, dann hat er wieder angefangen. Er meint, er hat kein Problem, sondern wir. Meine Mutter kämpft seit Jahren gegen seine Sucht, hat gedroht ihn rauszuschmeißen usw. Getan hat sie das nie. Sie streitet heftig mit ihm, nach drei Tagen gibt sie es auf. Mein Vater weiß, dass das nur Gerede ist. Neulich hat er sich mal wieder übergeben, zwei Tage trank er nichts, gestern hat er bestimmt so zwei Bier gebechert. Warum nur? Warum kann er nicht zugeben, dass er süchtig ist und alleine schafft er das nicht. Ich weiß, wie schwierig es ist von der Sucht loszukommen und trocken zu bleiben. Wie lange kann er eigentlich noch leben, wenn er weiter trinkt. Er ist 59...Ich denke, nicht so lange

Gruß
Eva

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mit "2biergechert" ist er noch sehr sehr lange kein alkoholiker.... weisst du denn WARUm deine mutter meckert?? wenn nicht... und ausserdem ist das die sache der eltern , nicht deine wenn du nicht mehr bei ihnen lebst.

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... aber Sorgen darf sie sich um ihren Vater doch machen, oder etwa nicht??? #kratz

lg, Gravi

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natürlich , nur ihn wegen 2 bier als becherer bezeichnen.......

naja, jeder muss wissen was er tut!

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Liebe Eva...
... hab zwar Gott sei Dank keinen Alkoholiker zum Vater, weil einem die Tatsache einer Sucht schon beisetzen kann, auch wenn es grundsätzlich die Sache deiner Eltern ist, wenn nicht sogar nur die Sache deines Vaters... aber ich kann dich gut verstehen...

... deine Mutter muss ihre Konsequenzen selbst ziehen, das kann ihr niemand abnehmen...

... an deiner Stelle würd ich versuchen mich so gut wie möglich gedanklich und vom Gefühl her von diesen Tatsachen zu distanzieren, weil sie dir sonst mehr schaden, als sie deinem Vater helfen...

... Sucht kann man nicht einfach eingestehen... das ist ein typisches Merkmal der Sucht, dass der Süchtige selbst seine Sucht nicht als Abhängigkeit erkennt und daher auch weitermacht... vielleicht bringt ihn irgendetwas zum Nachdenken... das würd ich ihm zumindest wünschen...

ganz liebe Grüße...

Gravi

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Liebe Eva


ohje das Thema sucht ist echt heikel. Ich weis das aus erfahrung ich komme aus einer Suchtreichen Familie meine Mutter hängt seit ich denken kann an der Nadel ,Tabletten und was sonst noch so dicht macht. Vor ca 10 jahren hat sie sich endlich von meinem Stiefvater getrennt der abenfalls abhänig ist. Sie war nach weis der Geier nach dem wievielten entzügen Clean (jeden einzelnen hab ich mit ihr durchgestanden). Dann kam der alkohol ( der viel schlimmer ist wie die anderen Drogen) tja und schneller als ich schauen konnte hatte sie nen Flattermann wenn sie den scheiss Stoff nicht hatte. Jetzt nach der 4 Therapie knallt sie sich alles quer beet rein.


Ich für mich habe 17 jahre für meine Mutter gekämpft und musste wirklich viel leid in meiner Kindheit ertagen mit der Hoffnung meine Mama wird gesund.


Ich habe den Kampf aufgegeben ich habe werder zu meinem Stiefvater kontackt noch zu meine Mutter weil sie sich nicht helfen lassen wollen und noch schlimmer ich habe sogar meinen Bruder an die scheiss Drogen verloren auch ihn konnte ich nicht daran hindern. Das ist echt schmerzhaft.Auch er geht unaufhaltsam seinen Weg!

Auch zu meinem Onkel hab ich keinen Kontackt der ist auch mehrfach Abhänig. Und der einzige der noch nicht an einer Überdosis gestorben ist. Mir und meiner Familie tut dieser umgang nicht gut. Und meine Kraft ist am ende.

Ich will hier jetzt nicht jammern und schreiben schau mal wie schlecht es mir ging ich möchte dir nur sagen das ich erfahrung mit abhänigen menschen habe.

Was ich damit meine wer über Jahre täglich 2 bier braucht wird schon eine leichte abhänigkeit haben die aber meiner Meinung nach nicht dramatisch gesundheits schädlich sein wird ( nicht falsch verstehen es gibt gesünderes) aber wenn dein Vater sich unter kontrolle hat und nicht jeden 2 tag die wohnung kurz und klein schlägt ,euch angreift oder sich selber in gefahr bringt könnt ihr ihm helfen allerdings nur wenn er es will!

Warum er es nicht einsieht? Dann müsste er sich eingestehen das er eine sucht hat an der er ettwas ändern muss und dieser schritt macht vielen Angst deswegen gestehen sie es sich erst gar nicht ein ist ja viel angenehmer so!



Trinkt er denn Täglich und wieviel? Hat er sich dann noch unter Kontrolle?



Liebe Grüsse Tina

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Hallo Tina,

das echt krass, was du schon durch machen musstest. Ich gehöre auch in so eine Familie. Aber ich hatte das Glück, das meine Eltern seit 11 Jahren trocken ist. Jetzt kommt die Sorge um meine Schwester. Sie trinkt jetzt immer mehr auf Feiern. Und sie meinte, sie käme klar. Ja klar, das ist die Verdrängung. Aber ich komem nicht an sie ran. Ich bin halt die kleine Schwester und habe nichts zu melden.

Hast du mal eine therapie gemacht? Mir hat es geholfen. Der erste und wichtigste Schritt ist. Das ich ihnen vergeben habe. Sonst würde ich glaube ich nicht hier sitzen. Wenn ich ehrlich bin. Ich wollte damals mir das Leben nehmen. Meine Mutter die im Suff war, hat mich noch davon abgehalten.

Ich denke, bei deine Mutter hat es nicht KLICK gemacht und hat sich leider aufgegeben.

LG Anne

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Hallo,

also ich denke,wenn er durch den Alkohol schon mehrmals ins Krankenhaus musste(wahrscheinlich die Bauchspeicheldrüse)
das kann man von einer Sucht ausgehen.
Mein Stiefvater hat auch nur seine 2-3 Bier zuhause getrunken,aber er ist auch täglich in die Kneipe .Mußte er ins Krankenhaus hat er Pralinen mit Alk gegessen.
Betrunken habe ich ihn nur 2 mal gesehen.
Die Ärzte haben ihm gesagt,das er nicht mehr lange leben wird,wenn er weiter trinkt,dann hat er nach einem Krankenhausbesuch eben 2 Wochen nichts getrunken,fing dann aber wieder an.
Er wollte sich nicht helfen lassen und ich denke dein Vater muss von alleine daraufkommen das er süchtig ist.
Entweder erträgt deine Mutter das ihr Mannsüchtig ist oder sie muss ihn verlassen.

lg Sabine

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Die Frage ist wohl eher, wie lange du damit leben kannst??? Mein Vater ist auch Alkoholiker und jetzt mit 60 endlich seit einigen Monaten trocken. Er trank aber seit über 30 Jahren, also wurde meine Kindheit von seiner Sucht auch überschattet. Dass er die Therapie gemacht hat, lag eigentlich nur daran, dass wir ihm ein Ultimatum gestellt haben. Wir haben nämlich erfahren, dass er zum Schluss meine Mutter missbraucht hat (früher war er nie gewalttätig, egal in welcher Form). Meine Mutter hatte dann auch eine Trauma-Therapie gemacht, getrennt hat sie sich aber nicht. Ich denke, als sein Kind musst du einsehen, dass du nichts machen kannst - wenn dein Vater es nicht einsieht, wird er nicht davon kommen. Wenn deine Mutter nicht beschliesst, irgendwas zu unternehmen, kannst du auch nichts tun. Du musst für dich entscheiden, ob du dich damit quälen willst, oder ob du sogar den Kontakt zum Vater abbrichst. Das habe ich eben getan - ich habe meinem Vater gesagt, dass er sich nicht mehr bei mir blicken lassen soll, wenn er nicht ganz mit dem Trinken aufhört. Und er weiß, dass ich den Kontakt abbrechen werde, wenn er wieder damit anfangen sollte. Ich bin als das Kind eines Alkoholikers aufgewachsen, mein Sohn soll davon verschont bleiben.
Ismena

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Hallo Eva!

Das einzige was ich dir und deiner Mutter raten kann ist, dass ihr euch an eine Beratungsstelle für Angehörige von Suchtkranken wendet. So hart es auch klingt, wenn er nicht einsieht, dass er süchtig ist und Hilfe braucht könnt ihr euch den Mund fusselig reden. Mein Vater ist auch Alkoholiker. Glücklicherweise jetzt aber seit gut 2 Jahren trocken. Wir hatten nach der Geburt meines Sohnen fast ein ganzes Jahr überhaupt keinen Kontakt, weil er sich von meiner Mutter getrennt hat und plötzlich weg war. Dann haben wir wieder sporadisch telefoniert, was ich aber gehasst habe, weil er meistens betrunken war. Erst als er eine Therapie angefangen hat hatten wir dann auch wieder mehr Kontakt. Hinterher hat er mir erzählt, dass er in der Zeit einen Schlaganfall hatte, den er nur knapp überlebt hat. Geholfen hat ihm letzlich glaube ich, dass er zurück in sein Heimatdorf gegangen ist. Ein alter Schulfreund, der selbst trockener Alkoholiker ist hat ihn dann offensichtlich wachrütteln können. Heute bin ich froh, dass es ihm so viel besser geht. Aber selbst tun konnte ich überhaupt nichts. Entweder der Süchtige sieht es selbst ein und zieht sich raus (dann natürlich mit Hilfe :-) ) oder er sieht es nicht ein und säuft sich vielleicht zugrunde. Als Angehöriger kann man letztlich nur entscheiden was man selbst noch aushält. :-(

LG Yoli

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Hallo Eva,

ich denke, das du was an dir machen mußt. Sprich eine Therapie. Denn es ist dein Leben. Und du leidest ja darunter. Es ist nicht egal, ob du zu Hause lebst oder nicht. Du leidest.

Und ich denke du mußt einiges verarbeiten. Und deine Mutter denke ich, hat es aufgegeben. Sie weiß es im inneren. Das was sie macht. Nicht gut für sie ist. Aber ich denke sie hat kein Mut, daran was zu ändern. Und macht weiter wie gehabt.


Und dein Vater will es nicht einsehen. Er verharmlost es. Und er hat Angst, das er sei Leben ändern muß. Und gibt sich auf. DA kannst du nichts machen. Es muß bei ihm KLICK machen.

Ich weiß nicht, wäre vielleicht ein Tipp. Ob es brauchbar ist. Kann ich nicht sagen. Aber vielleicht hilft es eine Schocktherapie zu machen. Das mann ihn filmt, wenn er was getrunken hat. Bis zu besinnlosikeit. Und dann, wenn er nüchtern ist. Das mann ihn dann, das vor seinen Augen abspielt. Vielleicht hilft das. Ich will hier keine Garantie geben. Und würde das mit eine Suchtberatungsstelle absprechen. Ob es wirklich hilfreich wäre.

Ich wünsche dir viel Kraft. Es wird für dich ein steiniger Weg. Aber es lohnt sich. Denn du mußt zu Ruhe kommen.

LG Anne
wenn du magst, kannst du gerne über VK schreiben.

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Hallo,

du hast wirklich Recht. Meine Mutter wird ihn nicht mehr verlassen. Sie hätte das vor 20 Jahren tun sollen. Es soll ja sowas wie Co-Abhängigkeit geben,das sind andrere Familienmitglieder betroffen. Ich muss sagen, dass er sich nicht zur Bewusstlosigkeit betrinkt. Er ist mehr angeheitert. Ich sehe das sofort, was andere Leute nicht sehen. Er ist nicht so ein Trinker wie die, die schon morgens am Kiosk stehen. Er hat seine Arbeit, Hobbys. Er hatte schon mal epileptischen Anfall, nachdem er mal viel getrunken hat und dann abrupt aufgehört hat. Das waren wohl Entzugserscheinungen. Da hat er wirres Zeug gelabert, sich geschüttelt usw. Nur leider weiß er das nicht mehr. Das hätte man aufnehmen können, hat mein Bruder auch gesagt ( er trinkt gar kein Alk) Ich glaube, er ist noch nicht tief genug gefallen, hat noch nicht genug gelitten. Und er hat eine Familie, die ihm immer wieder hilft. Ich bin schon gezeichnet. Ich habe wenig Vertrauen zu Männern, bin eher verschlossen, allein erziehend. Leider muss ich noch zu Hause wohnen, weil ich zu Ende studieren möchte,da kann ich mir keine Wohnung leisten. Seine Enkelin liebt er über alles, das wäre mein letztes Druckmittel, wenn er nicht besser wird. Ich ziehe früher aus und werde sie ihm vorenthalten....
lg
eva

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Hallo,

ich denke, was dir wirklich gut tun würde. Eine Therapie und das du die Angt verlierst. Du hast ein Kind, was du dich kümmern mußt.

Meine Schwester hat das damals so gemacht. Das sie ihre Kinder meine Eltern vorenthalten hat. Es hat gewirkt. Und mein Vater weiß, wenn er wieder trinkt. Sind seine Enkelkinder weg. Und er hält sich daran. ER hatt vor kurzem sein 60. Geburtstag gefeiert. Und hat selber Alkohol ausgeschenkt. Auch wenn ihm speiübel immer wird. Das macht er aus diesem Grunde. Das er weiß, das er nie wieder anfangen will.

Ich denke auch, das dein Vater nicht weit gefallen ist. Das er noch nicht hart geladen ist. Es ist ja immer einer da, der alles weg wischt. Alles in Schuß hält. Das keiner von draußen mit kriegt. Ich denke, das hat deine Mutter übernommen diese Rolle. Wie Motto: Was würden die Nachbarn denken?

Ich kann dich nur bitten, versuch alles mögliche. Das du da raus kommst. Das dein Kind es nicht mit ansehen muß. Ich weiß nicht wie alt dein Kind ist. Aber die Kinder spüren eher was, als die Erwachsene. Das dein Vater dann anders ist, wenn er getrunken hat. Meine Neffe wollte als Kleinkind nie zu seinem Opa. Er hat es gerochen. Früher als wir. Verstehst du, was ich meine?

Du solltest dein Kind schützen. Kannst du dir keine Hilfe holen, vom Amt oder so. Das du alleine wohnen kannst und nicht mehr bei deinen Eltern.

LG Anne

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Hallo,
erstmal#liebdrueck. Ich weiß wie du dich fühlst. Mein Vater ist als ich 16 war an seiner Alkoholsucht gestorben. Seit dem ich denken konnte hat er immer getrunken am anfang nicht soviel aber zum Schluß soviel das es ihm gut ging. Das waren so 10-12 Flaschen Bier am Tag. Das heißt er war ein Spiegelalkoholiker.Er hat soviel getrunken bis er auf seinem Level war und nur so ging es ihm gut.
Ich würde dir und deiner Mutter empfehlen zur einer Suchtberatungsstelle zu gehen, da helfen sie auch Angehörigen. Ich denke deinem Vater kann man nur helfen wenn er es selber will. Und bevor ihr daran kaputtgeht würde ich auch eine Trennung in Erwägung ziehen.
Im Nachhinein hätte ich mir von meiner Mutter gewünscht das sie uns Kinder nimmt und geht. Ich mein mein Vater hat uns nicht geschlagen oder so. Aber es ist trotzdem hart mitanzusehen wie dein Vater immermehr abbaut und vor sich hinvegetiert. Ich bin bis heute nicht darüber hinweggekommen.
Ich hoffe ich konnte dir ein bißchen helfen.
Wünsche dir und deiner Mutter ganz viel Kraft das durchzustehen.

:-)Lg Heidi